Dienstwagenprivileg

roket schrieb:
elektro autos nicht auf 0,25% gesetzt, sondern bei 1% belassen und als anreiz fahrzeuge mit verbrennungsmotor auf 1,5% des listenpreises gesetzt.

Da muss ich zustimmen.
Damit hat man in erster Linie auch erstmal die besser verdienenden entlastet weil so dir oberen Etagen nen Tesla bekommen haben…
 
Und die unteren Chargen, die nur Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor bekommen können, werden stärker belastet. Auch nicht so richtig fair.
 
_killy_ schrieb:
@Incanus

Ich nutze seit 20 Jahren den ÖPNV (Hamburg) - und bin ebenfalls gegen das 49 Euro Ticket. Der ÖPNV braucht die Mehreinnahmen. Wir sehen ja, dass nicht wirklich so viel mehr Leute den ÖPNV nutzen als vorher. Aber das Geld fehlt dem ÖPNV.
Ich glaube, dass das eine Milchmädchenrechnung ist. Durch Homeoffice ist der ÖPNV noch unattraktiver geworden, da viele eigentlich nur 2-3x die Woche ins Büro müssen. Teilweise ist man da mit Einzelfahrscheinen günstiger. zB kosten in Berlin 4 Fahrten 10,80 Eur (vor 3 Jahren waren es noch 8,80).
Bei 2 Tagen Büro ist man bei 43,20 Eur. Da lohnt sich das 49 Eur Ticket. Bzw. das subventionierte 29 Eur Ticket für Berlin. Wenn man bedenkt, dass manche aber auch das Rad nehmen, gerade bei schönem Wetter, oder Urlaub haben, bzw. Feiertage haben oder auch mal krank sind etc., ,wird es schon unattraktiver. Wenn man bedenkt, dass die normale Monatskarte 99 Eur kostet und das alte BVG Umweltkartenabo 71,40 Eur , dann würde kaum noch jemand den ÖPNV nutzen und dieser noch schlechter dastehen. Durch die Vergünstigungen ala Deutschlandticket hat man m.E. ieL die finanzielle Attraktivität erhalten. Und ich denke schon, dass der ÖPNV mehr genutzt wird. Zumindest in Berlin sind letztes Jahr 174.000 neue Abonnenten dazu gekommen und man ist sogar in einem kleinen Plus gelandet, was den Gewinn angeht https://www.tagesspiegel.de/berlin/...ende-neue-abonnenten-bei-der-bvg-9756320.html

Nur mit einem attraktiven ÖPNV wird man Leute von Auto/Dienstwagen wegbewegen, denn das spielt sich auch bei der Entscheidung über Dienstwagen mit aus. Wenn man als Unternehmen die Überlegung hat, immer teurere Dienstwagen finanzieren zu müssen oder alternativ günstigen ÖPNV, dann spielt das bei der Entscheidungsfindung auch mit eine Rolle. Das sowohl bei Unternehmensseite als auch AN-Seite. Denn ein Dienstwagen ist ja nicht günstig. Auch wenn hier oft anders dargestellt, lohnt sich ein Dienstwagen nur in seltenen Fällen und wird durch die drastisch gestiegenen Listenpreise, die für die Versteuerung maßgeblich sind, immer unattraktiver.
 
_killy_ schrieb:
Ich nutze seit 20 Jahren den ÖPNV (Hamburg) - und bin ebenfalls gegen das 49 Euro Ticket. Der ÖPNV braucht die Mehreinnahmen. Wir sehen ja, dass nicht wirklich so viel mehr Leute den ÖPNV nutzen als vorher. Aber das Geld fehlt dem ÖPNV.
Ich habe andere Informationen zur Nutzung:

"Die Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr steigen an - besonders deutlich in den Bussen von Hochbahn und den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein (VHH). Laut Verkehrsbehörde war 2023 ein Rekordjahr mit 321 Millionen Bus-Fahrgästen. Im Vor-Corona-Jahr waren es noch etwa 290 Millionen gewesen.

Auch in U-Bahn und S-Bahn verzeichnete die Behörde Zuwächse bei den Fahrgastzahlen. Ein Sprecher führte dies auf bessere Angebote bei den Buslinien in Verbindung mit dem HVV-Deutschland-Ticket zurück."

Hamburg Journal vom 17.08.2024
 
Bei dem Deutschlandticket läuft es doch auch wie bei den ganzen anderen Abos: wenn man es denn schon hat, nutzt man es auch eher. Die Preise für Einzelfahrtscheine in Deutschland schrecken mich einfach nur ab, von dem Chaos der Verbände und Wabenzählen ganz zu schweigen.
Das Deutschlandticket ermöglicht jedem überall, in einen Bus zu steigen ohne vorher groß nachzudenken. Der Preis erübrigt sich dann auch ähnlich wie bei anderen Abomodellen. Spare ich wirklich Geld, wenn ich Spotify nutze und mir keine CDs mehr kaufe? Hätte es statt Netflix nicht auch eine Bluray Box der Lieblingsserie und eine Hand voll Filme im Jahr getan?
 
Incanus schrieb:
Du wirfst Nebelkerzen. Der Busfahrer nutzt das Fahrzeug nicht privat, das hat mit dem Dienstwagenprivileg also gar nichts zu tun. Wie ist es ganz konkret bei Dir?
Die Betriebskosten der KFZ werden ganz normal abgerechnet und bilanziert. Und jeder greift auf den Pool zu. Das FA hat noch nie etwas bemängelt.
 
Ja, aber für rein dienstliche Nutzung. Du drehst und wendest Dich wie ein Aal, ohne konkretere werden.
 
