Die Linke im Landtag Bremen als Alternative

Ach übrigens "Profit rausschalgen". Das tut nämlich die SPD. Die schlägt aus dem alten SED Stasi Vorurteil Profit gegen die Linkspartei. Das ermöglicht nämlich der SPD mit diesen Ressantiments gegen die Linkspartei sich nicht mit deren Zielen und Inhalten auseinanderzusetzten. Genau so der immerwährende Vorwurf die Forderungen der Linkspartei seien garnicht zu finanzieren und sind daher nicht ernst zu nehmen. Man kann dieses natürlich immer einfach und platt so behaupten, wahrer werden sie dadurch aber nicht.

Sicherlich erfordern unsere Forderungen ein grundsärtliches Umdenken in der derzeitigen Politik des Neoliberalismus, nämlich das nicht die zu hohen Sozialausgaben und Löhne das Problem sind, sondern die Steuergeeschenke und ungleiche Vermögensverteilung zugunsten der Reichen. Ist nur "seriös" was Noeliberal und im Sinne irgendwelcher Wirtschaftsverbände und selbsternannten "Wirtschaftsfachleute" (z.B. dieser unmögliche Professor Sinn) ist ?

Nur weil die neoliberalen "Wirtschaftsfachleute" heutzutage die Meinungshoheit besitzen heist das noch lange nicht das diese Damen und Herren auch recht haben. Denn eines ist doch klar, diese neoliberale Politik hat in erster Linie die Reichen noch reicher gemacht aber keinerlei positiven Effekt auf die Situaltion der abhängig Beschäftigten oder den Arbeitslosen gebracht. Und der derzeitige Wirtschaftsaufschwung währe auch ohne die Milliardengeschenke der Politik an die Reichen und den Kapitalgesellschaften gekommen.
 
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Dann zähle doch einmal alle Steuergeschenke zusammen: Auch das Wohngeld, das Kindergeld, mitunter sogar die Pendlerpauschale, die Energiespar-Förderungen beim Wohnungsbau, die Eingliederungshilfen für Langzeitarbeitslose, die Subventionen für die Landwirtschaft, für den Schiffbau und den Bergbau, die Sonderabschreibungsmöglichkeiten, die Vergünstigungen bei der Ansiedlung ausländischer Firmen in Deutschland usw.

Und dann schaue, was für den Einzelnen noch übrig bleibt und wie Du welche Gelder auf welche Köpfe verteilen willst, damit das herauskommt, was Du Dir vorstellst. Danach können wir über die Anpassungsstrategien der Betroffenen sprechen und überlegen, was letztendlich dabei herauskommen würde.

Aber wenn ich nur diese pauschalen Parolen höre, dann wird es auf die Dauer brutal langweilig.
 
Es ist doch ganz klar das die Steuergeschenke für die arbeitende Mehrheit der Bevölkerung wichtig und richtig ist weil der Normalverdiener niemals in die Situation kommt ohne diese ein einigermaßen ausreichendes Auskommen zu haben. Die Reichen jedoch brauchen den Saat nicht weil die mit ihrem Vermögen weitaus genug zum Leben haben.

In der Vergangenheit wurde jedoch genau umgekehrt die Abgabenlast der abhängig Beschäftigten (auch des selbstständigen Mittelstandes) kontinuirlich erhöt und die der richtig Vermögenden gesenket. Einfaches Beispiel: Der Sparerfreibetrag halbiert, Vermögenssteuer abgeschafft. Das ist nur ein Beispiel der Liste wie man der weitaus überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung hemmungslos in die Tasche greift während man den Reichen Geschenke macht.

Oder nehmen wie die Zulassung der Hadge Fonds in Deutschland. Der wirtschaftlich supergesunde Betrieb "Grohe" würde heute noch hoch profitabel mit seinen Mitarbeitern in Deutschland produzieren wenn diese Fonds nicht aus purer Profitgier (zugunsten der Reichen Kapitaleigner) diese Firma übernommen hätten und die Profitmaximierung zum obersten Ziel in dieser Firma gemacht hätte.
 
