Leserartikel Ein Denkanstoß zum Thema der 80 PLUS-Effizienzklassen

Vorwort
Da auch dieses Thema immer wieder in aller Munde ist, scheinbar aber ohne wirklichen Bezug zur Realität verwendet wird, versuche ich in den folgenden, hoffentlich nicht allzu langen und komplexen Absätzen, sachlich und leicht verständlich auf die Thematik der Energieeffizienz bei Netzteilen einzugehen.

Selbstverständlich sollte das Thema der Energieeffizienz für uns alle wichtig sein. Primär im Idealfall der Umwelt zu Liebe, aber sekundär soll auch unser Geldbeutel von der Wahl der richtigen Energieeffizienz profitieren. Der folgende Artikel soll dabei helfen, die Leistungsklassen der Netzteile besser zu verstehen und einordnen zu können.

Welche Effizienzklassen gibt es?
Wir nehmen mal an, dass ein hypothetisches und vorhandenes Netzteil einwandfrei funktioniert. Jedoch besitzt es eine "schlechte" Energieeffizienz. Schlecht ist hier nur ein Schlagwort ohne jedweden Bezug zu tatsächlichen Werten.

Soll das Netzteil, das sonst vollkommen in Ordnung ist, nun also aufgrund seiner schlechten Energieffizienz durch ein Neues ersetzt werden, das mit der Effizienzklasse Gold, Platinum oder gar Titanium aufwerten kann?

Diese Entscheidung sollte von genau zwei Faktoren abhängig gemacht werden:
1. Wirtschaftlichkeit
2. Der persönliche CO2-Abdruck

Punkt 1 ist ein simples Rechenexempel.
Um das Ganze einfacher zu verstehen, legen wir die auf Wikipedia verankerte Tabelle als Grundlage aus, folgende Werte beziehen sich auf die Vorgaben für unser 230 Volt-Netz:

10 % Last
20 % Last
50 % Last
100 % Last
-​
82 %​
85 %​
82 %​
80 PLUS​
-​
85 %​
88 %​
85 %​
80 PLUS Bronze​
-​
87 %​
90 %​
87 %​
80 PLUS Silver​
-​
90 %​
92 %​
89 %​
80 PLUS Gold​
-​
92 %​
94 %​
90 %​
80 PLUS Platinum​
90 %​
94 %​
96 %​
94 %​
80 PLUS Titanium​
Quelle: Wikipedia

Zur Info:
Viele Hersteller geben ihre Effizienz für das 115V-Netz an - hier sind die Angaben geringer, die Energieeffizienz folglich schlechter und der wirtschaftliche Faktor noch schlechter, als er im folgenden Abschnitt beispielhaft beschrieben wird.

Die Berechnung - wenn bereits ein Netzteil vorhanden ist
------------
ACHTUNG:
Alle nachfolgenden Werte sind von mir beispielhaft erhoben und generell vermutlich höher angesetzt, als es bei den Meisten Endanwendern der Fall sein wird. Ein durchschnittlich genutzer PC befindet sich die meiste Zeit über in einem sehr niedrigen Lastbereich. Somit sind nachfolgende Werte und Ergebnisse, besonders wenn es um die finanzielle Ersparnis der Betriebskosten geht, vermutlich höher, als sie es im realen Einsatz sein wären. Dies bitte ich an dieser Stelle inständig zu berücksichtigen.
------------

Wir nehmen hier als Rechenbeispiel für eine Neuanschaffung eines Netzteils folgende Faktoren:
Das Netzteil A besitzt 500 Watt bei 80 PLUS (ohne weiteres Suffix, geringste zertifizierte Effizienzklasse)
Das Netzteil B besitzt ebenfalls 500 Watt, jedoch bei 80 PLUS Titanium (derzeit beste Effizienzklasse)

Das Netzteil läuft 6 Stunden am Tag, davon 2 Stunden bei 20% Last, 2 Stunden bei 50% Last und 2 Stunden bei 100% Last, 365 Tage im Jahr. Eine zusätzliche Hochrechnung auf eine Betriebszeit von 5 Jahren soll die ermittelten Werte nochmals verdeutlichen.

