Die Rückkehr des Wolfes

Esox Lucius schrieb:
Wölfe sind mitleidlose Jäger die ihre Beute zu Tode hetzen und dann grausam verspeisen. Sie
haben keinen "final kill" , soll heißen, sie knabbern ihre erschöpften Opfer an Stellen an wo sie
am schnellsten zu den Organen kommen. Also bei lebendigem Leib.

Ist das nicht normal? Jäger die einen "Final Kill" haben, tun das doch nicht aus Mitleid. Hab da mal eine Tierdoku aus Afrika gesehen. Ein Löwenrudel hatte da gerade einen Wasserbüffel erfolgreich gehetzt, und es geschafft dem Tier eine klaffende Wunde an der Hinterbacke zu verpassen, und so das Tier lahm gelegt. Als sie nun ansetzten es zu Ende zu bringen, kamen die unliebsamen Nachbarn zu Besuch, die Hyänen. Nun ließen die Löwen vom Büffel ab, und trugen ihre Revierstreitigkeiten mit den Hyänen aus. Der Büffel mittlerweile unfähig zu laufen, durfte nun erstmal zuschauen, wie man um sein Fleisch stritt. Er war noch Stunden am Leben, bevor dann das Festmahl anfing.

Natur ist grausam. Dazu braucht es aber nicht mal Wölfen und Bären. Schon der normale deutsche Wald, gehegt und gepflegt wie er auch immer sei, ist absolut tödlich. Ausgesetzt in einem Wald im Herbst, ohne die Möglichkeit rettende Zivilisation zu erreichen, würde für einen zivilisierten Mensch den Tod bedeuten. Zumindest für die allermeisten von uns. Selbst wenn der Hunger einen dazu treibt sogar Würmer zu essen, sind diese kann nicht so leicht zu kriegen wie man denkt. Ich habe zwar noch keine gegessen, aber früher geangelt, und weiß daher was für eine schweißtreibende Angelegenheit das Sammeln von Würmern sein kann.

In der Natur gibt es kein Mitleid. Dieses ist nur eine Randerscheinung von menschlicher Dekadenz. Denn wenn man tagtäglich ums Überleben kämpft bleibt kein Raum für zögern, kein Mitleid, kein Versagen. Das kann sich kein Tier leisten, außer es wird regelmäßig von Menschen gefüttert und dementsprechend auch dekadent. Wer übrigens das Wort dekadent in Verbindung mit einem Tier für unpassend hält, der darf gerne vorbeikommen, dem stelle ich gerne meinen Kater vor.:evillol:

Aber selbst eine Kuh muß töten um zu überleben. Sie tötet Gras. Das gesamte tierische Leben auf unserem Planeten basiert aufs töten. Wer das nicht einsieht oder sich daran stört, sollte ernsthaft über seine eigene Daseinsberechtigung nachdenken.
 
@Esox Lucius:
Wölfe sind mitleidlose Jäger die ihre Beute zu Tode hetzen und dann grausam verspeisen.
und du hast mitleid mit deinem schnitzel, ja? :D

Wieso sollte man als Mensch Sympathie für diese Spezies empfinden?
An die Opfer denkt anscheinend niemand!
es gibt sogar menschen die sympathie für katzen empfinden. an die opfer der katzen (z. b. arme wehrlose singvögel) denkt niemand, katzen sind mitleidlose jäger, die ihre beute grausam verspeisen. sie haben keinen "final kill".
ziemlich grausame monster, diese katzen. lasst sie uns ausrotten! :D
 
Nein Katzen haben durchaus einen "Final-Kill", nämlich an den Hals zu gehen. Doch sie haben auch einen Spieltrieb.

Da lieg ich abends im Wohnzimmer auf der Couch und schaue im Dunkeln fern, da vernehme ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Zuerst zweifle ich noch an meine Wahrnehmung, doch tatsächlich, in der Glasvitrine bewegt sich etwas in einem großen Cognacglas. Ja, tatsächlich eine Maus hat sich darin ein Versteck gesucht. Durch das Loch für das Beleuchtungskabel in der Rückwand eingenistet.