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Ich glaube, viele Autofahrer fänden den ÖPNV sogar dann noch unattracktiv, wenn sie zum Ticket noch €49,- gezahlt bekämen.

Der Preis ist nicht der entscheidende Faktor für die Attracktivität.

Wahrscheinlich sollten wir die heute lebenden Generationen einfach vergessen und uns drauf konzentrieren, dass die nachwachsenden Generationen nicht mehr so autoerotisch drauf sind.
 
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Ich denke hier gibt es einfach eine große Kluft zwischen Menschen die in Metropolen leben und Arbeiten mit getakteten OPNV 24h und dem Rest welcher mit Glück Bahn fahren kann zu gewissen Uhrzeiten sofern sie mal wieder nicht streiken oder ausfallen.

Ländliche Regionen sind sowieso eigentlich nicht Teil des Kernproblems.
 
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roket schrieb:
sondern bei 1% belassen und als anreiz fahrzeuge mit verbrennungsmotor auf 1,5% des listenpreises gesetzt.
Das war aber überhaupt nicht im Interesse der deutschen Automobilhersteller.
 
Ich finde es nicht in Ordnung, dass der Staat 1% von mir für den Dienstwagen haben möchte. Dazu noch das, was man der Firma zahlt, damit man ein vernünftiges Auto fährt. Die Teile wo man nix zuzahlen muß will man nicht fahren.
Mein Ausweg ist, dem Finanzamt mit einem Fahrtenbuch nachzuweisen, dass ich nur wenig privat fahre. Dann bekommt man den größten Teil des Geldwerten Vorteils wieder.
Für 2023 habe ich kein Fahrtenbuch hingeschickt, sondern aufgeschrieben, dass ich nur 11,39% der Gesamtkilometer privat gefahren bin. Wurde akzeptiert.
Der nächste kommt Mitte September und ist ein reiner Verbrenner, da ich lange Strecken fahren muß.
 
Muhladde schrieb:
Der nächste kommt Mitte September und ist ein reiner Verbrenner, da ich lange Strecken fahren muß.
Womit du schon das Problem ansprichst. Aber ändern wird sich so schnell nichts dran.
 
Muhladde schrieb:
Ich finde es nicht in Ordnung, dass der Staat 1% von mir für den Dienstwagen haben möchte.
Du möchtest also einen steuer- und sozialabgabefreien geldwerten Vorteil?
Muhladde schrieb:
Dazu noch das, was man der Firma zahlt, damit man ein vernünftiges Auto fährt. Die Teile wo man nix zuzahlen muß will man nicht fahren.
Das kommt auf die Firma an.
 
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Das Auto ist mein Arbeitsmittel. Das ich es privat nutzen kann sehe ich als Bonus an. Das Staat greift einem an jeder Stelle in die Tasche und das geht für mich gar nicht. Versteuert wird eh alles 3x.
 
Und genau dieser Bonus ist ein geldwerter Vorteil, den es zu versteuern gilt, ob Du das einsiehst oder nicht. Wer diesen Vorteil nicht hat, zahlt es direkt aus eigener Tasche.
 
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Muhladde schrieb:
das geht für mich gar nicht.
Es steht dir frei jederzeit irgendwo hinzugehen, wo Egoismus zelebriert wird. Dubai zum Beispiel. Aber komm bitte nicht zurück wenn du die Nachteile zu spüren bekommst.
 
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Muhladde schrieb:
Ich finde es nicht in Ordnung, dass der Staat 1% von mir für den Dienstwagen haben möchte.
Es gibt Firmen, die gleichen das mit dem Gehalt aus, manche sogar mit mehr als 1% Zulage.

Ich hab früher 50.000 ... 70.000 km im JAhr gefahren.
Die Autos waren nach 4 Jahren fix und fertig.

Dann haben wir auf Leihwagen umgestellt und das ging wunderbar.
Aber so ein Firmenwagen"privileg" mit Fahrtenbuch und Aufschreiben jedes Kilometers kann mir gestohlen bleiben.

Das war mehr Last als Privileg.
 
Muhladde schrieb:
Das ich es privat nutzen kann sehe ich als Bonus an.
Und der Staat sieht es Teil des Gehalts an.
 
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Wer keinen Dienstwagen fährt, weil er ihn beruflich braucht und keine 1% zahlt, der freut sich natürlich und stimmt dem lieben Staat zu, dass andere das zahlen müßen. Soweit normales Verhalten. Die Details sind aber folgende. Man konfiguriert sich mehr Ausstattung oder ein vernünftiges Modell, was den Preis hoch treibt und man dafür an die Firma monatlich auch was zahlen muß. Dann kommen die 1% vom Listenpreis, der ja durch Zubehör deutlich höher ist. Weder Firma noch Privat zahlen einen Listenpreis im Reallife und Großabnehmer kriegen große Rabatte. Aber na klar will Vater Staat das Maximum auspressen.
Aber auch an dieser Stelle habe ich ja eine Lösung gefunden. Ich rechne meinen privaten Anteil schön klein und mit der Steuer gibt es ca. 90% der 1%-Versteuerung wieder zurück.
 
Muhladde schrieb:
Das Auto ist mein Arbeitsmittel. Das ich es privat nutzen kann sehe ich als Bonus an.
Dann verzichte auf den Firmenwagen und nutze ein Poolfahrzeug, wenn möglich. Und fahre mit dem ÖPNV oder deinem eigenen Auto zur Arbeit, was du dann beides aus privater Tasche bezahlst. Versuch beim AG dann mehr Brutto rauszuhandeln, weil du ja auf ein Auto verzichtest. Ups, dieses "mehr" wird ja dann auch wieder versteuert... Tja, muss man sich halt ausrechnen.
 
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