Insgesamt ergeben sich somit:
2190 Betriebsstunden auf 1 Jahr (730 Stunden je Lastbereich)
10950 Betriebsstunden auf 5 Jahre (3650 Stunden je Lastbereich)

Würden wir von einem Stromverbrauch ohne Verlustleistung ausgehen, so ergeben sich in erster Linie aus den genannten Werten folgende Ergebnisse:

20% von 500 W = 100 W zu 730h & 3650h ergibt 73 kWh pro Jahr bzw. 365 kWh in 5 Jahren
50% von 500 W = 250 W zu 730h & 3650h ergibt 182,5 kWh pro Jahr bzw. 912,5kWh in 5 Jahren
100% von 500 W = 500 W zu 730h & 3650h ergibt 365 kWh pro Jahr bzw. 1825 kWh in 5 Jahren

Demnach haben wir also mindestens 620,5 kWh Stromverbrauch pro Jahr bzw. 3102,5 kWh für insgesamt fünf Jahre für den Betrieb des Computers - ohne, dass wir Verlustleistungen einrechnen.

Jetzt kommt die Energieeffizienz des Netzteils ins Spiel.
80 PLUS besagt, dass wir mindestens 82%, 85% und 82% Effizienz bei den Teillasten von 20%, 50% und 100% haben. 80 PLUS Titanium hingegen geht von 94%, 96% und 94% aus.

Folgende Berechnung muss also für den tatsächlich aufzubringenden Strom angewandt werden:
Gewünschte Strommenge / Effizienz * 100
Das bedeutet aufgerundet für

80 PLUS:
90 kWh im Jahr bzw. 450 kWh auf 5 Jahre bei 20%
215 kWh im Jahr bzw. 1075 kWh auf 5 Jahre bei 50%
446 kWh im Jahr bzw. 2230 kWh auf 5 Jahre bei 100%
Gesamt: 751 kWh im Jahr bzw. 3755 kWh auf 5 Jahre

80 PLUS Titanium:
78 kWh im Jahr bzw. 390 kWh auf 5 Jahre bei 20%
191 kWh im Jahr bzw. 955 kWh auf 5 Jahre bei 50%
389 kWh im Jahr bzw. 1945 kWh auf 5 Jahre bei 100%
Gesamt: 658 kWh im Jahr bzw. 3290 kWh auf 5 Jahre

Folgende Differenz besteht also zwischen 80 PLUS und 80 PLUS Titanium:
93 kWh weniger im Jahr bzw. 465 kWh weniger in 5 Jahren

Als Berechnungspreis für die Stromkosten nehmen wir 35ct per kWh.
Demnach ergibt sich eine Differenz von 32,55 Euro im Jahr bzw. 162,75 Euro auf 5 Jahre zwischen dem 80 PLUS und dem Titanium-Netzteil.

Das ist eine Menge, die einem normalerweise und initial beim Netzteilkauf keinesfalls bewusst ist.

Nun schauen wir mal, was ein aktuelles 80 PLUS-Netzteil kostet, sofern es diese überhaupt noch gibt:
Ein wirklich als "billig" zu bezeichnendes EVGA W1 500 kostet aktuell ca. 35 Euro als lagernde Neuware. Dass dies generell nicht die erste Wahl bei Netzteilen sein sollte, steht erst einmal auf einem anderen Blatt.

Titanium-Netzteile mit 500 Watt gibt es leider gar nicht, weshalb ich hier auf das Seasonic Prime TX-650 ausweiche, welches für derzeit 175 Euro ab Lager zu bekommen ist.

Mir ist bewusst, dass die Berechnung für 650 Watt anders aussehen würde, da sich die 20%, 50% und 100%-Lasten natürlich in anderen Zahlen niederschlagen als noch bei unserer beispielhaften Rechnung mit 500 Watt.

Gehen wir eine Effizienzstufe zurück, also "nur" auf Platinum, was laut unserer obigen Tabelle von Wikipedia nur unweit von Titanium entfernt liegt, so ergäbe sich hier das Seasonic Focus PX 550, welches für ca. 90 Euro ab Lager zu bekommen ist.

