Doppelhaus: Internet vom Nachbarn mitnutzen (dLAN)

RobinSword

Lt. Commander
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Aug. 2004
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Hallo zusammen,

ich hab heute echt was Interessantes erlebt. Wir beziehen in Kürze eine Doppelhaushälfte. Den Nachbarn nebenan kenne ich bereits sehr gut und weiß deshalb auch, dass er in seinem Haus dLAN von devolo nutzt: Er speist das DSL-Signal also im Keller ins Stromnetz ein und hat dann an jeder Steckdose LAN/WLAN zur Verfügung. Nun war ich am überlegen, ob ich das bei mir drüben in der anderen Haushälfte genauso machen sollte, da es bei ihm einwandfrei funktioniert.

Heute habe ich nun mal -mehr aus Spaß- seinen dLAN-Adapter genommen, mit dem er gewöhnlich das DSL-Signal im OG abgreift, und bei mir drüben in der anderen Haushälfte eingesteckt - wohlwissend dass das ja eigentlich nicht funktionieren sollte (getrennte Stromkreise, etc.). Umso verblüffter war ich, als ich ein einwandfreies Signal bekam! Ich konnte mich sowohl via LAN als auch WLAN (nach Eingabe des Netzwerkschlüssels) verbinden! Und die Geschwindigkeit ist topp - ich erreiche fast die vollen 16.000 kbit/s!

Irgendwie bin ich jetzt ziemlich verwirrt: Ist das normal in einem Doppelhaus oder hat der Elektriker da Murks gebaut? Theoretisch bräuchte ich jetzt ja gar keinen eigenen Internetanschluss, sondern könnte einfach das Internet vom Nachbarn aus der Steckdose beziehen? Oder wird das in der Praxis Probleme bereiten?

Freue mich auf Kommentare dazu.
 
Habt ihr wirklich zwei getrennte Stromanschlüsse, Zähler, Sicherungskästen?

Außerdem strahlt DLAN recht stark, kann also simple "Übersprechung" sein.
 
ist normal bei Doppelhaushälften da ein Stromanschluss "geteilt" wird
wenn Ihr die gleichen Phasen nutzt alles ok
 
Dann läuft das bei euch im Haus wohl alles über ein Stromnetz.
 
Das hängt von den Stromzählern und den Filtern ab. Die Stromkreise sind ja vor den Stromzählern zusammengeführt. Wenn keine Filter eingebaut sind, geht das ohne Probleme.
 
Also das sind definitiv zwei getrennte Hälften mit zwei getrennten Stromzählern. Deshalb wundert es mich ja so.

Die Frage, die sich mir stellt, ist halt auch noch: Selbst wenn ich mir jetzt meinen eigenen Anschluss holen würde, ebenfalls mit dLAN: Könnte das dann nicht zu Problemen führen, da ja bereits ein DSL-Signal aufs Stromnetz aufmoduliert zu sein scheint!?
 
Da wäre ich ja begeistert, wenn mein neuer Nachbar meine ohnehin schwache Leitung belastet. Hoffentlich fragst du vorher um Erlaubnis. Grundsätzlich halte ich dLAN für Frickelei, aber wenn man nur Gelegenheitsnutzer ist und ein bisschen rumsurfen will, geht das sicher in Ordnung.
 
Naja, für den Nachbar würde es prinzipiell kein Problem darstellen. Er nutzt die 16.000er-Leitung eh nur um E-Mails abzurufen und mal sporadisch ein paar Seiten aufzurufen.

Wie ist da eigentlich die Rechtslage. Kann ich bei der Telekom anrufen und sagen: "Ich will kündigen, weil ich ab sofort den Internetanschluss des Nachbarns mitnutze?"
 
Wenn du die max. 2 Jahre bis zum Ende der Vertragslaufzeit abwartest, ja.

Und den Nachbarn um Erlaubnis fragst.
 
Angenommen ich würde das Internet übers Stromnetz mitnutzen. Was holt man sich dann als Telefonanschluss? Wenn ich mir nur ne Telefon-Flatrate bei der Telekom holen würde, zahle ich 29,95 EUR. Also nur gerade mal 5 EUR weniger als für das Call&Surf Comfort Paket. Das lohnt sich ja nicht wirklich...
 
Der Telekom ist das ziemlich egal. Trotz der Ausbaupläne der Bundesregierung, die flächendeckend 50 MBit haben wollen, ist und bleibt ein Internetanschluss optional. Niemand wird gezwungen, einen Internetanschluss zu buchen. Wäre ja noch schöner, wenn meine Oma VDSL zahlen müsste..
Ein Telefonanschluss kann ohne Probleme auch ohne Internet bestellt werden.

