Die deutsche Presse- welche Medien bevorzugt ihr?

Welche Medien bevorzugt ihr?

  • Der Spiegel

    Stimmen: 95 34,1%
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung

    Stimmen: 110 39,4%
  • Süddeutsche Zeitung

    Stimmen: 96 34,4%
  • Handelsblatt

    Stimmen: 36 12,9%
  • Die Welt

    Stimmen: 71 25,4%
  • Focus

    Stimmen: 23 8,2%
  • Stern

    Stimmen: 11 3,9%

  • Umfrageteilnehmer
    279
gaunt schrieb:
Na ob der wirklich immer so unvoreingenommen war... Aber ja, er hat es zumindest versucht und meist auch recht gut hinbekommen. Was ich nur sagen will ist, dass es diese Menschen immer noch gibt. Nur gehen die in der heutigen Masse schlicht und ergreifend unter.

Den Hype um Peter Scholl-Latour habe ich ebenso wie den um Helmut Schmidt nie verstanden.

Ja, der Herr Scholl-Latour ist in seinem Leben viel herumgekommen. Und ja, er hatte wohl die Gabe, bei Andersdenkenden durch respektvolles Verhalten Gefälligkeiten zu erreichen, die für andere Journalisten unerreichbar waren. Beides macht aber noch keinen guten Journalisten, nur einen solchen mit einer bestimmten, wie Du ja bereits richtig bemerkt hast, subjektiven Perspektive. Ob die jetzt "gut" oder "schlecht" ist bzw. war, mag ich gar nicht bewerten. Eine Antwort auf die Frage des Threads, also ob die deutsche Presse im Vergleich zu früher eine linke politische Haltung hat und damit "einseitig" und "undifferenziert" berichtet, kann man jedoch nicht an der Galionsfigur eines Scholl-Latour festmachen. Jedenfalls fällt es mir schwer, einen Mann als Maßstab für eine Branche zu nehmen, der u.a. das Rauchverbot für Unsinn (wieder eine Parallele zu unserem ehemaligen Kanzler) und den Klimawandel für westliche Propaganda hielt. Und das bereits zu Zeiten, als man ihn noch halbwegs für voll nahm. Einseitig oder nicht einseitig lässt sich ohnehin nicht an einer Person festmachen, sondern an Tendenzen oder Strömungen in der Presse. Denn es geht doch nicht darum, "Wahrheit" zu berichten (oder gar "das Richtige"). Es geht vielmehr darum, differenziert zu berichten. Und das kann sowohl durch eine Person oder ein Medium, als auch durch den Medienmix in einem Lande geschehen. Eindeutige Tendenzen einer bestimmten politischen Strömung kann ich da nicht bemerken. Schon gar nicht linke. Was fehlt sind auch nicht Meinungen, sondern die Bereitschaft zur Diskussion. Da erübrigt sich fast die Frage, ob ausdifferenzierte Argumente vorhanden sind.

Hierzu hat Oliver Kalkofe auch einen guten Beitrag geliefert, Stichwort "knipsen wir das Licht im Gehirn an":

https://www.youtube.com/watch?v=aL0WwhVxJXw&t=2s&list=PLAZbIQwTqfrhC_n9vDlbKxRWE-B5vm1qq&index=7
 
Libertarian schrieb:
Findest du, dass der Spiegel links ist? Ich finde, die Ausgewogenheit ist dort so gut wie in keinem anderen der großen Medien. Bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung stimme ich dir zu, mich wundert es, dass ein soweit rechts ausgerichtetes Blatt so viele Leser hat.

Dazu müsste man wissen, was eigentlich links ist?

Der Spiegel ist ein Propaganda-Blatt und verliert zurecht seit Jahren Abonennten.

Die Journalisten beim Spiegel sind keine objektiven Schreiber, sondern versuchen Meinung zu machen. Zuletzt hat man im amerikanischen Wahlkampf massiv gegen Trump geholzt.

Auch die AfD bekommt regelmäßig ihr fett weg. Da wird jede Gelegenheit wahrgenommen, um diese Partei im schlechten Licht dastehen zu lassen.

Beim Thema Russland, wird auch mit sehr fragwürdigen Methoden gearbeitet. In einem Magazin mit der Titelzeile „Stoppt Putin Jetzt!“ hat man nach dem Abschuss der MH17 direkt Putin die Schuld in die Schuhe geschoben, noch bevor überhaupt irgendwelche Beweise oder Fakten existierten. Mit ähnlichen Titelzeilen macht der Spiegel massiv Stimmung.

Dagegen war damals, als die USA vor der UN gefälschte Beweise vortrugen, um den Irakkrieg mit Hundertausenden Toten anzuzetteln Schweigen im Walde angesagt.

Beim Thema Flüchtlinge hat der Spiegel sogar online jegliche Kommentar-Funktion deaktiviert.

Nennt man das Meinungsfreiheit? Oder kritischen Journalismus? Oder Fähigkeit zu einer kritischen Debattenkultur.

