Intruder schrieb:
das setzt aber vorraus, das die Menschen auch mal lernen verantwortungsvoll und vorsichtig mit dem fremden Eigentum umzugehen und wenn sie aus versehen was kaputt machen, dann dafür auch gerade stehen und dafür sorgen, das der Gegenstand auch repariert, sauber zurück gegeben wird damit andere auch ihn nutzen können.
Nicht unbedingt, denn viele Menschen sind relativ verantwortungsvoll und ebenso vorsichtig mit fremden und eigenem Eigentum.
Das Problem in Deutschland und Europa - gerade Italien und Frankreich, da ich da auch Freunde habe und es aus 1. Quelle - ist, dass "öffentliches" Eigentum oft als Selbstverständlich hingenommen wird und sich viele denken, dass irgendwer das Eigentum sauber macht und repariert und das zieht sich teilweise durch alle Schichten der Gesellschaft, das ist aber nicht unbedingt die Mehrheit und gleichzeitig kannst du vom Umgang mit öffentlichen Eigentum auch nicht auf den Umgang in einer Genossenschaft schließen und das habe ich bereits mehrfach erlebt.
Auf der Arbeit erlebe ich immer wieder Leute, die mit unseren Toiletten aber auch unseren Medien und Co nicht gerade Sorgsam umgehen, oft mit der Begründung, dass es ja unsere Aufgabe wäre das Klo sauber zu machen oder wir ja neue Medien kaufen können. Sobald ein Besitzer greifbarer wird, ändert sich der Umgang direkt bei vielen Menschen.
Es ist seltsam, aber die Sorgsamkeit der Menschen hängt oft damit zusammen, ob sie für etwas zahlen oder sich bewusst sind für etwas gezahlt zu haben, oder ob sie es als kostenfrei wahrnehmen und bei letzteres werden die meisten zu unachtsamen Schmutzfinken.
Skaiy schrieb:
Darf ich fragen, warum du dann eine 6900 XT hast, wenn du auf 60 FPS manuell limitierst?
Warum sollte man nicht limitieren, auch wenn man eine schnelle Grafikkarte kauft. Ich hab eine 3090 Ti auf 300 W limitiert und ein FPS-Limit von 72 fps drin. Bei 90 % meiner Spiele verbraucht die Karte so nur noch 50 - 100 W und bei den anderen 10 % kann die Karte auf 300 W gehen und schafft dann die 72 FPS in aller Regel.
In dem Fall reicht dann oft das Gefühl: Die Karte könnte, aber muss ich deswegen?
NedFlanders schrieb:
Aktuell haben wir noch die Möglichkeit dies selbst zu entscheiden, wie wir leben wollen.
Noch haben wir sie und aktuell sind die Einschnitte, die man machen müsste, sogar recht "harmlos" und würden dennoch was bringen.
Aber da ja keiner "verzichten" will, wird irgendwann der harte Cut kommen oder wir rotten uns selbst aus, eines von beiden.
Intruder schrieb:
schön wäre es, wenn man in der Realität nur die "echten Kosten" für Güter bezahlen würde ohne den Profit von Händler x bis Händler y dazwischen.
Das Problem ist eher, dass du heute eine Reihe an Investoren und auch Manger hast, die primär nur noch die Rendite ihrer jeweiligen Filmen als auch Investments sehr hoch stellen und daher an die "Marge" Gewinn aus Umsatz teilweise ungesunde Anforderungen gestellt werden. Die Väter des Kapitalismus - Ford als Rockefeller und Co - haben Anfang des 20. Jahrhunderts erkannt, dass zu viel Gewinn auf lange Zeit ihnen schaden würde, da das Geld dann an andere Stelle fehlt. Man muss ordentliche Löhne zahlen, genug Geld als Firma ausgeben und investieren. Zu hohe Gewinne sind auf lange Sicht schädlich.
Das Bild hat sich heute teilweise deutlich geändert und Investmentbänker als auch Manger sind darauf bedacht möglichst hohe Gewinne aus ihrem Umsatz zu generieren. Während früher Firmen mit 10 - 15 % Gewinn aus ihrem Umsatz als "gesund" galten, fangen bei 10 % die meisten "Analysten" an Panik zu schieben, weil das nicht reicht und Firmen werden heute eher in Richtung 25 % - 30 % gedrück und die Top-Firmen schaffen 40 - 50 %.
