News Ein Jahr unter Elon Musk: X kämpft mit Verlusten und sinkender Reichweite

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neWworld schrieb:
Denke das ein Lobbyist ein eher schlechtes Beispiel ist um die Glaubwuerdigkeite der Files oder deiner Aussage zu untermauern.
Wenn es darum geht, die Aussage zu widerlegen, dass ein jeder, der sich mit einer Sache befasst hat, derselben Auffassung wäre, reicht selbstredend ein einziges Gegenbeispiel. Und zwar auch dann, wenn dieses Gegenbeispiel offen für "die Gegenseite" lobbyiert (was hier nicht einmal der Fall ist, denn es geht um Atomkraft).
Aber Shellenberger ist nun weiß Gott nicht der Einzige, der sich mit den Files beschäftigt hat und darin Skandalträchtiges sieht. Noch im Vorsatz fiel zum Beispiel der Name Matt Taibbi.
neWworld schrieb:
Die Twitter Files sind uebrigens selektierte interne Dokumente dazu noch von Musk selbst ausgewählt. Keine Ahnung warum die allein stehend als bare Muenze oder zur Meinungsbildung herangezogen werden. [...] https://en.wikipedia.org/wiki/Twitter_Files (gleich der erste Satz)
Ich lese dort nur, dass Musk die Dokumente übergeben aber laut eigener Aussage nicht gelesen hat ("CEO Elon Musk gave the documents to journalists [...] Musk later stated he had not read the documents before their release to Taibbi and Weiss.[15]").

Zudem ist es bei Weitem nicht so, dass ausschließlich die politische Linke durch die Files ihr Fett wegbekommt. Ganz im Gegenteil:

"Laut Matt Taibbi intervenierten im Wahlkampf sowohl Demokraten als auch Republikaner bei Twitter, um missliebige Äusserungen zu tilgen. Dass die Demokraten damit generell erfolgreicher waren, geht aus den «Twitter-Files» bis anhin nicht hervor."
https://www.nzz.ch/feuilleton/twitter-files-elon-musk-matt-taibbi-ld.1717034
neWworld schrieb:
Es wurde auch niemanden vom jeweiligen Spektrum abgehalten sich bei Twitter einen Job zusuchen und wer da erstmal dabei ist kann seinen Bias unteranderem in die Moderationsarbeit einfliessen lassen. Bist du erstmal drin wird die Kuendigung schwierig egal welchem Lager man sich zuordnet.
Eine politisch einseitige Belegschaft einer Meinungsplattform ist problematisch völlig unabhängig davon, ob sie durch einen "freien Markt" zustande gekommen ist oder nicht. Davon abgesehen gibt es Richtlinienverhalten und sozialen Druck unter den Mitarbeitern.

Und eine Kündigung ist alles andere als schwierig (insb. im Hauptsitzland USA). Schon vergessen, dass Musk innerhalb kürzester Zeit über 80 % der Belegschaft entlassen hat?
neWworld schrieb:
Mit solchen angeblichen beweissen braucht es jahrelange Ermittlungen....Ein Schelm wer denkt das wäre politisch instigiert.
Schwer belastende Bild-, Video- und Tonaufnahmen als angebliche Beweise? Ist klar.
Da konnte nur richtig dick etwas zusammengetragen werden, weil es da auch richtig dick etwas zu finden gab. Und dick ist hier durchaus wörtlich zu verstehen: die Ermittlungsakten (auch andere NGOs betreffend) sind mittlerweile weit über 600 Seiten schwer.
Benj schrieb:
Ich gebe mir wirklich Mühe, Meinungen ernst zu nehmen, aber an der Stelle schaffe ich es einfach nicht mehr, sorry.
Wegen der 10 € pro Monat, die sich viele nicht leisten können sollen? Wer soll das eigentlich sein? Menschen aus der 3. Welt?
Zumal Feeds hochgradig personalisiert sind und viele Nutzer ohnehin größtenteils in den eigenen politischen Blasen agieren (die mittels ausführlicher Blocklisten verfestigt werden).

Davon abgesehen kann ich schwer nachvollziehen, wie man die größere politische Diskursfreiheit nicht sehen kann, nun da viel weniger wegmoderiert wird und sich auch viele Nutzer trauen ihre Meinung offener kundzutun. Man kann das möglicherweise für schrill halten oder darin auch einen rauen Tonfall sehen, aber dass der Diskurs offener ist, steht doch außer Frage?
 
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meisterkatzen schrieb:
Das alte twitter + Meinungsfreiheit
Das gab es leider nie.

Auch da wurden, wie nahezu überall, Meinungen sujektiv ausgefiltert.
Egal welcher couleur.

Jetzt ist es (subjektiv gesehen) ausgeglichener.
Egal welche Religion oder Politik, alles bleibt (be)stehen. Auch wenn das heißt, dass unliebsame Nachrichten und Beiträge, die politisch nicht ganz korrekt sind, trotzdem geschrieben und gelesen werden können.

