Die Linke im Landtag Bremen als Alternative

"Wäre schon am Sonntag Bundestagswahl, käme die CDU/CSU auf 38 Prozent (plus eins). Die SPD erreichte unverändert 32 Prozent. Die Linkspartei (plus eins) und die Grünen (minus eins) erzielten 9 Prozent; die FDP erhielte 8 Prozent (minus eins). Auf die sonstigen Partei entfielen insgesamt unverändert vier Prozent." (Zahlen: ZDF-Politbarometer)

Das liefe dann wohl erneut auf eine große Koalition hinaus, auch wenn sich die Linke gemäß Threadtitel gerne als Alternative sähe. Gäbe es die Linkspartei nicht, würden sich die Stimmen zum Großteil auf die SPD und Die Grünen verteilen und die CDU/CSU säße in der Opposition.
 
@ keshkau:

Du weist doch: Die 91% die nicht die Linkspartei wählen sind doch alles vom Kapitalismus verblendete Menschen die gar nicht genug über unsere Gesellschaft nachdenken. Die einzigen Menschen in unserem Land die den echten Durchblick haben sind doch die 9% die die Linkspartei wählen.

Ist doch klar, oder?
 
Man muss nur dafür sorgen, dass in Westdeutschland die Wahlbeteiligung hoch genug ist, dann biegt sich das schon wieder hin. Und wenn die Wähler der Linkspartei noch vor der Wahl verstanden haben, dass sie nur der CDU in die Hände spielen, die ihnen auch noch den Mindestlohn verweigern will, dann hätte man es geschafft und das "Übel", das der Sozialismus in den Augen mancher W#hler darstellt, abgewendet.
 
Ach wo der Sieg der Linkspartei ist unabwendbar.

Und all die bösen Kapitalistenschweine werden dann spüren wie es ihnen ergeht, wenn dann erstmal diese hochgradig soziale und durchweg Handlungsfähige Partei die Regierungsgeschäfte mit nie dagewesener Kompetenz in die Hand nimmt ...

Weist bescheid? Also besser schon mal auswandern du pöser neoliberaler Kapitalist du :lol:
 
@Daedalus
Falsch, die Wähler der Linkspartei sind, mit Ausnahmen, definitiv keine Menschen die den Durchblick haben. Wenn sie den Durchblick hätten, dann würden sie der Linkspartei vorhalten, dass sie das politische Schauspiel in der bürgerlichen Gesellschaftsordnung überhaupt mitmacht, dass in Berlin mit vermeintlich rechtsgerückter SPD zusammenregiert wird, dass Lafontaine unverblümt von den "Errungenschaften des Kapitalismus" profitiert und ordentlich an seinen Aktien verdient und sich sonstwas für Luxus leistet, dann aber die Konsumgüterindustrie beschuldigt durch Güter, die ein Mensch nicht braucht, Leute zu verblenden. All das sieht der ottonormal Linkswähler nicht und deshalb, extasy möge es mir wirklich verzeihen und sich nicht angesprochen fühlen, haben viele keinen Durchblick und das ist für mich auch genau der Grund weshalb ich, obgleich ich mich als links erachte, die Linkspartei nicht wähle.
 
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@Th3o (und um damit auch gleich auf die PM einzugehen)

Dieser Sarkasmus richtet sich in die Richtung von Extasy und seinen Mitstreitern. Mir ist sehr wohl bewusst, dass deine Argumentationsweisen sich auf einem anderen Niveau bewegen als die ihrigen. Die Kritik in dem mittlerweile entfernten Beitrag richtete sich in erster Linie auf Aussagen in denen du die Meinungen vieler hier aus "Augenwischerei" abtatest. Und auch auf andere Threads in denen du mehr als einmal die Mitdiskutanten als "vom System verblendet" (Sinngemäß) bezeichnetest und ihnen die eigene Meinung mehr oder weniger abgesprochen hast.

Zum Thema:

Du hast wunderbar durchschaut, dass ein Herr Lafontaine im Grund eine Witzfigur ist. Er ist nichts halbes und nichts ganzes. Er prangert ein System an aus dem er selber fleißig den Profit zieht. Ebenso auch die Gewerkschaften, welche selber ihren eigenen Arbeitnehmern Dinge zumuten für die sie andere Konzerne verteufeln.

Ein Konstrukt sozialistischer Schwafelei gepaart mit wirtschaftlicher Inkompetenz. Und somit in gänze nicht Regierungsfähig.