Nein! Das ist der Versuch eigene politische Meinungen durchzudrücken. Zuletzt ist man nach dem Vorwurf der Lügenpresse etwas vorsichtiger geworden und geht subtiler vor. Das ändert aber nichts daran, dass der Spiegel weiterhin versucht seine Leser zu erziehen und nicht nur aufzuklären.

Die Süddeutsche ist da aber mit ihrem selbstverliebten Pöbler Heribert Prantl noch schlimmer!

Halbwegs objektiv sind die FAZ, die Welt oder der Focus. Dort wird nämlich auch öfter die kritische Gegenstimme publiziert. Und genau das gehört zum guten Qualitäts-Journalismus! Die Fähigkeit eine Sache kühl und rational von verschiedenen Seiten zu beleuchten, ohne Vorurteile und ohne irrwitzige eigene Interpretationen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Thema Flüchtlinge hat der Spiegel sogar online jegliche Kommentar-Funktion deaktiviert.
Bei den, am Anfang überwiegenden - ich nenne sie einmal "Minimal-IQ-Beiträge", durchaus nachvollziehbar.
Bei diesen Themen ist eine niveauvolle Diskussion, oder lesen interessanter Gedankengänge, nicht mehr möglich.
Nur der dumpfen "ichkennedieweltbesseralsjeder" Möchtegernschlauberger setzt dort noch sein Schwachsinn ab. Was andere schreiben interessiert den eh nicht.
Und das hat absolut nichts mit Meinungsfreiheit zu tun, die wird in Deutschland jedem - im Rahmen des GG - gewährt.
Nicht nur der Spiegel nimmt sich sein Recht heraus diese unsägliche Kommentare (die keine Debattenkultur mehr sind) auf seiner Seite zu unterbinden.
 
phil. schrieb:
Überflüssiges Zitat entfernt

Unsinn!

Dir steht es nicht zu Kommentare nach ihrem "IQ" zu bewerten!

Entweder die Kommentare verstoßen gegen Gesetze, wie §185 StGB, oder sie sind zu tolerieren nach Art.5 GG.

Weiterhin haben andere Medien, wie die Welt, der Focus oder die FAZ keineswegs die Kommentare deaktiviert.

Dein Verweis auf "sein Recht" ist auch geil. Ja, der SPiegel hat das Recht über seine Online-Seite. Hat aber nichts mit Debattenkultur oder reflektierendem Journalismus zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Überflüssiges Zitat entfernt)
Warum steht mir nicht zu Kommentare nach ihrem IQ zu bewerten? Das mußt du mir einmal genau erklären.
Und auch noch einmal für dich, Art.5 GG sichert jedem zur sein Meinung frei zu äußern. Eine Regelung zwischen Staat und Bevölkerung.
Nach Artikel 5 kann weder der Staat noch der Einzelne ein Medium verpflichten (s)eine Meinung zu vertreten.
Die Medien sind frei in ihren Veröffentlichung, das sichert der Artikel zu. Und ich habe nichts dagegen wenn sie diese Recht bei der Kommentarfunktion umsetzen.
Deswegen kann dieses Medium trotzdem unabhängigen, freien und reflektierenden Journalismus bieten.

"Nicht nur der Spiegel..."
Besteht deine Medienlandschaft nur aus Spiegel, Welt, Focus und FAZ. Es gibt noch einige Medien, welche auch Kommentarfunktionen bei diesen Themen deaktiviert haben.

Ach so und wenn ich jeden Dumpfkommentar zulasse, biete ich Debattenkultur und reflektierenden Journalismus? Wow, das nenne ich geil.
 
Er meinte damit wohl nicht explizit Dich. Es geht vielmehr oft darum, dass alle Kommentare zugelassen werden sollten, wenn sie eben nicht gegen geltendes Recht verstoßen. Deshalb sollte der "IQ eines Kommentars" kein Maßstab dafür sein, was zugelassen ist und was nicht, sondern Recht und Gesetz, das dann für alle gilt.

Ich sehe das zwiespältig. Einerseits verstehe ich das "freie Meinungsäußerung für freie Bürger"-Prinzip. Andererseits sind private Medien kein demokratischer Staat. D.h. man hat als Bürger durchaus das Recht, seine Meinung zu äußern, aber eben nicht einen daraus abgleitbaren Anspruch gegenüber dem Betreiber einer Homepage, dem Bürger dies überall (oder überhaupt) zu ermöglichen. Der Herausgeber kann und sollte entscheiden, wo Kommentare deaktiviert werden. Wenn er das übliche Geseier nicht unter einem redaktionellen Beitrag will, dann ist die Deaktivierung der Funktion sein gutes (Haus-) Recht.

Im Übrigen sehe ich Kommentarfunktionen nicht als Grundvoraussetzung für guten Journalismus. ;)
 
gaunt schrieb:
...Unsere Medien bezahlen kaum mehr Reporter für Hintergrundberichte nur die Schlagzeile zählt. Angst verkauft Zeitungen und die Zeitungen machen den Leuten Angst. Vor diesem Hintergrund wirken dann viele Problem hier vor Ort klein und unwichtig und die aktuelle Politik erscheint "Alternativlos" um unseren guten Lebensstandard zu halten. Leute die mahnend den Finger heben und sagen das nicht nur im Ausland sondern auch hier einiges schief läuft will dann keiner hören.