Oft wurden auch Nachrichten die faktisch richtig sind, politisch aber ungewollt, ebenso von der alten Zensurgarde bei Twitter entfernt.
Demnach ist der Weg den Musk bestreitet, nämlich nahezu alles stehen zu lassen, so wie es dass (eines der wenigen Guten Dinge der USA) US-Gesetz vorschreibt, der bessere Weg.
Freie REDE und wenn es falsch ist, dann haben sich Die, die es lesen selbst darum zu kümmern ob sie die Aussagen für bare Münze nehmen, sprich Medienkompetenz lernen, oder es als ideologischen oder faktischen Schwachfug halten.

Ich bin ein Freund der Muskschen Variante, also im klaren Gegensatz zu der Idelogie- und Zensurkeule wie es hier im Forum u.A. betrieben wird.
 
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Kaboooom schrieb:
Was Musk für die Meinungsfreiheit durch den Kauf von Twitter getan hat, lässt sich ihm aus meiner Sicht daher gar nicht hoch genug anrechnen. Auch wenn die gewonnene Meinungsfreiheit nach rechts und der nun politisch offene Diskurs vielen Linken ein Dorn im Auge sind.
Bin ich 100 % bei dir.
Offener Diskurs ohne ideologiebetriebene Meinungseinschränkung.

Gerade weil es auch einen klaren Unterschied zwischen rechten Beiträgen und rechtsextremen Beiträgen gibt (ebenso auf linker Seite des politischen Spektrums).
Extreme Inhalte und damit z.B. Aufrufe zu Gewalt gegen rechte Meinungen oder Unterdrückung linker Meinungen, sind widerlich und gehören nicht nur gelöscht, sondern bestraft.
Linke und Rechte Meinungen hat eine Demokratie und Menschen welche die Regeln einer Solchen akzeptieren, tolerieren (so Einer bin ich z.B. - ich kann mit Föderalismus und dessen glasklaren Nachteilen, nur zuliebe des Schutzes vor einer "Diktatur" absolut nichts anfangen, toleriere es aber und lebe somit trotzdem zufrieden) oder auch absolut als einzige Option sehen, auszuhalten.

Da hat der ungeliebte Herr Steinmeier leider Recht.
Kuristina schrieb:
Gilt das für alle Länder und Firmen, die Geschäfte mit/in/über Saudi Arabien machen oder nur für Musk?
Sehr wichtige Frage. Denn die Aussage deines Zitierten ist klassisches Framing der eher pseudokorrekten Doppelmoral-Bubble.
Benj schrieb:
Ja klar, kann ich mir 10€/Monat leisten, aber viele eben nicht,
Die Frage ist, ob du es willst!
Für politisch völlig wertlose Diskussion Geld auszugeben, ohne direkten Einfluss auf das Staatsgeschehen zu haben, wie es (gewählte) Politiker selbst im kleinsten Kaff haben.
Deine Nachrichten sind nach wenigen Stunden nur noch empörtes Getue, die Entscheidungen und Sätze eines Politikers haben für das Lebensumfeld der Menschen nicht selten gravierende Folgen.
 
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Kuristina schrieb:
Gilt das für alle Länder und Firmen, die Geschäfte mit/in/über Saudi Arabien machen oder nur für Musk?
Wer propagiert denn ansonsten Meinungsfreiheit für alle und nimmt Kohle von den Saudis? So jetzt als Privatperson und/oder Firma?
 
Kaboooom schrieb:
Grundsätzlich gibt es aber ganz erhebliche Unterschiede zu Twitter vor Musk: Ein Abo steht jedem offen, ist unabhängig von der politischen Ausrichtung und finanziell absolut erschwinglich.
Also hat der durchschnittliche Inder, oder der Großteil der Bewohner der sogenannten dritten Welt einfach keine Meinung oder Reichweite zu haben?
 
BVZTIII schrieb:
Meinungen, die gegen Elons Ansichten gehen, werden gelöscht und nicht selten deren Kanäle gebannt.
Gibt gerade einen relevanten Fall: https://www.wired.com/story/x-twitter-ban-critics/

Ein früherer (2015 ausgeschieden) Mitarbeiter versucht mit empirischen Daten die Zunahme von rechtsextremistischen Inhalten zu belegen, soll dabei laut X aber gegen Nutzungsbedingungen verstoßen.

Sein Account war dieses Jahr schon mal einige Monate gesperrt, wurde aber nach einem Gerichtsurteil wieder aktiviert. Zwischenzeitlich wurden die Nutzungsbedingungen von X geändert (die nunmehr Scraping jedweder Form auszuschließen) und der Account nun wieder dicht gemacht.

Geht jetzt wieder vor (ein erst mal deutsches) Gericht, um idealerweise festzustellen, wie transparent ein solches Unternehmen sein muss. Zeigt aber schön, wie Unternehmen sich gegen unliebsame Berichterstattung wehren. Bei schwindenden Werbeeinnahmen hört dann selbst für Musk der Spaß auf.
 
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