Die deutsche Presse- welche Medien bevorzugt ihr?

Welche Medien bevorzugt ihr?

  • Der Spiegel

    Stimmen: 95 34,1%
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung

    Stimmen: 110 39,4%
  • Süddeutsche Zeitung

    Stimmen: 96 34,4%
  • Handelsblatt

    Stimmen: 36 12,9%
  • Die Welt

    Stimmen: 71 25,4%
  • Focus

    Stimmen: 23 8,2%
  • Stern

    Stimmen: 11 3,9%

  • Umfrageteilnehmer
    279
Edward Newgate schrieb:
Ich muss sagen, dass sich meine Ansichten in den letzten Jahren drastisch verändert haben. Gerade bei den letzten großen Themen (Ukraine/Russland, Flüchtlinge, Trump, u.ä.) habe ich fast immer eine differenziert Meinung zu den großen Blättern gehabt, obwohl ich mich früher immer eher links-liberal gesehen habe. Mittlerweile kann ich kaum noch was der eher "linken" Zeitungen lesen ohne zu brechen. Aber das geht mir bei vielen Artikel der FAZ (Stichwort Russland) genauso. Die Welt ist auch eher die Bild-Version der FAZ und die genannten Videos im Online-Format gehen auch gar nicht. Deshalb habe ich auch kein Zeitungsabo mehr, zuletzt habe ich die FAZ gekündigt.

Ich weiß nicht ob es immer schon so war oder ob es erst jetzt so extrem auffällt, aber zu bestimmten Themen findet man in den großen Zeitungen immer nur eine Meinung.
Was meinst du mit der Berichterstattung der FAZ zu Russland?
 
Libertarian schrieb:
mich wundert es, dass ein soweit rechts ausgerichtetes Blatt so viele Leser hat.

Wieso ? Falls du es noch nicht gemerkt hast, aber der Rechtsruck in Deutschland ist sei Jahren überall zu sehen und zu spüren. Ab so Min.5 sieht man die Zahlen der letzten Wahlen recht schön.
https://www.youtube.com/watch?v=QuAsmS2p7l0

Ist ja auch kein Wunder da die derzeitigen Poltiker das Volk so enttäuschen. Im September werden die Grünen hoffentlich ordentlich abgestraft.
 
Was heißt abgestraft, ist ja bloß reguläre Demokratie. Wer mit der Arbeit der Regierung nicht zufrieden ist, wählt die Opposition.

Schaut man sich die potenziellen Oppositionsparteien an, stellt man fest;
Es ist beinahe unmöglich eine echte Opposition zu wählen. In so gut wie allen Fällen muss man befürchten seine Stimme dadurch direkt oder indirekt einer Koalition zu geben welche voraussichtlich von einer Partei geführt werden wird die man gerade abzuwählen versucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Richtig. Die Linken und SPD würden wohl mit RRG über ihren Schatten springen um an die Macht zu kommen. Da bleibt dann wohl nur eine Alternative übrig.
 
Gar keine.

Ich bin momentan noch auf der Suche nach einem digitalen Ersatz für Welt-Politik aus Sicht der deutschen Medien bzw. Relevanz auf Deutschland. Dabei aber nicht so Boulevard-mäßig wie Spiegel oder Focus und auch eher knapper gehalten. Ich will nicht lesen das irgendwo ein Unfall passiert oder Dieter Hans verstorben ist. Auch nicht worin unsere Politiker erneut einem Enttäuschen. Ich will mich nicht aufregen, sondern über wichtiges informiert werden. Empfehlungen hierzu sind immer willkommen.

Von den zur Auswahl stehenden würde ich wohl die FAZ nehmen.
Mindestens eine wichtige Zeitung ist aber noch gar nicht aufgeführt:
WAZ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)
 
Lese ganz gerne die ZEIT und ab und an die FAZ. Die Blättchen aus Hamburg (MOPO, etc) überfliege ich wenn ich mal Zeit habe.
Ansonsten das Handelsblatt, cioinsight.com und noch ein paar andere Seiten die aber sehr spezifisch für meine Job in der IT sind.
 
