Doenereater schrieb:
...Die hohen Energiekosten sind definitiv auch ein Grund, warum man hier in Deutschland schlecht mit dem Wettbewerb mithalten kann und sich am Schluss für einen Standort in Asien entscheidet.
Das ist so nicht richtig. WENN man privilegiertes Unternehmen ist und sich weitestgehend von Steuern und Umlagen befreien lassen kann dann liegt der Beschaffungspreis bei 5 ct pro kw/h. Das ist weniger als in Korea, China und Japan, und nur leicht über den USA und Kanada.
Nur wenn das nicht geht, dann hast du Recht. Ich kann mir aber nicht vorstellen dass man einem Halbleiterhersteller das Privileg nicht zugestehen wird...
(Quelle: Frauenhofer Institut, Juli 2015,
PDF)
Neodar schrieb:
...
Einen IT Standaort in einem solch desolat versorgten Staat aufzubauen, würde ich mir als Unternehmer auch nicht einfallen lassen.
Mit Verlaub, das ist Quatsch. WENN ich einen IT-Standort aufbauen möchte dann habe ich mit DE-CIX in Frankfurt den größten weltweiten Internetknoten direkt vor der Haustür. Und auch in jeder anderen großen Stadt bin ich in den Industrieparks bestens versorgt. In Kleinstädten kann es unter Umständen problematisch werden, aber da bekomme ich sowieso häufig nicht das gewünschte Personal.
Was natürlich richtig ist, dass der Endkundenmarkt für Produkte die eine große Bandbreite benötigen durch den schleppenden Ausbau beschnitten wird.
TenDance schrieb:
Genau genommen wird das große Geld in Taiwan und Südkorea gemacht. Denn EUV ist lediglich Grundlagenforschung für wafer-Belichtung. Und wie sieht das in Deutschland aus? GloFo welche sich auf 2xnm Prozesse beschränken... und das ist nicht mal eine deutsche Firma.
...
Man darf aber auch nicht vergessen, dass das "Foundry-Business" wahnsinnig kapitalintensiv ist. Da muss man mit vielen vielen Milliarden rein und einen langen Atem beweisen.
Zudem ist die Rentabilität bei TSMC (Umsatzrendite 2019: 34,8%) jetzt nicht so wahnsinnig viel größer als bspw. bei ASML (Umsatzrendite 2020: 27,6%)