Dienstwagenprivileg

Smartin schrieb:
Grundsätzlich bin ich ja für steuerliche Unterstützungen, die Förderungen auf 95.000 Eur anzuheben und dazu noch eine Abschreibung von 78% in den ersten 3 Jahren (40 ,24 und 14%) vorzusehen, ist skandalös.
Was ist daran denn skandalös? Die Abschreibungsfrist bleibt doch bei sechs Jahren, nur eben nicht linear mit je 16,67% sondern degressiv mit 40%,24%,14%,9%,7% und schließlich 6%. Und die Anhebung der Grenze von 70.000€ auf 95.000% macht den Kohl auch nicht fett.
Umsatz mit teureren Fahrzeugen erleichtert den Herstellern dann auch die Technik in günstigere Fahrzeuge zu bringen.
 
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Erkekjetter schrieb:
Klar, weil die 1% auch nicht erheblich weniger sind, als ein gleichartiges Neufahrzeug privat kostet. Wie uninfomriert kann man eigentlich sein?
Der klassische Skoda Octavia mit mittlerer Ausstattung und "normal" starkem Diesel kostet Liste fast 40k.
Wären dann 400€ pro Monat plus das Theater mit der Strecke die man auch nochmal versteuert.
Bei uns in der Firma sind dann die Regeln, was für Fahrzeuge und das Budget derselben, Fahrtenbuch trotzdem noch oben drauf und andere Unannehmlichkeiten dabei, was den Firmenwagen wirklich unattraktiv macht.
Zugriff haben zudem nur ein geringer Personenkreis, der aufgrund der Aufgaben, sowieso viel unterwegs ist.

Ich bekomme keinen Firmenwagen, aber mit dem was unsere Firma da obendrauf packt, will ich auch gar keins haben. Das könnte allerdings bei einem anderen Arbeitgeber auch ganz anders aussehen.
 
SavageSkull schrieb:
Wären dann 400€ pro Monat plus das Theater mit der Strecke die man auch nochmal versteuert.
Bei uns in der Firma sind dann die Regeln, was für Fahrzeuge und das Budget derselben, Fahrtenbuch trotzdem noch oben drauf und andere Unannehmlichkeiten dabei, was den Firmenwagen wirklich unattraktiv macht.

1. Erst landen die 400 Euro als Brutto auf dem Gehalt und werden dann später nochmal vom netto abgezogen.

2. Die Strecke wird nur versteuert wenn man einen festen Arbeitsplatz hat: Zuhause -> Büro

__________________________________________

Da frag ich mich dann aber sowieso warum Dienstwagen wenn die meisten Fahrten zum Büro führen.
Aber gut, neue Teslas für die Bürohengste und das bei 0,25%. Einmal applaus.
 
Incanus schrieb:
Was ist daran denn skandalös? Die Abschreibungsfrist bleibt doch bei sechs Jahren, nur eben nicht linear mit je 16,67% sondern degressiv mit 40%,24%,14%,9%,7% und schließlich 6%. Und die Anhebung der Grenze von 70.000€ auf 95.000% macht den Kohl auch nicht fett.
Umsatz mit teureren Fahrzeugen erleichtert den Herstellern dann auch die Technik in günstigere Fahrzeuge zu bringen.
Ich finde, dass das ein gewaltiger Unterschied ist, ob ein Unternehmen bereits nach einem Jahr ein Fahrzeug fast in gleichem Umfang abschreiben kann, wie es sonst fast 2,5Jahre gedauert hätte. Wer behält da ein Fahrzeug länger als 3 Jahre? Im Grunde lohnt es sich ja kaum das 3. Jahr abzuwarten. Mit Nachhaltigkeit hat das nicht viel zu tun, wenn Unternehmen demnächst ihre Autoflotte wechseln, wie ihre "Unterhose".
Welcher Normalo kauft sich alle 2 Jahre ein neues Auto? Und bekommt das auch noch steuersubventioniert?
Die Steigerung macht den Kohl nicht fett? 25000 mehr? Das war vor 3 Jahre noch ein Kompaktwagen/Mittelklassewagen. Ich finde schon, dass das den Kohl fett macht, da dadurch Autos in den Scope geraten, die eigentlich nicht mehr im Scope liegen sollten. Welcher "Normalo" holt sich schon ein 95k Auto? Da bewegen wir uns fast auf Porsche Taycan Niveau (mal sehen, vielleicht gibt es ja bald eine Preissenkung ;)). Ich gönnen jedem sein Spaß, aber doch bitte nicht auf Kosten der Steuerzahler. Irgendwo ist ja auch mal eine Grenze erreicht, zumal der Staat einfach die überzogenen Preise weiter befeuert, und ein "Normalo" sich bald kein Auto mehr leisten kann. Anders ausgedrückt. So hat VW beim ID7 wenigstens noch versucht, unter 70k zu bleiben. Kostet dieser dann bald 80 oder 90 K?
Da werden die komplett falschen Signale gesetzt.

