News Einsparungen von Milliarden-Beträgen: Deutsche Bahn kürzt bei der Digitalisierung

Ich fahre regelmäßig Bahn und das Problem liegt nicht nur an Digitalisierung sondern schon der reine Zugbetrieb funktioniert nicht. Fast jede meiner Fahrten ist verspätet, teils erheblich. Oft kommt die DB mit der Hälfte der Fahrzeuge an und die Passagiere die warten können sich dann weil logisch nur die Hälfte der Plätze verfügbar sind in die Gänge quetschen. Sowas verstehe ich nicht.
Dann musste ich mal 3 Zugführern die neben mir saßen zuhören und der ältere hat dem neuen erklärt, dass er schon seine Krankheitstage ausnutzen sollte, weil er sonst blöd ist. Man hat da auch die Verspätungen auf die Planer geschoben, anscheinend hat jeder Zugführer bei der DB 5 Mitarbeiter die seine Fahrten planen/einteilen. Und dort passieren falsche Planungen der Fahrten mit Übernachtung für den Zugführer. Stichwort Ruhezeiten einhalten. Die freie BahnWirtschaft scheint nur 1/5 solcher Mitarbeiter zu haben, so viel effizienter.

Zur Digitalisierung frage ich mich, wie die immer falsche Prognosen der Fahrgäste eines Zuges zustandekommen. Schon bei "geringer Auslastung" sind die Hälfte der Plätze besetzt, bei 2 von 3 Männchen in der App kriegt man keinen Platz mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Avatoma schrieb:
@areiland

Ich verstehe durchaus was du meinst und welche Vorteile theoretisch denkbar sind. Meine Praxiserfahrung sagt mir aber: Man kann es auch lassen. Dann hat man halt eine Behörde mehr, in der vor allem Beamte arbeiten und Entscheidungen treffen, die desinteressiert sind und keinerlei Interesse an besonders guter Leistung haben, weil jegliche Anreize (Belohnungs-/Bestrafungssysteme) fehlen.

Das Problem heißt nicht „Behörde“ sondern trifft so 1:1 auf alle größeren Betriebe zu.

Das ist völlig egal ob da jemand verbeamtet ist oder angestellt. Ich arbeite seit 6 Jahren nicht mehr im Mittelstand und die Menge an Geldverbrennung um sich mit Ausschreibungen zu befassen (sowohl im Aufträge zu bekommen als zu erteilen) ist einfach gigantisch, egal um welche Summen es geht.

Aus meiner Erfahrung ist es einfach völlig absurd anzunehmen ein privates Unternehmen würde pauschal effizienter geführt oder hätte kompetentere Mitarbeiter. Bezüglich Fahrplan hat ein Bekannter der in einem Leitstand arbeitet den Kommentar abgelassen, dass hier im Zuge der Sparmaßnahmen erfahrene Mitarbeiter vor die türe gesetzt wurden, stellen über 10 Jahre nicht nachbesetzt und die neuen Mitarbeiter keine Praxiserfahrung haben was die Abläufe und die nötigen Puffer/Abfolgen angeht - jemanden fragen geht auch nicht, ist ja niemand mehr da.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Autokiller677
iWrite schrieb:
[...] wäre es nicht zu dem Streiktheater gekommen. Soll nicht heißen dass ich den Leuten die Gehaltserhöhung nicht gönnen würde, [...]
Ohne solchen Druck durch Streiks würde sich das Gehalt wohl kaum erhöhen.
 