Bei einer Neuanschaffung stünden also ca. 55 Euro Differenz zwischen einem eher fragwürdigen und einem zweifellos sehr hochwertigen Netzteil im Raum. Zudem wissen wir nun, dass wir in unserer beispielhaften Rechnung etwas über 30 Euro pro Jahr an Stromkosten einsparen können. Die Überlegung liegt hier also auch aus wirtschaftlicher Sicht nahe, zum teureren, aber effizienteren Netzteil zu greifen.

Sollte ein bereits vorhandenes Netzteil nur aufgrund der besseren Effizienzklasse ersetzt werden, so wären die angesetzten 90 Euro nach ca. drei Jahren wieder eingespielt. Es gilt jedoch zu bedenken: wird der hier aufgeführte, beispielhafte PC nur hab so viel genutzt, also immerhin noch drei Stunden am Tag, so müssen schon sechs Jahre vergehen, bis sich die Neuanschaffung wirtschaftlich lohnt.

Die Berechnung - wenn ein neues Netzteil benötigt wird
Bei einer generellen Neuanschaffung stellt sich eher die Frage: für welche Energieeffizienzklasse entscheide ich mich?
Wir haben gesehen, dass Titanium-Netzteile offenbar sehr teuer sind und Netzteile der Stufe davor, also Platinum, in einem deutlich bezahbareren Rahmen liegen.

Wie also sieht der Kosten-Effizienz-Vergleich zwischen einem Gold, Platinum, und einem Titanium-Netzteil aus?

Hierfür nehmen wir drei Netzteile, erneut von Seasonic zum Vergleich:
Seasonic Prime GX-650 ab ca. 106 Euro lagernd
Seasonic Prime PX-650 ab ca. 140 Euro lagernd
Seasonic Prime TX-650 ab ca. 175 Euro lagernd

Um den erneuten Rechenweg abzukürzen, ergeben sich bei den bereits zuvor verwendeten und bekannten Zahlen (2/2/2 Stunden Nutzung pro Tag, 35ct per kWh) mit 650 Watt-Netzteilen folgende Werte:

Das PX-650 spart gegenüber dem GX-650 pro Jahr:
ca. 5 Euro Betriebskosten

Das TX-650 spart gegenüber dem GX-650 pro Jahr:
ca. 16 Euro Betriebskosten

Wirtschaftlich beurteilt - was lohnt sich?
Hier ergibt sich also die klassische Frage, wie lange man gewillt ist, mit seiner Kaufkraft in Vorleistung zu treten, bis sich der wirtschaftliche "Break Even" auszahlt. Die ca. 35 Euro Aufpreis vom GX zum PX würden sich demnach erst nach ca. sieben Jahren Betrieb bemerkbar machen. Der Aufpreis von ca. 70 Euro vom GX zum TX erscheint zwar hoch, rechnet sich dafür anhand unseres Beispiels jedoch schon nach "nur" ca. fünf Jahren.

Ob es diesbezüglich also vom wirtschaftlichen Standpunkt aus sinnvoll ist, zu einer möglichst hohen Energieeffizienzklasse zu greifen, sei dahingestellt. Besonders in Anbetracht des stetigen Wandels in der IT-Welt ist es schwer, mit Komponenten auf mehrere Jahre hinweg zu planen, wobei jede Komponente im Idealfall so lange wie möglich genutzt werden darf, das trifft selbstverständlich auch auf PC-Netzteile zu.

Doch wie im Abschnitt zuvor gilt auch hier wieder zu beachten: sofern man den PC nicht sechs, sondern z.B. nur drei Stunden am Tag benutzt, so verdoppeln sich automatisch auch die Zeiträume, bis die getätigte Investition sich amortisiert, da sich die aufgeführten, jährlichen Betriebskostendifferenz von 5 Euro bzw. 16 Euro halbieren.