Soll man jetzt die Linkspartei oder einen Herrn Lafontaine loben, weil sie Dinge ansprechen, die von anderen Parteien vielleicht nicht angesprochen wurden?
Nein soll man in meinen Augen nicht. Denn das von ihnen angeprangerte ist genau das, nach dem sie doch im großen und ganzen Leben.

Man kann vieles besser machen in unserem Land. Kein Zweifel. Und so "wahrhaftig" wie du deine Meinung gerne hinstellst ist sie dann doch nicht. Es ist eine Meinung unter vielen. Meinungen brauchen Argumente die sie stützen...

Also, und um somit zum Thema zu kommen:

Ist die Linke eine Alternative?
Nun "die Linke" in Form der Partei ist sicherlich keine Alternative. Sie verkauft ihre Überzeugung im Grunde schon lange und ihre Vorzeigefiguren verstoßen schon lange selbst gegen die gepredigte Moral.

Ist der "Linke Gedanke" (man verzeihe mir diesen Schubladenbegriff) eine Alternative?
Ich denke nein.
Wie bereits dargelegt wurde ist das Resultat unserer kapitalistisch geprägten Vergangenheit das Indiz dafür, dass die Zugrundelegung eines auf Ansporn basierenden Systems doch am ehesten zum Vorrankommen der Menschheit führt. Für mich ist der Kapitalismus das perfekte Grundgerüst um auf die Vielfältigkeit des Menschen einzugehen. Vor allem der Grundgedanke der Freiheit des Einzelnen gepaart mit der Eigenverantwortung des Einzelnen muss in meinen Augen essentieller Bestandteil eines Gesellschaftssystems sein.

Zudem natürlich auch der Gedanke, dass jeder das seinige zum Wohl der Gesellschaft beitragen muss. Aus freien Stücken am besten. Doch so weit ist der Mensch noch lange nicht.

Also bleibt es für mich bei der Ausgestaltung des derzeitigen Systems.

/edit:

Und dann ... irgendwann dann, wenn der Mensch so weit ist, dann können wir wegen meiner weiter über den Sozialismus sprechen.
Für mich ist es bis dahin eine tolle Idee die leider nicht praktikabel ist und am Menschen scheitern wird.
 
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Der Daedalus;2817600 Und dann ... irgendwann dann schrieb:
Da ist das Problem eigentlich schon umfassend dargelegt.
Der Mensch in seiner Unvollkommenheit ist sich selbst im Weg, vor allem durch seinen Egoismus der auch im Sozialismus nicht verschwindet.

Ich denke nicht das der Mensch irgendwann soweit sein wird.
Her Lafontaine und seine Mitstreiter wissen das ganz genau, wie auch die Tatsache, das sie nie in die Verlegenheit kommen werden selbst Verantwortung im großen Stil zu übernehmen.

Beim Chef selbst hats ja schon mal nicht funktioniert, beim ersten Problem gekniffen zurückgetreten und verschwunden, natürlich mit entsprechenden finanziellen Absicherungen.:evillol:
 
Richtig erfasst, OMaOle!

Im März 1965 schrieb Ernesto Che Guevara in seinem Brief an Carlos Quijano von der Wochenzeitschrift "Marcha" (Montevideo, Uruquay).

Um den Kommunismus aufzubauen, müssen wir mit der materiellen Basis zugleich den neuen Menschen schaffen.

Unabhängig davon, ob wir das Ziel nun Kommunismus nennen (der in seiner theoretischen Reinform eigentlich ein super System sein könnte) oder Sozialismus: Es bedarf stets dieses neuen Menschen, den man aber ohne Gehirnwäsche nie bekommen kann. Allein deshalb sind diese Lehren für mich nicht einmal vernünftige Utopien.
 
Der Mensch jedoch wird nicht als Kapitalist geboren, vielmehr macht das Kapitalistische Umfeld aus ihm einen Kapitalisten. Ich glaube nicht das der Mensch von Natur aus die veranlagung hat andere Menschen zu übervorteilen und auszubeuten.

