Die Rückkehr des Wolfes

Also nach deiner Logik herrscht dann auch irgendwann auf dem Aldiparkplatz bei den Mülltonnen Natur, wenn sich dort der Wolf breit macht um nach Futter zu suchen.

Oder in der Innenstadt, wenn er an ein paar Handtaschenhunden knabbert.
 
Nun, du hast es doch aber selbst angesprochen. Irgendwann verliert der Wolf die Scheu vor dem Menschen. Vor allem wenn er per Gesetz nicht gejagt werden darf.
Warum sollte es der Wolf anders tun als Dachs, Waschbär, Marder und Fuchs die in den Wohnsiedlungen die Mülltonnen durchwühlen und/oder Hühner- und Hasenställe plündern?
 
aus dem gleichen grund warum die von dir genannten tiere keine menschen töten: es sind ganz andere tiere mit ganz anderen verhalten. ein eichhörnchen scheut sich nicht vor menschlichen siedlungen, ein hirsch schon.

das in den usa war in einem naturschutzreservat. ist bei bären übrigends nicht anders als bei wölfen: füttern verboten. aus genau dem grund.
 
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Ich muss ehrlicherweise zugeben dass ich selber nicht weiß was ich von der Sache halten soll. Hinter meinem Haus ist ein ~15km langes Waldgebiet und fast komplett Straßenfrei. Auch die Täler links und rechts davon sind mäßig besiedelt. Die Hügel wieder dicht bewaldet. Wild gibt es in Hülle und Fülle.
Ergo: Hier würden sich Wölfe wohlfühlen! Und da erst vor kurzem ein Wolf in der Nähe platt gefahren wurde ist es in meinen Auge nur ein Frage der Zeit bis sich hier ein Rudel ansiedelt.

Neulich fahre ich mit dem Bike zu nem Kumpel und stehe Plötzlich in ner Rotte Wildschweine. Wie würden Wölfe reagieren wenn 5km vom nächsten Ort Essen auf Rädern vorbei kommt? OK, vielleicht bin ich zu groß oder zu zäh und schmecke nicht. Aber was ist wenn mein Sohn mit alleine dem Bike durch den Wald zu Schulfreunden fährt? Halten die sich dann auch zurück? Erstmal schon. Aber wenn die sich über einige Jahre an Mensch gewöhnt haben und merken das keine Gefahr droht?

Ich mag ja auch Natur und in anderen Gegenden funktioniert das zusammenleben. Aber da ist mehr Platz. In Kanada jagen die nen Wolfsrudel zum Teufel wenn es zu nahe an Siedlungen rummlungert. Aber da haben die Wölfe auch 50km Platz zum zurück weichen und können ein neues Revier besetzen. In D stehen sie dann schon in fünf anderen Orten.

Ich würde mir ja wünschen das es funktioniert. Ich befürchte aber das es zu Problemen kommen wird.

ein hirsch schon.
Das ist ein Fluchttier. Die rennen sobald etwas auch nur ansatzweise verdächtig aussieht. Im Gegensatz zu:
Dachs, Waschbär, Marder und Fuchs
Raubtiere wie der Wolf auch. Die flüchten nur wenn sie müssen.
 
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Ich muss ehrlicherweise zugeben dass ich selber nicht weiß was ich von der Sache halten soll.
beste vorraussetzung für eine vorurteilsfreie diskussion ;)

Neulich fahre ich mit dem Bike zu nem Kumpel und stehe Plötzlich in ner Rotte Wildschweine.
ist ne ganz ähnliche bedrohungslage. son keiler oder ne bache mit frischlingen sind sogar deutlich agressiver als ein wolf.

Wie würden Wölfe reagieren wenn 5km vom nächsten Ort Essen auf Rädern vorbei kommt?
ich bezweifel dass sie ein bedrohliches wesen mit deutlich größerer schulterhöhe und diesem undefinierbaren metallischen etwas als essen auf rädern deuten würden.
solange ein wolf nicht unmittelbar durch einen menschen bedroht wird oder zumindest dem menschen ausweichen kann, wird er einen kampf nicht riskieren. der wolf kann nicht einschätzen wie stark oder gefährlich ein mensch ist, er weiß nur dass der deutlich größer ist und dass er dessen verhalten anhand von erfahrungen mit anderen tieren nicht deuten kann.

Das ist ein Fluchttier. Die rennen sobald etwas auch nur ansatzweise verdächtig aussieht. Im Gegensatz zu:
Dachs, Waschbär, Marder und Fuchs
Raubtiere wie der Wolf auch. Die flüchten nur wenn sie müssen.
tatsächlich ist es bei raubtieren sogar wahrscheinlicher dass sie flüchten, denn im gegensatz zu einem pflanzenfresser ist eine verletzung indirekt lebensbedrohlich dadurch dass die jagdfähigkeit beeinträchtigt ist. wölfe riskieren nichts wenn es sich nicht lohnt. hab mal eine doku gesehen, wo ein kleineres tier (weiß leider nicht mehr genau welches) nicht nur einen deutlich überlegenen wolf sondern ein ganzes rudel von ihrer beute durch sein agressives verhalten verjagd hat.

ich kann die bedenken aber sehr gut verstehen. letzten endes besteht immer eine grundsätzliche möglichkeit dass was schief geht. insbesondere wenn man kinder hat, macht man sich natürlich sorgen.
 