Tja, wieder einmal ein Spielzeug unseres Katers. Ein süßes Tier auf den ersten Blick, jeder sagt gleich "ach wie goldig", und streichelt ihn, was unser Kater geradezu nicht nur herausfordert, sondern schlichtweg als sein ureigenes Recht erwartet. Doch was man nicht sieht, ist daß er ein gemeingefährliches Drecksvieh ist. Wenn er keine Lust mehr hat gestreichelt zu werden, dann kratzt er. Und mit kratzen meine ich nicht nur ein bißchen andeuteten, so wie es brave Hauskatzen machen, sondern mit seinen rasiermesserscharfen Krallen einem die Haut aufzureißen bis das Blut spritzt. Und nein, ich übertreibe da kein bißchen. Dem Vieh gehört nicht nur unsere Wohnung, er begnügt sich auch nicht damit sich als der eigentliche Hauseigentümer aufzuspielen, nein ihm gehört die ganze Straße. Menschen werden toleriert, wenn sie ihn streicheln und Füttern, aber nur so lange er es für richtig hält. Andere Tiere werden getötet oder zumindest verjagt. Er hat auch überhaupt kein Problem damit größere Hunde, z.B. Schäferhunde anzugreifen, ja sogar vor einem Richback in Kalbsgröße zeigte er keinerlei Hemmungen. Lediglich vor einem halbwilden Husky, der ähnlich gelagert war, und selbst Rehe im Wald erlegte, nahm er Reißaus. Schwer zu glauben, aber wahr: Nachbarn aus einer nahen Straße haben das Ordnungsamt eingeschaltet, weil sie sich nicht mehr trauen unbewaffnet ihren Hund Gassi zu führen.:evillol:

Und wie gesagt er mag lebendiges Spielzeug. Ich bin wirklich nicht zimperlich. Doch eigentlich mag ich die süßen kleinen Mäuse die er immer mitbringt. Es tut mir immer in der Seele weh ihnen den Hals umdrehen zu müssen, damit mein Kater nicht stundenlang mit ihnen spielt, sie dann aufreißt und gleichmäßig über den Boden verteilt.


Wölfe jagen dagegen nur aus purer Notwendigkeit. Wenn sie es können töten sie ihr Opfer sofort, nur aus einem einzigen Grund, um es zu verspeisen nämlich. Doch wenn das Töten für sie selbst zur Gefahr wird, dann begnügen sie sich damit ihre Beute zu verwunden, und in sicherer Entfernung abzuwarten bis es verblutet. Das ist keine Grausamkeit, sondern Pragmatismus. Denn einen Fehler darf man sich in der freien Natur nicht leisten, denn fast jeder Fehler kann tödlich enden. Wenn ein Wolf eine Ratte oder eine Maus fängt, dann wird sie sofort getötet und verspeist. Er spielt im Gegensatz zu meinem Kater nicht mit seiner Beute.
 
und du hast mitleid mit deinem schnitzel, ja?
Selbstverständlich! Immer dann wenn ichs in der Pfanne zu ner Schuhsole verbraten hab;)

Wölfe sind mitleidlose Jäger die ihre Beute zu Tode hetzen und dann grausam verspeisen.
So polemisch wie der Satz wirkt so wahr ist er allerdings auch. Wie jedes andere Raubtier auch muss ein Wolf fressen. Liegt in der Natur der Ding und kann man dem Wolf sicherlich nicht moralisch vorwerfen. Ändert aber nix drann das ers tut.

Ich denke man muss an so ein Thema mit gesundem Menschenverstand dran gehen. Ich bin auch dagegen Wölfe prophylaktisch zu killen. Aber es wird zu Problemen kommen (wie überall wo große Räuber leben), und dann muss man entsprechend reagieren, was in letzter Konsequenz bedeutet das einzelne Tiere oder im Extremfall ganze Rudel getötet werden müssen. In jedem Fall stelle ich ein Menschenleben über das eines Tieres.

