Lübke schrieb:
aus spass zu töten hingegen ist nicht natürlich und auch nicht notwendig. das ist ein ganz großer unterschied.
Doch das ist sehr wohl notwendig. Das ist Teil des Reifeprozesses eines jeden Jägers (sowohl Mensch wie Tier). Ich finde der Mensch hat sich viel zu sehr vom Töten abgewandt, der Teil des natürlichen Kreislaufs des Lebens ist. Wenn man ein Tier tötet, um es anschließend auch zu Essen, dann darf dieser Vorgang auch Spaß machen. Im Gegenteil empfinde ich es dekadent ständig etwas zu essen, für das man nie den Mut aufgebracht hat es auch zu töten. Wenn man mit Leuten die auf einem richtigen traditionellen Bauernhof aufgewachsen sind spricht, dann wird man oft hören, daß sie schon in sehr jungen Jahren bewußt dazu "verdonnert" wurden, ein Huhn oder ein Ferkel auch selbst zu töten. Eine Bekannte von mir, mit der ich über genau dieses Thema geredet habe, hat kürzlich berichtet, daß es ihr schon als kleines Mädchen, nicht nur leicht gefallen ist, sondern sie sogar gerne Hühner geschlachtet hat, wohlgemerkt mit 6 oder 7, und sie das auch als spaßig empfunden hat. Sie hat den Hühnern erst den Kragen umgedreht, mit dem Beil den Kopf abgeschlagen, und fand das dann total witzig wie die Hühner noch eine Weile ohne Kopf rumliefen. Tja Videospiele und Facebook gabs damals noch nicht.
Bei der Stiersache bin ich aber zwiegespalten. Einerseits finde ich den Tod, den ein Stier in einer Arena stirbt, viel besser als der Alltag in der Massentierschlachtung, wo die Viecher um ein paar € Schlachtkosten zu sparen, von einem Kontinent zum anderen und wieder zurück verfrachtet werden. Wenn man da die Auswüchse in der Branche betrachtet, von der wir unser tägliches Steak auf den Tisch bekommen, dann ist das weit schlimmer. Ich denke wenn der Stier die Wahl hätte, würde er die Arena vorziehen. Andererseits finde ich die Chancenverteilung dabei erbärmlich schlecht. Der Kampf ist nicht mal Ansatzweise gerecht, und kann auch daher nicht zum Ruhm des Matadors gereichen.
Anstatt mit tausend Leuten, und Pferd und Spießen und den ganzen unehrenhaften Kram, sollte nur ein Matador mit einem Schwert und seiner Muleta den Ring betreten. Keine Hilfe von Dritten, kein seitlicher Fluchtweg. Die Türen gehen zu, und das wars. Zwei gehen rein, einer geht raus. Das wäre OK, und wenn man dann ein Stier fragen könnte, dann würden aber mit Sicherheit die meisten, mit dem Schlachthaus als Alternative im Hinterkopf, die Arena wählen.
Wie auch immer, selbst wenn es so unfair zugeht wie es nunmal beim Stierkampf für Touristen zugeht, so gewinnt der Stier dennoch, im Gegensatz zu der feigen Matadoren-Meute, Ehre und Würde im Tod. Und außerdem hat jeder Stier ein tolles Vorleben im Gegensatz zu den Kollegen die z.B. in reiner Stallhaltung ihr Leben bis zur Schlachtung verbringen. Er hat gutes Futter und viel Platz zum Auslauf, und er wird nur einmal am Tage seines Todes gequält. Im Gegensatz zu Milchkühen in DE die ihr ganzes Leben lang in der Stallhaltung gequält werden.