Naja, in deinem Fall beruhte halt nur der ganze ( scheinbare ) Widerspruch auf der Eindimensionalität.
Nochmal: Die Aussage da oben spiegelte nicht meine Meinung wieder sondern soll genau den Widerspruch und die Eindimensionalität einiger Gruppen aufzeigen denen ihre eigenen Widersprüche nicht auffallen!
Dahinter steckt aber auch die Politik der Merkel Regierungen, die davon geprägt ist, ständig zwischen links und rechts zu wechseln um dann am Ende doch nur wieder neoliberal zu sein.
Ich würde nicht mal sagen das sie zwischen links und rechts switched sondern hart ausgedrückt ihr Fähnchen nach dem Wind dreht. Die neoliberale Grundpolitik zieht sich dann durch alle relevanten Parteien. Womöglich bei Grünen und Linken nicht so ausgeprägt, aber in dieser, einer deiner Kernaussagen, gebe ich dir zunächst mal voll und ganz recht. Bei der Interpretation gehts dann aber in ne andere Richtung.
Einig sind wir uns wohl darin, dass in den Massenmedien im großen und ganzen ein Konglomerat aus schwacher Demokratie/Staat (nennt sich dann Liberal), Neoliberaler Denke und starken Kapitalismus als weitestgehend Alternativlos dargestellt wird (ohne Wertung und ohne Aussage warum das so ist!!!).
Aus, denke ich bekannten Gründen, werden die linken und rechten (bitte lasst mich diese kategorisierenden Worte verwenden sonst wirds schnell zu kompliziert) Ränder abgelehnt. Zu prägnant sind die Erinnerungen an Nazi Zeit und den Kommunismus und mit dieser schwarz - weiß Malerei werden alle Grautöne dazwischen ausgeblendet. Das die AFD (und folgend Union und sogar SPD) jetzt in Sicherheitsfragen einen starken Staat fordert ändert nix daran, dass in den wirtschaftlich relevanten Themen ein massives Interesse an einem schwachen Staat/Demokratie bei fast allen beteiligten besteht. Und ja, genau das findet sich in den Medien wider.
Ergo: Schaut man auf die Massenmedien wird hier im O-Ton genau ein Weg als der richtige beschrieben und Alternativen werden kaum diskutiert. Da kann man schon den Eindruck einer zentral gelenkten Propaganda bekommen.
Über Details könnten wir sicher auch hier trefflich streiten, aber im großen und ganzen vermute ich mal sehen wir beide (und diverse andere), dass die Massenmedien recht eindimensional sind. Einfach nur festgestellt, ohne es zu Bewerten ob das gut oder schlecht ist, oder warum das so ist.
Und jetzt das, worin wir uns wohl unterscheiden: Für dich wird das ganze mehr oder weniger zentral aus politischen Hinterzimmern und Chefetagen großer Konzerne gelenkt. Und das dies zumindest versucht wird, dass lässt sich ja auch kaum abstreiten, und bei nochwas gebe ich dir recht, nämlich das die Methoden der Einflussname immer professioneller, subtiler und effektiver werden.
Nur gibt es da oben drauf noch einen Effekt: Die Bürger an sich! Und die sehen, dass es überall auf dem Kontinent (wie immer mit Ausnahmen) kracht und knallt. Nur hierzulande schaut es im Moment gar nicht so schlecht aus. Die meisten haben nen Job, halten ihn für halbwegs sicher und können vom Einkommen recht gut leben. Merkel passt da gut ins Bild, denn mit ihr sind wenig Überraschungen zu erwarten, nicht obwohl sondern eben genau weil sie ihr Fähnchen nach dem Wind dreht. Bei der Flüchtlingssache hat sie ja auch wie immer erst gezögert und dann auf die Stimmung reagiert. Als Merkel die Entscheidung traf, wurde die Flüchtlingswelle hier ja noch gefeiert wie eine Fußball WM. Hätte Merkel noch ein bis zwei Wochen mit einer Entscheidung gewartet, wäre sie vermutlich anders ausgefallen.
Die Menschen werden wohl wieder ne große Koalition wählen und das nicht trotz sondern genau wegen Merkel. Egal ob die auf AFD Plakaten angegriffen und als Vaterlandsverräter tituliert wird. Obs als Anhänger einer politischen Alternative (völlig egal welche Ausrichtung) gefällt oder nicht, die Mehrheit der Deutschen steht womöglich nicht fest hinter Merkel, hält sie aber nunmal tatsächlich für Alternativlos. Da ihnen die Alternativen (mehr oder weniger linke/rechte Revolution) noch mehr Angst machen als die gegenwärtige Situation. Und das muss man in einer Demokratie eben auch akzeptieren. Hier bestimmt nun mal der Mehrheit den politischen Grundkurs und nicht die politischen Ränder. Wenn jetzt aber aus nachvollziehbaren Gründen ein großteil der Bevölkerung vielleicht keine Merkel Fans sind, sie und ihre Politik aber für die richtige halten, dann ist es auch nicht verwerflich, wenn die Medien im O-Ton eben genau das widerspiegeln.
