News Digitale Spaltung: Weniger als 50 Mbit/s bei über 3 Millionen Deutschen

Axxid schrieb:
Wir wollen doch bei allem immer direkt Weltspitze sein und führend voranschreiten.
Außer beim Neuland halt…
Naja, gerade wenn es darum geht dass ein möglichst geringer Teil der Haushalte immer noch nur sehr langsame Optionen hat um ins Internet zu gehen steht Deutschland im EU-Vergleich seit etlichen Jahren relativ gut da.

Im Vergleich mit der restlichen EU kann man für D sagen:
  1. (Bisher) sehr schlecht was die Verfügbarkeit von FTTB/H angeht
  2. Sehr gut was die Verfügbarkeit von Zwischenlösungen angeht (FTTC/VDSL und DOCSIS3.x)
  3. Relativ gut in Bezug auf einen möglichst geringen Anteil an Haushalten, die nur ADSL oder schlechter bekommen
Hier gibt es z.B. einen Vergleich der Verfügbarkeit von FTTC, DOCSIS 3.x und FTTB/H in den diversen EU Ländern Stand Mitte 2021. Die Haushalte die nicht in diese Kategorie fallen haben kabelgebunden also bestenfalls ADSL ("rural" sind speziell die ländlichen Haushalte):
Bildschirmfoto 2024-02-13 um 09.39.39.png
 
INe5xIlium schrieb:
Ab 5Mbit geht bei uns der Ping kaputt

Krass. Ich habe vor über 20 Jahren einen Server für Dessert Combat gehostet. Mit S-DSL und 2 Mbit. Der Ping war sogar in die Staaten im Bereich von 60-80.

Damals, als es noch "Fastpath" gab und die A-DSL Leitungen Normalität waren. Als ich dann fest stellte, dass meine Buddys von der Straßenseite gegenüber via Amsterdam geroutet wurden, da so der deutsche Rechtsraum verlassen wurde, musste ich nicht nur lächeln.

Die Zeiten ändern sich. Überall, kann man aber auch wirklich nicht die dicken Leitungen hin legen, wenn man im Kapitalismus ist. Die Bewegung zwischen Daumen und Zeigefinger ist dann wichtig.

mfg
 
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Trimipramin schrieb:
Und warum fordern die das? ..weil sie dann höhere Provision bekommen für höherwertige Verträge?

Nicht falsch verstehen: Die Forderung ist absolut berechtigt, ..aber es hat Geschmäckle..

edit: Selber habe ich 1Gbit/s, wovon stets um die 900Mbit/s ankommen. Und ich würde jederzeit auf schneller wechseln, wenn es nicht kostentechnisch ausartet. Ja, man braucht es nicht jeden tag. Aber wenn, ist es seeehr nice to have :)
weil die vermutlich als anlaufstelle vieler verbraucher und dadurch mit gewisser reichweite als sprachrohr der leute aggieren die von dem ausbau profitieren würden. das ist die am naheliegenste schlussfolgerung. !?
 
@Mr.Zweig Bedanke Dich bei Helmut Kohl, der die Glasfaserpläne von Helmut Schmidt zu gunsten von Kabel-TV und Privatsendern begraben hat.

Peinlich ist es in der Tat, dass milliardenschwere Konzerne wie Vodafone und Telekom sich so lange ausruhen, bis Staat oder EU tätig werden.
 
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Balikon schrieb:
Ohne diese EU-Fördermaßnahmen könnte ich von Glasfaser nur träumen. Und auch meine derzeitigen 50Mbit habe ich der Glasfaserförderung zu verdanken, vorher hat sich nämlich die Telekom einen Scheiß um uns gekümmert. Die kamen erst aus dem Knick, als klar war, dass Glasfaser kommt.
Wobei es sich bei den Förderprogrammen um Programme des Bundes und/oder der Länder gehandelt haben dürfte. Die EU ist insoweit involviert dass sie die Regeln für die Fördermittelvergabe festlegt (wegen "Eingriff in den Markt") und die konkreten Förderprogramme von Bund und Länder genehmigen muss.
 
Digitale Spaltung, ohne man. Geht’s noch reißerischer.