Karl S. schrieb:
statt mit günstigen, sauberern russischen Gas.
Dank Russland ist das Thema günstiges Gas nun aber vorbei. Gazprom lies bereits vor dem Krieg die Gasspeicher leer laufen, drosselte dann ab dem Krieg weiter die Lieferung und stelle diese im August 2022 komplett ein, als NS noch intakt und die AKW noch in Betrieb waren. Atomkraft ist auch durch, dank des Ausstiegs der CDU im Jahr 2011.
Karl S. schrieb:
Aktuell zahlen wir aber Millionen, während die Armuts Migration nach DE unvermindert weitergeht und das kostet uns Milliarden jährlich.
Leider haben wir keinen zweiten Planeten, mit dem wir vergleichen können, ob nicht komplett ohne Entwicklungshilfe noch mehr Migranten kämen. Ich vermute schon.
Karl S. schrieb:
Sowohl E Autos als auch E Züge werden zu einem nicht kleinen Teil mit Kohle-Strom betrieben,
Energie durch Kohlegewinnung geht seit Jahrzehnten zurück und auch damit sind e-Züge und e-Autos immer noch sauberer, als an fossilen Brennstoffen festzuhalten.
Karl S. schrieb:
Wir zahlen täglich für den Export von grünem Strom zur Mittagszeit, weil wir nen Überschuss haben und Nachts zahlen wir für den Import von französischen Atomstrom, weil wir bei Dunkelflaute unseren Bedarf nicht decken können
Wir importieren aber auch dann, wenn es günstiger ist und exportieren, wenn wir überschüssige Energie haben, so wie andere Länder das mit Hilfe des Energiemarktes auch tun. Im Vergleich zu Frankreich müssen wir Energie auch nicht subventionieren und wir müssen auch nicht 50% unserer Energieträger temporär herunterfahren, weil wir die Dinger im Sommer nicht gekühlt bekommen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: ghecko, Ezechiel, T1984 und 2 andere
@s0undjan Ich stimme dir keinem Punkt zu. Du vertrittst eindeutig eine Linksgrüne Weltanschauung und ich eine Rechtskonservative. Wir werden nicht auf einen Nenner kommen und weder du noch ich werden irgendwo nachgeben. So ist das doch immer wenn man mal ehrlich ist. Aber danke fürs Gespräch. 😊
 
@Karl S. liest sich bei dir alles wie auf dem Twitter-Kanal gewisser AfD-Politiker, wundert mich jetzt nicht. Radwege in Peru sind Teil von fest eingeplanten Budgets für Entwicklungshilfen, das ist eine Vereinbarung an der sich Deutschland seit knapp 50 Jahren beteiligt https://www.bmz.de/de/ministerium/zahlen-fakten/oda-zahlen/hintergrund/leitfaden-oda-19206

Dieses Geld wird jedenfalls ohnehin nicht für sozialen Wohnungsbau oder die DB verwendet. So ist das nunmal wenn man sich zu Spenden verpflichtet und nicht nur innerhalb der Landesgrenzen denkt
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: KitKat::new()
@christan Das kannst du rechtfertigen wie du willst, ich bin dennoch der Meinung, dass es in der deutschen Infrastruktur besser angelegt wäre. 😉Dein Beitrag klingt für mich nach KPD.
 
Karl S. schrieb:
@s0undjan Ich stimme dir keinem Punkt zu. Du vertrittst eindeutig eine Linksgrüne Weltanschauung und ich eine Rechtskonservative. Wir werden nicht auf einen Nenner kommen und weder du noch ich werden irgendwo nachgeben. So ist das doch immer wenn man mal ehrlich ist. Aber danke fürs Gespräch. 😊
Junge, nein. Ad hominem ist kein Argument und deine Weltanschauung hat nichts mit Fakten zu tun. Als Konservativer sollte dir das achte Gebot als kernbestandteil deiner christlichen Weltanschauung bestens bekannt sein.
Also, können wir bitte wieder über Tatsachen reden und uns über die Bedeutung streiten?

So als Zusatz: Wie fängt ein Mathematiker Löwen? Wer setzt sich in einen Käfig und definiert sich selbst als draußen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: s0undjan und Autokiller677
@B.XP Du mögest es mir verzeihen dass ich als frischer Papa weder nerv noch zeit dafür habe, mich in eine Diskussion zu verstricken, die 1. fruchtlos ist und 2. früher oder später sowieso im Off topic landet. Ich habe noch nie bei politischen Debatten gesehen, dass einer mal nach gegeben hätte, sei doch realistisch.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Avatoma und Klingeldraht
Deine Talking-Points haben - selbst bei den wissenschaftlich-technischen Themen - halt wenig mit Fakten zu tun. Da wird's in einem Technik-Forum jetzt nicht gerade Zustimmung regnen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: ghecko und KitKat::new()
Karl S. schrieb:
Du vertrittst eindeutig eine Linksgrüne Weltanschauung und ich eine Rechtskonservative.
Vom Thema Energiepolitik abgesehen mag das so sein und das ist in Ordnung. In wie weit Entwicklungshilfe dazu führt, Migration vorzubeugen und für Stabilität zu sorgen, lässt sich ohne ein zweites Afrika ohne Entwicklungshilfe nur schwer einschätzen, da haben linksgrüne und rechtskonservative verschiedene Ansichten.