Ich meine ich habe es schon erwähnt, ich lese das "Neue Deutschland" aber nur die Wochenend Ausgabe im Abo.:D Ansonsten beim Arzt im Wartezimmer bevorzugt den Spiegel und Stern. Focus packe ich nicht mit der Kneifzange an, ähnlich die "Bild" Zeitung. Wirklich noch nie gekauft, selbst geschenkt beim MC Donalds nicht. Ich kann wirklich sagen das ich dieses Blatt zutiefst verabscheue. Ich bekenne, ich wäre wohl einer der erste gewesen der damals in den goldenen linken 68ern einen Molotowcocktail in den Springer Verlag geworfen hätte. Waren das herrliche linke Zeiten, ich war damals aber erst vier Jahre alt. Und heute bin ich zu alt und auch zu weise für solche Aktionen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Libertarian schrieb:
Was meinst du mit der Berichterstattung der FAZ zu Russland?

Jeder Artikel der Russland auch nur tangiert, ist 100% contra Russland. Es wird nicht mal versucht neutral zu berichten. Am Anfang gabs ja noch Kommentare die das versucht haben aufzufangen, aber irgendwann hat die FAZ beschlossen den gesamten Kommentarbereich bei Russland-Themen zu schließen, weil viele mit der Berichterstattung nicht zufrieden waren und dies natürlich in der Kommentarspalte zum Ausdruck brachten. Ich rede hier von FAZ-Online, die Print habe ich schon länger nicht mehr.
 
Edward Newgate schrieb:
Jeder Artikel der Russland auch nur tangiert, ist 100% contra Russland.

Naja, liegt vielleicht auch ein wenig an Russland. ;)

Was gab es denn in letzter Zeit zu berichten?

-> Ein Schauprozess gegen einen Oppositionspolitiker. Nach der offenbaren Faktenlage kann man da nur contra berichten: http://www.faz.net/aktuell/politik/...r-dem-dem-nawalny-urteil-steckt-14868280.html

-> Russische Staatsmedien beeinflussen den französischen Wahlkampf: http://www.faz.net/aktuell/politik/...eruechte-macron-sei-homosexuell-14867941.html

-> Strafen für Gewalt in der Ehe sollen per Gesetz gelockert werden: http://www.faz.net/aktuell/politik/...der-ehe-sollen-gelockert-werden-14859267.html

Die letzten guten Nachrichten aus Russland sind schon Jahre her und selbst dann nur vereinzelt zu hören. Warum? Vielleicht, weil die Initiatoren für Menschenrechte, Pressefreiheit und Demokratie in den letzten Jahren entweder verschwunden, geflüchtet, umgebracht, inhaftiert oder diskreditiert wurden?

Und dass die FAZ bei Russlandthemen den Kommentarbereich geschlossen hat, ist kein Einzelfall und auch nicht schwer nach zu vollziehen. Seit einigen Jahren schwirren Putin-Befürworter durch's Netz, die sich jedwede Kritik verbitten und die Kommentarbereiche volltrollen. Das hat keinen argumentativen Mehrwert, zumal die unabhängige Berichterstattung ohnehin nicht im Kommentarbereich der Homepage einer Zeitung stattfindet und stattfinden sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Tandeki
Es geht nicht um die Berichterstattung der letzten 3 Monate, sondern um die Kehrtwende seit spätestens 2011. Es geht vor allen Dingen auch um die Art der Berichterstattung, z.B. das immer nur die eine Seite beleuchtet wird, aber nie die andere. Es wird immer nur die Position der "westlichen"-Länder als einzig richtige dargestellt, dass es andere Positionen gibt die auch nachvollziehbar wären, wird nicht mal versucht zu erwähnen. Genau das werfe ich dem "Westen" und den Medien vor, nebst messen mit doppeltem Maß, da wo es immer passt.
Das ist genau die gleiche Geschichte mit der Flüchtlingsberichterstattung. Es gab eine ganze Zeit nur noch Einheitsmeinungen zu hören. Was denkst du denn woher die Zeitungskrise kommt? Oder das erstarken der Alternativen Parteien. Alles abgehängte ewiggestrige?
 