Ich denke, es hat in diesem Fall mit unterschiedlichsten Ursachen zu tun. Auf der einen Seite sind Werbegelder quasi in den Silicon Valley abgewandert, weil Google, FB, Amazon und Co längst Türsteher im Internet spielen und überall Marketinggelder abkassieren, wobei die Medien aber auch mitmachen (müssen?). Die Folge sind Stellenstreichungen, Redaktionszusammenlegungen etc., in Folge schwindende Leserschaft (weil die Qualität abnimmt) und entsprechend noch weniger Geld für Recherche, investigativen Journalismus, aber eben auch für Arbeit vor Ort. Auch daher sind die Agenturen, mit ihrer Einseitigkeit, so gefragt, die sind billiger als die eigenen Leute loszuschicken. Weil man trotzdem Profitmaximierung betreiben muss, nur der schützt vor dem Untergang, zählen die Schlagzeilen. Die Klicks/die Quote muss stimmen, gute Ware interessiert nicht, wenn man mit perfiden Mitteln auch massenhaft Schrott verkaufen kann.
Journalisten selbst muss man, für hohe Qualität, Freiräume geben und sie nicht im kritiklosen Gleichschritt marschieren lassen, wie es derzeit schon lange vor dem Volontariat üblich ist (vgl. Folgen der Bologna-Reformen).
Heute wird mehr denje publiziert, aber die Konsumenten lesen immer weniger davon- eine genauso fragwürdige Entwicklung.

Scholl-Latour und auch Troller hatten u.a. auch das Glück in einer Zeit als Reporter arbeiten zu dürfen, in der viel Neues gewagt wurde, in der man aber auch die Erfahrungen der Vergangenheit noch vor Augen hatte, wie Journalismus nicht auszusehen hat. Die Qualität ihrer Arbeiten mag natürlich ihrer Erfahrung aber auch gesunden Neugier geschuldet sein.

gaunt schrieb:
Im Prinzip wäre dein Weg (ich unterstelle dir das jetzt einfach mal. Korrigiere mich) die Medien zu boykottieren durchaus denkbar. Wenn die Medienhäuser eh die Schreiberlinge unterdrücken dann können sie ja auch Pleite gehen. Nur was dann? Dann wird gar niemand mehr dafür bezahlt investigativ Skandale bei Politikern oder Unternehmen auf zu decken oder Hintergrundberichte aus dem Ausland zu liefern.

Ich plädiere nicht für Boykott, eher dafür selbstkritisch zu sein, zu hinterfragen und die etablierten Medien weniger ernst zu nehmen wenn sie einmal wieder Kampagnen fahren, wenn sie uns lenken und manipulieren wollen. Sollte das der Fall sein, muss man das Kind auch beim Namen nennen.

Wir leben in einer Demokratie, die Presse hat in dieser einen klaren Auftrag, wenn sie den nicht erfüllen kann, weil sie lieber anderen dienen will, versagt sie. In solchen Fällen muss sie sich dann aber auch nicht mehr künstlich über Wahlergebnisse echauffieren, die nicht in ihr erstarrtes Weltbild passen.


phil. schrieb:
"Nicht nur der Spiegel..."
Besteht deine Medienlandschaft nur aus Spiegel, Welt, Focus und FAZ. Es gibt noch einige Medien, welche auch Kommentarfunktionen bei diesen Themen deaktiviert haben.

Ach so und wenn ich jeden Dumpfkommentar zulasse, biete ich Debattenkultur und reflektierenden Journalismus? Wow, das nenne ich geil.

Wenn ich solche Kommentarfunktionen aktiviere, sorgt das bei bestimmten Themen zwangsläufig für Mehrarbeit bei der dann fälligen Moderation. Trotzdem ist es schon auffällig, bei welchen Themen das inzwischen freigeschaltet wird und bei welchen nicht. Dazu gab's jüngst auf dem 33C3 den interessanten Beitrag "Spiegelmining" der sich genau mit SPON und der Kommentarfunktion befasst, zu sehen etwa ab der Mitte folgenden YT Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=dkFN_e9lfis
(Es lohnt, den Vortrag komplett zu sehen, weil es erstaunlich viel entlarvt..)

Mit dem Weglassen der Kommentarfunktion kann man unerwünschte Äußerungen/andere Ansichten/Fakten, die lt. den eigenen Regularien gar nicht gelöscht werden müssten, von den Artikeln fern halten.
 