@th3o
mein lieber Freund, auch mir sind die Unzuläglichkeiten und Wiedersprüche an der Linkspartei und dessen Führung durchaus bewusst. Ich meine aber das hier zumindest ein Anfang gemacht wird ein neues Denken in die Parlamente zu bringen, auch wenn hier die Gefahr besteht das die Linkspartei vor den Neoliberalen Karren der SPD gespannt wird und somit ihre Glaubwürdigkeit verliert. Auch weiß ich das Du der Meinung bist das die Linkspartei eher einen entschärften Kapitalismus anstrebt anstatt eine grundlegend Sozialistische Gesellschaftsform, was das überleben das Kapitalismus nur verlängert. Das ist leider das Dilemma in der ich mich als ziemlich linker in der Linkspartei befinde. Auf der einen Seite besteht die Gefahr des korumpiert werden vom Kapitalistischen System, auf der anderen Seite der Wunsch nach einer wirklich linken Politik in den Parlamenten durch die Linkspartei.

Übrigens hatte der von mir sehr geschätzte Mathias Richling (der Kaberetist) gestern in einer Diskussionsrunde im TV etwas sehr interessantes gesagt. "Links ist man solange man in der Opposition ist, sobald man jedoch regiert ist man konservativ und rechts" (sinngemäß nicht wörtlich wiedegegeben).
 
Zuletzt bearbeitet:
Fest steht für mich, dass der Mensch schon zu Urzeiten die Arbeitsteilung kannte (und wenn auch nur in Form einer Arbeitsaufteilung zwischen Männern und Frauen). Im Laufe der Zeit resultierte daraus die Spezialisierung. Der eine war besser bei der Essenzubereitung, ein anderer war ein geschickter Jäger usw. So entstanden die Berufe. Und wenn ich mir jetzt eine Situation aus dem Mittelalter vorstelle, dann sehe ich da eben den Schmied, der sich für seine Arbeit einen Amboss und verschiedene Werkzeuge angefertigt hat und all die anderen Handwerker. Das waren praktisch Unternehmer in eigener Sache. Und nun kommt ein anderer Mann mit seinem Sohn an und fragt, ob der Junge nicht etwas von dem Koch oder dem Schmied lernen könne. Heute würden wir das Berufsausbildung nennen. Anschließend bleibt der Junge vielleicht als Angestellter bei dem Lehrmeister. Er hätte aber auch die Möglichkeit, sich wie sein Ausbilder selbstständig zu machen, also sich irgendwo eine Hütte zu bauen und die Gerätschaften herzusellen bzw. zu besorgen. Viele machen das nciht, sie finden es besser, wenn sie sich nicht um Geschäfte kümmern müssesn und wählen die "abhängige Beschäftigung".

Fünfhundert Jahre später nennst Du den einen Kapitalist und den anderen den Ausgebeuteten. Bleibt die Frage, was die Natur des Menschen ist.
 
keshkau schrieb:
Fünfhundert Jahre später nennst Du den einen Kapitalist und den anderen den Ausgebeuteten. Bleibt die Frage, was die Natur des Menschen ist.

Moment:
Ein Kapitalist ist jemand, dessen Eigentum so groß ist, oder der so wenig arbeitet, dass seine
Einnahmen aus Kapitalvermögen den Mehrwert, den er durch Arbeit an die Kapitalseite abliefert, übersteigen.
Ein Arbeiter hingegen ist jemand, dessen Eigentum so gering ist, dass die Kapitaleinnahmen unter dem Mehrwert liegen, den der Arbeiter beim Arbeiten an die Kapitalseite abliefert.

Ein Unternehmer muss daher nicht zwangsläufig auch ein Kapitalist sein. Alles eine Frage der Interpretation. ;)
 
Dann verwenden wir beide abweichende Definitionen des Begriffs "Kapitalist". Für mich ist ein Kapitalist jemand, der Eigentum an Produktionsmitteln besitzt (= Privateigentum von "Kapital"). Ich verwende dafür den Begriff Unternehmer. Jemand, der kein Kapital besitzt, das er sozusagen für sich arbeiten lassen kann, ist demnach in der Regel Arbeitnehmer, also abhängig Beschäftigter. So ein Unternehmer arbeitet im Regelfall zwar auch für sein Unternehmen, aber er schafft darüber hinaus Arbeitsplätze für andere. Die Beschäftigten bezahlt er für die Zurverfügungstellung ihrer Arbeitskraft.

Wenn nach kommunistischer Theorie das Privateigentum an Produktionsmitteln aufgehoben wird und sozusagen allen Leuten alles gehört, dann verschwindet der Unternehmergeist und mit ihm die Innovation. Schließlich fehlen dann die Anreize, Besonderes zu leisten, weil den Leistungsträgern das motivierende Belohnungssystem (= Gewinn) genommen wird.
 