Der Umweldgedanke und das Fazit
Nimmt man nun den persönlichen CO2-Abdruck mit ins Spiel und lässt den wirtschaftlichen Faktor aussen vor, so kann niemand von uns mit Sicherheit sagen, ob ein Titanium- oder auch nur ein Platinum-Netzteil wirklich so viel umweltschonender ist. Selbstverständlich lässt sich der geringere Stromverbrauch nicht von der Hand weisen, was unweigerlich dazu beiträgt, der Natur etwas Gutes zu tun. Wie hoch jedoch der Aufwand im Bereich der Produktion und vor Allem der vorab getroffenen Entwicklung zu einem solch energieeffizienten Produkt ist, steht wieder auf einem anderen Blatt.

Es ist natürlich gut und auch wünschenswert, dass wir in unserem Alltag nur so wenige Ressourcen wie möglich verbrauchen, Strom mit eingerechnet. Der gesunde Menschenverstand gibt jedoch gleichzeitig vor, dass man - nur, weil es in einem technischen Bereich eine neue Energieeffizienz-Referenz gibt - nicht zwingend als Early Adopter auf den Zug aufspringen muss. Mit der Zeit jedoch werden auch diese technischen Neuerungen zur Normalität und in wenigen Jahren werden Netzteile nach heutigem Titanium-Standard vermutlich nicht viel mehr als derzeitige Gold-Netzteile kosten. Dann stellt sich die hier aufgegriffene Frage, zu welchem Gerät man bei einer Neuanschaffung greifen soll, selbstverständlich nicht mehr.

Aktuell ist es jedoch eine reine Gewissensfrage, wie hoch man die Energieeffizienzklasse für sich selbst ansetzt.
 
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Kunden die sparen wollen, hassen diesen Trick:D
Aber sehr schön aufgedröselt.

@SV3N vielleicht was für dich^^
 
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Saubere Arbeit, @SV3N mach was draus. :D
 
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ein paar Gedanken von mir zu dem Thema:
  • natürlich lohnt sich ein 80plus Titanium Netzteil wirtschaftlich betrachtet nicht und mutmaßlich auch ökologisch betrachtet nicht. Dennoch haben hoch-effiziente Netzteile Vorteile, die den Kauf rechtfertigen können.
  • mir persönlich ist wichtig, dass ein Netzteil möglichst lautlos ist (passiv gekühlt wenn möglich) oder zumindest extrem leise gekühlt wird. Dabei soll aber gleichzeitig kaum zusätzliche Abwärme ins Gehäuse abgegeben werden. Darum wähle ich im Zweifelsfall das 94% Netzteil statt dem 90% Netzteil.
  • da viele PCs im Office/Streaming/Surfen im geringen Lastbereich arbeiten, sind die 90% Effizienz ab 10% Auslastung von 80plus Titanium überfällig gewesen.
  • das 80plus Zertifikat kann man in die Tonne treten, mit Cybenetic steht ein besseres System bereit, welches sowohl Effizienz als auch Lautstärke bewertet. Die ATX 3.0 Norm sieht auch die Zertifizierung nach Cybenetic statt 80plus vor.
  • Mit Blick auf ATX 3.0 und PCIe 5.0, speziell die kurzfristigen Überlasten beim Faktor 2x bis 3x in Kombination mit den Ankündigen bei CPUs und GPUs (600Watt Grafikkarten am Ende des Jahres, dazu Intel/AMD CPUs mit Boost im 200Watt Bereich), wird das Thema Netzteil am Ende des Jahres noch eine ganz andere Dimension bekommen.

Tl:dr... 80plus stirbt zum Glück, Cybenetic ist die Zukunft, hohe Effizienz (speziell 80plus Titanium) hat vielleicht keine Vorteile bei den Verbrauchskosten, wenn man die Anschaffungskosten einrechnet. Dafür bekommt man aber bei 80plus Titanium ein Netzteil, das auch im Idle effizient arbeitet und unter Last weniger Abwärme abgibt, was den Silent-Freunden zu gute kommt. Und ATX 3.0 + PCIe 5.0 wird sowieso die Karten neu mischen.