Einfach mal ein Vergleich:
alte Lage wäre nach 2 Jahren 2x 16,6% auf 70k macht eine Abschreibesumme von ca. 23.300 Eur
neue Lage 64% auf 95k macht eine Abschreibesumme von 60.800 Eur. Wenn das kein Unterschied ist, weiß ich ja nicht.
 
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übliches firmen leasing wird zwischen 3 und 5 jahren vereinbart

nur weil man etwas "abschreiben kann" bedeutet dass nicht dass es nix kostet.
 
@roket bei den Änderungen kann man davon ausgehen, dass sich das ändert. das ist ja gerade mein Kritikpunkt. Dienstwagen werden inflationär. Im Grunde ist das nichts anderes als ein Konjunkturprogramm für die Automobilindustrie.
Zum zweiten Satz, in der Sache ist das doch nur eine weitere Ungleichverteilung von Steuererleichterungen, von denen einige wenige profitieren und andere nicht. Wenn man zB die Entfernungspauschale angepasst hätte, dann wären allen geholfen, ob nun Autofahrer, Bahnfahrer etc. so werden wieder nur eine kleine Gruppe aus dem Säckl bedient und das noch in einem Ausmaß, dass einem schlecht werden kann, das echt ungerecht ist. Was ist daran bitte gerecht? Zumal die 1% Regel auch noch auf 0,25% reduziert wird.
 
@Smartin

Die E-Autos verkaufen sich - warum auch immer - schlecht. Schaut man sich die monatlichen Zulassungszahlen an, so macht ein Großteil der Verkäufe immer noch Verbrenner aus.

Die Dienstwagenförderung soll somit den Absatz noch mehr ankurbeln um mehr E-Autos auf die Straßen zu bringen.

Mir fehlt an der Stelle leider auch der Glaube, dass die Autos die dort dann zugelassen werden, so wirklich so viel besser sein sollen, als ein schnöder Diesel.
Bei der Preisklasse sind es dann wohl eher dicke E-SUVs, wo die Effizienz der E-Motoren wieder ad absurdum geführt wird. Die Verbrauchen dann kräftig Strom um die Karre voran zu bringen. Dann kommt man dort wieder nur auf Reichweiten von 400-500km und der Diesel schafft über 1.000km trotz mieser Effizienz.

Wenn man E-Autos fördern möchte - warum keine 0% auf E-Fahrzeuge bis 30k Kaufpreis? Dann sind die Hersteller auch motivierter, in dieser Preisregion E-Fahrzeuge anzubieten. Und die Arbeitnehmer müssen so rein gar nichts mehr versteuern/SV bezahlen, sondern die Arbeitgeber können die Fahrzeuge als günstige Sonderleistung mit anbieten.
 
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_killy_ schrieb:
Wenn man E-Autos fördern möchte - warum keine 0% auf E-Fahrzeuge bis 30k Kaufpreis?
Weil man für diesen Preis derzeit nur absolute Budgetmodelle anbieten könnte, die dann wiederum von der Klientel, die Dienstwagen bekommt und auch privat fahren möchte nicht erwünscht sind.
 
Die Arbeitgeber könnten dann aber deutlich mehr Mitarbeitern Dienstwagen anbieten. Auch sind Dienstwagen nicht nur für das höhere Management gedacht. Ein Großteil der Dienstwagennutzer sind Vertriebler, Handwerker, Pflegekräfte. Bei Verzicht auf die Versteuerung sowie SV Zahlung, könnten die Arbeitgeber sogar noch deutlich mehr Berufsgruppen ein Dienstwagen anbieten.
Du musst ja mal schauen, dass wenn du als Arbeitgeber jemand von 50k Jahresbrutto auf 55k Jahresbrutto eine Gehaltserhöhung gibst - so hast du durch den AG Anteil an SV sogar 8k mehr an Ausgaben. Und trotz der 8k mehr Ausgaben, kommt nicht wirklich so viel mehr beim Arbeitnehmer an. Mit einer 30k SV freien Förderung, wäre es deutlich attraktiver den Mitarbeitern ein solchen Dienstwagen zur Verfügung zu stellen.