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Also ich sehe da so, daß man nichts im allgemein sozusagen präventiv unternehmen sollte, aber man im Einzelfall/Bedrohungsfall jedes Tier töten dürfen sollte, mit dem man ein Problem hat.

Wir haben z.B. auch einen sehr großen Garten (>1200qm) in Waldnähe. Wölfe gibt es bei uns zwar nicht, doch andere Jäger. Vor ein paar Jahren legten wir uns drei indische Laufenten zu, um der Schneckenplage Herr zu werden. Im Herbst wurden dann zwei der Tiere vom Fuchs verschleppt. Ich hab nichts gegen Füchse, doch wenn ich ein Gewehr hätte und ein Fuchs mein Grundstück betritt würde ich keine Sekunde zögern zu schießen.

Wir haben auch viel anderes, wildlebendes, teilweise vom aussterben bedrohtes, Getier im Garten, wie z.B. Igel, Ringelnatter, Laubfrösche, Lurche, Libellen und Schmetterlinge, diverse seltene Vogelarten und leider Gottes auch Maulwürfe. Die sind so geschützt, die darf man nicht mal umsiedeln, geschweige denn töten. Nun, Schlangen mag ich, und mir zerreißt das Herz wenn ich ab und zu aus Versehen eine töte. Doch wenn ich einen Maulwurf, der mir den ganzen Garten zerstört, zu Gesicht bekäme, würde ich keine Sekunde zögern den zu killen, dann kann er so naturgeschützt sein wie er will.

Dementsprechend würde ich einem Schäfer dann auch das Recht einräumen, auf jeden Wolf zu schießen, der sein Grundstück betritt. Und wenn man Wölfe in unserem Territorium duldet, dann muß man Betroffenen auch den Besitz und das Tragen einer geeigneten Waffe im Zuge der Notwehr erlauben.

Und ansonsten - laßt sie leben.
 
BlackWidowmaker schrieb:
Ich hab nichts gegen Füchse, doch wenn ich ein Gewehr hätte und ein Fuchs mein Grundstück betritt würde ich keine Sekunde zögern zu schießen.

Die armen Füchse, ich mein wenn du deinen Enten kein sicheres Umfeld bieten kannst, ist doch nicht der Fuchs schuld. Meine Oma hat Hühner seit Äonen von Jahren, die den ganzen Tag frei herumlaufen. Am Abend muss man sie aber in ein Gehege geben, sonst ist der Fuchs bei ihnen, ganz klar. Da käme niemand auf die Idee den Fuchs abzuschießen und das obwohl 2 Jäger im Haus sind.

Hättest du die Enten besser eingezäunt :P
 
OK, das mit dem Zaun stimmt schon, muß ich zugeben, der ist längst überfällig. Aber das Problem ist eher ein Gartentor am hinteren Ende, zu einem Trimm-Dich-Pfad. Wird von vielen, auch Unbefugten benutzt, wir sind da nicht kleinlich, aber nicht von jedem auch wieder geschlossen. Aber Laufenten einzäunen, dann brauche ich keine halten. Die sollen ja überall hinkönnen um alle Schnecken zu fressen. Und Gehege hatten sie natürlich auch, aber an dem Abend war ich dann in irgendetwas vertieft, war zugegeben zu spät dran die Gehege-Tür zu schließen (Enten gingen bei Dämmerung von allein rein), hörte Geschrei und als ich draußen war fand ich nur Blutspuren und eine einzige verstörte Ente, die sich mitten im Teich rettete und total panisch war.

Ach ja und Wildschweine hatten wir auch schon im Garten. Und das wir uns nicht falsch verstehen, ich wohne nicht auf dem Lande oder so. Obwohl Stuttgart ja auch ja keine richtige Stadt ist, aber trotzdem.
 
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Oh Gott, die arme Ente. Die schmeckt doch nicht mehr nach so einem Schock.
 
Ich hab immer wieder Rehe im Garten die mir meine Obstbäume wegfressen. Für die würde mir auch was einfallen. Die Idee ist rund 200°C warm und braucht etwa ne Stunde :evillol:
 
Haudrauff schrieb:
Oh Gott, die arme Ente. Die schmeckt doch nicht mehr nach so einem Schock.

Indische Laufenten sind nicht zum Essen gedacht. Viel zu Mager und zu zäh. Da kann man ja gleich Tauben essen. Aber als Schneckenkiller sind sie Weltmeister. Ansonsten wird man so ökologisch alle Brotabfälle los und verwandelt so seinen vorher blühenden Teich in eine trübe, stinkende Pfütze. Aber sie zu füttern macht echt Laune. Ok aber da ich ja schon einen schwarzen Humor habe, hießen meine Enten: Peking Ente, À L'Orange und Süß-Sauer. :evillol:

Nun die letzte hab ich dann zu einem Bauern gebracht der auch welche hatte. Indische Laufenten darf man nur in Gruppen halten, drei sollte man mindestens haben, alles andere ist schon beinahe Tierquälerei.