Soll doch mein Nachbar Porsche fahren, ich fahre Polo, weil es mir ausreicht. Kein Problem. Das gleiche beim Internet. 50 Mbit reichen mir. Ja dann dauert ein Video runterzuladen halt 2 Minuten statt 20 Sekunden, passiert aber doch eh alles im Hintergrund. Spaltung ist einfach so falsch bei diesem Thema.
Wichtig ist, dass Gegenden mit 10MBit etc. so schnell wie möglich ausgebaut werden.:)
 
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leipziger1979 schrieb:
Und ihr CB müsst auch noch in einem KlickBait Titel was von "Digitaler Spaltung" erzählen?
Wirklich? Habt ihr das echt so nötig?
Wo sind die Zeiten von seriösem Journalismus geblieben?
Also die Schwiegereltern haben für ihre Bankgeschäfte immer zur Bank gehen müssen und draufzahlen oder sind zu Verwandten gefahren weil ihr Internet für eine Überweisung zu langsam war.
Dabei ging es nicht mal unbedingt um die Bandbreite… die Latenz war so unterirdisch das die Website in vielen Fällen Fehler ausgespuckt hat.
Jaaa digitale Spaltung trifft es ganz gut. Was für andere Alltag ist, ist bei ihnen irgendwie umständlich oder mit Zusatzgebühren verbunden gewesen.
 
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@T1984 Danke für die erweiternden Erläuterungen, so tief bin ich in der Materie nicht drin.
@estros Nein, ist es nicht. Die Spaltung ist real, vielleicht nicht bei Dir, aber wo anders. Denkt doch mal nicht an Euer privates Verhalten. Wenn eine Firma im Ort X ihre Geschäfte wegen schnellem Internet abwickeln kann, als eine Firma im Ort Y, ist das ein krasser Wettbewerbsnachteil. Gegenden mit schlechter Versorgung, werden weniger Firmen ansiedeln und wirtschaftlich abgehängt, das ist das Problem.
 
Balikon schrieb:
@Mr.Zweig Bedanke Dich bei Helmut Kohl, der die Glasfaserpläne von Helmut Schmidt zu gunsten von Kabel-TV und Privatsendern begraben hat.
Kennst Du Länder, die in den 80ern ein Glasfasernetz für Privatkunden aufgebaut haben? Also nicht nur zwischen Städten und Vermittlungsstellen (was ja auch in den Deutschland in den 80ern geschehen ist)?

Denn meines Wissens ging es mit FTTH erst ab 2000 so richtig los, und zwar in Japan.
 
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Bin mit 16 Mbit/s für 20€/Monat unterwegs (1&1 mit Kündigung alle 2 Jahre und dann wieder 1 Jahr für 9,99€ und das 2. Jahr für 29,99€) - und das reicht mir momentan, wozu mehr bezahlen?
 
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bit_change schrieb:
die Latenz war so unterirdisch das die Website in vielen Fällen Fehler ausgespuckt hat.

Ich sage jetzt mal hier und so, dass ich das stark anzweifle und in das Reich der Fabeln verweise. So groß, kann der Paketverlust bei der Übertragung (mMn) gar nicht sein.

Da würde ich das Problem immer beim Endkonsumenten suchen.

Oder die "Nachbarn" die alle am gleichen Verteiler hängen, machen die Leitung schon komplett dicht. Die können auch am anderen Ende des Dorfes wohnen.

mfg
 
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Hier wird in der Gemeinde aktuell Glasfaser in den Randgebieten verlegt um genau die Haushalte, die zu weit vom Verteiler entfernt sind um 50Mbit zu erhalten, schneller zu versorgen.

Der Rest könnte komplett auf Glasfaser ausgebaut werden, wenn 30% einen Glasfaser Internetvertrag abschließen würden. Kosten werden auf 24 Monate auf den Vertrag umgelegt, welcher nicht mehr kostet als ein vergleichbarer Telekom Vertrag.

Aber was soll ich sagen... Das Interesse ist nicht existent! Bei vier von fünf Haushalten sieht man nur ein Fragezeichen über dem Kopf. Argumente wie, davon hab ich doch nichts oder ich brauche kein schnelleres Internet, sind immer wieder zu hören.

Da ist es kein Wunder das ein Wirtschaftsunternehmen den unlukrativen Ausbau nicht vorantreibt. Am Ende schließen alle für 34,90€ den niedrigsten Glasfaser-Tarif ab. Da ist die Wertschöpfung für Anbieter mit DSL über Kupfer einfach höher.
Die Leute die schnelles Internet brauchen oder wollen, sind noch ganz klar in der Unterzahl. Nimmt man unsere Gemeinde sind das ~10%.
 
@T1984 FTTH wäre es wahrscheinlich nicht geworden, doch hatte die Regierung Schmidt die Zeichen der Zeit erkannt und ein deutschlandweites (also Staatsgebiet der damaligen BRD) Glasfasernetz geplant. Nicht, weil er den Bürgern was gutes wollte, sondern weil er wusste, wie wichtig sowas für den Wirtschaftsstandort war.
Was und wie das realisiert worden wäre, werden wir leider nie erfahren. Wie gesagt, Helmut Kohl war es wichtiger, ein Gegengewicht zu dem aus seiner Sicht zu kritischen ÖR zu schaffen und seinen Amigo Leo Kirch den Weg zu ebnen.
 