Ich weiß zwar nicht, das Deiner Ansicht nach ein "Normalverdiener" ist. Aber wenn ich mir die Zahlen des Statistischen Bundesamtes ansehe, kommt Folgendes heraus:

Bruttomonatsverdient im produzierenden Gewerbe, im Handel und im Kredit- und Versicherungsgewerbe: Arbeiter: 2 582 Euro, Angestellte: 3 510 Euro.

Deine Sichtweise ist insgesamt etwas einseitig. Die Steuerreform zum 1. Januar 2004 brachte u. a. folgende Änderungen:
- Senkung des Spitzensteuersatzes von 48 % auf 45 %
- Senkung des Eingangssteuersatzes von 19,9 % auf 16 %
- Anhebung des Grundfreibetrags von 7.235 Euro auf 7.664 Euro
- Einführung des Entlastungsbetrag für Alleinerziehende in Höhe von 1.308 Euro
- eigene Einkünfte für Kinder in Ausbildung: Anhebung von 7.188 Euro auf 7,644 Euro
- Einkommensgrenze für Unterhaltsfreibetrag: Anhebung von 7.188 Euro auf 7,644 Euro

Dagegen waren die Kürzungen gering:
- Absenkung des Arbeitnehmerfreibetrags von 1.044 Euro auf 920 Euro
- Absenkung der Sachbezugsfreigrenze von 50 Euro auf 44 Euro
- Absenkung des Personalrabatts von 1.224 Euro auf 1.080 Euro
- Absenkung der Heirats- und Geburtsbeihilfen von 358 Euro auf 315 Euro
- Absenkung der Abfindungsfreibeträge (inzwischen auf null)

Man kann daher nicht behaupten, es gäbe eine "ausschließliche" Umverteilung von unten nach oben. Denn gerade die Menschen mit einem eher geringen Einkommen haben doch von der Anhebung des Grundfreibetrages und der Absenkung des Eingangssteuersatzes profitiert. Allerdings ist klar: Wenn man als Geringverdiener ohnehin nur vergleichsweise wenig Steuern zahlt, darf man ddadurch keine riesigen Beträge erwarten. ABer immerhin.
 
Das mag ja im Detail so sein, unter dem Strich wurden und werden gerade die großen Aktiengesellschaften und Reichen steuerlich viel mehr entlastet, oder warum klafft die Schehre immer weiter auseinander ? Auch die anstehende Unternehmenssteuerreform ist ja geradezu Zynisch angesichts der Streichung vieler Erleichterung für den Arbeitnehmer. Zu nennen ist da gerade die Pendlerpauschale die alleine bei mir ganze 40 euro weniger netto im Monat (Fahrweg 52KM einfache Strecke) ausmacht.

Natürlich soll man Wildwuchs in den Vergünstigungen stoppen. Warum eine gutverdienendes doppelverdiener Ehepaar genau so in den Genuss der Eigenheimzulage gekommen ist wie die Kinderreiche Familie mit einem Hauptverdiener erschließt sich genau so wenig wie das Kindergeld für Millionäre.

Aber nochmal: In der Kapitalistischen Wirtschaftsordnung sind diese Leistungen für den abhängig Beschäftigten notwendig um einen einigermaßenen Ausgleich zwischen Arbeitnehmer und Kapitalbesitzer herzustellen. In einem sozialistischen Staat jedoch wird dieses natürlich überflüssig weil der erarbeitete Mehrwert den arbeitenden Menschen zugute kommt und nicht einer kleinen Elite von Kapitalbesitzern.
 
Jetzt kommen wir langsam zum Kern. Du möchtest "einen einigermaßenen Ausgleich zwischen Arbeitnehmer und Kapitalbesitzer" herstellen", ich fordere das nicht. Die heutigen Aktiengesellschaften sind nicht in der Steinzeit entstanden. Es gab ursprünglich nur selbstständige Handwerker, später auch größere Betriebe. Die Gründer und Eigentümer haben die Entstehung dieser Betriebe aus eigenen Mitteln finanziert und auch dafür gesorgt, dass Gewinne reinvestiert wurden, wodurch die Firmen überhaupt wachsen und Arbeitsplätze bereitstellen konnten. Der Arbeitnehmer, der davon profitieren will, bietet seine Arbeitskraft an und erhält dafür seinen Lohn. Das ist der "Ausgleich, den jeder bekommt.