Vorher: (Süß-Sauer und À L'Orange)
IMG_3269.jpg

Nachher: (von Oben: Peking, Süß-Sauer und À L'Orange)
IMG_8173.jpg

Wie man an den Fotos sieht, waren die nicht bloß ein paar Wochen zu Besuch, nur um den Garten zu säubern, so wie sie oft mißbraucht werden, sondern fast Teil der Familie. Und wenn man dann irgendwann mal bloß eine Blutspur findet, ist man halt dementsprechend nicht gut auf Füchse zu sprechen.
 
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Aber das Problem ist eher ein Gartentor am hinteren Ende, zu einem Trimm-Dich-Pfad. Wird von vielen, auch Unbefugten benutzt, wir sind da nicht kleinlich, aber nicht von jedem auch wieder geschlossen.
man kann das tor auch so anlegen dass es automatisch zufällt. in irland z. b. ist es gang und gäbe dass die touris über schafsweiden wandern und die haben immer tore, die von sich aus zufallen (oder drehkreuze, funktionieren auch perfekt), weil touris genau das gleiche problem haben wie eure trimm-dich-leute: sie lassen das tor aufstehen.
aber das nur am rande. es is imho ok wölfe zu beschießen die den menschlichen siedlungen zu nah kommen. man darf aber nicht verkennen, sie wissen nicht dass sie da nicht hindürfen und dass die schafe irgendwem gehören. sie sind sich also keiner schuld bewusst. genau wie dein fuchs. da sind n paar leckere vögel. woher soll er wissen dass die nem menschen gehören?
 
Lübke schrieb:
genau wie dein fuchs. da sind n paar leckere vögel. woher soll er wissen dass die nem menschen gehören?

Ja, RAUB-tiere sollten vorher immer um Erlaubnis fragen. :lol:
Machen Bankräuber bei einem Raubüberfall ja auch so.

Mich würde ja mal interessieren, ob unsere Almkühe auch ne Option für die neu zugezogenen Wölfe darstellen.
https://www.youtube.com/watch?v=tCG1I-Ssgww
 
wer sagt denn dass es raubtiere wären, wenn sie es besser wüssten? speziell beim wolf hab ich da so meine zweifel. schätze mal der wäre eher jemand der nach dem motto handelt: lass du mir mein jagdrevier dann lass ich dein weidevieh und ruhe und alle sind glücklich. is ja unter wölfen tatsächlich so: die haben abgesteckte jagdreviere wie die menschen früher stadtstaatengrenzen. die wissen das eigentum anderer durchaus zu respektieren, nur wenn der mensch seine reviere nicht erkennbar markiert, isser ja selbst schuld. also bauern: immer schön in die ecken strullern um die weiden zu markieren ;)
(jetzt frag ich mich grad ob das echt funktionieren würde. der geruch verschreckt ja tatsächlich bestimmte tierarten :stacheln:)
 
@Haudrauff:

Ich hasse dieses Video. Interessanter Anfang, doch wenn es gerade spannend wird bricht es ab. Sucht man dann die Vollversion stößt man auf GeoLock. Also wenn Du keinen direkten Link zu der kompletten DoKu hast, die man auch ohne Proxy sehen kann, dann hör auf die Leute neugierig zu machen, das ist gemein.:(
 
Lübke schrieb:
die wissen das eigentum anderer durchaus zu respektieren,

Also ich glaube Du vermenschlichst die Tiere allzu sehr. Ich glaube nicht, daß ein Wolf so einen abstrakten Begriff wie Eigentum überhaupt erfassen kann. Und Respekt verwechselst Du hierbei offensichtlich mit Pragmatismus. Ein Tier schätzt einfach die Erfolgswahrscheinlichkeit eines Unterfangens vor der eigentlichen Handlung ab. Dabei zieht er eigene Erfahrung sowie anerzogene Erfahrung früherer Generationen zu Rate. Ein Wolf unterteilt Objekte in seiner Umgebung einfach in zwei Kategorien ein: Fressbar und nicht fressbar. Wenn es fressbar ist, dann kalkuliert er das Risiko, und je nach Ergebnis wird dann gefressen oder nicht.

So etwas wie Respekt kann sich ein Individuum nur leisten, wenn seine existentiellen Bedürfnisse hinreichend gestillt sind.
 
und ich glaube du unterschätzt den wolf ganz erheblich. oder auch tiere im allgemeinen. viele tierarten verfügen über eine weitaus höhere intelligenz als man gemeinhin glaubt. und respket ist speziell im sozialsystem eines wolfsrudels essentiell.

intelligenz ist nichts rein menschliches. auch sozialverhalten nicht. und revierverhalten ebensowenig. all das gibt es bei zahlreichen spezies, von denen der mensch nur eine unter vielen ist. klar ist bei uns alles viel komplexer und sehr viel umfassender geregelt aber das ist ein ganz anderes thema.
 
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