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Dann können wir nur hoffen das wir bis 2063 durchhalten und uns der erste Kontakt mit außerirdischen Lebensformen ein Umdenken ermöglicht.

Bis dahin werden sich die Menschen wohl weiter im Weg stehen einzelne Visionäre ändern daran nichts.

Heutzutage wird man ja zum Teil schon schief angesehen wenn man ein Ehrenamt begleitet oder sich sonst in irgendeiner Weise unentgeldlich engagiert.

Ob da nun die Linke im Bremer Landtag sitzt und Vorschläge macht die keiner bezahlen kann oder nicht ist meiner Meinung nach nicht interssant.
 
@keshkau
Das mag sein, hat aber grundsätzlich wenig damit zu tun. Das Kommunismus mit dem Homo sapiens sapiens nicht aus eigener Kraft funktionieren kann, darüber brauchen wir nicht diskutieren.
Es ging mir jetzt nur um die Begrifflichkeiten. Ein Kapitalist in meinem Sinne hat nicht nur mehr Eigentum, er arbeitet auch weniger für mehr ggü. dem Arbeiter. Sein erwirtschaftetes Kapital arbeitet zu seiner eigenen Vermehrung. Der Mehrwert fliesst zudem zum geringsten Teile wieder zurück. Während das beim Arbeiter schon eher in die richtige Richtung geht.
Das hatten wir aber schonmal, Stichwort Reinvestiton und Kapitalverklumpung, will es nicht nochmal aufrollen.

Dafür müssten wir eben eine Brücke finden, zwischen Erhalt des Unternehmergeistes/ der Innovation und zugleich Erhalt und Ausbau der sozialen Sicherungen, letztendlich mit dem Ziel Wohlstand für alle. ^^
Leider klappt das in diesem aktuellen, global auf Finanzmarkt orientierten Wirtschaftssystem SO natürlich nicht. Es ist eben auf Profitmaximierung des Profites/ Zinses wegen ausgelegt. Auf wenig geben, aber viel nehmen.
Deshalb wird auch nur an den Symptomen herumgedoktert, aber nicht an den eigentlichen Ursachen. So gesehen sehe ich da auf lange Sicht auch kein Land mehr. Dazu müsste sich vieles zu grundlegend ändern. Zu aller erst sowieso die Einstellung.
Wir werden es wohl nicht mehr erleben und mit Rürup und Sinn als mediengehypte Kollaborateure der Wirtschaftseliten sowieso nicht, mit vielen Linken allerdings auch nicht. Was uns fehlt sind mal wieder ein paar gute Gründerväter, Maschinen, nicht so viele Ersatzteile. :)
 
@keshkau
also darauf muss man erstmal kommen die Schuld das die SPD mit der CDU koaliert der Linkspartei anzulasten. :freak:

Die SPD hat es ganz alleine zu verantworten das sie Lafontaine als Vorwand benutzt nicht mit uns zu koalieren und stattdessen lieber mit den Konservativen zusammen geht. Würde es die SPD mit ihrem Sozialen Gewissen wirklich ernst sein, dann würde sie die linke Mehrheit im Parlament auch nutzen um eine sozialere Politik durchzusetzten. Außerdem ist eine linke Kraft neben der SPD wichtig um sie daran zu erinnern wo ihre Wurzeln liegen und wer ihre politischen Gegner wirklich sind.

Auch hat es die SPD alleine zu verantworten das die Linkspartei die Felder besetzt die sie unter Schröder und Müntefering verlassen hat. Deren Niedergang und unser Aufstieg hängt doch ursächlich damit zusammen, nur zugeben möchte es die SPD Führung natürlich nicht. Das hieße ja die Fehler einzugestehen.

Und das sich gerade der selbstherrliche Müntefehring nur sehr schwer Fehler eingestehen kann liegt ja wohl in seinem Carakter begründet. Ich erinnere mich noch daran wie pikiert und undemokratisch er reagiert hatte als ihm Andera Nahles und nicht sein Wasall zur Seite gestellt werden sollte. Entlarvender konnte seine undemokratische Gesinnung wohl kaum zu Tage treten. Unwürdig bloß die Reaktion der SPD die ihm auch noch in den Ar.... kroch als er den Parteivorsitz hinwarf. Nahles kam mit ihren Kiefällen kaum nach und endschuldigte sich auch noch dafür das sie kandidiert hatte. Ihre Reaktion hierbei zeigt aber auch ganz gut in welcher Situation sich die sogenate "SPD linke" befindet. Diese sollte uns, soweit noch vorhanden, eigentlich dankbar sein für unsere Erfolge, oder aber besser noch, bei uns eintreten. Für wahre Linke stehen wir immer offen.