Zuletzt bearbeitet:
der Spiegel geht gar nicht, schon die Verbindung zur Atlantik-Brücke ist widerlich :rolleyes:
aber selbst Claus Kleber vom ZDF ändert langsam seine Richtung.. haben wohl alle etwas angst vor Trump? :rolleyes:
wenn man sich mal künstlich aufregen will kann man diesen Schund lesen :freak:
aber Jedem das Seine ;)
 
Schrammler schrieb:
[..] "Spiegelmining" der sich genau mit SPON und der Kommentarfunktion befasst, zu sehen etwa ab der Mitte folgenden YT Videos: -link entfernt-

(Es lohnt, den Vortrag komplett zu sehen, weil es erstaunlich viel entlarvt..)
hab den beitrag auszugsweise schonmal irgendwo gesehn, habs damals auch gesucht, aber nicht gefunden. danke für den post.
(kann mir leider grad nur die untertitel reinziehen, da ich hier kein ton hab - aber egal zuhause wirds wiederholt)

hier und da interpretiert er mal etwas zuviel rein, aber das haben die blanken statistiken halt so an sich - das vid selbst ist ein gefundenes fressen für alle verschwörungstheoretiker -> sieht man sehr schön in den comments.

vor allem xipo hats mir ja sehr angetan.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Schrammler
Was du jetzt schreibst hört sich schon deutlich differenzierter an! Ich kann viel von deiner Kritik verstehen (und teile sie auch), nur bitte ich eben drum, nicht alle Schreiberlinge zu verdammen, sondern differenziert zu schauen, wo ggf. was im argen liegt und wo sich Leute tummeln die noch frei arbeiten (können/dürfen). Ich kann dieses ewige plumpe Lügenpresse Reportergebashe einfach nicht mehr hören. Die AFD/Pegida Fraktion wirft der Presse vor von Links unterwandert zu sein während die linke Seite des politischen Spektrums der Presse vorwirft lediglich neoliberale Meinungsmache zu betreiben. Passt irgendwie nicht zusammen. Statt jetzt gemeinschaftlich die letzten guten Keimlinge in unserer Medienlandschaft platt zu machen halte ich es für sinnvoller, gute Journalisten (aber bitte gut/schlecht nicht an der eigene Meinung fest mache!) zu unterstützen. Sonst haben wir in einigen Jahren ein Mediales Brachland, und dann wird unter Garantie einer auf den Plan treten, der dieses Brach liegende Feld nach eigenen Interessen beackert. Und dann ist außer vielen kleinen ominösen Verschwörungstheoretikern, denen jeweils immer nur eine kleine Gruppe anhängt, keiner mehr da der warnen könnte.

#Deaktivierte Kommentarfunktionen auf Media Seiten
Wer einmal gelesen hat was da teilweise geschrieben wird bekommt irgendwann Verständnis für die Redaktionen. Was da kommt ist z.T. nicht nur ethisch unter aller Kanone sondern nicht selten auch gesetzlich mehr wie fragwürdig. Da wird unverhohlen zu Straftaten aufgerufen, es werden wird gehetzt was das Zeug hält (egal gegen wen) und nicht selten werden die Mitbarteiter sogar selber bedroht.
Löscht man nicht kommt ganz schnell ein selbsternannter Polizist und zeigt dich an. Da man aber nicht haufenweise Mitarbeiter vorhalten kann um wirklich Zeitnah jeden einzelnen Kommentar zu checken, deaktiviert man die Funktion eben. Ne Kommentarfunktion fordert eben auch ein wenig Disziplin auf Seiten der Benutzer.
 
gaunt schrieb:
Die AFD/Pegida Fraktion wirft der Presse vor von Links unterwandert zu sein während die linke Seite des politischen Spektrums der Presse vorwirft lediglich neoliberale Meinungsmache zu betreiben. Passt irgendwie nicht zusammen.

Doch, das passt schon gut zusammen. Du musst den Neoliberalismus aus dem (alten) Parteidenken entkoppeln, schließlich wird er, abgesehen von der Linken, auch von der AfD und Trump im nationalkonservativen Gewand vertreten. Warum die AfD Anhänger die Presse nicht mögen liegt daran, dass sie sich gerne als liberale bis links-liberal Elite darstellt.
Die AfD stellt die Wirtschaftspolitik im Kern und die Machtverhältnisse nicht in Frage, das macht Trump genauso wenig. Wähler fangen beide mit plakativer Ablehnung der Globalisierung und der Zuwanderung, wie ernst das gemeint ist, wird sich in den kommenden Jahren in den USA klären.

Die Presse selbst ist solange neoliberal, wie sie die durch ihn entstandenen Verwerfungen schönfärbt, den Neoliberalismus nicht kritisch hinterfragt oder ihn als alternativlos darstellt, was noch immer der Standard ist. Spätestens seit der Bankenkrise vor 10 Jahren mehren sich durchaus die kritischen Stimmen in den etablierten Medien, der Großteil spielt aber noch immer brav mit, beweise dafür kannst du täglich sehen und lesen. Deutlich kontroversere Diskussionen zu dem Thema findest du in englischsprachigen Medien, die sind scheinbar dort weiter als der ehemalige "Exportweltmeister".
 
