Afaik sollte man aber von einem "normalerweise" ausgehen, bevor man eine Rasse ausrottet, oder?
Das hab ich jetzt glaube ich schon hundertmal geschrieben: Ich will Wölfe nicht ausrotten, aber so behandeln wie es notwendig ist wenn sie in der Nähe von Menschen leben. Das kann im Extremfall auch dazu führen das die Ansiedlung von Wölfen in weiten Teilen Deutschlands unmöglich wird. Aber ich sehe lieber tote Wölfe als tote Menschen!
warum sollte es sich ausgerechnet in deutschland anders entwickeln als z. b. in den usa oder unseren östlichen nachbarländern? was ist hier anders als anderswo?
- Deutschland ist sehr dicht besiedelt sodas es keine Rückzugsmöglichkeiten gibt.
- Rudel können bei Nahrungsmangel nur sehr schwer abwandern.
- Die große Reviere überschneiden sich mich Straßen und Ortschaften.
- Tierzucht ist nicht auf große Beutegreifer eingestellt.
- Romantisch verklärte Vorstellung über Räuber in Teilen der Bevölkerung.
- Falsches Verhalten der Menschen (insbesondere der Sonntagsspaziergänger) worunter dann die leiden die im Alltag in der Natur sind.
- Rummgeheule wenn Problembären oder Wölfe geschossen werden müssen
...
Da gibt es verdammt viele Unterschiede
wie vertreiben denn z. b. die rumänen die wölfe anders als die deutschen? unsere polizisten schießen auf sie, wenn sie sich in einer siedlung aufhalten.
Wenn in D ein Wolf zum Anschuss freigegeben werden soll muss das sehr weit oben im Beamtenapparat genehmigt werden. Das kann der Polizist höchstens bei Gefahr in Verzug selbst entscheiden. Ergo-> Wenn überhaupt was passiert dann dauert es ewig!
Wenn in Osteuropa ein Rudel sich den Ortschaften nähert zieht spätestens am nächsten Morgen das halbe Dorf los und macht dem Rudel die Reviergrenzen deutlich. Ähnlich verhalten sich die Menschen im Land der ungezügelten Schießwut. Die knallen die Tiere nicht gleich ab, aber auch da finden sich schnell Leute die die Sache selbst in die Hand nehmen und die Tiere Kilometer weit in die Wälder jagen. Und jetzt stell dir mal die Situation hier vor. Hier würde versucht den Wolf wegzudiskutieren.
aus dem grund warum im mittelalter mal die katzen fast ausgerottet wurden:
Im Mittelalter waren Kazen und Hexen durchaus sehr geschätzt. Hexenverbrennung und auch das killen von Katzen aus religiösem Wahn gabs bestenfalls im Spätmittelalter und sind primär ein Phänomen der Neuzeit. Zudem kann man religiösen Wahn wohl kaum mit der Situation vom Wolf vergleichen.
Zu Zeiten der Kelten und Germanen bis ins Mittelalter wurden Wölfe geachtet und verehrt. Aber gleichzeitig wollte man sie nicht in der Nähe haben! Aus gutem Grund.
am ende bleibt aber nur abzuwarten wer recht behalten wird und rechtzeitig auf entwicklungen zu reagieren
Das sage ich ja auch. Aber wenn ich sehe was die Leute teilweise über die Tiere denken kann ich nur den Kopf schütteln. Es werden die selben Leute sein die erst mit dem SUV aus der Stadt in den Wald fahren und die Tiere füttern, und dann demonstrieren gehen wenn sie abgeschossen werden müssen. Völlig fehlgeleitete Tierliebe in meinen Augen. Ich muss da immer an den Bär Bruno denken.
zieht es die wölfe hier tatsächlich in die städte, muss gehandelt werden. solange das aber nicht der fall ist, sehe ich auch keinen handlungsbedarf, denn wir wissen nicht ob das überhaupt jemals passieren wird.
Naja, bis die Tiere
in die Städte gehen wirds noch ne Weile brauchen. Aber um Siedlungen herum streunen Nachts auch Wilde und völlig normale Wölfe. Die checken halt einfach obs was zu holen gibt.
