NoD.sunrise schrieb:
Gewagte Aussage - ist nicht EA der Publisher der billig produzierte Nachfolgetitel im Jahresrhytmus rauswirft? Man muss sich ja nur ansehen wie die C&C oder NFS zugrunde gerichtet haben.
Wow, das findest du wirklich schlimmer, als ein Unternehmen, das sich an einst verpöhnten, illegalen Geschäften beteiligt und es dadurch legal macht?
Die Negativpunkte, die Diablo 3 hat sind schon vielfach aufgezählt worden und irgendwie fühlen sich die "Gegenargumente" der nichtkritischen Masse wie Trollversuche an.
Wieso kommt es zu dieser Entwicklung, die mich wie viele andere auch einfach nur ankotzt? Weil die Spielewirtschaft keine Nieschenwirtschaft mehr ist, sondern hier mit das meiste Geld verdient wird. Und seitdem es nicht mehr verpöhnt ist Videospiele zu spielen, ist der nervige Casual aufgetaucht, der von Jahr zu Jahr immer dicker und immer gleichgültiger wird.
Der nervige Casual ist casual, nicht weil er Geld in ein Spiel steckt, weil er keine Zeit hat, oder weil er alles haben möchte, ohne etwas dafür zu tun, nur um im Endeffekt zu merken, dass er ja doch nichts damit anfangen kann, was er hat. Nein! Der Casual ist ein Casual, weil er das Prinzip eines Spiels und besonders eines Multiplayer-Spiels nicht verstanden hat.
Der logische Mensch sagt: Der Weg ist das Ziel.
Der Casual sagt: Das Ziel ist das Ziel und je schneller ich das habe, umso toller kann ich mich fühlen.
Und dann muss der Casual mit seiner wenigen Zeit argumentieren und damit, dass von seinem Goldkauf ja niemand beeinflusst wird und dass er ja nur mal schnell spielen will. Für den breiten Casual ist ein Videospiel ein Konsumgut ähnlich einer Zigarette oder Alkohols oder Facebook.
- Es steht ein geiler Name drauf
- Alle tun es gerade oder
- ICH hab meinen Spaß
und so brandschatzt er sich von Spiel zu Spiel.
Aber warum ärgert das Menschen wie mich?
Nun, um mal das tollige neumoderne Totschlaghohlesgesülzeohneinhalt-Argument vorzuholen: Es zwingt uns keiner ein Spiel zu spielen. Das kann man so festhalten, das stimmt.
Das Problem daran ist aber, dass der breite Casual das Spiel spielt und sich mit allen Schikanen zufrieden gibt, die ihm die freundliche Spieleschmiede von nebenan, die darum besorgt ist, dass seine Brieftasche auch nur nicht zu schwer ist, diktiert.
Und das ist wo die Scheiße beginnt.
Während der breite Casual konsumiert und der "richtige Computerspieler" nicht, haben die "richtigen Computerspieler" bereits verloren. Die guten Verkaufszahlen, die der breite Casual einbringt, suggerieren der Spieleschmiede, dass die neuen Gängelein voll knorke sind und von den Leuten total gut aufgenommen wurden. Würde sich der "richtige Computerspieler" jetzt mit dem Nicht-Kauf und einem Schweigen begnügen, müsste er sich nicht wundern, wenn bald alle Spiele so sind.
Dann würde nämlich dem nervigen Casual schon jedes halbe Jahr ein neues CoD in den Fresstrog geworfen werden und bei Satanablo 4 müsste man für jeden Level-Aufstieg eine kleine Gebühr an den Hersteller abgeben.
Und der "richtige Computerspieler"? Nun, der merkt, dass sich die Firmen nicht mehr für ihn interessieren, dass nur noch Konsumgüter produziert werden und keine Spiele und müsste dann vermutlich seine Freizeit mit etwas anderem verbringen.
Um diese Entwicklung zu verlangsamen, ist es mein gutes Recht, dass ich mich über Dinge aufrege, die einfach nicht akzeptiert werden sollten. Und dazu gehören Echtgeld-AH und Onlinezwang, selbst im Singleplayer, zweifellos.
Und zum Thema Langlebigkeit.. ich will mal sehen, wer von euch das Spiel noch nächstes Jahr spielt und vor allem, was diese Person die ganze Zeit macht. Dadurch, dass bei lvl 60 Schluss ist, gibt es nur noch die Itemsuche und ein vermutlich loliges PvP als Langzeitmotivation. Na ob das dem dicken Casual lange schmecken wird?