Das Links-Rechts Schema krankt generell daran, das hier versucht wird etwas vielschichtiges, vieldimensionales wie Politik auf einer eindimensionalen Skala darzustellen. Etwas besser ist da schon der politische Kompass, der hat zumindest eine Gesellschaftspolitische und eine Wirtschaftspolitische Achse.

https://www.politicalcompass.org/germany2013

Aber selbst da kann es passieren, das 2 Leute mit gegensätzlichen Ansichten auf den selben Wert gemittelt werden

Zudem hängt da auch immer viel davon ab welche Fragen gestellt werden und welche man weglässt
 
OK, also das dieses Links/Rechts lange überholt ist da sind sich wohl mittlerweile alle die etwas genauer auf gesellschaftliche Strömungen blicken einig. Also Tschuldigung das ichs verwendet habe;-) Ich verwende es aber auch weiter. Einfach nur weil es einfacher ist wenn man gelegentlich Schubladen benutzt, die die meisten Menschen einordnen können.
Doch, das passt schon gut zusammen...
In der Realität hast du schon recht, nur meinte ich das nicht. Ich wollte lediglich sagen, das da zwei gegensätzliche Fraktionen sind, die jeweils der Gegenseite vorwerfen treibende Kraft bei der Manipulation zu sein.

Für mich stellt es sich so da. Viele Schreiberlinge (vom Manager Magazin vielleicht mal abgesehen), also Journalisten auf den unteren Ebene, haben tatsächlich einen eher typisch linken Hintergrund und kommen nicht selten aus einer eher sozialen Richtung. Traditionell wurden auch viele Medienhäuser mit ähnlicher Ausrichtung eben genau von diesen eher linken Journalisten gegründet. Das Problem ist nur, dass die wirklich linken vermutlich mittlerweile zum größten Teil pleite und damit von der Bildfläche verschwunden sind. Übrig geblieben sind die, die sich in der neuen Realität zurecht gefunden haben. D.h. sie sind Teil der Marktwirtschaft geworden und haben sich deren Regeln unterworfen. In sofern stimmen beide Vorwürfe irgendwie. Historisch haben viele Medien zwar einen linken Einschlag, wer heute aber noch in relevanter Stärke dabei ist muss mindestens nach den Grundregeln des Neokapitalismus spielen, und zwar egal obs gefällt oder nicht.
 
gaunt schrieb:
OK, also das dieses Links/Rechts lange überholt ist da sind sich wohl mittlerweile alle die etwas genauer auf gesellschaftliche Strömungen blicken einig. Also Tschuldigung das ichs verwendet habe;-) Ich verwende es aber auch weiter. Einfach nur weil es einfacher ist wenn man gelegentlich Schubladen benutzt, die die meisten Menschen einordnen können.

Naja, in deinem Fall beruhte halt nur der ganze ( scheinbare ) Widerspruch auf der Eindimensionalität. ;) Beim politischen Kompass wäre sofort klar gewesen, die einen kritisieren die wirtschaftspolitische Ausrichtung der Presse, die anderen die gesellschaftspolitische Ausrichtung. Und schon ist der Widerspruch aufgelöst ;)
 
gaunt schrieb:
In der Realität hast du schon recht, nur meinte ich das nicht. Ich wollte lediglich sagen, das da zwei gegensätzliche Fraktionen sind, die jeweils der Gegenseite vorwerfen treibende Kraft bei der Manipulation zu sein.

Die Erklärung dazu klappt auch mit dem gängigen Politschema: Die Mitte baut Mist und die Ränder zeigen aus ihrer jeweiligen Sicht darauf. Dahinter steckt aber auch die Politik der Merkel Regierungen, die davon geprägt ist, ständig zwischen links und rechts zu wechseln um dann am Ende doch nur wieder neoliberal zu sein. Das sieht man an der Bankenkrise, der "Flüchtlingskrise" und genauso am Ausstieg aus der Kernenergie (erst stoppte sie den beschlossenen Ausstieg, nach Fukushima zog sie ihn auf Kosten der Steuerzahler schneller als geplant durch und hinterrücks durften die Konzerne noch Windparks ins Wattenmeer knallen).
Wie reagieren die Medien darauf? Die machen das Spielchen mit. Gestern haben sie dir empfohlen zu riestern (selbst das ZDF machte massiv Werbung dafür), heute raten sie dir davon ab. "Deutschland geht's gut", sagt die Kanzlerin, also muss es auch in den Medien so sein. Sich komplett gegen Merkel zu stellen kommt seit über 11 Jahren nicht in Frage, dann würde man sich schließlich gegen den Neoliberalismus stellen..
Das heisst nicht, dass es keine Kritik geben würde, die ist aber in der Minderheit.

Weil der Artikel so schön und passend ist und gerade heute publiziert wurde, noch ein Link. Daran gefällt mir nur nicht, dass der Autor partout nicht darauf eingeht, wie sehr die Linke in Europa derzeit kläglich versagt (nur die Verliererpartei zu spielen, reicht leider nicht):
http://www.nachdenkseiten.de/?p=36535
Vergleiche das einmal mit unseren etablierten Medien und den darin enthaltenen Analysen der Lage.

gaunt schrieb:
Übrig geblieben sind die, die sich in der neuen Realität zurecht gefunden haben. D.h. sie sind Teil der Marktwirtschaft geworden und haben sich deren Regeln unterworfen. In sofern stimmen beide Vorwürfe irgendwie. Historisch haben viele Medien zwar einen linken Einschlag, wer heute aber noch in relevanter Stärke dabei ist muss mindestens nach den Grundregeln des Neokapitalismus spielen, und zwar egal obs gefällt oder nicht.

