Die Linke im Landtag Bremen als Alternative

Zur Verdeutlichung der Unterschiede zitiere ich einige Stellen aus dem Wikipedia-Artikel zum „Demokratischen Sozialismus“. Die wichtigen Stellen habe ich fett hervorgehoben. Sie dienen als Belege für meine Abgrenzung zwischen SPD und PDS, die auch Daedalus erläutert hat.

Der Demokratische Sozialismus ist eine politische Zielvorstellung, die Demokratie und Sozialismus vereinen will. Sie wurde seit der russischen Oktoberrevolution 1917 formuliert, um die Sozialdemokratie der von Lenin vertretenen Auffassung einer Diktatur des Proletariats gegenüberzustellen. Sie wurde von verschiedenen Gruppen, Parteien und Staaten in Anspruch genommen. Seit 1945 wird der Begriff besonders außerhalb Deutschlands oft als Alternative sowohl zu Kapitalismus als auch Kommunismus aufgefasst.

Godesberger Programm
Die neu formierte SPD unter Kurt Schumacher übernahm den Begriff nach 1945 als Alternative zur SED. Er stand nun für die Bewahrung der besten sozialdemokratischen Tradition und war Synonym für Sozialdemokratie. Mit der Verabschiedung des Godesberger Programms von 1959 trat ein weiterer Bedeutungswandel ein: Nun stand der Begriff für die endgültige Abkehr vom Marxismus und Neuausrichtung auf eine Volkspartei, die Regierungsfähigkeit und bürgerliche Wählerschichten durch Anerkennung der Marktwirtschaft und Westbindung gewinnen wollte. Zugleich wurde die Parteilinke mit Hilfe dieses Leitbilds eingebunden.

Demokratisierung der SED in Ostdeutschland

Im Zuge der Wende in der DDR von 1989/90 verlor die seit 1949 alleinherrschende SED ihre Macht. Daraufhin tauschte sie ihr Führungspersonal aus, verabschiedete den Marxismus-Leninismus aus ihrem Programm und benannte sich um in "Partei des Demokratischen Sozialismus".

Damit beanspruchte die PDS jene Traditionen aus der Geschichte der Sozialdemokratie für sich, die ursprünglich gegen die Kriegsbejahung der Mehrheits-SPD, dann gegen den "demokratischen Zentralismus" Lenins und Stalins gerichtet waren. Der neue Parteiname sollte die Abkehr von diktatorischen und totalitären Traditionen des Leninismus und Stalinismus verdeutlichen.

... Im Kontrast zur SPD wird der Demokratische Sozialismus zur gesamtpolitischen Zielvorstellung erhoben und als Gesellschaftsordnung aufgefasst, die den Kapitalismus nicht nur zähmen, sondern ablösen soll. Die Dominanz des freien Marktes und des Profitstrebens in allen Lebensbereichen und allen zwischenmenschlichen Beziehungen soll aufgehoben werden. Der Demokratische Sozialismus gilt in Teilen der Linkspartei daher nicht notwendig als Gegensatz zum klassischen Marxismus.
 
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Dedalus hat schon recht, wie er es formulierte. Er meint einfach als Wurzeln die "Ursachen für das heutige Denken und Handeln" und da ist seine Argumentation richtig.
Man kann es Parteien schließlich nicht verwehren sich irgendwie weiterzuentwickeln, umzuorientieren oder sonstiges - sei es von der Basis gewollt oder als notwendige Maßnahmen (und nein ich halte es nicht für sinnvoll wenn der Staat pleite geht nur weil man allen das gibt was sie fordern, erstmal Geld und vielleicht dafür arbeiten).

Und ich finde es falsch immer von Gegner und Kämpfen zu reden, nur zusammen ist man stark. Daraus entstanden Revolutionen und auch heutige (moderne) Staatskörper und nicht durch einseitige mehr oder minder gewaltsame Machtergreifung.
Man kann mit allen Menschen reden, nur das Wie ist der Knackpunkt.
 