Ich bin mit meinem Seasonic TX-1000 zufrieden ;-)
 
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DJMadMax schrieb:
Hier ergibt sich also die klassische Frage, wie lange man gewillt ist, mit seiner Kaufkraft in Vorleistung zu treten, bis sich der wirtschaftliche "Break Even" auszahlt. Die ca. 35 Euro Aufpreis vom GX zum PX würden sich demnach erst nach ca. sieben Jahren Betrieb bemerkbar machen. Der Aufpreis von ca. 70 Euro vom GX zum TX erscheint zwar hoch, rechnet sich dafür anhand unseres Beispiels jedoch schon nach "nur" ca. fünf Jahren.
Gerechnet mit Netzteilen, auf die es 12 Jahre Garantie gibt ;)

DJMadMax schrieb:
Ob es diesbezüglich also vom wirtschaftlichen Standpunkt aus sinnvoll ist, zu einer möglichst hohen Energieeffizienzklasse zu greifen, sei dahingestellt. Besonders in Anbetracht des stetigen Wandels in der IT-Welt ist es schwer, mit Komponenten auf mehrere Jahre hinweg zu planen, wobei jede Komponente im Idealfall so lange wie möglich genutzt werden darf, das trifft selbstverständlich auch auf PC-Netzteile zu.
Das trifft mich aktuell... Ende 2018 hatte ich das Seasonic Prime Titanium Fanless 600W gekauft mit dem Gedanken, dass das mindestens bis 2030 genutzt wird. An den grundlegenden Normen für Netzteile hatte sich ja schon ewig nichts grundlegend geändert...

Tjoa, jetzt steht ATX 3.0 und PCIe 5.0 vor der Tür mit GPUs, die sich wohl in naher Zukunft 600W auch gerne mal genehmigen wollen.

Vermutlich wird dann in den nächsten 1-2 Jahren das 200€ teure 600W Titanium Fanless in den Heimserver wandern und das dort verbaute Seasonic X-Series X-660 als Notfall-Netzteil in den Schrank gelegt.

DJMadMax schrieb:
Aktuell ist es jedoch eine reine Gewissensfrage, wie hoch man die Energieeffizienzklasse für sich selbst ansetzt.
Wirtschaftlich im Heim-PC vielleicht.

Im Server mit 24/7 Betrieb und teils ziemlich hohen durchgehenden Belastungen ist ein Titanium Netzteil fast selbstverständlich. Ich glaube ich habe schon länger keine Server-Hardware mit Platnium Netzteil verbaut.

Das gesagt, hat Titanium auch den Vorteil der geringsten Abwärme und damit fast immer die leisesten Kühllösungen (oder auch die leistungsstärksten passiven Netzteile). Damit ist es mir als Silent-Fanatiker den Aufpreis locker wert...

DJMadMax schrieb:
Titanium-Netzteile mit 500 Watt gibt es leider gar nicht, weshalb ich hier auf das Seasonic Prime TX-650 ausweiche, welches für derzeit 175 Euro ab Lager zu bekommen ist.
Das Enermax MaxTytan gab's zwischendurch mal für ~140€, aber wohl schon länger nicht mehr.

Fujiyama schrieb:
Wenns nach den Grünen geht handelt es sich sogar um Kobold
Aber das ist doch eine Programmiersprache ;)
 
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Sehr schön, das wird hoffentlich so manche Diskussion überflüssig machen ;)
Danke für die Arbeit :)
 
Bei allen außer 80 PLUS Titanium kann also die Effizienz bei niedriger Leistung ins Bodenlose sinken? ...

Fujiyama schrieb:
Wenns nach den Grünen geht handelt es sich sogar um Kobold
halte ich für ein Gerücht
 
KitKat::new() schrieb:
Bei allen außer 80 PLUS Titanium kann also die Effizienz bei niedriger Leistung ins Bodenlose sinken? ...
Theoretisch darf der Hersteller das dann, ja. Ins Bodenlose sinkt die Effizienz hier glücklicherweise aber nicht.