Was das russische Gas angeht und auch wie der Energiemarkt allgemein funktioniert, hat das weniger mit einer Weltanschauung zu tun, sondern ob man die Fakten anerkennt. Ich muss nicht linksgrün sein, um zu wissen, dass das Thema Gas einseitig von Russland beendet wurde, als sie die Lieferung einstellte, die sie bereits vor dem Krieg drosselte. Diese Fakten erkennen auch Konservative in der CDU an. Die wissen auch, wie der Energiemarkt funktioniert, auch wenn sie aus wahltaktischen Gründen beim Thema Atomkraft bei potenziellen Wählern punkten wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: B.XP
Karl S. schrieb:
weder nerv noch zeit dafür habe, mich in eine Diskussion zu verstricken, die 1. fruchtlos ist und 2. früher oder später sowieso im Off topic landet
Sorry, aber wenn du mit den Talking-Points rund um “fährt mit Kohle”, “sauberes russisches Erdgas” und “Migration” herkommst, dann hast du entweder gute Argumente die zum Thema beitragen oder lässt das ganze vom Start weg.

Ich führe dir nur mal eben die Absurdität dieser Talking-Points vor Augen: Wir sprechen hier von der DB, die als AG organisiert ist und so geführt wird und aus der der Bund Milliarden als Dividenden abgezogen hat noch lange bevor Migration ein größeres Thema war. Preisfrage: Wie viel mehr Geld hätte die Bahn mehr, wenn von einem Tag auf den nächsten gegen jede Verfassungskonformität Armutsmigranten auf die Straße setzen und verhungern lassen würden? Wieviel mehr Beschaffungskriminalität mehr hätten wir auf einmal auf den Bahnhöfen?
Inwiefern hat die Kohleverstromung, in manchen Teilen des Landes ein heißes Thema weil es um das Selbstverständnis geht, überhaupt eine Auswirkung auf die Kosten und Investitionen der Bahn? Wohin müsste sie gehen, damit die Bahn mehr Spielraum für Investitionen hat? Und was hat irgendwelches russisches Erdgas mit der Bahn zu schaffen?

Mit wievielerlei Maß muss man messen, damit man den europäischen Stromhandel verurteilt obwohl der genau den Sinn hat, die günstigsten Preise für die Verbraucher zu erzielen, weil er da die Leistung über eine Landesgrenze geht (was den europäischen Stromkonzernen eben sowas von egal ist). Aber wenn man Energie im großen Maßstab importiert und damit Abermillarden aus dem Land fließen ist das irgendwie erstrebenswert? Sollte man sich da nicht eher für den Aufbau nationaler Speicher stark machen? Immerhin geht es da um Verfahren die deutsche Konzerne seit um die Hundert Jahren in Perfektion beherrschen.


Ich setze mich dann auch zwischen alle Stühle, wenn ich fordere dass für den Bau von Bahnstrecken die Auflagen in Sachen Umweltschutz und den Schutz individueller Rechte (siehe Lärmschutz und Eigentum) samt Klagemöglichkeiten ganz drastisch zurückgefahren werden müssen um der NIMBY-Fraktion die Munition zu nehmen.

Es gäbe noch weitere Möglichkeiten zu sparen. Z.B. aus der Einzelzulassung für jeden Zug eine Typgenehmigung analog Automobil zu machen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Bl4cke4gle
Ich halte es für erwähnenswert, dass die "Digitale Schiene Deutschland" ja eigentlich ein sehr sinnvolles Zugpferd (höhö... ;)) für die Zukunft ist. Zu einer der letzten InnoTrans (2022?) hatte ich mir aus erster Hand mal erklären lassen, worum es geht - beim Digitalen Stellwerk z.B. (auch) um die Abstraktion der einzelnen Zuliefertechnologien für Infrastrukturtechnik und Stellwerke, die heute hauptsächlich proprietär und je nach Hersteller genutzt werden (müssen). Themen inkompatible Technik, Bedienung (Mitarbeiterschulung / -Ersatz) etc. ...

Sicherlich kann man da das eine oder andere auch erstmal hintenanstellen, aber mal pragmatisch gedacht: Wenn heute Personal und Infrastruktur ein Problem darstellen, könnte man vielleicht durch (nach unten) angepassten Betrieb an diesen plus der finanziellen Baustelle effektiv für teilweise Linderung sorgen?