Dennoch würde ich mir nie einen Internetanschluss teilen. Wenn es da plötzlich Probleme gibt, will es keiner gewesen sein und das Geschrei ist groß. Schlimmer noch: Onlinebanking über das Netzwerk des Nachbarn?? Ähm.. Nein.. Wenn doch, dann würde ich über einen VPN - Dienst wie CyberGhost nachdenken.
 
Wenn du wirklich das Internet vom Nachbarn mitbenutzten willst, dann würde ich irgendwo zentral in deiner Wohnung eine gebrauchte FritzBox oder so mit dem DLAN Adapter verbinden; als WLAN AP und VoIP Gateway.

Dieses Angebot ist sehr gut:
http://www.easybell.de/voice-over-ip/call-easy.html
 
Angenommen ich wollte doch meinen eigenen Internetanschluss haben und auch dLAN nutzen, was würdet ihr mir dann raten: Funktioniert das, zwei Signale aufs Stromnetz aufzumodulieren? Oder sollte man die Stromkreise irgendwie "sauberer" trennen lassen, z.B. von einem Elektriker?
 
Ist deine TAE im Keller? Kommst du von da sicher nicht mit einem Ethernetkabel hoch?

dLAN ist wirklich keine saubere Lösung und wenn jetzt eh noch am Einziehen / Einrichten bist, würde ich die saubere Lösung präferieren - ich sehe es aktuell hier in der Wohnung: Zwei zusammengebaute Häuser, ich bin im WLAN des Vermieters, aber der Speedport hat ein Problem mit dem DHCP Server, der sich nur durch Neustart beheben lässt - ich muss also ihn jedes Mal anrufen, wenn er nicht da ist, heißt es kein Internet.

Wenn es möglich ist, würde ich mir einen günstigen 16k Anschluss ohne MVLZ holen und ein Ethernetkabel hochziehen inkl. AP dann in der Mitte.
 
Naja, was heißt "keine saubere Lösung". Wenn es gut funktioniert, was offensichtlich der Fall ist, dann gibt es kaum eine flexiblere und günstigere Lösung.

Am Beispiel deines Vorschlags: Das Haus geht über 3 Etagen: Keller - EG - OG. Das DSL kommt im Keller rein, es gibt aber auch noch TAEs im EG und OG. Ich könnte also entweder den Router in den Keller hängen und ein Netzwerkkabel nach oben ziehen oder die TAE im EG schalten lassen und ihn dort dran hängen. Aber ich werde immer irgendwie gebunden sein durch die festen WLAN APs. Wenn ich z.B. im Keller im Hobbyraum einen PC hinstellen will, dann wird's schon dünn mit dem WLAN. Außerdem würde ich gerne im OG auch nen Rechner mit LAN anschließen. Und WLAN sollte auch im ganzen Haus verfügbar sein. Mit dLAN kann ich diese Anforderungen eben super-schnell realisieren. Einfach einspeisen und ich kann LAN/WLAN an jeder Steckdose abgreifen. Da kann man zur Not auch einfach umstecken, wenn man es sich mal anders überlegt.
 
Naja, wie gesagt. Wenn Probleme aufkommen, dann muß man ggfls. zusätzliche Maßnahmen treffen, damit dLAN vernünftig funktioniert.

Das Entkoppeln vom Nachbarn geht mit Sperrfiltern.

Um alle Phasen gleichmäßig mit dem Signal zu versorgen, braucht man Phasenkoppler.

Normalerweise sollten Energiezähler (Stromzähler) eigentlich mit einem Frequenzfilter ausgerüstet sein.
 
Was an Powerlan nicht sauber ist, hast du mit diesem thread doch eindeutig bewiesen. Es kann zb sein dass man im Garten an der Steckdose für rasenmäher und Co dein lan abgreifen kann. Genau genommen wirkt das Stromnetz sogar wie eine Antenne und 'strahlt' dein lan in die Umgebung. Die Übertragungsrate ist zum Teil massiv eingeschränkt in Bezug auf die beworbene transferrate (brutto vs netto)
 
Raijin schrieb:
Was an Powerlan nicht sauber ist, hast du mit diesem thread doch eindeutig bewiesen. Es kann zb sein dass man im Garten an der Steckdose für rasenmäher und Co dein lan abgreifen kann.
Bug oder Feature? Endlich gutes LAN/WLAN im Garten! Ist doch toll! ;)

Raijin schrieb:
Die Übertragungsrate ist zum Teil massiv eingeschränkt in Bezug auf die beworbene transferrate (brutto vs netto)
Also ich hab es schon an mehreren Steckdosen gemessen (nicht nur mit Speedtests, sondern auch mit echten Downloads/Uploads) und ich konnte keine Geschwindigkeitseinbußen messen im Vergleich dazu wenn ich das LAN-Kabel direkt am Router angeschlossen habe.
 
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