Dennoch ist das natürlich auch ein wichtiger Punkt, denn wenn der PC die meiste Zeit über stromsparend mit z.B. 60-70 Watt läuft, gleichzeitig jedoch ein 1000 Watt-Netzteil verbaut ist, so wird man keinen optimalen Bereich haben, in dem das Netzteil seine Effizienz ausspielen kann.

Jeder von euch kann sich ja selbst einmal den Spaß machen, sofern ein simples Strommessgerät vorhanden ist: schließt den PC daran an, startet in's Windows und wenn nach dem Laden der ganzen Hintergrundprozesse der Idle-Status eintritt, könnt ihr sehen, wie viel Leistung euer Netzteil im Idle-Zustand des PCs zieht. Gleichzeitig könnt ihr z.B. über HWiNFO64, AIDA und co. auslesen, wie viel Strom aktuell die einzelnen Komponenten ziehen. Das addiert ihr, rechnet noch ein paar Watt drauf für RAM, Laufwerke, Lüfter und sonstig verbaute Peripherie (der Stromverbrauch dieser Komponenten muss bekannt sein) und dann seht ihr auch, wie weit ihr von der Stromaufnahme des Netzteils entfernt seid.

So dramatisch ist das im Niederlastbereich zum Glück nicht mehr wie früher, aber dennoch sollte ein PC-Netzteil auch mit Bedacht auf den Idle-Zustand des PCs gewählt werden.
 
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DJMadMax schrieb:
So dramatisch ist das im Niederlastbereich zum Glück nicht mehr wie früher, aber dennoch sollte ein PC-Netzteil auch mit Bedacht auf den Idle-Zustand des PCs gewählt werden.
Leider wird der Niederlastbereich seltenst gründlich getestet. Vorbildlich ist hier TweakPC.
 
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Danke für den Artikel... auch wenn er vermutlich nicht viel helfen wird, wie wir wissen wird in neun von zehn Fällen "who cares, Hauptsache viel" empfohlen und "überdimensioniert" ist ein pauschales Fremdwort.

Der Fairness halber ist die Effizienz zwischen 10 und 20% Last durchaus gestiegen (und stabiler geworden) und von 5 is 10 paßt auch noch relativ gut. Das war schon mal ganz anders.

Trotzdem, einfach mal 1500W in den PC stecken "weil ich es kann" gibt halt mehr Verlustleistung als den Kopf einzuschalten und sich zu fragen: was brauche ich WIRKLICH?

Tatsächlich problematisch sind aber aktuelle Grafikkarten und die nächsten werden nicht besser. Da mußt schon das Potential für die GK einplanen... und auch die kurzen Lastspitzen müssen irgendwie unter.
Und dann wird es interessant. PC im Idle vs. PC beim Spielen gehen dann nur noch sehr schwer zu vereinbaren.
 
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Das zeigt mir vor allem eines:
Überlege dir vor der Wahl des Netzteils, wie und wie oft der PC genutzt werden soll :D

Vielen Dank für den Artikel, sehr interessant!
 
Also seit vorsichtig mit 80 Plus angaben, gibt 115V und 230V Zertifikate und die sind eben nicht 1zu1 übertragbar.

Von Guckmalrein gab es einen etwas nüchterneren Beitrag
https://www.computerbase.de/forum/threads/80plus-gold-oder-auch-umweltschutz-fuer-dumme.763741/

Passt auf bei niedrigen Lasten da ist der unterschied ob ein Netzteil 80 oder 88% Wirkungsgradnicht so relewand, ergo 88/80% von 20W Last

Dann gibt es leider viele Fakes


 
Tinpoint schrieb:
Naja, was heißt "nüchtern" ^^ Er schrieb den Artikel schon recht reisserisch, kommt letzten Endes aber zum gleichen Schluss wie ich auch.

Das Interessante dabei ist:
Er vergleicht, weil 2010, noch Bronze/Silber zu Gold, ich habe hier Gold/Platinum dem Titanium-Label gegenüber gestellt.

Es ist also gut und gleichzeitig beruhigend, dass in den letzten 12 Jahren genau das für Gold-Netzteile eingetreten ist, was ich nun auch für Titanium-Netzteile propagiert habe: die Preise werden sich nach unten orientieren, da die neuere, energiesparende Technik zum Standard wird.