Das es, trotz gemeinsamer Wurzeln, unterschiede zwischen der SPD und der Linkspartei (übrigens finde ich "PDS" nochimmer besser) gibt bestreite ich doch nicht, sonst währen ja zwei Parteien überflüssig. Trotzdem sollte man doch bei einer Koaliation schauen das man sich mit der Partei verbündet die einem am nöchsten steht. Und da finde ich es schon bedenklich das die SPD meint das die CDU ihr näher steht als die Linkspartei :freak:

Das das ein Selbstbertug ist sieht man doch am geeier der derzeitigen Regierung. Mindestlohn und eine Bürgerversicherung ließe sich doch mit uns ohne weiteres machen. Das wir langfristig den Kapitalismus überwinden wollen und die SPD diesen nur zähmen will ist doch jetzt erstmal nicht wichtig für die aktuelle Politk.

Ach ja, interessant ist das man eine Weiterentwicklung der SPD abnimmt, uns er immer die SED und Stasi bis heute angelsatet wird. Ich möchte nicht wissen wieviele ehemalige Stasimitarbeiter in der heutigen SPD oder CDU sind. Übrigens komme ich aus Werstdeutschland und habe garnichts damit zu tun, trotzdem empfinde ich mich als Sozialist und meine das eine linke Kraft neben der SPD notwendig und wichtig ist.

Die Stasi/SED Keule ermöglicht der CDU doch nur einen Keil, leider erfolgreich, zwischen SPD und Linkspartei zu schlagen. Bin mal gespannt wie lange das die SPD noch mitmacht.
 
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extasy schrieb:
Dass es, trotz gemeinsamer Wurzeln, Unterschiede zwischen der SPD und der Linkspartei ... gibt bestreite ich doch nicht.

Dass wir langfristig den Kapitalismus überwinden wollen und die SPD diesen nur zähmen will ist doch jetzt erstmal nicht wichtig.

Aber ich betone nicht nur die Unterschiede, sondern bestreite zudem noch die gemeinsamen Wurzeln. Die PDS ist der Nachfolger der SED. Daran ist doch überhaupt nicht zu rütteln. In der Zeit von Dezember 1989 bis Februar 1990 hieß die Partei sogar noch "SED-PDS". Und wenn man sich im Osten zehnmal "Arbeiter- und Bauernstaat" genannt hat, so hat die SED dennoch eine Art Staatsdiktatur aufgezogen. Das ist ein himmelweiter Unterschied zu dem, was die SPD in Westdeutschland angetrieben hat.

Jetzt könntest Du noch anführen, dass die SED schließlich auch aus der alten SPD und der KPD entstanden ist. Aber diesen Zusammenschluss hätte Otto Grotewohl ohne die Russen im Nacken und aus freien Stücken nie vollzogen. Nach der Zwangsvereinigung war dann ja erst einmal Essig mit der Sozialdemokratie in Ostdeutschland.

Und ob man den Kapitalismus formen oder abschaffen will ist von fundamentaler Bedeutung, unabhängig von der Fristigkeit, die einem dabei vorschwebt.
 
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Sorry, wenn ich mich hier jetzt nach langem interessiertem Lesen hier mal einmische ... :D

Schon richtig, die PDS ist die Nachfolge-Partei der SED ... Aber diese wiederum hieß nicht umsonst "Sozialistische Einheitspartei". Nach dem Kriegsende wurde die SPD im Osten mehr oder weniger von der sowjetischen Besatzungsmacht dazu gezwungen bzw. genötigt, mit der OST-KPD zusammenzugehen, wodurch auch das etwas euphemistische "Hand-Reich"-Logo zu erklären ist.

Es bleibt dabei: zwei unterschiedliche Stränge nach 1945, aber die selben Wurzeln ... ;)
 
Aber zu sagen, das seien einfach zwei (gleichwertige oder kompatible?) Stränge ein und derselben Sozialdemokratie bzw. ein und desselben Sozialismus gewesen, halte ich für scheinheilig. Ich mache mich ja auch nicht zum Affen, nur weil jemand die Schimpansen und die Menschen als zwei Stränge einer alten, gemeinsamen Wurzel bezeichnet.
 
Es geht ja nicht um eine qualitative Aussage. Zu behaupten, die SPD habe ihre ursprünglichen Wurzeln nicht im Marxismus, ist eine historische Unwahrheit. Wie man das heute beurteilt bzw. ob man die heutige Nähe der SPD zum Marxismus für nötig hält, steht auf einem anderen Blatt ...
 