Beim Fernverkehr zu sparen könnte relativ simpel sein, denn hier stehen mWn. normalerweise keine Verpflichtungen zur Leistung dahinter und es wird recht regelmäßig Gewinn eingefahren. Unrentable Verbindungen weniger anzubieten dürfte daher tendenziell ein Komfortproblem sein, das aber zugegebenermaßen (vgl. Anhebung der Trassengebühren) bereits stark um sich greift und zu negativer Presse führt(e).

Beim Nah- und Regionalverkehr sieht das alles etwas anders aus, hier ist das staatliche Zuschussgeschäft wohl üblich und eine gewisse Verbindlichkeit gegeben.

Am Rande noch: In der "Lage der Nation" (#389) wurde neulich gut aufbereitet darauf hingewiesen, die Kapitalerhöhung sei eine der möglichen Umgehungsmöglichkeiten der Schuldenbremse - Unternehmensbeteiligungen sind da wohl out of scope. Ein derartiger Kunstgriff bietet sich bei der Bahn (als Konzern in Staatshand & siehe vorletzter Absatz des CB-Artikels) natürlich an.
 
wenn es keine digitalen fahrpläne gibt kriegen deutlich weniger menschen mit wie unzuverlässig/unpünktlich der verein ist, daher fordere ich die digitalisierung ganz abzuschaffen und wieder jährlich diese gelben fahrpläne an die infosäule zu kleben!
 
KlaasKersting schrieb:
Deutschland hat Rekordsteuereinnahmen, aber spart an Infrastruktur.

Es betrifft ja nicht nur die Bahn, Brücken sind in miserablem Zustand und dauernd gesperrt, Schulen fallen auseinander.

Das sind alles Investitionen, die sich langfristig rentieren würden, stattdessen wird das Geld für „gewisse andere Dinge“ verprasst.

Kann man sich nicht ausdenken.
Wissing muss Prioritäten setzen und da ist der Neubau und Ausbau von Autobahn eben wichtiger. Und die Milliarde die er gefunden kat, fehlt halt der Bahn.

5800km modernisierte Schiene stehen 38.000km Straßenneubau entgegen.
Wir wollen es aber so, sonst würden nicht schon wieder 30% ein "weiter so" wählen. Und dass sich die CDU plötzlich um die Schuldenbremse kümmert, hat schon was ironisches. Bei der Verschuldungsquote können wir uns mal eben ~60mrd fast ohne Zinsen leisten. Aber EZB und IWF haben ja keine Ahnung.

Ach ja Österreich ist seit 2004 dabei ETCS L1 flächendeckend zu bauen und seit 2016 L2, ebenso SbB. Wir geben im Schnitt ~50€ pro Nase aus, halten Bahnlärm für lauter als den von Autobahnen und bauen an ETCS L1 leider viel zu inkonsequent. Lange Planungsphasen geben einem den Rest. Wer über die Bahn meckert, darf nicht die CSU und CDU vergessen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Autokiller677, Bl4cke4gle, B.XP und eine weitere Person
Gigaherz schrieb:
Gibt es irgendwo eine Rechnung die zeigt wie teuer es wäre den Laden dichtzumachen, verscherbeln und das komplette Schienenetz von Grund auf neu zu machen?

Es gibt Rechnungen, das Zeigen wie viel in etwas das ganze verfügbare Schienennetz inkl. bestehenden kostet. Das sind aber in der Regel so große Zahlen, dass man mit den Beträgen nichts mehr anfangen kann. Etwa 90 Milliarden soll etwa kosten, einfach nur das bestehende Netzt auf den aktuellen Stand zu bringen.

Das Problem, man wird so etwas rein privatwirtschaftlich, kaum bis nicht hinbekommen. Infrastruktur gehört einfach in Staatshand. Aber halt auch vernünftig organisiert und geplant. Bei DB wurde halt alles Falsch gemacht, was falsch gemacht werden konnte.

Ein Staatsmonopolist, der privat geführt wurde, wo die Gelder international investiert wurden, während das eigene Netz tot gespart wurde. Ähnlich wie es auch bei anderen privatisierten Staatsunternehmen der Fall war bzw. gewesen ist. Sprich da, wo investiert werden müsste, in die eigne fürs Gemeinwohl notwendige Infrastruktur, dort wird in der Regel nicht investiert.

Sehr schönes Video von Simlizisimus, was für vieles ne Erklärung, aber auch nur wenig Antworten liefert.