Jetzt kommst Du und sagst, dass einer wie René Obermann, der sich im Telekom-Konzern erfolgreich hochgearbeitet hat, einen größeren Teil seines Einkommens abgeben soll. Und die Aktionäre, die über Anteile an den Aktiengesellschaften verfügen, sollen ihre Dividenden höher versteuern. Und überhaupt, die Großverdiener und die Reichen müssten mal so richtig zur Ader gelassen werden. Die Frage ist nur, warum?

Wer über eine gute Ausbildung verfügt, hat in der Regel auch einen auskömmlichen Job. Wer ungelernt ist, ist entweder arbeitslos oder muss sich oftmals mit gering entlohnten Jobs über Wasser halten. Aber was können die Reichen dafür, wenn die "Unterschicht" und einige andere "versagen"? Wenn man als Arbietnehmer ausschließlich seine Arbeitskraft anzubieten hat, dann sollte man diese Ressource pflegen (z. B. mit Weiterbildung). Aber das genau passiert viel zu selten. Nur mit der BILD-Zeitung, RTL II und einem Kasten Bier kann man keinen Blumentopf gewinnen (ok, das war jetzt übertrieben provokant).

Wenn es um einen Ausgleich zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern geht, dann kann man über Produktivitätszuwächse reden und über angemessene Gehaltserhöhungen. Das läuft aber nicht so ab, dass 4 Prozent mehr Produktivität zugleich 4 Prozent mehr Lohn bedeutet. Denn wenn das Unternehmen großzügig z. B. in neue Maschinen investiert hat, dann entfällt sicher nicht der gesamte Zuwachs auf die Belegschaft, sondern auch auf die Seite der Kapitaleigner. Das gilt es bei den Verteilungskämpfen stets zu berücksichtigen.

Deshalb ist es auch unangebracht, wenn ver.di beim Telekom-Streik mit Einbußen rechnet, die imaginäre Lohnerhöhungen für die nächsten drei Jahre einbeziehen. Die müssten nämlich erst einmal von den Beschäftigten verdient werden.

Subventionen: Um die Staatsquote zu senken, hat man sich darauf geeinigt, die Subventionen nach Möglichkeit herunterzufahren. Das gilt dann aber gleichsam für Arbeitgeber und für Arbeitnehmer. Bei der Stopfung der Steuer-Schlupflöcher kommt man ja schon ganz gut voran. Vielleicht konnte man auch deshalb die Steuersätze im oberen Bereich senken.

Ich habe auch grundsätzlich kein Problem damit, wenn die Aktiengesellschaften weniger Steuern zahlen. Denn dann bleibt mehr Geld im Unternehmen, das man wieder investieen könnte (wozu man aber niemanden zwingen kann). Eine andere Sache ist die Besteuerung der privaten Einkommen (Einkommensteuer), bei der auch ein René Obermann zur Kasse gebeten wird.
 
Ah ha, nach deiner Meinung sind die Armen selber Schuld an ihrer Situation. Sie haben also kein Recht auf ein Wirtschaftlich gutes Auskommen weil sie entweder zu doof sind oder aber nicht das bieten können was der kapitalistische Arbeitsmark gerade so benötigt. Nun, das ist natürlich vorbildliche neolibarale Lehrbuchthese, oder um es auf einen kurzen Nenner zu bringen: Die Opfer des Kapitalistischen Wirtschaftssystem sind in Warheit die Schuldigen. Es können nunmal nicht alle hochqualifiziert sein. Abgesehen davon das es auch nicht stimmt. Wiefiele Akademiker und Hochqualifizierte sind trotz guter Zeugnisse arbeitslos weil sie schlicht und einfach vom Kapitalismus für "überflüssig" befunden werden ? Na, soeine Umkehrung der Tatsachen ist uns Sozialisten natürlich zu wieder.