Jetzt kann man natürlich drüber streiten, ob diese Grundeinstellung nicht schon vorher durch die Medien Induziert wurde. Aber das glaube ich nicht. Ganz so doof wie manch ein Revolutzer denkt ist auch die politische Mitte nicht und sie hat auch die Entwicklungen des kalten Krieges, der Wiedervereinigung und mach einige sogar noch die Nazi- und die Nachkriegszeit erlebt. In sofern, ist schlicht und ergreifend historisch bedingt, eine gewisse Skepsis den politischen Rändern gegenüber mehr wie nachvollziehbar. Die sind nicht alle doof, die haben nur eigene Erfahrungen gemacht. Und genau das führt dann auch ohne Einflussname von außen zu einer gefühlten Gleichschaltung der Medien denn die Medienmacher entstammen genau dieser Bevölkerung.
Heutzutage steuert die Angst die Bürger viel zu sehr. Die politischen Ränder haben Angst, dass die politische Mitte das Land verkauft und die politische Mitte wiederum hat Angst, das die politischen Ränder das Land zugrunde richten. Und über allem die Drohkulisse aus Islamistischem Terror und dem wieder aufkeimendem kalten Krieg, in dem inzwischen allerdings neue Waffen bereit stehen, die das Risiko bergen, dass aus einem kalten ein heißer Krieg wird. Die Medien machen nicht nur mit, nein sie heizen die Stimmung noch zusätzlich auf um Kasse zu machen, merken dabei aber nicht, dass sie den Ast auf dem sie sitzen damit selber absägen. Denn wenn die Bürger erstmal ausreichend Angst haben glauben sie auch den Medien, die sie vorher selbst wuschig gemacht haben, kein Wort mehr. Und da stehen wir heute eben.
Tja, und dann gibts da noch so Leute wie auch hier einige, die sehen dass es so nicht weiter gehen kann. Man sieht zwar, dass es Momentan ganz OK ausschaut, nur geht der Blick halt auch in die etwas fernere Zukunft und nicht nur bis zum nächsten Sommerurlaub. Der eine legt dann seinen Kritikschwerpunkt auf Ökologische Themen, der nächste würde gerne die Medien mehr in die Pflicht nehmen bis hin zu den Spirituellen, die ihre Heil in Religionen oder alternativen Weltanschauungen suchen (hier wohl weniger vertreten).
Teils völlig unterschiedliche Ideologien, und auch teils mit Überschneidungen. Über vielen gemeinsam thront aber die Skepsis vor einem ausufernden und gnadenlosen Raubtier Kapitalismus. Soziale Marktwirtschaft, für viele OK, aber unbeschränkt, NO. Das eing irgendwie.
Was ich mir wünschen würde wäre eine Zukunftsdiskussion die die gegenwärtige Realität mit einbezieht und altes Schubladendenken über Board wirft. Und damit meine ich weder Islamisten oder böse Russen und anderen Kleinkram, sondern die Tatsache, dass wir unsere Ökologische Lebensgrundlage zerstören, Technologien Entwickeln die uns Ausrotten können und wenn die es nicht tun, sie von Eliten missbraucht werden um Menschenmassen zu steuern.
Also mal weg von der Angst, und mal überlegt wie wir all die vielen coolen Sachen die die Menschen erfunden haben mal zum Wohle aller nutzen. Die Welt ist geil, wir könnten mit unseren Möglichkeiten hier super leben und einfach nebenbei noch den Weltraum erobern.
Aber dafür müsste man mal anfangen in der Öffentlichkeit mal unvoreingenommen Themen zu diskutieren. Nur mal das Bedingungslose Grundeinkommen als Beispiel. Für viele ist es nicht mal Diskussionswürdig. Sofort wird unbezahlbar gesagt und das wars. Nur Leistung darf Wohlstand bringen und jemanden ohne Gegenleistung am Wohlstand teilhaben zu lassen erscheint den Arbeitenden gegenüber ungerecht und folgend unbezahlbar.
Aber was wenn in absehbarer Zeit ein Großteil der Produktivität eines Landes nicht mehr Manuell sondern Automatisiert erzeugt wird? Bekommen dann Maschinen Arbeitslosengeld oder Rente? Oder findet man irgendwann einen Weg, dass Maschinen den Menschen den Lebensunterhalt sichern und diese wiederum sich um soziale und gesellschaftliche Themen kümmern.
Vor 15-20 Jahren hab ich genauso gelacht wenn mir einer was vom BGE erzählt hat. Heute denke ich etwas anders. Und wenn meine Denk sich ändern kann, warum dann nicht auch die von anderen Menschen?
Ich wünsche mir eine breite und öffentliche Diskussion über eine langfristige Zukunftsvision für die Menschheit. Nur hoffe ich, dass man dann das Feld den nicht den Angstmachern und Eliten überlässt, sondern eine ruhige, sachliche und angstfreie Unterhaltung führt. Und noch was: Ich lehne eine Revolution ab! Das würde in der aktuellen Situation mehr Schaden als nutzen. Wir haben heute den gigantischen Vorteil über unsere Demokratie einen solchen Prozess Evolutionär anzustoßen.
Und genau da sehe ich dann auch unsere Medien in der Pflicht, indem sie auch zunächst womöglich Naiv/unrealistisch wirkenden Ideen einen Raum zum wachsen und gedeihen geben und der Diskussion eine Plattform bereit stellen!