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Nicht einmal die Wurzeln sind die selben. Die Wurzeln sind gewachsene Strukturen die nicht nur den Moment bezeichnen als das Saatkorn in die Erde gefallen ist (um mal im Bild zu bleiben).

Aus heutiger Sicht ist die Zeit kurz vor und vor allem nach dem WK II durchaus als eine Wachstumsphase zu bezeichnen durch die sich die Wurzeln der Partei neu definierten.

Und dort gibt es eklatante Unterschiede!

Die SPD erkennt den Kapitalismus als Wirtschafts- und Gesellschaftsform Grundlegend an.
Die PDS tut dies in keiner Weise.

Um im Bild zu bleiben:

Es mag sich um zwei Parteien handeln deren Saatkörner von ein und der selben Pflanze kommen. Doch die Wurzeln haben sich grundlegend unterschiedlich Entwickelt.



RicmanX schrieb:
Man kann es Parteien schließlich nicht verwehren sich irgendwie weiterzuentwickeln, umzuorientieren oder sonstiges - sei es von der Basis gewollt oder als notwendige Maßnahmen

Das hast du schön gesagt ;-)

Eine Partei die nicht "mit der Zeit" geht und sich nicht weiter entwickelt ist wohl als konservativ (übrigens interessant, dass extasy diesen Begriff immer nur auf die CDU münzt) und rückwärts gewandt zu bezeichnen.
Somit nach einer gewissen Zeit doch eher Regierungsunfähig.
 
In dem Wiki-Artikel, den ich oben stellenweise zitiert habe, wird auch darauf eingegangen, dass das Berliner Programm der SPD von 1989 offiziell weiterhin gilt. Dort hat Oscar Lafontaine deutlich seinen Abdruck hinterlassen und ein Bekenntnis der SPD zum Demokratischen Sozialismus eingefügt.

Was extasy so fuchst (siehe "Verräter"-Thread), ist die Tatsache, dass Schröder und Müntefering sich in der realen Politik davon losgesagt haben. Es gab also einen Umschwung ohne offizielles Programm. Die Grundlagen dafür legte nicht zuletzt das sog. "Schröder-Blair-Papier" aus dem Jahr 1989, das als theoretische Grundlage für das spätere "Bündnis für Arbeit" angesehen werden kann. Der Kanzler-Berater Klaus Gretschmann machte dabei deutlich, dass dieses Bündnis für Arbeit ohne eine Steuerreform nur halb gebacken sei.
 
Mein Vater hat immer gesagt Der Sozialismus der DDR sei gescheitert, weil man die politische Kompetenz über die fachliche gestellt hätte. Ich fand das immer gut, allerdings stelle ich immer mehr fest das dies auch Heute noch und quer durch alle Parteien geht, also kann da was nicht stimmen oder die Parteien stimmen nicht.

Fakt ist das es abzuwarten bleibt ob und wenn welchen Beitrag die Linke in der Lage ist im Bremer Landtag zu bringen.
Ich befürchte nur es wird seht wenig sein, dem geschundenen Volk nach dem Maul zureden ohne echt Hintergründe geht sicher schief, ist in der Opposition aber auch nicht schwer.

Anderer seits ist zu befürchten das sie überall in Deutschland gute Ansätze im Keim erstickt werden, wenn sie von der Opposition oder eben vom politischen Gegner kommen.
Das ist auch der Hauptgrund für die Stagnation der wir anheim fallen.

Zu den Wurzeln der Parteien will ich nur soviel sagen, was nutzt die schönste Krone, wenn der Baum an der Wurzel faul ist.

OMaOle
 
OMaOle schrieb:
Zu den Wurzeln der Parteien will ich nur soviel sagen, was nutzt die schönste Krone, wenn der Baum an der Wurzel faul ist.
Mein lieber Herr Botaniker, was kann man hier für coole Sprüche lesen! Wenn die Opposition wirklich vernünftige Ideen hat, die bisher zu kurz gekommen sind, dann haben sie auch eine Chance. Ich denke da an DIE GRÜNEN, denen es gelungen ist, vor allem die Umweltpolitik ins Rampenlicht zu rücken und ihr einen ganz neuen Stellenwert zu geben.
 