Wir glauben eben nicht an das Recht des Stärkeren sondern an eine solidarische Gesellschaft wo sich jeder frei von wirtschaftliche Not, ganz seinen Möglichkeiten entsprechend entfalten kann. Die Mähr vom hart arbeidenden Manager der sich hocharbeitet stimmt doch bei näherer Betrachtung oft garnicht. In der Regel kommen diese Manager (bedingt durch unser Schulsystem der Auslese) aus gut betuchem Hause und wenn diese schlechte Arbeit verrichten weden sie noch mit Millionen abgefunden. Das ist doch die Realität. Der Arbeitnehmer der seinen Job duch diese Gestalten verliert steht mit nichts in den Händen da, während es sich der Kapitalist gut ergehen lässt und duch die Entlassungen auf gute Aktiengewinne hoffen kann.

Mag zwar etwas pauschal und platt klingen, aber so sieht doch die Realität in diesem unsäglich ungerechten Kapitalismus aus. Und genau darin liegt eben der Unterschid zwischen Liberalismus und Sozialismus

Wie Krank muss ein System sein der einer Oberschicht über 80-90% des Geldvermögens alleine zugesteht während diejenigen die dieses Vermögen erarbeiten von den Tischabfällen der Reichen auskommen müssen, die man ihnen dann auch noch streitig machen möchte ? Mal ganz abgesehen davon wer die Produkte der Kapitalisten eigentlich noch kaufen soll wenn die Kaufkraft der Arbeitnehmer immer mehr sinkt.
 
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extasy schrieb:
Wie Krank muss ein System sein der einer Oberschicht über 80-90% des Geldvermögens alleine zugesteht während diejenigen die dieses Vermögen erarbeiten von den Tischabfällen der Reichen auskommen müssen
Das ist doch mal eine treffende Beschreibung der Zustände, z. B. für die im Mittelalter. Für eine Zeit, in der es nur ein paar Adlige und Geistliche und darüber hinaus nur das verarmte Fußvolk gab, stimme ich Dir zu. Aber heute verfügt die breite Masse der Beschäftigten über sechs Wochen bezahlten Jahresurlaub, sechs Wochen Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, über eine Rentenversicherung und über ein staatliches Privatvermögen, selbst wenn es sich nur in 20 Paar Schuhen oder einem schnellen PC manifestiert. Die Kühlschränke sind voll und das Auto steht vor der Tür.

Selbst wenn die Masse der Bevölkerung mit 20 % des Gesamtvermögens auskommen muss, stellt sich immer noch die Frage: 20 Prozent wovon? Und bei dieser Betrachtung stehen wir eigentlich glänzend da. In den letzen 60 Jahren haben alle Deutschen profitiert, einige mehr und einige weniger. Letztendlich geht es im historischen Vergleich aber allen besser (selbst den Hartz-IV-Empfängern).

Und das ist ein ganz gewaltiger Unterschied etwa zu Afrika, wo es der Masse der Bevölkerung noch nie auch nur annähernd so gut ging wie den Deutschen heute oder vor 60 Jahren. - Deshalb ist es für mich auch so schwer, die Generalkritik an unserem Wirtschafts- und Gesellschaftssystem widerspruchslos hinzunehmen.
 
Nur weil es uns zu den armen Regionen der Welt besser geht heist das noch lange nicht das es gerecht ist wenn nur der Kapitalbesitzer die Früchter der Arbeit der abhängig Beschäftigten ernten kann.

Uns stehen nicht 20% des Vermögens zu sondern 100% weil wir es erarbeitet haben. Marx sagte dazu: "Was des Volkes Hände erschaffen, ist des Volkes eigen". Warum soll ich für den Reichtum einiger weniger schuften ? Warum wird z.B. mit der Energie Profit für die Kapitalbesitzer erwirtschaftet. Bald soll sogar die Wasserversorgung privatisiert und der Profitmaximierung unterworfen werden. Wenn es ginge so würden die diese Gaier auch noch die Luft zum Atmen privatisieren.