Handlungsbedarf sehe ich persönlich in erster Linie bei den Menschen. Nämlich mal diese verklärte Romantische Sichtweise der Natur aus den Köpfen zu bekommen und statt dessen durch ein Realistisches Bild zu ersetzen. Natur ist grausam. In ner Doku haben die Leute Verständnis dafür, aber passiert es vor der Haustür wirds kritisch. Toll und Stark sehen Wölfe aus wenn sie im Fernseher in Kanada nen riesigen Wapiti jagen. Aber wenn sie dem Schäfer in D der nicht mal ne Waffe tragen darf die Schafe weg fressen dann ists die Schuld des Schäfers. Erstmal übernimmt die Versicherung. Aber wenn das zunimmt werden die Schutzmaßnamen fordern, welche sich der kleine Schäfer oder Bauer nicht leisten kann. Ergo: Noch mehr Druck auf Kleinbauern. Aber Hauptsache der Stadtindianer kann sich als Tierschützer fühlen.
Ich glaube es war eine Züchterin von Nutztieren, die bemängelte, dass der romantische Naturgedanke des friedlichen Zusammenlebens mit Wölfen vor allem von Menschen stammt, die gar nicht davon betroffen sind. Vor allem Stadtmenschen wurde hier eine verschrobene Sicht der Dinge vorgeworfen.
Ich habs bei der BW gemerkt. Da waren Jungs dabei die tatsächlich zum ersten mal in ihrem Leben Nachts im Wald waren. Die haben sich bald in die Buchs gemacht wenn mal ne Maus geraschelt oder ein Reh gebellt hat. Das sind dann aber leider die ersten die fordern das Wölfe hier leben sollen. Die sind eh nur Sonntags Nachmittags zum spazieren auf Forstautobahnen im Wald. Ich bin aber min 2-3 mal die Woche auch nachts im Wald und meine Kinder spielen da. In Sichtweite gibt es zwei Bauern die Schafe halten und Rehe kommen bis in meinen Garten. In den Gärten gibt es Hunde und Katzen und einer hält Stallhasen. Dazu kommt ein Verein von Geflügelzüchtern. Alles Dinge die Wölfe durchaus Interessant finden dürften.
Neben der Züchterei gibt es dann noch den Aspekt der Sicherheit. Zum Beispiel wurde der Hund einer Familie, die im Wald spazieren ging, von einem Wolf angegriffen. Nachdem man diesen Wolf dann "entnommen" hatte (wie es in Beamtendeutsch heißt), wurde die Familie beschimpft und bedroht.
Ist mir völlig unbegreiflich. Ein Wolf der Angreift (warum auch immer) gehört erschossen. Da würde in Kanada keiner drüber auch nur ein Wort verlieren. Aber genau das verstehe ich unter: "Die Deutschen haben verlernt mit Wildtieren zu leben".
Bei Wölfen wird schon aufgrund der Größe der Reviere ein Zusammenstoßen mit menschlichen Siedlungen unvermeidbar sein.
Das glaubt dir hier ab keiner. Warum auch. Wenn man im Dritten Stock eine Stadtwohung hat dann hat man ja auch nix zu befürchten. Man guckt sich die Tiere im Fernsehen in einer Doku an und schon ist man Wolfsexperte;-)
Und kann der Jäger dann präventiv einen Wolf schießen? Muss er für den Abschuss dann wie üblich noch zahlen?
Nein. Er braucht eine Genehmigung für genau diesen einen speziellen "Problemwolf". Präventiv geht schonmal garnix.
In Rumänien (oder Ungar, bin mir gerade nicht sicher) gibts recht viele Bären die unter bestimmten Umständen sogar gejagt werden dürfen. Doch die Bürokratischen Auflagen sind so hoch das es keiner macht. Das Ergebnis sind kleine Ortschaften, wo sich die Menschen nachts nicht mehr vor die Tür trauen und auch Tagsüber nurnoch in Gruppen den Wald betreten.