Edward Newgate schrieb:
Es geht nicht um die Berichterstattung der letzten 3 Monate, sondern um die Kehrtwende seit spätestens 2011. Es geht vor allen Dingen auch um die Art der Berichterstattung, z.B. das immer nur die eine Seite beleuchtet wird, aber nie die andere. Es wird immer nur die Position der "westlichen"-Länder als einzig richtige dargestellt, dass es andere Positionen gibt die auch nachvollziehbar wären, wird nicht mal versucht zu erwähnen.

Hast Du da ein Beispiel? Mir fällt jetzt spontan kein Thema ein, bei dem mir das aufgefallen ist.

Edward Newgate schrieb:
Was denkst du denn woher die Zeitungskrise kommt?

Veränderter Medienkonsum, Internet, Generationenwechsel etc., aber sicher nicht, weil einseitig über Russland berichtet wird.

Edward Newgate schrieb:
Oder das erstarken der Alternativen Parteien. Alles abgehängte ewiggestrige?

Im Gegenteil! Ewigheutige eher. Genau die Leute, die sich nicht mal mehr die Kommentarspalte in der FAZ durchlesen können, weil damit die Aufmerksamkeitsspanne überschritten wird. Leute, die auf vermeintlich einfache Parolen/Lösungen für komplexe Probleme reinfallen und gegen Überfremdung durch Muslime auf die Straße gehen, obwohl der Faktencheck nur einen Anteil von 0,1% hergibt.
 
Tandeki schrieb:
Hast Du da ein Beispiel? Mir fällt jetzt spontan kein Thema ein, bei dem mir das aufgefallen ist.

Mir fällt spontan gar kein Thema ein, bei dem das nicht so wäre. Sehr kurios..
Ich meine damit keine 50/50 Berichterstattung, 70% zu 30% würde schon reichen, aber noch nicht einmal die gibt es.
 
Ja wenn Dir kein Thema einfällt, bei dem das nicht so wäre, dann gib doch mal ein Beispiel! Lass uns einen Beitrag doch mal hinsichtlich der beobachteten Einseitigkeit analysieren!
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist eben schwer nett über einen Staat zu berichten, der in Europa einen zum Teil nach wie vor "geheimen" Krieg führt, fremdes Staatsgebiet militärisch besetzt und zum Teil annektiert hat und mit massiven manipulationen Medien und Menschen im In- und Ausland beeinflusst (z. B. die vielen Theorien über MH17, z. B. der "Fall Lisa").

Was genau wird also exakt von den Medien bezüglich Russland erwartet?
 
Zuletzt bearbeitet:
Eben das versuche ich ja nun anhand eines Beispiels klarer auszuarbeiten. Nachdem wir ja nun schon zweimal gelesen habe, dass die Berichterstattung IMMER zu 100% einseitig ist, müsste sich doch hoffentlich neben persönlichen Meinungen auch ein tatsächliches Beispiel finden lassen. Für mich ist es jedenfalls nicht befriedigend, auf der Basis alternativer Fakten zu diskutieren - oder eben postfaktisch. Also her mit den harten Fakten!
 
Syrien. Ganz einfach.

Russland war in Syrien von Anfang an der Böse! Anders gesagt, wenn amerikanische Bomben Zivilisten treffen, war das ein bedauernswerter Einzelfall, oder ein Kollateralschaden beim Kampf gegen den Terror. Wenn Russland Zivilisten trifft, ist das eine Bombardierung des Volkes, Massenmord usw...