Natürlich muss ein Gewinn auch dazu verwendet werden zu Investieren, jedoch muss jeder Gewinn in erster Linie der Gesellschaft zu gute kommen und nicht nur einer kleinen Elite.
 
Genau da irrt Marx aber, denn wenn das Kapital in Volkes Hand kommt wird es sinnlos verpulvert, weil das Volk nicht damit umgehen kann.

Wäre es anders gäbe es eine Reihe von Ländern noch in einem ganz anderem Stadium.
Ich weis nicht ob das was wir in der DDR hatten wirklich Sozialismus war, wenn ja dann ist er an den Menschen also letztlich dem Volk gescheitert.
 
extasy schrieb:
Uns stehen nicht 20% des Vermögens zu sondern 100% weil wir es erarbeitet haben.

Der erste große Irrtum in deinem Beitrag.
Ohne den "Kapitalbesitzer" gäbe es diesen Gewinn und das daraus resultierende Vermögen ebenso wenig wie es ohne die Arbeit eines Arbeitnehmers existieren würde.
Wobei den Anfang der Unternehmer macht und nicht der Arbeitnehmer.


Warum soll ich für den Reichtum einiger weniger schuften ?

Weil dieser Reichtum eben auch dir nutzt. Ohne die heutigen Großkonzerne gäbe es viele der heutigen Annehmlichkeiten die wir heute haben wohl nicht. Jetzt mit einem Laptop auf dem Balkon zu sitzen wäre mir wohl kaum möglich.

Warum wird z.B. mit der Energie Profit für die Kapitalbesitzer erwirtschaftet.

Ganz einfach:
Der Kapitalbesitzer ist der, der sein Kapital investiert, damit die heutigen Formen der Energiewirtschaft überhaupt möglich sind. Es steht dir, auch hier, frei dich zum Selbstversorger zu machen. Ein Windrad ist schnell selbst gebaut. Und eine alte Lichtmaschine bekommst für nen Appel und ein Ei auf dem Schrottplatz.

Doch es geht eben auch einfacher: Rechner an die Steckdose und der Saft kommt raus.
Diesen Luxus verdanken wir denen, die die Entwicklung solcher Techniken überhaupt erst ermöglichen. Und hier kommen die Kapitalbesitzer ins Spiel.
Ein KKW kannst du nicht mal eben im Hobbykeller "erfinden".

Bald soll sogar die Wasserversorgung privatisiert und der Profitmaximierung unterworfen werden.

Auch hier:

Geh an den örtlichen Bach und besorg dir den Wasser selber. Wird kaum jemand was dagegen haben.

Wenn du aber luxuriös leben willst und Wasser in bester Qualität aus dem Wasserhahn geliefert bekommen willst, dann muss eben auch dies von irgendwem "vorfinanziert" werden.

Natürlich muss ein Gewinn auch dazu verwendet werden zu Investieren, jedoch muss jeder Gewinn in erster Linie der Gesellschaft zu gute kommen und nicht nur einer kleinen Elite.

Tut er auch.
Jede neue Entwicklung dient im Grunde der Gesellschaft. Und selbst das "Geld der Eliten" landet irgendwann wieder in der Gesellschaft.
Es wird nämlich kaum Vermögen angehäuft sondern auch das Geld der Reichen befindet sich im Fluss.
Die Gesellschaft profitiert hier z.B. indem der Reiche teure Yachten kauft. Diese Yacht sichert Arbeitsplätze (wenn ich mir die Luersen Werft im Bremer Raum anschaue).
Nehmen wir die Autos:
Vergleiche einfach mal die "Mannstunden" die in einem Porsche stecken mit den "Mannstunden" die in einem VW Polo stecken. Und dann vergleiche auch mal die Löhne der VW Angestellten mit denen der Porsche Angestellten...

