Nachtrag für jeden, der noch nicht versteht, wie es überhaupt dazu kommt:
So wie ich Konsortien im allgemeinen und das Unicode-Konsortium im besonderen verstehe, läuft das so:
Änderungen werden auf Antrag eingebracht. Das Konsortium sitzt nicht den lieben langen Tag da und überlegt "Was können wir noch hinzufügen?", sondern wartet auf Vorschläge.
Irgendeine kleine Aktivistengruppe schreibt dann den Vorschlag für "Mann mit Brautschleier" und weil kein Mitglied des Konsortiums sich dem Vorwurf ausgesetzt sehen will, dass er/sie/es irgendjemanden diskriminieren würde, werden solche Vorschläge einfach durchgewinkt.
Warum sind z.B. asiatische Kulturen jetzt vllt unterrepräsentiert?
1) Vllt. kümmern sie sich nicht um diese kleinen Unterschiede. Das Individuum ist in asiatischen Kulturen oft weniger wichtig, als in unserer Gesellschaft, und muss sich eher der Masse unterordnen. Dementsprechend keine entsprechenden Anträge und keine eigenen Emojis. (Ich wäre ja sonst für ein eigenes Emoji für "Buraku"... sucht mal selbst danach)
2) Das Unicode-Komitee ist selber "rassistisch". Es sitzt in den USA und ist, wenn man mal auf die Webseite schaut, eher aus Menschen aus westlichen Kulturen zusammengesetzt. Dementsprechend haben andere Kulturen vllt nicht das gleiche Gewicht bei Entscheidungen.
Das würde im klagefreudigen Amerika aber sofort zusammenbrechen, wenn der erste Asiate sich diskriminiert fühlen würde. Daher tendiere ich persönlich eher zu 1)
Mein Vorschlag wäre: Jeder Mensch der Erde bekommt einen Unicode-Bereich von 10 Zeichen zugeteilt, die er selbst ganz allein vergeben könnte. Dazu noch 1 Mio generische Emojis.
Meine Vermutung, was das Ergebnis wäre:
90% des Bereichs würden nicht verwendet werden
9% des Bereichs würden mit allen Arten von Penisen gefüllt werden
0,9% wären Doppelungen der 1Mio allgemeinen Emojis
0,1% wären echte, individuelle Emojis
Technisch wäre das ganz einfach: Eine zentrale, verteilte Datenbank und wenn ein Emoji nicht auf dem Endgerät vorhanden ist, muss es nachgeladen werden...