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@Tobi-S.

Und genau aus diesem Grund, darf der Ausbau kritischer Infrastruktur (und damit meine ich Glasfaser) nicht in die Hände von Privatunternehmen.

Hier in Zürich wurde alle 20 Meter der Boden aufgemacht und jede Wohnung hat ne Dose bekommen. Ob ich das will oder nicht, spielt doch gar keine Rolle. Der Zugang ist doch entscheidend. Ob ich den dann nutze, steht mir doch frei. Das ist die kritische (ich wiederhole mich gerne) Infrastruktur von morgen und dazu noch ein wirtschaftlicher Standortvorteil. Das scheinen leider nicht so viele zu verstehen.
 
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Ich war jahrelang mit einer "bis zu 4,8 Mbit Leitung unterwegs, angekommen sind meist <2 Mbit und Upload ein paar kbit.
Haben dann letztes Jahr doch den lokalen Drecksanbieter für einen Vodafone VDSL Anschluss getauscht und sind jetzt bei ca 160MBit im Download.

Damit sind auch die Zeiten von Downloads über Nacht laufen lassen vorbei und es ist egal wenn grad irgend ein Gerät im Wlan hängt.

Aber von einem pauschalen "Minimum" von 50 MBit zu sprechen, wenn ich Jahrelang effektiv ein 20tel davon nutzen konnte, finde ich dann doch etwas elitär.
Bei vielen ist das forderntste ein Youtube Video @FHD anzuschauen, die sind dann auch mit 20MBit zufrieden.
 
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Discovery_1 schrieb:
Ich kann mit meiner 50 Mbit-Leitung als Single super leben.
Wir fahren auch als Dreipersonenhaushalt mit unserer 50Mbit Leitung sehr gut. Trotz Magenta TV, Streaming und fast täglichen Videouploads. Ich hab zwar auch schon über ein Upgrade nachgedacht, aber das war eher durch die anstehende Vertragsverlängerung motiviert. Brauchen würden wir eine höhere Bandbreite jedenfalls nicht.
 
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Tobi-S. schrieb:
Bei vier von fünf Haushalten sieht man nur ein Fragezeichen über dem Kopf. Argumente wie, davon hab ich doch nichts oder ich brauche kein schnelleres Internet, sind immer wieder zu hören.
Besonders für ältere Menschen kann das tatsächlich zutreffen. Die leben halt noch weitgehend analog und das wird sich bis zu ihrem Ableben nicht ändern. Alle anderen sind halt dumm. Alleine schon, dass das Eigentum mehr wert ist, wenn FTTH liegt, begreifen nur die wenigsten.
 
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2030 soll das neue Ziel der Kupferabschaltung (DSL) sein, mit einer endgültigen Frist bis 2032?
Na dann viel Spaß damit.
Hier wurde gerade in mehreren Dörfern und Städten im Landkreis der Glasfaserausbau sogar gestoppt!
Vodafone macht wohl erst einmal nicht weiter.
Stand heute in der Zeitung.
Die Akzeptanz von Glasfaser ist hier zudem sehr gering, da extrem teuer und mit den zusätzlichen Arbeiten am und im Haus und den Nebenkosten nicht gerade verlockend, es gab daher nicht einmal die notwendige Auftragsmenge, selbst nicht nach Verlängerung, trotzdem wurde von Deutsche Glasfaser dann mit dem Bau gestartet - und dann für noch mehr Ärger durch lauter Fusch und defekte DSL Kabel gesorgt.
Ich hatte ein halbes Jahr lang immer schlechter werdende DLS Verbindungen, bis am Ende knapp 1000 Störungen/Verbindungsabbrüche im Monat zusammenkamen und manchmal nur noch minimalste Geschwindigkeiten im kleinen KB Bereich an Durchsatz kamen.
Das baut kein Vertrauen auf, ich möchte jedenfalls kein Pflicht-Kunde bei denen werden.
Zudem könnte ich von DLS 50 noch weiter Upgraden (bis zu 250, wenn alle anderen Umsteigen und ich die Leitung für mich habe?^^), 8K TV ist also möglich, erst bei 16K müsste man wohl etwas machen. Aber dann haben wir 2040. :-P
 
Mr.Zweig schrieb:
@Tobi-S.

Das ist die kritische (ich wiederhole mich gerne) Infrastruktur von morgen und dazu noch ein wirtschaftlicher Standortvorteil. Das scheinen leider nicht so viele zu verstehen.
Ein paar Beispiele dazu wären sicher hilfreich.
 
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areiland schrieb:
Brauchen würden wir eine höhere Bandbreite im Moment jedenfalls nicht.
FTFY. Hättest Du noch 16k, würdest Du anders denken. Der Datentransfer wird in Zukunft nicht weniger sondern mehr.
 
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