gesperrter_User schrieb:
Die Deutsche Bahn hat im Fernverkehr eine Pünktlichkeit von 63%. Der Laden gehört endlich vollständig Privatisiert
@Zitierer: Betrachtet man das Beispiel Japan, wird deutlich, dass eine teilweise Privatisierung und Liberalisierung des Eisenbahnsektors durchaus positive Ergebnisse erzielen kann. Du hast Regionale Eisenbahngesellschaften, die für den Betrieb bestimmter Strecken verantwortlich sind und die eigenständig in die Modernisierung und Instandhaltung der Infrastruktur und Service investieren können
Die Situation in Japan ist eine vollständig andere und leider eins der dümmsten Beispiele für „alles privatisieren, dann wird alles gut“. Japan hatte von jeher private Parallel-Infrastruktur mit eigenem Grund und Boden mit eigener Infrastruktur. Die JR-Unternehmen ist der ehemalige JR-Konzern und weiterhin im staatlichen Eigentum. Die Aufteilung ist eine Reaktion auf den beinahe-Bankrott um das Bahnsystem egal von welchen Kosten ausgehend Betriebsfähig zu halten. Aber das ganze Unterfangen ist für sich als Unternehmen hoch defizitär - Volkswirtschaftlich aber eins der größten Assets Japans.
Schaut man sich die weltweiten privatisierten Bahnunternehmen an, dann sieht es wie überall im Neoliberalismus aus: Für die Kunden wird es dadurch immer schlechter und teurer.
Man kann das relativ einfach durchschauen: Je mehr Parteien mitverdienen wollen, desto höher werden die Preise.
Aus der Perspektive einer Systemarchitektur ist das gegenwärtige System einer privatisierten Bahn der absolute Murks. Um die verschiedenen Anbieter zu koordinieren braucht es eine viel zuverlässigere Steuerung, weniger Reibungsverluste durch Ausschreibungen, unterschiedliche Beschaffungskosten/Wege pro Anbieter etc.
Wir haben mit der DB ein Beispiel vor der Haustüre welches für alle offen zeigt wie sich Privatisierung mittelfristig auswirkt. 30 Jahre Fahren auf Verschleiß in Sachen Personal, Material, Infrastruktur und Wartung zeigen mehr als deutlich wo die Fehler im System sind.
Infrastruktur ist in einem optimalen System kein Faktor der selbst Gewinn erwirtschaftet, sondern das wirtschaften ermöglicht und entsprechend querfinanziert werden muss.
Wir sehen das am Beispiel Straße-Schiene mehr als deutlich. Mit der Privatisierung werden Anschlüsse für Unternehmen und die Nutzung von Schienen-Infrastruktur immer teurer, obwohl sie effizienter ist. Dagegen ist die Nutzung von Straßen-Infrastruktur nicht nur steuerfrei, sondern Diesel auch noch Subventioniert. Dazu haben wir noch das Thema „mautfreiheit“ auf ursprünglich allen Strecken, mittlerweile ist auch das weniger.