Man würde mit der 30k Förderung wirklich eine breitere Masse der Menschen fördern. So ist es nur ein sehr, sehr, sehr kleiner Anteil der Bevölkerung. Weiterhin werden da die Hersteller nicht motiviert, auch mal günstigere Budget Modelle anzubieten. Und bei dem weiterhin aktuellen Strom-Mix den wir in Deutschland haben, sind dann diese dicken E-SUVs auch nicht Klimafreundlich - da wird ebenfalls CO2, Feinstaub & Co produziert.
 
_killy_ schrieb:
Ein Großteil der Dienstwagennutzer sind Vertriebler, Handwerker, Pflegekräfte.
Denen die Fahrzeug dann aber in der Regel nicht zur privaten Nutzung zur Verfügung stehen, die 0% statt 0.25-1% Versteuerung spielen dabei also keine Rolle.
 
Kommt aufs Handwerk und die anstellung an.

Aber die Autos will trotzdem keiner denn was will man mit weniger als 500km Reichweite oder. kleinwagen als Handwerker.
Da müsste es schon einen E-Kombi geben mit Ford/Skoda Ladevolumen und 500km+ Reichweite bei unter 30k...
 
@Incanus

Da kannst du ebenfalls als Arbeitgeber dran arbeiten und den Vorteil für den Arbeitnehmer pauschal versteuern.
Wird ja heute schon gemacht für Geschenke, dass hier die Firmen den geldwerten Vorteil pauschal versteuern und abführen, damit die Beschenkten dies nicht noch in der Steuererklärung mit aufführen müssen.

Gibt somit immer Wege!

PS mir ist klar, dass Herr Habeck da kein Plan von hat als Wirtschaftsminister - er mit ein paar nicht ideologisch verblendeten Berater, würde er auch auf solche Lösungen kommen können!

@Shelung

Man kann auch günstig produzieren wenn halt entsprechend Nachfrage da ist. Auch die Variationen an Auswahlmöglichkeiten einzuschränken, hilft die Produktion zu verbilligen. Beispielsweise hast du bei amerikanischen Hersteller, nur 3 Pakete aus denen du wählen kannst.
Beim VW Golf hast du über 200 Variationen an Schnicki-Schnacki die du dir individuell zusammenstellen kannst. Warum? Am Ende wird ein Großteil der Käufer relativ ähnliche Modelle sich zusammenklicken. Warum nicht als Hersteller da ansetzen und einfach 3 Ausstattungsvarianten zur Verfügung stellen und der Rest fällt weg.

Ich hab da durchaus Fantasie, dass es Hersteller schaffen für 30k auch ein Kombi mit anzubieten.
 
_killy_ schrieb:
er mit ein paar nicht ideologisch verblendeten Berater, würde er auch auf solche Lösungen kommen können!
Ist das gleiche wie bei den zig Millionen Bundestrainern bei jedem Spiel der Nationalmannschaft. Jeder meint mehr Expertise und bessere Lösungen zu haben, als die in den entsprechenden Positionen.
 
@Incanus

Nur dass ich dir konkret auf dein Problem eine Lösung präsentiert habe, die heute schon so von Firmen für andere Bereiche angewendet wird!
 
Auf 'mein' Problem? Und wer sagt dass diese Lösung im Gesamten gesehen tragfähig und umsetzbar ist?
_killy_ schrieb:
Wenn man E-Autos fördern möchte - warum keine 0% auf E-Fahrzeuge bis 30k Kaufpreis?
Damit hast Du doch angefangen, die 0%-Versteuerung war Deine Lösung. Wenn ich dann sage, dass das nichts bringt, weil Fahrzeuge in diesem Preisbereich eher nicht unter die so genutzten Dienstwagen fallen, erzählst Du was von pauschalen Geschenkversteuerungen, das passt doch nicht zusammen.
 
@Incanus

Ggf. war ich einfach zu schnell/zu wenig Ausführungen.

0% für die Arbeitnehmer als Vorteil zu versteuern. Die Nutzung der Dienstwagen wäre für die Arbeitnehmer somit frei. Ebenfalls würden keine SV Beiträge anfallen.