Die Entwicklung kannst du sehr schön an den Grünen beobachten, je Älter (und wir sind eine Republik der Alten..) desto mehr linke Ideologie wird über Bord geworfen. Das führt inzwischen dazu, dass man selbst in der TAZ die Kriegseinsätze der BW ganz in Ordnung findet, während man im Taz-Shop Rotwein neben Bausätzen für Meisennistkästen anbietet.
 
In deinem Link wird unter anderem der Front National erwähnt - IMHO ein gutes Beispiel dafür, warum das klassische Politschema eben nicht so gut funktioniert. Den der als "rechtsextrem" gelabelte Front National ist wirtschaftspolitisch eher ganz Links außen und wird dafür von der NZZ getadelt ;)

http://www.nzz.ch/wirtschaft/wirtschaftspolitik/anleitung-zum-desaster-1.18661710

- Ende der Austeritätspolitik,
- Wirtschaftsförderung nach Keyns
- Teilverstaatlichung von Geschäftsbanken
- Kapitalverkehrskontrollen
- strategische Industrieplanung
- Absenkung des Rentenalters
- Festhalten an der 35 Stunden Woche
- Anhebung aller Monatssaläre die weniger als 1500€ betragen um 200 € ( wobei, an sich soll ja der Franc wider eingeführt werden )

Im 2-Achsen Shema wäre der FN wohl eher Links ( wirtschaftspolitisch ) -Autoritär ( Gesellschaftspolitisch ) - Im eindimensionalen Schema wird der FN mit Parteien zusammengeworfen, die eine Neoliberale Agenda verfolgen, was irgendwie nicht wirklich passt.
 
Zuletzt bearbeitet:
MRM schrieb:
In deinem Link wird unter anderem der Front National erwähnt - IMHO ein gutes Beispiel dafür, warum das klassische Politschema eben nicht so gut funktioniert. Den der als "rechtsextrem" gelabelte Front National ist wirtschaftspolitisch eher ganz Links außen und wird dafür von der NZZ getadelt ;)

Für eine Erklärung in diesem Fall reicht doch (hoffentlich) auch ein Griff zum Geschichtsbuch. Was bekämpften die Nazis letzlich? Das "Finanzjudentum" und den "jüdischen Bolschewismus/Marxismus", das Kapital tasteten sie nicht an, stellten es nicht in Frage. Der Grund lag ein paar Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg, als der antikapitalistische Flügel aus der NSDAP austrat (Strasser) bzw. durch Mord (Röhm) beseitigt wurde. Ab Juli 1934 waren die "Nationalen Sozialisten" kalt gestellt. Selbstverständlich griff man aber auch danach noch auf den Sozialismus im Rahmen der "Volksgemeinschaft" zurück, wenn es dem Rassenkampf nutzte. Einer der Wendehälse war übrigens Goebbels.

Auf was die NZZ hier anspringt ist die Querfront, welche von rechts seit mehreren Jahrzehnten angestrebt wird. Das ist nun nichts wirklich Neues und solche Entwicklungen findest du auch in Deutschland. Warum die NZZ das Kind nicht beim Namen nennt, erschließt sich mir nicht.

Wenn du so willst, sind die Empörungen über jüngste Äußerungen von Frau Wagenknecht, die du vereinzelt in der Presse findest, durchaus berechtigt. Linke sollten eigentlich wissen wo die Grenzen verlaufen.
 
Nur meinst du nicht auch, daß gerade in solchen Fällen die 2- Dimensionale Darstellung schlicht den großen Vorteil hat, das 2 Fraktionen weit auseinander liegen können ( wie zB in der Gesellschaftspolitischen Ebene ), selbst wenn sie große Schnittmengen auf einer anderen Ebene haben ( wie zB wirtschaftspolitisch )?
 
Seit wann ändert sich die grundsätzliche politische Ausrichtung nur weil man in Teilaspekten mit dem entgegen gesetzten Spektrum Schnittmengen hat?

Ein Nazi bleibt ein Nazi, auch wenn er das Kapital kritisiert. Das ändert doch nichts an seinen rassistischen Begründungen und Urteilen. Ebenso wenig wird ein Linker ein Liberaler nur weil er der Meinung ist, Anarchie ist vll doch nicht so erstrebenswert und ein gewisser Teil an privatem Eigentum ist durchaus gerechtfertigt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Naja, in deinem Fall beruhte halt nur der ganze ( scheinbare ) Widerspruch auf der Eindimensionalität.
Nochmal: Die Aussage da oben spiegelte nicht meine Meinung wieder sondern soll genau den Widerspruch und die Eindimensionalität einiger Gruppen aufzeigen denen ihre eigenen Widersprüche nicht auffallen!