 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Rockstar85 und Gigaherz
Die S-Bahn-Berlin GmbH ist ja eine hundertprozentige Tochter der Bahn AG. Dort werden die Stellwerke peu à peu digitalisiert. Soll diese Umstellung etwa auch der Sparinitiative zum Opfer fallen? Ein Nebeneinander von verschiedenen Systemen?
 
cb-leser schrieb:
Ich halte es für erwähnenswert, dass die "Digitale Schiene Deutschland" ja eigentlich ein sehr sinnvolles Zugpferd (höhö... ;)) für die Zukunft ist. Zu einer der letzten InnoTrans (2022?) hatte ich mir aus erster Hand mal erklären lassen, worum es geht - beim Digitalen Stellwerk z.B. (auch) um die Abstraktion der einzelnen Zuliefertechnologien für Infrastrukturtechnik und Stellwerke, die heute hauptsächlich proprietär und je nach Hersteller genutzt werden (müssen). Themen inkompatible Technik, Bedienung (Mitarbeiterschulung / -Ersatz) etc. ...
Definitv erwähnenswert. Dazu sei anzumerken, dass die "digitalen" Stellwerke nicht viel anderes sind als die elektronischen Stellwerke zuvor, nur dass man in Richtung ETCS schielt (ETCS = european train control system. Dies soll den europaweiten Eisenbahnbetrieb vereinheitlichen, so dass Züge quer durch Europa fahren können ohne ständig auf andere Signalsysteme zu stoßen). Das Wörtchen "digital" wurde hier also nur aus Marketing-Gründen dazugebastelt.
Das einfügen von standardisierten Schnittstellen im und ums Stellwerk ist erstmal eine gute Idee, so dass man von mehreren Herstellern beziehen kann. Allerdings wurde mal wieder übertrieben.
Anstatt an sinnvollen Stellen Schnitte zu setzen, wurde das gesamte Stellwerk zerstückelt. Also bleibt theoretisch die Möglichkeit, dass ein zusammengeflicktes Stellwerk mehrerer Zulieferer entsteht. Das "witzige" daran: Die Bahn selbst will die Integration machen. Das heißt, die Bahn selbst ist dafür verantwortlich, dass sämtliche zugelieferte Teile auch zusammen funktionieren. Kein Hersteller wird diese Aufgabe auf sich nehmen und die Hand für die Konkurrenten ins Feuer halten. Das heißt außerdem, dass die Bahn die Möglichkeit verliert, bei Problemen direkt die Hersteller in die Pflicht zu nehmen, so nach dem Motto, es gibt ein Problem, hier, löse es! In Zukunft werden diese dann nämlich nur noch behaupten, dass sie die Schnittstellenspezifikationen einhalten. Bis dann der tatsächliche Grund und der tatsächliche Schuldige gefunden ist, dauert es. Mal ganz davon ab, dass die Bahn an der Stelle überhaupt erstmal Kompetenzen aufbauen muss, da sie dieses Feld bisher den Zulieferern überlassen hat.

cb-leser schrieb:
Sicherlich kann man da das eine oder andere auch erstmal hintenanstellen, aber mal pragmatisch gedacht: Wenn heute Personal und Infrastruktur ein Problem darstellen, könnte man vielleicht durch (nach unten) angepassten Betrieb an diesen plus der finanziellen Baustelle effektiv für teilweise Linderung sorgen?
Naja, das passiert ja im Nachgang automatisch :D
Ausgefallene und verspätete Züge sind ja nach unten korrigierte Betriebsleistungen :D

Im Fernverkehr zu sparen wäre vermutlich möglich, ist aber politsch nicht gewollt. Diese grundsätzliche Strategie müsste aus der Politik kommen. Dort wird aber eher nach mehr Verbindungen und höherem Takt geschrieen. Richtiggehend absurd ist ja schon die fast vollständige Verdrängung des ICs, nur weil immer mehr Käffer eine ICE-Anbindung wollten. Dass auf den Strecken dort gar nicht schneller gefahren werden kann, ist aber allen anscheinend egal. Und so gurkt dann eben anstatt eines ICs ein ICE über die Strecken. Gut, vielleicht fühlt es sich schneller an.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: cb-leser
Ich weiß nicht, wann das letzte Mal eine S-Bahn oder RE pünktlich kam und eine Fahrt im Fernverkehr nicht in einer Vollkatastrophe geendet ist. Letzte Fahrt Hamburg-Köln: anstatt 4 Stunden 8 Stunden!
 
Zurück
Oben