Zumindest auf Bundesebene betreibt die Linke nur große Reden (ja, das können die Abgeordneten der Linken wirklich gut) allerdings ohne wirklichen Inhalt. Die Ideen hören sich oft auf den ersten Blick gut an, sind aber quasi immer vollkommen unrealistisch. Weder finanzierbar (man bedenke, dass die DDR in den letzten Jahren quasi immer kurz vor der Zahlungsunfähigkeit war ;) Gysi hat ja ganz schnell das Handtuch in Berlin geworfen - reden kann, aber...) noch wirklich zukunftsweisend.
Insbesondere können sie sich nicht auf "wir machen ja gute Vorschläge, aber ihr seit immer dagegen" berufen, da sie ja generell gegen alle Vorschläge der anderen Parteien sind (über die Sinnhaftigkeit der Vorschläge der Linken habe ich mich ja schon geäußert).

Sehr interesant ist auch das Parteiprogram der Linken. Schon im ersten Teil (I. Sozialismus - Ziel, Weg und Werte) wird als Ziel angegeben (im Sinne von Vermeidung), was in der DDR Realität war: Unterdrückung (insbesondere der Menschenrechte), Ausplünderung der Natur (Buna,Leuna), Freiheit (man denke an das Stasigefängnis in Bautzen oder der NVA in Schwedt), Gerechtigkeit, Gleichheit (nicht umsonst gab es ein Sprichwort in der DDR: Im Sozialismus sind alle gleich - Manche eben nur gleicher!).
Als absolute Farce ist der letzte Absatz anzusehen (Überdenken der Auslegung des Sozialismus aufgrund der DDR und deren Zusammenbruch). Wenn man das liest, kriegt man das große Schaudern.

Sozialismus ist immer als Übergang vom Kapitalismus zum Kommunismus anzusehen. Damit sind aber diktatorische Mittel (man kann ja mal unter "Diktatur des Proletariats" nachlesen) nötig, um die gefürchtete Konterrevolution und somit den Rückfall in den quasi-Feudalismus (aka Kapitalismus) zu vermeiden.

Die Linke ist und bleibt keine Alternative.

Mich würde auch mal interessieren, woher extacy kommt und wie alt er ist...

Allerdings muss ich auch sagen: sie sind mir aber noch viel lieber als die Braunen.
 
keshkau schrieb:
Wenn die Opposition wirklich vernünftige Ideen hat, die bisher zu kurz gekommen sind, dann haben sie auch eine Chance. Ich denke da an DIE GRÜNEN, denen es gelungen ist, vor allem die Umweltpolitik ins Rampenlicht zu rücken und ihr einen ganz neuen Stellenwert zu geben.

Nun geht s sicher nicht um die Grünen, aber deren Aktivitäten, die ich durchaus schätze sind zum großen Teil auch während Ihrer Regierungszeit entstanden.

Letztlich ist das auch nur ein Beispiel wo es mal gedacht hat, das ist aber eben doch die Ausnahme.
 
Ich habe das Beispiel der Grünen nur deshalb gewählt, weil sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren und - ausgehend von der Friedensbewegung - den Nerv vieler Menschen trafen. Die Zeit war scheinbar reif für das, was später im Parteiprogramm stand und im Folgenden Eingang in die Politik fand.

Die Linkspartei hofft wahrscheinlich auch darauf, dass jetzt "ihre" Zeit gekommen ist, aber das glaube ich nicht.
 
Oh ha, ich wunder mich was dieser Tread doch durchaus manchmal für sachliche und gute Beiträge hervorbingt, auch wenn diese nicht meiner Meinung entsprechen ;) Da sind ja Menschen die sich tatsächlich mit dem Sozialismus ernsthaft auseinandersetzten, wenn auch mit einer anderen Schlussfogerung als ich.