Zudem steigt natürlich dein persönlicher Lebensstandart ständig, da es Menschen gibt, die viel Geld in die Entwicklung neuer Techniken stecken.
 
Also die Privatisierung der Wasserversorgung schmälert sogar die Gewinne, weil die momentanen Preise vollkommen utopischer Wucher sind. Es findet dadurch nur ein Umdenken statt, das man für Klopapier nichtmehr 5€ die Rolle ausgibt usw. und man dort Kosten spart. Wobei man mal den Zwangsanschluss abschaffen sollte.

Ich glaube nicht das Marx damit ausdrücken wollte, das das Vermögen zurück zur Manneskraft fließen soll, denn die Geisteskraft die hinter einer Unternehmung steht ist schon enorm. Darunter das Risiko, die Entscheidungen, Kosten für Forschung und Einnahmeausfälle usw. Es arbeiten also nicht nur Mechaniker u.ä. sondern auch Wissenschaftlich und man mags kaum glauben, sogar manche Manager arbeiten tatsächlich.

Man sieht es ja eigentlich an allen, vielleicht eher staatlichen, Monopolen, wie unwirtschaftlich sie oftmals agieren, einfach wegen mangelnder Motivation und entsprechendem "naja was solls, ist ja nicht mein Bier"-Dünkens.
 
Man beachte auch die Zeit, in der Marx lebte.
In seiner Zeit, konnten die meisten Erfindungen noch von einer Person alleine entwickelt und umgesetzt werden.

Dies ist heute einfach nicht mehr realisierbar. Um heute noch "vorran" zu kommen, braucht es die geballte Macht vieler Menschen um weiter zu kommen. Derjenige, der in einem dieser Konzerne Dienst tut und direkt an der Entwicklung beteiligt ist, dem wird dies übrigens auch entsprechend entlohnt. Er hat also auch ein direkten Nutzen aus der von ihm mitentwickelten Idee.

Man schaue auf die Forschungsabteilungen eines Unternehmens und die Bezahlung der dortigen Mitarbeiter.

Ich denke, dass Marx zu dem damaligen Zeitpunkt all diese Faktoren nicht auf seinem Plan hatte.
 
Der Daedalus schrieb:
Man beachte auch die Zeit, in der Marx lebte.
In seiner Zeit, konnten die meisten Erfindungen noch von einer Person alleine entwickelt und umgesetzt werden.
Damals herrschten auch ganz andere Arbeitsbedingungen, als heute.
Die damaligen Arbeitsverhältnisse würde man wohl heute als sittenwidrig bezeichnen.


Ich denke, dass Marx zu dem damaligen Zeitpunkt all diese Faktoren nicht auf seinem Plan hatte.
Das kann man wohl von keinem behaupten. Denn irgendein Punkt vergisst man immer in seinen Überlegungen.
Oder
Das Werk hat Folgen, die man nicht mal erahnen konnte.
 
Das war auch keinesfalls Kritik an Marx' Werken.
Ich wollte damit lediglich ausdrücken, dass viele der Marxs'schen Aussagen dadurch heute eher überholt sind.

Im Grunde ist die Arbeit von Marx ja auch Anstoß für eine Bewegung gewesen der wir heute viel zu verdanken haben. Eben das soziale Gesicht der kapitalistischen Grundordnung.
Doch vage ich zu bezweifeln, dass ein Herr Marx heute noch in der Form Kritik am gegenwärtigen System üben würde wie er es damals getan hat.
 
Der Daedalus schrieb:
Das war auch keinesfalls Kritik an Marx' Werken.
So habe ich dich auch nicht verstanden.
Wollte das nur mal hervorheben.
Nicht alle wissen, was damals so alles abging. Weiss nicht, ob das in der Schule auf dem Lehrplan steht.

Doch vage ich zu bezweifeln, dass ein Herr Marx heute noch in der Form Kritik am gegenwärtigen System üben würde wie er es damals getan hat.
Seine Stimme würde heute in den vielen kritischen Stimmen untergehen.
Die Form von Kritik, die er damals benutzt hat, würde es wohl heute nicht mehr geben.
Doch meine ich, das jemand das aussagen musste, damit was passiert.
Er war der kleine Stein, der die Lawine lostrat.
Das, was dabei rauskam, haben wir heute.