Aber wer weiß, fieleicht sind die Unterschiede zwischen der SPD und der CDU ja garnicht so groß und die beiden Parteien gefallen sich so weit das diese, wie wir mit der WASG, am Ende fusionieren ? Ehrlicher währe das beim jetztigen Zustand der SPD allemal.
 
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Die Rechtsverschiebung der SPD hat der Linken natürlich in die Arme gespielt.
Gerade die SPD Basis wird immer unzufriedener mit der "Sozialpolitik" der SPD.

Welche Alternativen gäbe es also noch im linken Spektrum? Da hätten wir die Grünen.
Eine Partei, die sich gern als offen, tolerant und sozial verkauft aber eigentlich die Lebensweise des Prekariats verachtet und sich erst recht nicht mit ihr identifiziert.
Anders herum ist es aber genau so. Tja, in Kreuzberg gibt es halt auch 150qm Dachgeschosswohnungen in denen es sich trefflich leben lässt. ;)

Die SPD ist natürlich bockig über den Wählerschwund. In der Bevölkerung wird diese Partei aber auch nicht mehr als "Arbeiterpartei" wahrgenommen. Theoretisch sollten sich die Programme im Bereich "Soziales" ja eigentlich nicht so stark unterscheiden.
Tja, wenn das böse Ego nicht wäre.

Ist die Linke nun eine Alternative?
In der Opposition gern! ;)
Ich habe so meine Probleme mit Ideologien. Gerade mit solchen, die nicht merken, dass bestimmte Lebensweisen oder Sozialstrukturen nicht mit dem Menschen möglich sind.

Unsere "Natur" verhindert das. Wirklichen Altruismus gibt es nicht.
Jeder hat das streben, sich von anderen zu unterscheiden. - und sei es nur durch einen Forenbeitrag.
Nach den Grundbedürfnissen kommen nunmal die Individualbedürfnisse.
Diese stehen dann oft in Konflikt zueinander und der Stärkere setzt sich durch.

Unsere "Zivilisiertheit" sollten wir da nicht überschätzen.
Die Idee vom Kommunismus oder etwas anders, vom Sozialismus ist in meinen Augen daher eher eine Träumerei.

MFG
 
@extasy
Ohne Frage ist die SPD für die Wahl ihres Koalitionspartners selbst verantwortlich. Bei der letzten Bundestagswahl im Jahr 2005 ging es ihr meiner Meinung darum, das eigene Profil zu schärfen. Eine Koalition mit den Grünen und der Linkspartei hätte bei den Wählern zu der Einschätzung führen können, es sei ohnehin gleichgültig, ob man nun die SPD oder die Linkspartei wählt. Daraus hätte für die SPD ein Trennschärfenproblem entstehen können. Damit meine ich Schwierigkeiten der inhaltlichen Abgrenzung zwischen der SPD einerseits und der der Linkspartei andererseits aus der Sicht der SPD- Wähler. Durch die Koalition mit der CDU/CSU grenzt sich die SPD zunächst einmal deutlich von der Linkspartei ab. Wenn man den Umfrageergebnissen glauben darf, war das bisher nicht der Königsweg. Denn nun verschwimmen bei den Wählern die Unterschiede zwischen den Koalitionspartnern.

Du sprichst von dem sozialen Gewissen der SPD, dessen Ausgestaltung Du vermisst. Aber vergiss dabei bitte nicht den Unterschied zum „sozialistischen“ Gewissen, das die Linkspartei antreibt. Es gibt da gewisse Unterschiede, die so groß sein können, dass sich eine Koalition aus Sicht der SPD im Moment verbietet.
 
Aber es ist doch geradezu pervers das die SPD, die die selben Wurzeln hat wie die Linkspartei (beide kommen tradizionell aus der Arbeiterbewegung und aus dem Marxismus, auch wenn sie es heute gerne verdrängt) aus Abgrenzugsgründen lieber mit dem politischen Gegner zusammen geht. Die Folgen sehen wir ja bei der jetzigen "Regierung" . Von "Regieren" kann hier wohl kaum die Rede sein und die vielen kompromiss "Reformen" schaden mehr als sie einen Nutzen bringen.