Das ich zu dieser Sachlichkeit nicht immer beigetragen hatte möge man mir bitte verzeihen :rolleyes:

Jemand fragte woher ich komme und wie alt ? 43 Jahre aus dem Raum Düsseldorf ! War schon seid der Schulzeit politisch interessiert und hatte ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden. In meinem ersten Beruf als Maschinenschlosser wurde ich in die Jugendvertretung des Lehrbetriebes gewählt und in der Berufsschule war ich Klassensprecher und in der Schülervertretung. Später schulte ich zum Krankenpfleger um und bin 1999 in die PDS eingetreten da ich vorher eher Sozialdemokratisch (ohne Mitglied gewesen zu sein) eingestellt war, aufgrund der Auswüchse des Kapitalismus aber inzwischen der Meinung bin das der Kapitalismus überwunden werden muss. In meinem jetzigen Betrieb bin ich Betriebsrat und natürlich VerDi Mitglied.
 
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Von dem Wahlergebnis in Bremen scheint eine gewisse Signalwirkung auszugehen. Nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Stern ist 8 Monate vor der Wahl auch für Hamburg von einem Einzug der Linken in die Hamburger Bürgerschaft auszugehen. Nach der Umfage würden sie- wenn am nächsten Sonntag gewählt würde - auf 6% der Wählerstimmen kommen.
http://www.stern.de/presse/vorab/589514.html

Sollte sich die Prognose erfüllen, dürfte sich die Linke damit nach und nach von der Rolle einer "Ost-Partei" befreien können. Wichtig scheint mir dann zu sein. die zweifelsohne vorhandenen Anteile von Protestwählern zu Stammwählern zu "bekehren". Dazu wird es erforderlich sein, nicht nur bundespolitische Positionen zu besetzen, sondern auch länderspezifische und lokale Fragen inhaltlich zu beantworten.

Als kategorischer Sozialdemokrat und derzeitiger Nicht-Mehr-SPD-Wähler beobachte ich die Entwicklung mit Spannung und frage mich, ob die Linke die Chance zur Alternative wirklich wahrnimmt.
 
Ach ja, noch etwas zur Meinung von "Der Deadalus" das wir die Kapitalistische Wirtschafts und Gesellschaftsform nicht anerkennen, die SPD aber schon.

Ich gehe sicherlich davon aus das wir uns in einer kapitalistischen Wirtschaftsform befinden die wir auch langfristig überwinden wollen, klar unterscheidet uns das von der SPD. Ich hoffe aber inständig das aus dieser Wirtschaftsform keine Gesellschaftliche wird und dieses auch nicht im Sinne der SPD ist. Ich finde es auch sehr vermessen von ihm das er direkt die ganze Gesellschaft Kpitalistisch vereinnahmt sehen möchte.

Auch wenn "Der Deadalus" das so sehen mag oder fieleicht auch herbei wünscht, in einer kapitalistischen Gesellschaftsform befinden wir uns (noch) nicht und möge alles daran gesetzt werden das Menschen wie er unsere Gesellschaft nicht kapitalistisch verkommen lassen. Dann währe es auch mit der allerletzten Menschlichkeit vorbei. Da halte ich es da mit einem alten Sozialistischen Spruch: "Sozialismus oder Barbarei", wir befinden uns zur Zeit irgendwo in der Mitte dazwischen.

@MarcII
Dir als EX SPD Wähler reichen wir gerne die Hand dich mit unseren Positionen, unabhängig von der medial oft einseitigen Sichtweise auseinander zu setzten. Wir meinen ganz bestimmt das man als zurecht frustrierter SPD Wähler nur etwas bewirkt bei dieser wenn der Druck von Links wächst damit die SPD nicht noch in ihrer unsozialen Politik bestärkt wird. Schon alleine am Mindestlohn sieht man wie die SPD Überzeugungen von uns übernimmt, ganz bestimmt aus dem Grund weil wir an Einfluss gewinnen. Ich meine das wir für die Linken in der SPD eigentlich der größte Glücksfall sind weil unser erstarken ihre Position in der SPD stärkt.

