Zoker schrieb:
ich möchte mich eben auch aktiv damit auseinandersetzten und neues lernen
Ein übliches Argument bei der Debatte Selbstbau ja/nein. Auch wenn es vom Schreiber in jedem Thread als Pro-Argument gemeint ist, muss man es objektiv betrachtet eher in die Contra-Ecke einsortieren. Einen Medizinstudenten lässt man auch nicht "einfach mal so" eine OP am offenen Herzen durchführen, "damit er mal gucken kann was er damit so anstellen kann; zum Lernen".
Zum Rumspielen, Lernen oder um sich generell mit sowas auseinanderzusetzen, geht man nicht gleich in die Vollen. Gerade weil einem ein Fertig-NAS 99% der Konfiguration und Administration abnimmt, sollte man einem Eigenbau gegenüber vorsichtiger sein. Die vermeintlich höhere Flexibilität birgt eben auch gewisse Risiken. Einerseits kommt die Auswahl, die Installation und im worst case die mehrfache Neuinstallation bzw. ein Wechsel des Betriebssystems hinzu. Hat man bisher ein Synology-NAS gehabt und nimmt nu FreeNAS, gefällt es vielleicht nicht. Dann nimmt man ein anderes OS, das zwar gefällt, aber nicht gut genug ist. Am Ende bastelt man dann eben xpenology drauf und hat schon Tage/Wochen in das Projekt investiert. Wenn man sehr abenteuerlustig ist, kann man auch ein nacktes Linux installieren und alles zu Fuß machen (
nicht empfohlen).
Möchte man sich mit der Materie auseinandersetzen, sind VMs der erste Schritt. Damit kann man alle möglichen Betriebssysteme nach Belieben testen. Als Hardware bietet sich hier im Prinzip jedes beliebige ausgediente System an, bis hin zu einem alten, klapprigen Laptop. Erst dann, wenn man sich sicher ist, dass man a) wirklich
mehr braucht als ein FertigNAS (sei es Leistung und/oder Funktionen) und b) einschätzen kann welche Hardware man braucht, lohnt sich der tatsächlich Umstieg auf ein DIY-NAS.
In meinem Umfeld haben schon einige für ein paar Hundert Euros Server gebaut, weil sie ja so große Pläne hatten. Mittelfristig und zum Teil auch kurzfristig sind die aber alle sukzessive im Hobbykeller gelandet und stattdessen wurde ein größeres Synology/QNAP Modell angeschafft.
Basteltrieb in allen Ehren - den kenne ich auch nur zu gut - aber gerade was Server angeht, die zudem oftmals noch aus dem Internet erreichbar gemacht werden, kann man gar nicht skeptisch genug sein, wenn der Admin noch gar nicht soooo genau weiß was er damit wirklich anstellen möchte. Bisher liest sich das hier nämlich eher so: "500€ für Synology sind mir zu teuer. Ich bau selbst und
dann schaue ich mal was ich damit noch so alles machen kann". Quasi die Umsetzung des Plans bevor man überhaupt einen Plan hat
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