Als Early Adopter, wie in so vielen Bereichen, muss man immer einen erhöhten Kaufpreis einkalkulieren und gleichzeitig auch damit rechnen, dass nicht alle Kombinationen aus verschiedenen Komponenten miteinander harmonieren oder dass die neue Technik überhaupt und generell fehlerfrei agiert.

Beim Umweltgedanken bin ich on par mit dem TE des verlinkten Artikels (der leider schon 2 Jahre lang nicht mehr in CB eingeloggt war). Es ist viel umweltschonender, sein altes, aber noch funktionierendes Produkt weiterzuverwenden, anstatt ein mit viel Aufwand und Material hergestelltes, neues Produkt einzusetzen, das zu Lebzeiten vermutlich nicht einmal die Investitionskosten amortisieren kann.
 
Fujiyama schrieb:
Wenns nach den Grünen geht handelt es sich sogar um Kobold
Wenn es nach denen wirklich geht, müsste ein NT nur mit Luft und Liebe bzw. mit einem Hamsterrad funktionieren.😏
P.s.: Der Hamster kann einem Leid tun.😲
 
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DJMadMax schrieb:
Naja, was heißt "nüchtern" ^^ Er schrieb den Artikel schon recht reisserisch, kommt letzten Endes aber zum gleichen Schluss wie ich auch.

Das Interessante dabei ist:
Er vergleicht, weil 2010, noch Bronze/Silber zu Gold, ich habe hier Gold/Platinum dem Titanium-Label gegenüber gestellt.

Es ist also gut und gleichzeitig beruhigend, dass in den letzten 12 Jahren genau das für Gold-Netzteile eingetreten ist, was ich nun auch für Titanium-Netzteile propagiert habe: die Preise werden sich nach unten orientieren, da die neuere, energiesparende Technik zum Standard wird.

Als Early Adopter, wie in so vielen Bereichen, muss man immer einen erhöhten Kaufpreis einkalkulieren und gleichzeitig auch damit rechnen, dass nicht alle Kombinationen aus verschiedenen Komponenten miteinander harmonieren oder dass die neue Technik überhaupt und generell fehlerfrei agiert.

Beim Umweltgedanken bin ich on par mit dem TE des verlinkten Artikels (der leider schon 2 Jahre lang nicht mehr in CB eingeloggt war). Es ist viel umweltschonender, sein altes, aber noch funktionierendes Produkt weiterzuverwenden, anstatt ein mit viel Aufwand und Material hergestelltes, neues Produkt einzusetzen, das zu Lebzeiten vermutlich nicht einmal die Investitionskosten amortisieren kann.


eher sehr provokant, war seine Art aber er ist aus der Branche gewesen, leider auch nicht mehr online.

Egal ob Bronze vs Silver oder Gold vs Platin

Mein Tipp ist hängt euch nicht an Bronze, Gold, ... auf sondern an realen belastungen und den dazu passenden Netzteil

Ein Bronze Netzteil kann sinnvoller sein als Gold und es kann sein das passendes Gold Netzteil effizienter agiert ein schlecht gewähltes Platin und nein gleiche Wattklasse
Viele Netzteile sind heute bei niedirgen lasten Effizienter als nötig, aber brechen bei hohen lasten stark ein.

hier mal ein alter extremes Beispiel

https://www.tweakpc.de/hardware/tests/netzteile/bequiet_pure_power_9_cm/i/eff115v.png

Das ist heute extremer geworden

https://www.tweakpc.de/hardware/tests/netzteile/corsair_rmx_2021_550_750_1000/s02.php

Es nützt dir nicht viel deutlichen Aufpreis für TItanium/Platinum zu bezahlen wegen 1-2% besseren Wirkungsgrad und das vielleicht in einem Bereich den dass System auch nicht erreicht.

Deshalb Vorsicht mit pauschalen aussagen und blindem vertrauen in das 8ß Plus Zertifikat.
Wenn wirklich das thema wichtig ist muss genauer hinschauen
 
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