Was mich mal interessieren würde ist, wie die Leute die hier Argumentieren (egal für welche Seite) persönlich betroffen sind. Ich selber wohne am Ortsrand und habe fast täglich Rehe und andere Wildtiere im Garten. Zudem gehe ich auch Abends/Nachts mal spazieren oder fahre mit dem Rad durch den Wald, und begegne somit regelmäßig Wildschweinen, Hasen, Rehen... also potentiellen Beutetieren. Durch große Waldgebiete und mäßige Besiedlung (zumindest für deutsche Verhältnisse) wäre mein Umfeld sicherlich für ein Wolfsrudel attraktiv. In meinen Augen ist es also nur eine Frage der Zeit bis hier eins heimisch wird. Einzeltiere wurden in der Region schon gesehen (bzw. Plattgefahren) Ergo: Direkt betroffen.

Wie ist eure Situation? Lebt ihr in der Natur und werdet den Tieren gegenüber stehen, oder seid ihr primär in urbanen Gebieten unterwegs?

Ich befürchte einfach die Deutschen haben es verlernt mit Wildtieren zu leben
Netter Satz und leicht daher gesagt. Aber was bedeutet es konkret?
Was tust du wenn du unvermittelt einem Rudel mit Jungtieren oder Hunger gegenüber stehst?
Dürfen Hundebesitzer den Wald nicht mehr betreten?
Darf ich meine Kinder im Wald Hüttchen bauen lassen oder besser nicht?
Sind Kinderzeltlager im Wald noch angemessen?
Darf ich noch abends/nachts mit dem Rad zu Freunden oder auf Arbeit (z.B. 20km Wald und Wiese) fahren oder ist das leichtsinnig? Muss ich das Auto nehmen?
...
Oder auch kommerzielle Themen:
Werden gerissene Rehe dem Jäger von seinen Abschussquoten abgezogen?
Welche Schutzmaßnamen müssen getroffen sein, damit gerissene Schafe ersetzt werden?
Aktuell ist ein Wildunfall mit einem Wolf i.d.R. nicht versichert, das der Wolf nicht zum jagbaren Wild gehört. Bleiben die Fahrer bei steigenden Fällen auf den Kosten sitzen?
Aus welchen Töpfen werden Schäden bezahlt?
...
 
Rand vom Duvenstedter Brook, wenn Dir das was sagt. Naturschutzgebiet Nord-Westlich von Hamburg.
 
Also durchaus ein Gebiet mit Chancen auf zuzug...
Aber wie verhält man sich denn nu richtig? Wie lebt man denn mit Wildtieren insbesondere mit großen Räubern? Und das vor allem in einem dicht besiedelten Gebiet wie hierzulande?
 
Wie gesagt, Wölfe (solange sie gesund sind) werden den Menschen meiden wo es nur geht.

Und ansonsten, auch in anderen Ländern funktioniert es.
 
Aktuell ist ein Wildunfall mit einem Wolf i.d.R. nicht versichert, das der Wolf nicht zum jagbaren Wild gehört.
das ist falsch. wenn du eine schlechte versicherung hast, ist nur haarwild versichert. aber sowohl das kriterium "haar" als auch das kriterium "wild" treffen beim wolf zu. und eine gescheite versicherung zahlt sowieso, da dann tieranprall generell in der teilkasko versichert ist.
wenn du eine versicherung haben solltest, die bei einem wildschaden mit einem wolf nicht zahlt kann ich dir nur dringend raten den versicherer zu wechseln. aber die wahl des versicherers ist dann klar dein fehler, nicht der des wolfes ;)
 
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Wie gesagt, Wölfe (solange sie gesund sind) werden den Menschen meiden wo es nur geht.