Dahinter steckt aber auch die Politik der Merkel Regierungen, die davon geprägt ist, ständig zwischen links und rechts zu wechseln um dann am Ende doch nur wieder neoliberal zu sein.
Ich würde nicht mal sagen das sie zwischen links und rechts switched sondern hart ausgedrückt ihr Fähnchen nach dem Wind dreht. Die neoliberale Grundpolitik zieht sich dann durch alle relevanten Parteien. Womöglich bei Grünen und Linken nicht so ausgeprägt, aber in dieser, einer deiner Kernaussagen, gebe ich dir zunächst mal voll und ganz recht. Bei der Interpretation gehts dann aber in ne andere Richtung.
Einig sind wir uns wohl darin, dass in den Massenmedien im großen und ganzen ein Konglomerat aus schwacher Demokratie/Staat (nennt sich dann Liberal), Neoliberaler Denke und starken Kapitalismus als weitestgehend Alternativlos dargestellt wird (ohne Wertung und ohne Aussage warum das so ist!!!).
Aus, denke ich bekannten Gründen, werden die linken und rechten (bitte lasst mich diese kategorisierenden Worte verwenden sonst wirds schnell zu kompliziert) Ränder abgelehnt. Zu prägnant sind die Erinnerungen an Nazi Zeit und den Kommunismus und mit dieser schwarz - weiß Malerei werden alle Grautöne dazwischen ausgeblendet. Das die AFD (und folgend Union und sogar SPD) jetzt in Sicherheitsfragen einen starken Staat fordert ändert nix daran, dass in den wirtschaftlich relevanten Themen ein massives Interesse an einem schwachen Staat/Demokratie bei fast allen beteiligten besteht. Und ja, genau das findet sich in den Medien wider.
Ergo: Schaut man auf die Massenmedien wird hier im O-Ton genau ein Weg als der richtige beschrieben und Alternativen werden kaum diskutiert. Da kann man schon den Eindruck einer zentral gelenkten Propaganda bekommen.
Über Details könnten wir sicher auch hier trefflich streiten, aber im großen und ganzen vermute ich mal sehen wir beide (und diverse andere), dass die Massenmedien recht eindimensional sind. Einfach nur festgestellt, ohne es zu Bewerten ob das gut oder schlecht ist, oder warum das so ist.

Und jetzt das, worin wir uns wohl unterscheiden: Für dich wird das ganze mehr oder weniger zentral aus politischen Hinterzimmern und Chefetagen großer Konzerne gelenkt. Und das dies zumindest versucht wird, dass lässt sich ja auch kaum abstreiten, und bei nochwas gebe ich dir recht, nämlich das die Methoden der Einflussname immer professioneller, subtiler und effektiver werden.
Nur gibt es da oben drauf noch einen Effekt: Die Bürger an sich! Und die sehen, dass es überall auf dem Kontinent (wie immer mit Ausnahmen) kracht und knallt. Nur hierzulande schaut es im Moment gar nicht so schlecht aus. Die meisten haben nen Job, halten ihn für halbwegs sicher und können vom Einkommen recht gut leben. Merkel passt da gut ins Bild, denn mit ihr sind wenig Überraschungen zu erwarten, nicht obwohl sondern eben genau weil sie ihr Fähnchen nach dem Wind dreht. Bei der Flüchtlingssache hat sie ja auch wie immer erst gezögert und dann auf die Stimmung reagiert. Als Merkel die Entscheidung traf, wurde die Flüchtlingswelle hier ja noch gefeiert wie eine Fußball WM. Hätte Merkel noch ein bis zwei Wochen mit einer Entscheidung gewartet, wäre sie vermutlich anders ausgefallen.
Die Menschen werden wohl wieder ne große Koalition wählen und das nicht trotz sondern genau wegen Merkel. Egal ob die auf AFD Plakaten angegriffen und als Vaterlandsverräter tituliert wird. Obs als Anhänger einer politischen Alternative (völlig egal welche Ausrichtung) gefällt oder nicht, die Mehrheit der Deutschen steht womöglich nicht fest hinter Merkel, hält sie aber nunmal tatsächlich für Alternativlos. Da ihnen die Alternativen (mehr oder weniger linke/rechte Revolution) noch mehr Angst machen als die gegenwärtige Situation. Und das muss man in einer Demokratie eben auch akzeptieren. Hier bestimmt nun mal der Mehrheit den politischen Grundkurs und nicht die politischen Ränder. Wenn jetzt aber aus nachvollziehbaren Gründen ein großteil der Bevölkerung vielleicht keine Merkel Fans sind, sie und ihre Politik aber für die richtige halten, dann ist es auch nicht verwerflich, wenn die Medien im O-Ton eben genau das widerspiegeln.