Wir sind wirklich die einzige in Parlamenten vertretene Partei zur Zeit die konsequent die Interessen der absoluten Mehrheit der Bevölkerung vertreten. Damit meine ich auch, wie bereits beschrieben, den sogenannten Mittelstand der von den "Reformen" der letzten zeit am meisten negativ betroffen ist. Platt zu behaupten wir betreiben nicht zu finanzierenden Popolismus ohne wirkliche Alternativen ist zwar immer schnell daher gesagt hält aber einer objektiven Betrachtung nicht stand. Jeder der mag kann sich über unsere Alternativen informieren. Diese währen durchaus zu fianzieren, erfordert aber natürlich ein Umdenken in der derzeitigen Politk der anderen Parteien. Nicht die Leistungskürzungen im berstehenden Sozialsystem ist eine "Reform", sondern eine wirklich grundlegende Änderung der Sozialversicherung wie wir es fordern. Nicht 16 unterschiedliche Schulsysteme (da hier jedes Bundesland autonom ist) und Abschlüsse, sondern ein einheitliches und überall anerkanntes Gesamtschulsystem wie es andere Länder längst erfolgreich praktizieren.

Natürlich befinden wir uns da im Gegensatz zu der derzeit vorherrschenden Politik die meint das Kürzungen bei den Arbeitnehmern und steuerliche Geschenke für Reiche Arbeit schaffen würde. Wer jedoch diesem alten Irrtum aufsitz hat wohl noch nicht die Realität der letzten Jahre richtig mitbekommen. Das einzige was diese Politik bringt ist das die Schehre zwischen Arm und Reich noch weiter auseinander geht. Auch ist es Scheinheilig den derzeitigen wirtschaftlichen Aufschwund der Politik der letzten Jahre zuzuschreiben. Dieser währe sicherlich auch gekommen auch ohne die Geldgeschenke an die Konzerne. Dieser ist der Regierung in den Schoß gefallen und hat ganz bestimmt nichts mit der vergagenen und zukünftigen Politk zu tun, schon garnicht derer von Schröder.
 
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Entschuldigt bitte, ich habe diesen Thread erst seit heute gelesen, deswegen muss ich ein etwas alte Teildiskussion wieder aufwärmen. Das aber auch nur, weil ich da auf ein Glanzstück wirtschaftlichen Rechnens gestoßen bin. Das ist so unglaublich, der Typ sollte unbedingt Politiker werden. Den Verfasser lasse ich mal ungenannt, Ihr werdet Euch denken können, wer das war.

In dem Zeitraum in dem das Renteneintrittsalter von derzeit 65 auf 67 angehoben wird, wird die durchschnittliche Lebenserwartung der Bundesbürger um ca. 3 Jahre steigen.
Also wird effektiv die Zeit in der Rente bezogen wird um 1 Jahr erhöht. [...]
Die Frage:
Wo bitte ist eine Senkung der Rente durch die Anhebung des Renteneintrittsalters zu erkennen?

Das ist echt der Hammer. Das ist wirklich dermaßen genial, wie man aus einer Rentenkürzung mit einem simplen Milchmädchen eine Rentenerhöhung machen kann. Bar jeder Logik, aber das ist doch scheißegal.

Für alle, die sich über den zitierten genialen Beitrag noch nicht schlappgelacht - also nicht verstanden - haben, hier die Erklärung:

Wenn die Lebenserwartung der Bürger um 3 Jahre steigt, dann bedeutet das eine Rentenerhöhung, weil sich die Bezugsdauer verlängert. Ist korrekt, sofern man nicht die Inflation berücksichtigt, die diese Erhöhung teilweise oder ganz - wer mag das vorrauszusehen? - auffrisst.

Deswegen aber aus der Arbeitszeitverlängerung eine Rentenerhöhung zu machen, ist schon ein starkes Stück. Wenn wegen dieser Maßnahme die Bezugsdauer statt um 3 nur um 1 Jahr steigt, dann ist das eine Rentenkürzung, nichts weiter.

Aber solche Teile ist man ja aus gewissen Wirtschaftskreisen gewöhnt, der werden reihenweise fadenscheinige Argumente gebracht dass der Kessel qualmt.

Gruß
Morgoth
 
Deine Kritik an der Aussage ist unberechtigt: Dazu ein Beispiel mit gerundeten Zahlen: Ein 64-jähriger Arbeitnehmer verdient monatlich 3.000 Euro brutto und zahlt wie sein Arbeitgeber die Hälfte der Rentenversicherungsbeiträge von rund 20 Prozent. Die Belastung für den Arbeitnehmer beträgt dann 300 Euro monatlich oder 3.600 Euro jährlich.