Und ansonsten, auch in anderen Ländern funktioniert es.
Genau diese Einstellung kritisiere ich. Denn das ist genau das was du vorher ausgedrückt hast mit "verlernt mit wilden Tieren zu leben". In anderen Ländern funktioniert es, weil wilde Tier konsequent von Ansiedlungen vertrieben und allzu aufdringliche Tiere erlegt werden. Aber wo soll man die hier hin jagen ohne das sie in der nächsten Siedlung stehen?
In Kanada weiß jedes Kind das Wölfe welche lernen, dass in der Nähe von Menschen was zu holen ist, ihre Scheu verlieren. Wölfe und Bären sind Opportunisten. Die Scheu ist nicht angeboren sondern erlernt. Echt wilde Wölfe halten sich zunächst von Menschen fern weil sie sie nicht kennen. Aber sobald sie Haustiere oder Müllhalden als Nahrungsquelle ausgemacht haben verlieren sie innerhalb kürzester Zeit die Scheu. Genau darum gibt es empfindliche Strafen wenn man Nahrungsreste rumliegen lässt und Mülltonnen sind Bärensicher.
Spätestens nach ein paar Generationen werden wenn man nicht aufpasst Kulturfolger draus (so erfolgte die Domestizierung!), sodass Begegnungen nicht ausbleiben. Wo vielleicht ein Erwachsener einen einzelnen Wolf durch entsprechendes Auftreten zunächst noch verjagen kann wird spätestens ein Kind Probleme haben. Einen Bären bekommt normalerweise auch kein Erwachsener mehr verjagt. Und nicht vergessen, in der Natur jagen Wolfsrudel auch große Hirsche bis hin zu Elchen. Weils hier schon gesagt wurde: Nur weil ein Mensch größer ist als Wolf lässt der sich nicht auf Dauer abschrecken.
Wölfe und Bären meiden Menschen nur solange wie sie konsequent lernen, dass Menschen gefährlich sind!

das ist falsch....

...und eine gescheite versicherung zahlt sowieso, da dann tieranprall generell in der teilkasko versichert ist.
Bist du dir da sicher? Soweit ich weiß greift die TK nur bei Tieren die dem Jagtrecht unterliegen und das tun Wölfe nunmal nicht!
 
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nur um deine bedenken mal in relation zu einer wildtiergattung zu bringen, die es hier schon lange gibt:

also aktuell sehe ich das so: wir wissen auch nicht wie wir uns gegenüber wildschweinen verhalten sollen. wildschweine sind gefährlich, insbesondere für kleine kinder, die allein im wald ne hütte bauen wollen
Darf ich meine Kinder im Wald Hüttchen bauen lassen oder besser nicht?
wer von uns hat denn den umgang mit wildschweinen gelernt? es gibt ungleich mehr wildschweine als wölfe, aber wer ist denn schon mal einem begegnet?
in meiner gegend gibt es diese schilder:
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und obwohl ich öfter mal im wald spazieren gehe ist mir noch nie ein wildschwein begegnet.
 
wer von uns hat denn den umgang mit wildschweinen gelernt? es gibt ungleich mehr wildschweine als wölfe, aber wer ist denn schon mal einem begegnet?
Ich? Wildschweinen kann man einfach aus dem Weg gehen. Sie jagen nicht aktiv! So einfach ist das. Stehst du in ner Rotte einfach langsam rückwärts entfernen. Ist mir schon oft passiert auch als Kind. Aber wie gesagt: Wildschweine verteidigen sich zwar, jagen aber nicht aktiv! Das ist ein riesen Unterschied.
und obwohl ich öfter mal im wald spazieren gehe ist mir noch nie ein wildschwein begegnet.
Hä? Die Viecher rennen überall rumm. Also ich sehe die immer wieder mal.
 
ein wolf jagd ja auch nicht aktiv menschen. eine ernste situation mit einem wolf bekommt man auch nur wenn man zufällig einem über den weg läuft und er sich nicht rechtzeitig verdrücken kann weil du ihn überrascht.

tatsächlich sehe ich häufig rehe, haasen, fasane, graureiher, bussarde etc. aber n wildschwein is mir persönlich noch nie über den weg gelaufen obwohl ich weiß dass es sie hier gibt. darum überrascht es mich etwas dass du schon welchen begegnet bist. aber vllt sind sie auch nur weitab der wanderpfade zu finden...
 
gaunt schrieb:
Aber wie gesagt: Wildschweine verteidigen sich zwar, jagen aber nicht aktiv! Das ist ein riesen Unterschied.