Die Arbeitgeber müssen dann aber die diesen Vorteil für die Arbeitnehmer pauschal versteuern und diese Steuern an das Finanzamt abführen.
Da auf Grund von der Progressiven Steuertabelle sowie der hohen Beitragsbemessungsgrenzen für SV, eine Bruttolohnerhöhung "so gut wie gar nicht" beim Arbeitnehmer ankommt, wäre die pauschale Versteuerung durch den Arbeitgeber vorteilhafter/günstiger für den Arbeitgeber. Dieser kann mit gleichen Kosten für die Arbeitnehmer ein deutlich höhen Vorteil erzielen.
 
Ja aber einen Dienstwagen, den ich eben nur dienstlich nutze, den muss ich als Arbeitnehmer doch gar nicht versteuern. Darauf zielte mein Einwand ab.
Einem Vertreter auf der Langstrecke reicht ein solche Kleinwagen für unter 30.000€ vermutlich nicht, die Pflegekraft gibt ihn nach der Schicht weiter, da die Fahrzeuge rund um die Uhr im Einsatz sind etc.

Grundsätzlich wäre ich ja auch dafür Förderungen oder Subventionen nicht an die Eliten allein zu vergeben, aber ich denke nicht, dass eine 0%-Versteuerung für derzeit nicht vorhandene günstige E-Fahrzeuge da sinnvoll wäre.
 
Bei einer Pauschalversteuerung seitens AG kann der Arbeitnehmer den Dienstwagen dann auch mit unbegrenzt Privat nutzen. Der Arbeitgeber würde sich dann nur um die Vorteile kümmern und diese Versteuern.

Diese "Art" der Dienstwagenregelung gab es bei vielen Firmen schon mal ... die Älteren können sich noch daran erinnern. Da war der Dienstwagen wirklich ein Privileg. Du konntest damit sowohl für das Unternehmen fahren als auch privat. Hattest die Tankkarte die vollständig durch das Unternehmen ausgeglichen wurde. Auch 1x monatlich die Autowäsche etc.
Das Auto stand für dich als Arbeitnehmer somit "gratis" zur Verfügung.

Persönlich gehe ich davon aus, dass wenn die Hersteller nur deutlich mehr E-Autos in der <30k Gruppe absetzen könnten, sie auch hier vernünftige Autos anbieten.
Wenn du aber nur sehr wenig E-Autos absetzt, dann müssen diese E-Autos halt die Fixkosten wie Produktionsanlagen tragen - sprich, je Auto ein höher Anteil an zu deckenden Fixkosten. Skalierung im negativen-Sinne.

So mal als Zahlenbeispiel:
-> stellt die Fabrik 100.000 Verbrenner Golfs her und diese werden verkauft, dann kannst du auf diese 100.000 Autos deine Fabrik-Kosten umlegen
-> stellt deine Fabrik 20.000 E-Golfs her und diese werden nur verkauft, dann musst du die Fabrikkosten auf nur 20.000 E-Golfs verteilen ...

Eigentlich hast du ja im E-Auto deutlich geringere komplexe Teile wie Motor, Getriebe & Co. verbaut - somit solltest du ja ein Kostenvorteil haben. Durch geringe verkaufte Mengen kannst du dann aber die Fixkosten für Produktion nur schwer decken.

An der Stelle zweifle ich halt wirklich an der Sinnhaftigkeit der Maßnahme. Die "Eliten" wurden ja jetzt bei der SV Erhöhung in die Tasche gegriffen und bei Abschaffung der kalten Progression sollen sie ja ausgenommen werden. Warum dann an der Stelle die Dienstwagen sich durchgesetzt haben, passt einfach nicht logisch zusammen.
 
Shelung schrieb:
Aber die Autos will trotzdem keiner denn was will man mit weniger als 500km Reichweite oder. kleinwagen als Handwerker.
Wie kommst du darauf, als Handwerker führe man nur Kleinwagen und was ist an 500 km nicht ausreichend? Wenn du als Handwerker 500 km am Tag unterwegs bist, ist vermutlich dein Geschäftsmodell nicht durchdacht.
Morgens los, Tour fahren, abends an die Wallbox, repeat...
Shelung schrieb:
Da müsste es schon einen E-Kombi geben mit Ford/Skoda Ladevolumen und 500km+ Reichweite bei unter 30k...
Gerade mal geschaut: der günstigste Astra Sports Tourer ab knapp unter 30k - als Benziner. Diesel teuer, teuerste Ausstattung Ultimate ab 40k. Elektro ab 43k, allerdings ausstattungsbereinigt schon deutlich höher als die Basis-Verbrenner
 
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