Fall 1, Rente mit 65: Der Mann zahlt mit 64 Jahren letztmalig die 3.600 Euro an Beiträgen und bekommt vom 65. bis zum 70. Lebensjahr das Altersruhegeld in Höhe von 1.000 Euro pro Monat. Auf das Jahr gerechnet erhält er 12.000 Euro Rente, wodurch er in sechs Jahren (65-70) auf 72.000 Euro Gesamtrente kommt.

Fall 2, Rente mit 67: Der Mann zahlt jetzt nicht nur ein Jahr ein, sondern drei Jahre (64-66). Das entspricht 3 x 3.600 Euro = 10.800 Euro. Der Mann geht mit 67 in Rente. Seine Rentenbezugszeit verlängert sich aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung von 6 x 12.000 Euro auf 9 x 12.000 Euro = 108.000 Euro.

Fazit: Im ersten Fall bekommt der Rentner 72.000 Euro heraus und zahlt von Beginn seines 64. Lebensjahres an insgesamt 3.600 Euro an Beiträgen: Im zweiten Fall erhöht sich die Rente auf 108.000 Euro. Dieser Erhöhung stehen Beiträge in Höhe von 10.800 Euro ab dem 64. Lebensjahr entgegen. Ein guter Schnitt, würde ich sagen.

Der Rentenanspruch resultiert schließlich aus den eingezahlten Beiträgen. Und dafür, dass lediglich zwei Jahre länger eingezahlt wird, ist die Rendite doch wohl ganz ordentlich. Berücksichtigt man jetzt noch, dass die Lebenserwartung weit über 70 Jahre liegt, wird es für den Arbeitnehmer noch lukrativer.

Selbst wenn jetzt noch Inflationsraten von zwei bis drei Prozent berücksichtigt werden, ändert das an der Bewertung nichts. Die Leute leben eben länger, können deshalb auch länger arbeiten und beziehen insgesamt trotzdem noch mehr Rente. So what?
 
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Oha na da werden wir also gleich wieder persönlich ...

Nun gibt es natürlich mehrere Stellschrauben bei der Rente. Es gibt ja nicht nur das Renteneintrittsalter sondern auch, Inflationsbedingte, Rentenanpassungen. Dort wird dann der Betrag den man monatlich bekommt angehoben oder eben auch nicht.

Das Renteneintrittsalter ist eine Stellschraube die, nach meinem Verständnis vom Rentensystem, auf die Bezugsdauer Auswirkungen hat. Daher ist die von mir geführte Berechnung eben losgelöst von der Inflation getätigt worden.
Das dies für dich Anlass zu persönlichen Angriffen ist ... naja lass ich mal unkommentiert.

(Am Rande wird die Berechnung von Seiten der Gewerkschaften bzw. der Linken auch ohne Betrachtung der Inflation geführt).


Aber rechnen wir die Inflation mit rein und dazu noch einen Betrag für die Rentenerhöhung (auch wenn dieser geringer ist als die Inflation).

Ok ich verkürze das ganze mal indem ich die Zahlen aus dem von dir zitierten Beitrag nehme:

133.632 war der Betrag den der Durchschnittsrenter heute über die Rentenbezugsdauer bekommen würde.

Legen wir eine Teuerungsrate von ca. 1,5 % an.
133.632€*1,015^22=185.423€

D.h. die Waren die man heute für 133.632€ bekommt kosten im Jahr 2029 185.423€.

Jetzt wird die Rente ja aber auch hin und wieder angehoben. Legen wir hier 0,3% pro Jahr zu Grunde. Also den für 2029 berechneten Betrag:

169.488€*1,003^22 = 181.034€

Gut hast gewonnen ... ca. 4400€ weniger über die Bezugsdauer :freak:

Das bei einer stark idealisierten und vorsichtigen Rechnung ...


Ach eines hab ich ja noch vergessen ... Wer im Jahr 2029 in Rente geht hat noch 22 Jahre vor sich. In der Zeit bekommt er von Vatter Staat einen Batzen Geld um seine private Rentenvorsorge zu fördern. Das wiegt die 4400€ locker wieder auf!
 
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