Naja, wenn sie Junge haben dann kann deine Anwesenheit reichen damit sie dich angreifen und ich halte ein Wildschwein (mit Jungen) für gefährlicher als einen Wolf und auch schwieriger abzuwehren falls es dazu kommen sollte. Einen Wolf kann man eventuell noch mit einem Stock bändigen, bei einem Wildschwein sieht das anders aus und die sind schneller als man denkt.
 
Ein Wolf flüchtet nur weil er den Mensch als Bedrohung sieht!
Wenn er das nicht mehr tut jagt er selbstverständlich auch Menschen.

Kanns sein das du primär am Sonntag Nachmittag auf Forstautobahnen spazieren gehst? Also für mich gehören Wildschweine vielleicht nicht zum Alltag wie Rehe oder die anderen von dir genannten Tiere, aber ich bin auch nicht sonderlich überrascht wenn ich mal welche sehe. Geh mal Nachts raus.

EDIT
und ich halte ein Wildschwein (mit Jungen) für gefährlicher als einen Wolf
Ich nicht. Auch Frischlinge hab ich schon gesehen. Da musst du schon sehr nahe ran das die Wutz wild wird. Die droht erstmal und wenn sie merkt das du langsam gehst dann passiert normalerweise garnix. Wildschweine gehen ja auch nicht auf Rehe los nur weil die mal eins vorbei kommt.
 
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Na man muss nur unbeabsichtigt in eine Rotte reinkommen. Ich hatte den Fall beim Bundesheer als wir in einer kleinen Gruppe durch den Wald schlichen und plötzlich mehrere Jungtiere und mind. 2 Muttertiere um uns herum waren. Wie gefährlich das war, erfuhren wir erst später, denn unser Kommandant hatte zwar eine scharfe Waffe mit, aber eine Glock hält die lieben Tiere nicht wirklich auf. Besonders gefährlich weil in dem Wald nur alle paar Monate Menschen verkehren und die Tiere somit nicht an sie gewöhnt sind.

An dem Abend wurden uns dann auch Aufnahmen von Wildschweinangriffen auf Soldaten im Golan gezeigt. Die hatten sich auf ihr Fahrzeug retten müssen und einige Magazine in das Tier geschossen bevor es aufhörte das Fahrzeug anzugreifen und letztendlich starb.

Auch Hunde können die Tiere nervös machen http://www.welt.de/vermischtes/article144973911/Mann-stirbt-bei-Wildschwein-Attacke-im-Wald.html. Gut mit einem Hund sollte man aber sowieso nur in den Wald, wenn der Hund weiß wie er sich zu verhalten hat (sprich kein Laut von sich gibt, außer man befiehlt es ihm).
 
Ein Wolf flüchtet nur weil er den Mensch als Bedrohung sieht!
Wenn er das nicht mehr tut jagt er selbstverständlich auch Menschen.
ein blick über die bundesgrenzen hinaus sagt aber etwas vollkommen anderes. selbst in gegenden wo die wölfe von den touries verhätschelt werden und wissen dass an menschen nichts bedrohliches ist, zählen menschen nicht zu ihrer beute.

ein wolf zieht sich definitiv eher zurück als ein eber oder eine bache mit frischlingen. der wolf hat keinen grund zu kämpfen, die wildschweine schon. und der wolf hat mehr zu verlieren; eine verletzung kann seine jagdfähigkeit beeinträchtigen, bei einem wildschwein spielt das hingegen keine rolle, daher können sie einfach ein höheres risiko eingehen.

und ja, ich wandere tagsüber und auch auf existierenden trampelpfaden (ist bei uns verboten die wege zu verlassen weil wegen naturschutzgebiet und so), das ist natürlich ein mögicher grund, warum ich bislang noch keinen wildschweinen in der wildnis begegnet bin. würde aber ähnliches beim wolf annehmen. ich dringe wohl einfach nicht tief genug in die wildnis vor, als dass mir das passieren könnte.
 