Jetzt kann man natürlich drüber streiten, ob diese Grundeinstellung nicht schon vorher durch die Medien Induziert wurde. Aber das glaube ich nicht. Ganz so doof wie manch ein Revolutzer denkt ist auch die politische Mitte nicht und sie hat auch die Entwicklungen des kalten Krieges, der Wiedervereinigung und mach einige sogar noch die Nazi- und die Nachkriegszeit erlebt. In sofern, ist schlicht und ergreifend historisch bedingt, eine gewisse Skepsis den politischen Rändern gegenüber mehr wie nachvollziehbar. Die sind nicht alle doof, die haben nur eigene Erfahrungen gemacht. Und genau das führt dann auch ohne Einflussname von außen zu einer gefühlten Gleichschaltung der Medien denn die Medienmacher entstammen genau dieser Bevölkerung.

Heutzutage steuert die Angst die Bürger viel zu sehr. Die politischen Ränder haben Angst, dass die politische Mitte das Land verkauft und die politische Mitte wiederum hat Angst, das die politischen Ränder das Land zugrunde richten. Und über allem die Drohkulisse aus Islamistischem Terror und dem wieder aufkeimendem kalten Krieg, in dem inzwischen allerdings neue Waffen bereit stehen, die das Risiko bergen, dass aus einem kalten ein heißer Krieg wird. Die Medien machen nicht nur mit, nein sie heizen die Stimmung noch zusätzlich auf um Kasse zu machen, merken dabei aber nicht, dass sie den Ast auf dem sie sitzen damit selber absägen. Denn wenn die Bürger erstmal ausreichend Angst haben glauben sie auch den Medien, die sie vorher selbst wuschig gemacht haben, kein Wort mehr. Und da stehen wir heute eben.

Tja, und dann gibts da noch so Leute wie auch hier einige, die sehen dass es so nicht weiter gehen kann. Man sieht zwar, dass es Momentan ganz OK ausschaut, nur geht der Blick halt auch in die etwas fernere Zukunft und nicht nur bis zum nächsten Sommerurlaub. Der eine legt dann seinen Kritikschwerpunkt auf Ökologische Themen, der nächste würde gerne die Medien mehr in die Pflicht nehmen bis hin zu den Spirituellen, die ihre Heil in Religionen oder alternativen Weltanschauungen suchen (hier wohl weniger vertreten).
Teils völlig unterschiedliche Ideologien, und auch teils mit Überschneidungen. Über vielen gemeinsam thront aber die Skepsis vor einem ausufernden und gnadenlosen Raubtier Kapitalismus. Soziale Marktwirtschaft, für viele OK, aber unbeschränkt, NO. Das eing irgendwie.

Was ich mir wünschen würde wäre eine Zukunftsdiskussion die die gegenwärtige Realität mit einbezieht und altes Schubladendenken über Board wirft. Und damit meine ich weder Islamisten oder böse Russen und anderen Kleinkram, sondern die Tatsache, dass wir unsere Ökologische Lebensgrundlage zerstören, Technologien Entwickeln die uns Ausrotten können und wenn die es nicht tun, sie von Eliten missbraucht werden um Menschenmassen zu steuern.
Also mal weg von der Angst, und mal überlegt wie wir all die vielen coolen Sachen die die Menschen erfunden haben mal zum Wohle aller nutzen. Die Welt ist geil, wir könnten mit unseren Möglichkeiten hier super leben und einfach nebenbei noch den Weltraum erobern.

Aber dafür müsste man mal anfangen in der Öffentlichkeit mal unvoreingenommen Themen zu diskutieren. Nur mal das Bedingungslose Grundeinkommen als Beispiel. Für viele ist es nicht mal Diskussionswürdig. Sofort wird unbezahlbar gesagt und das wars. Nur Leistung darf Wohlstand bringen und jemanden ohne Gegenleistung am Wohlstand teilhaben zu lassen erscheint den Arbeitenden gegenüber ungerecht und folgend unbezahlbar.
Aber was wenn in absehbarer Zeit ein Großteil der Produktivität eines Landes nicht mehr Manuell sondern Automatisiert erzeugt wird? Bekommen dann Maschinen Arbeitslosengeld oder Rente? Oder findet man irgendwann einen Weg, dass Maschinen den Menschen den Lebensunterhalt sichern und diese wiederum sich um soziale und gesellschaftliche Themen kümmern.
Vor 15-20 Jahren hab ich genauso gelacht wenn mir einer was vom BGE erzählt hat. Heute denke ich etwas anders. Und wenn meine Denk sich ändern kann, warum dann nicht auch die von anderen Menschen?

Ich wünsche mir eine breite und öffentliche Diskussion über eine langfristige Zukunftsvision für die Menschheit. Nur hoffe ich, dass man dann das Feld den nicht den Angstmachern und Eliten überlässt, sondern eine ruhige, sachliche und angstfreie Unterhaltung führt. Und noch was: Ich lehne eine Revolution ab! Das würde in der aktuellen Situation mehr Schaden als nutzen. Wir haben heute den gigantischen Vorteil über unsere Demokratie einen solchen Prozess Evolutionär anzustoßen.
Und genau da sehe ich dann auch unsere Medien in der Pflicht, indem sie auch zunächst womöglich Naiv/unrealistisch wirkenden Ideen einen Raum zum wachsen und gedeihen geben und der Diskussion eine Plattform bereit stellen!
 
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