Genau betrachtet hat sich nicht viel verändert. Nur die Bedingungen, unter der Otto Normalbürger lebt und arbeitet, sind verbessert worden.



PS: Jetzt sollten wir langsam wieder in Richtung Thread-Thema schwenken.
 
Ich denke, wenn Marx heute noch leben würde, dass er einerseits zwar sicher gutheißen würde, dass die Arbeitsbedingungen sich natürlich verbessert haben, aber er würde sich an den Kopf fassen wenn er sehen würde, dass die Menschen sich nachwievor bereitwillig der Lohn- /Gehaltsarbeit einfach hingeben und in ihr abhängiges Schicksal bereitwillig einstimmen. Die Aufhebung der Arbeit hat sich nicht vollzogen und nur das war Marxens Hauptvorhabe.
 
Ja echt schade, dass heutzutage immer noch gearbeitet wird..
Wir haben uns alle selbst versklavt..
Im Kommunismus wäre alles besser ^^
 
Richtig ... da würde der Müll jeden Tag von Geisterhand vor der Tür verschwinden.

Die Abschaffung der Arbeit als solches war wohl niemals Idee von Marx.

Th3o schrieb:
dass die Menschen sich nachwievor bereitwillig der Lohn- /Gehaltsarbeit einfach hingeben und in ihr abhängiges Schicksal bereitwillig einstimmen.

Immer wieder kommt das Wort Abhängigkeit aus deinem Mund. Schon mal dran gedacht, dass es nicht jeder so sieht wie du?
Warum mache ich mich abhängig, wenn ich zur Bestreitung meines Lebensunterhaltes 40 Stunden die Woche meine Arbeitskraft für ein Unternehmen einsetze?
Dafür bekomme ich einen festen Lohn und muss mir die übrigen 128 Stunden der Woche keine Sorgen über mein Überleben machen.

Anders wäre es, wenn ich dieser "abhängigen" Arbeit entfliehen würde. Dann würde eine 40 Stunden Woche sicher nicht ausreichen um mein Überleben zu sichern. Und ruhig schlafen könnte ich dann sicher auch nicht.
 
@Daedalus
Nimms mir nicht übel dass ich auf deinen Kommentar hinsichtlich des Wortes "abhängig" einfach nicht mehr antworten möchte. Falls du mein Denken bisher immer noch nicht verstanden hast, so nimm es mir bitte nicht übel, dass es mir zu blöd ist das nochmal durchzukauen. Ist nicht persönlich gemeint, bloß ist meine Zeit mir mittlerweile zu schade.

Weiterhin habe ich nur objektiv dargelegt worum es Marx damals ging und was er heute wohl sagen würde. Da war nichts von wegen lass uns wieder zum x-ten mal über dieses Thema reden.

Weiter scheinst du auch nicht genau zu lesen. Dort steht "Aufhebung der Arbeit". Wer glaubt, dass damit die Abschaffung derselben gemeint ist, der versteht nicht was mit "Aufhebung" gemeint ist. Der Begriff der "Aufhebung" bedeutet, dass eine Sache, in diesem Fall die Arbeit, in eine höhere Form seiner selbst übergeht und Widersprüche bzw. negative Seiten in sich überwindet. Wenn dieser Prozess abgelaufen ist, dann existiert der etablierte Begriff der Arbeit nicht mehr. Dann wurde die Arbeit nämlich aufgehoben. Das bedeutet aber selbstverständlich nicht, dass es dann keine tätigen Menschen mehr geben soll, bloß nur nicht mehr unter den uns bekannten Bedingungen und damit nicht mehr in der bekannten Art und Weise.
Diese Erklärung habe ich nicht gegeben um darüber zu diskutieren, sondern um Marxens Begriff der Aufhebung vom Begriff der Abschaffung zu unterscheiden.
 
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