Von "Reformen" kann man ja weiß Gott nicht sprechen. Es sind nur Flickschustereien am bestehenden System, zulasten der arbeitenden Bevölkerung.
 
Die Wurzeln der Linkspartei und der SPD sind im Kern sowas von Grundverschieden ...

Die Wurzeln der Linkspartei ist, wenn man dies denn als Wurzel bezeichnen will, die SED. Über die Gesinnung dieser Partei muss man ja wohl nicht lange Diskutieren. Andere historische Wurzeln gibt es für die heutige Linkspartei nicht.

Und wenn wir uns allein die Namen der Parteien anschauen erkennen wir den gravierenden Unterschied:

PDS = Partei des Demokratischen Sozialismus
SPD = Sozialdemokratische Partei Deutschlands

Zwischen "Sozial" und "Sozialismus" gibt es einen meilenweiten Unterschied. Dieser ist so groß, dass man wohl kaum von den "selben Wurzeln" sprechen kann.

Von "Reformen" kann man ja weiß Gott nicht sprechen. Es sind nur Flickschustereien am bestehenden System, zulasten der arbeitenden Bevölkerung.

Bei der Arbeitsmarktreform fand ich den Begriff der Reform durchaus angemessen, da die Zielsetzung der Arbeitslosenversicherung in Gänze überarbeitet wurde.
Bei der Gesundheitsreform muss ich dir beipflichten. Dieses "Etwas" hat den Namen "Reform" nicht verdient.

Allerdings ist es wohl kaum möglich komplette Systeme mal einfach eben über Bord zu werfen. Solche Reformen wie du sie anscheinend wünschst wären nur im Zuge einer Revolution umsetzbar. Und ich denke niemand hier will ernsthaft eine Revolution, denn diese würde uns (egal in welche Richtung sie geht) erst einmal um Jahrzehnte zurück werfen und zudem dafür sorgen, dass es in Summe allen schlechter geht.
 
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@Der Dedalus
man sieht das Du wohl geschichtlich kein goßes Hintergrundwissen hast. Dieses ist aber auch kein Wunder bei deinen bisherigen Einlasungen hier ;)

Die Geschichte der SPD beginnt nicht ab der neugründung nach dem zweiten Welktkrieg sondern recht viel weiter zurück. Sie wurde 1869 von August Bebel und Wilhelm Liebknecht gegründet und orientierte sich am revolutionären Marxismus. Aufgrund der unterstützung der SPD für den ersten Weltkrig spaltete sich der linke Flügel in die USPD ab. In der Novemberrevolution 1918/1919 in Deutschland (Spartakusaufstand) gründete Rosa Luxemburg und der Sohn von Wilhelm Liebknecht, Karl Liebknecht die KPD was eine entgültige trennung der revolutionären und dem reformistischen Flügel der SPD zur folge hatte.

Leider vergaß die SPD in ihrer Geschichte oft ihre Herkunft und weigerte sich schon in der Weimarer Republik mit der damals einflussreichen KPD zusammen zu arbeiten. Die Folge war die Machtergreifung des Faschismus 1933.

Du siehst das eine platte betrachtung von Wörtern (Sozialdemokraten/Sozialisten) noch garnichts aussagt. Die Wurzeln der sozialistischen Bewegung gehen viel weiter zurück und auch die heutige SPD gibt sich als eine Partei mit langer Tradizion. Nur leider vergisst sie heute nur allzuleicht wer ihre Gegner sind und woher sie kommt.

Ach übrigens, die Jugendorganisation der SPD nennt sich auch heute noch JuSos d.H "Jungsosialisten".

Bezeichnent auch das du das herumdoktern an unseren maroden Sozialsystemen für gut heißt. Anstatt sich an bewährten und guten Modellen des Auslands zu orientieren halten konservative krampfhaft an den nicht mehr funktionierenden beitragsfinanzierten System fest. Hier währen natürlich tiefgreifende Reformen und kein Flickschustern am bestehenden System nötig. Bei der Bildung (dreigegliedertes Schulsystem) verhält es sich gleich. Aufgrund konservativer Verbortheit wird an der Dreigliedrigkeit festgehalten ob wohl längst bewiesen ist das diese die Hauptursache für das schlechte abschneiden bei PISA ist.

Aber klar, Konservatismus kommt von "konservare" also "erhalten". Von denen ist da nichts zu erwarten. Daher wird es Zeit das linke und fortschrittliche Kräfte hier die Oberhand in Deutschland gewinnen.
 
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