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@hallo
Also das mit den Hunden glaube ich gerne. Da reagieren viele Tiere aggressiv. In den Alpen werden eigentlich jedes Jahr Touristen von Kühen totgetrampelt weil die Leute meinen ihren Köter vor den Kühen schüzen zu müssen anstatt ihn einfach weg laufen zu lassen. Soweit ich weiß reagieren Wildschweine ähnlich verstimmt auf Hunde.

Ich geb dir recht. Ich fühl mich mit ner Rotte neben mir auch nicht wirklich wohl. Aber nimm mal deine Rotte aus der BW Zeit. Sie hat nicht angegriffen und wie die Situation im Golan genau war ist vermutlich auch nicht bekannt. Versuchst du ne Bache mit Jungen zu verjagen hast du schlechte Karten. Die macht kurzen Prozess mit dir. Hältst du selbst aber Abstand und entfernst dich langsam und ohne Hektik passiert nix. Spätestens wie die mit gesenktem Kopf frontal zu dir steht ist es Zeit den Rückzug anzutreten;-) Aber mir ist kein Fall aus D bekannt wo eine Wildsau einfach so angegriffen hätte. Insbesondere Bachen mit Jungen halten normalerweise einen ordentlichen Abstand zu Menschen. Und bevor die Angreifen drohen die auch erstmal. Also i.d.R. hast du bei Wildschweinen mehr wie genug Zeit abzuhauen. Ich bin letztes Jahr Nachts mit dem Rad in ne Rotte geraten und da ich hier schreibe ist offensichtlich nix passiert. Und das obwohl der eine Teil links und der andere rechts vom Weg war und ich langsam nen steilen Berg hoch bin. Die hätten mich in sekunden umrennen können. Aber anstatt mich anzugreifen haben die nur weiter gewühlt und mich völlig ignoriert. Du müsstest schon unvermittelt zwischen ner Bache und den Jungen stehen, aber da die meist recht eng bei der Mutter bleiben ist das eher unwahrscheinlich.

selbst in gegenden wo die wölfe von den touries verhätschelt werden und wissen dass an menschen nichts bedrohliches ist, zählen menschen nicht zu ihrer beute.
Wo? Ich kenne keine Gegend wo Wölfe angefüttert werden. In USA/Kanada machen die Ranger Stress und in Osteuropa käme kein Einheimischer auf die Idee das zu dulden. Alleine schon aus Angst um seine Schafe.
Aber vielleicht sind die ja auch so fettgefressen das sie zu faul zum jagen sind;-)
Lange rede kurzer Sinn. Mag sein das es irgendwo einen Fall gibt wo das funktioniert. Aber alle mit denen ich gesprochen habe die in Wolfsgebieten leben sagen das es gefährlich ist wenn Wölfe Siedlungen dauerhaft zu nahe kommen und eine Gewöhnung statt findet. Das gillt für Wölfe und erst recht für Bären. Deshalb gibts in den USA auch den Spruch: A fed Bear is a dead Bear!

und ja, ich wandere tagsüber und auch auf existierenden trampelpfaden
Geh mal Nachts oder wenigstens in der Dämmerung raus. Vor allem im Herbst da wo Eichen oder Kastanien wachsen. Oder auch am Rand von Windbruchstellen sieht man die eigentlich oft. Auch Mais oder Rübenfelder locken die im Herbst an. Tagsüber liegen die meist irgednwo mitten im dichten Wald. Da musst du wirklich von den Wegen runter und durchs Unterholz, was ich auch nicht mache. Hier ist zwar kein Naturschutzgebiet, aber ich bin auch kein Waldschrat oder Öko und Pilze sammel ich auch nicht. Mir begegen die einfach oft wenn ich mit dem Bike zu Freunden fahre. Auf dem Rückweg, oder im Winter auch schon früher, ists dann halt schon Dunkel und dann kommen die raus. Als Kinder waren wir öfters auch mitten im Wald, da hab ich auch Tagsüber hin und wieder mal eins gesehen. Aber normalerweise das stimmt schon, sieht man die sehr viel seltener als z.B. Rehe.
 