Das die USA die Waffenruhe gebrochen hat, egal. Das die Türken einen russischen Jet abschießen und dabei ein Pilot stirbt, tragisch aber was haben die Russen da halt auch verloren.

Ich möchte damit nicht sagen das ich Pro-Assad oder Pro-Russland bin. Ich finde es nur lächerlich in einem Stellvertreterkrieg der durch die USA erst so richtig ins Rollen gekommen ist, alles böse immer nur einer Partei anzulasten. Und wenn man sich dann mal Berichte oder Kommentare auf den entsprechenden Seiten anschaut, finde ich es einfach nur erschreckend wie Plump versucht wird die Meinung des Volkes in eine Richtung zu lenken.

Hier wird einfach immer mit 2 Maß gemessen.
Oder stellt euch doch mal vor was los wäre, wenn rausgekommen wäre, dass die Russen die Technologie besitzen jedes ans Internet angeschlossene Gerät abzuhören und zu überwachen, und auch noch Merkels Handy abhören. Glaubt ihr da wäre es bei einem "ja ist jetzt nicht soooo toll aber was solls" geblieben?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn amerikanische Bomben Zivilisten treffen, dann wird das zugegeben, es wird sich entschuldigt, es wird entschädigt - und wie der Verlauf der Jahre zeigt, werden Rules of Engagement überarbeitet und angepasst.

Russland hingegen hat am Anfang laut eigener Aussage generell keine Zivilisten getroffen. Es wurde nichts zugegeben, es wurde sich nicht entschuldigt, es wurde nicht entschädigt und schon gar nicht wurden RoE angepasst.


Dass die Türkei ihren Luftraum verteidigt ist ihr gutes Recht, wenngleich das natürlich weder besonders clever war, noch nötig. Es gab zuvor sogar mehrere Warnungen, u. a. an den russischen Botschafter in Ankara, diese Warnungen wären nicht einmal nötig gewesen.

Es handelt sich auch mitnichten um einen Stellvertreterkrieg. Die USA sind kaum involviert, während Russland teilweise mit vollem Einsatz dabei war.


Dieses "mit zweierlei Maß messen" stimmt also nicht, denn nicht nur sind die Ausgangspunkte andere, auch der Umgang ist grundlegend verschieden.
 
Idon schrieb:
Es handelt sich auch mitnichten um einen Stellvertreterkrieg. Die USA sind kaum involviert, während Russland teilweise mit vollem Einsatz dabei war.

Vielleicht nicht um einen Stellvertreterkrieg wie in Vietnam oder in Afghanistan. Doch frag dich mal woher die ganzen Rebellen und Extremisten ihre Waffen haben? Die USA haben am Anfang des Krieges alle unterstützt die Anti-Assad waren. Auch radikal-islamische Gruppen. Mittlerweile haben sich einige dieser Gruppen dem IS angeschlossen. Die gemäßigten Rebellen werden bis heute, mittlerweile sogar mit halbwegs schwerem Gerät unterstützt.

Die USA hat massiv zur Eskalation des Konfliktes beigetragen!

Aber natürlich ist Russland der böse, denn diese Unterstützen ihren Verbündeten. Natürlich ist Assad ein Diktator der bei den Protesten des arabischen Frühlings angefangen hat auf Demonstranten schießen zu lassen. Aber sieht es jetzt besser aus? Assad wird an der Macht bleiben, ein Wechsel ist nicht mal mehr Ziel aller westlicher Staaten. Nebenbei wurde ein Land in Schutt und Asche gelegt, eine Flüchtlingswelle losgetreten und wie viele Tote gibts mittlerweile?

Aber klar, Russland sind die Bösen.

Und zu "die USA ist kaum involviert". Wenn dem so wäre, würden dann sogar die Vorräte an Bomben so stark zurück gehen dass sich ernsthaft Sorgen gemacht wurden den Einsatz nicht weiter führen zu können?
 
Zurück
Oben