Mich würde wirklich mal interessieren mit wem Du da in welchen Wolfsgebieten gesprochen hast.
 
Wo? Ich kenne keine Gegend wo Wölfe angefüttert werden. In USA/Kanada machen die Ranger Stress...
ja in den usa. zwar ist es ausdrücklich verboten bären und wölfe zu füttern, aber viele touris halten sich leider nicht daran. darum kommt es dort auch immer wieder mal zu beißattaken durch wölfe. diese sind aber immer erwiesenermaßen ohne tötungsabsicht. hier haben die touris ihren respekt vor den tieren verloren und kommen ihnen zu nahe worauf die wölfe schnappen weil sie sich durch das unterwürfige verhalten der touris als ranghöher sehen (ist bei verhätschelten hunden übrigends auch schon beobachtet worden).
daraus schließe ich, dass menschen keine potentielle beute für wölfe sind, solange es ausreichend alternativen gibt. ein verhungernder wolf würde natürlich alles fressen. aber selbst menschen essen menschen wenn sie ernsthaft am verhungern sind, darum sollte das kaum verwundern.
 
Mich würde wirklich mal interessieren mit wem Du da in welchen Wolfsgebieten gesprochen hast.
In den USA und Kanada Parkrangern, normale Anwohner in Städte aber auch Indianer die in kleinen Siedlungen leben, Wanderer, Angler Jäger ... Halt normale Leute die dir begegnen wenn du mit nem Wohnmobil unterwegs bist und dann natürlich ins Gespräch kommst. Aber auch Russen, Rumänen und Ungarn die mir hier begenet sind.

@Lübke
Das kann man wirklich nur Dummheit nennen. Ich habs in Kanada aber auch selbst gesehen. Da hat ein Schwarzbär auf der Suche nach Wurzeln die Böschung von nem Highway umgegraben. Ruckzuck standen 10-15 Autos und RV's drumm herum und es sind tatsächlich Leute losgezogen und wollten das Tier füttern (Wir haben im Auto gewartet) bis ein Polizist vorbei kam. Da gabs erstmal einen kräftigen Anschiss. Einige waren bis auf höchstens 5m an dem Bär dran. Der Bulle hat dann mehrmals mit der Pistole vor dem Bär in den Boden geschossen um ihn zu verjagen.

Die Amis und Kanadier sind da recht strikt. Der Spruch a fed Bear is a dead Bear kommt nicht von ungefähr. Wölfe sind vielleicht nicht ganz so schlimm, aber auch die werden im Extremfall umgenietet wenn sie zu aufdringlich werden. Wölfe und Bären werden in Amerika sehr wohl verfolgt und erhalten sich dadurch ihre Scheu. Da macht auch keiner Aufhebens drumm, da es selbstverständlich ist. Hier in D wird um einen Bruno geheult. In Amerika würde niemand auch nur ansatzweise Kritik daran üben, dass ein Bär der Hühnerställe aufbricht erschossen wird. Die schütteln über unsere Diskussion hier nur den Kopf.
Jetzt stell dir mal ein (angefüttertes) Rudel ohne Scheu vor Menschen vor welches in den kleinen Waldgebieten in D den Bestand an Rehen und anderem Wild soweit dezimiert hat das es knapp wird. Denkst du allen ernstes die schrecken vor Menschen zurück wenn sie evtl. durch Testbisse schon unterwürfiges Verhalten beobachtet haben? Die Tiere sind wie schon gesagt Opportunisten und nehmen die Beute die am einfachsten und mit dem geringsten Risiko zu bekommen ist. Von Menschen halten die sich nur fern, weil sie die Menschen mit Gefahr assoziieren.
Deswegen halte ich rein garnix davon die Tier zu verniedlichen und zu sagen sie greifen generell keine Menschen an.

Es gibt Tier wie den weißen Hai die aus rationalen biologischen Gründen normalerweise keine Menschen fressen, aber Wölfe gehören definitiv nicht dazu.
 
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