Das "funktioniert" heute noch, weil man über die Jahre die Goldbindung des Geldes gelöst hat - Anfänge mit der Wirtschaftskrise in den 20er und 30er - und die Zentralbanken andere Werkzeuge bekommen haben und Geld, dass im heutige System von Banken nur noch zu einem Teil als Einlage existieren muss und der Rest als Buchwert erschaffen wird und erst durch die Rückzahlung des Kredites realisiert wird.
Der Wunsch nach "ewigen" Wachstum, die Konzentration des Geldes auf wenige superreiche Menschen , die fixierung auf hohe Gewinne, sind heute mit eines der Hauptprobleme unsere Gesellschaft und sind auch daran schuld, dass wir gewisse Transformationen überhaupt nicht angehen. Und das soll jetzt keine "Kampfschrift" gegen den Kapitalismus sein oder unser Wirtschaftssystem als ganzes, sondern gegen gewisse Probleme heute, die zu teilen auch unweigerlich bestehen. Das thema ist aber sehr komplex.
modena.ch schrieb:
Seit den 60ern gäbe es die Technologie der Thorium-Salzwasserreaktoren.
Richtig, gibt es.
modena.ch schrieb:
Ist in der Theorie sehr, sehr sicher, da wird kein waffenfähiges Plutonium produziert und drum wurde es nicht eingesetzt. Thorium gibt es en masse.
In der Theorie, aber die erfodertlichen Beweise ist man eigentlich sogar bis heute schuldig geblieben, man hat nur die Theorien geliefert, dass es so sein soll, aber nicht bewiesen.
Gibt dazu auch entsprechende Studien:
http://www.decc.gov.uk/assets/decc/11/meeting-energy-demand/nuclear/6300-comparison-fuel-cycles.pdf
https://www.theguardian.com/environment/2012/sep/13/thorium-alternative-nuclear-fuel-overstated
https://phys.org/news/2012-12-thorium-proliferation-nuclear-wonder-fuel.html
http://www.decc.gov.uk/assets/decc/11/meeting-energy-demand/nuclear/6300-comparison-fuel-cycles.pdf
Sind alle nicht pauschal negativ der Atomenergie eingestellt und diesen Reaktoren, aber bisher ist vieles, was Generatoren der 4. Generation angeht Hypothesen und bauen auf theoretischen Annahmen auf.
modena.ch schrieb:
Verstehe mich nicht falsch, aber in Zeiten wo immer mehr Strom verbraucht wird auch für die Mobilität ist das verbieten von CO2 armen Energielieferanten wie AKWs bzw die Forschung in die Richtung ideologische Verblendung und Dummheit und sonst nichts.
Die Sache ist, dass die Forschung in diese Richtung ja in anderen Staaten auch heute noch laufen, aber die Firmen bis heute nicht mit den Beweisen kommen. Dazu kommt, dass die Forschung in diesem Bereich sehr teuer ist und in der Frühzeit massiv queer subventioniert wurde und auch teilweise heute noch werden.
Auch wenn ich nicht pauschal gegen Atomenergie bin, wir haben auch heute bereits gute Alterntiven, die auch nicht "mehr" Platz benötigen, wenn wir den vorhanden effektiver nutzen würden.
So wie du hier den Atomkraftgenger "ideologische" Verblendung und Dummheit vorwirfst, kann man das gleiche an der Stelle auch dir als vielen Atomkraftbefürwortern vorwerfen, denn am Ende kann man sachliche und als auch logische Argumente sowohl für als auch gegen die Atomkraft anbringen und kann sie unterschiedlich bewerten und ähnlich verhält es sich mit Wind- und Solarenergie.
Am Grad der Ignoranz sind sowohl die Befürworter für Atomenergie und Gegener der Erneuerbaren genauso wenig zu überbieten, wie die meisten anderen Befürworter für irgend etwas. Das sieht man hier an den e-fuels, wo immer noch mit der Infrastruktur argumentiert wird und dass man das für e-Autos aufbauen müssten. Dabei wird vergessen, dass man die Infrastruktur zur Produktion der e-Fuels dann halt in der Sahara oder ober in Venezuela schaffen müsste und auch die Fabriken gebaut werden müssten usw.
Das Problem an diesen ganzen Diskussionen ist, dass die meisten Leute diese verblendet führen, statt wirklich nüchtern.
modena.ch schrieb:
In Deutschland sind Früchte und Gemüse in hoher Qualität sehr, sehr günstig zu beziehen.
Stimmt schon, wenn man die Kauftkraft beachtet, gilt aber für ganz Europa und viele Industriestaaten.
Die USA ist da auch nicht unbedingt das perfekte Gegenbeispiel, weil die Qualität der Lebensmitte in den USA einfach NUR schlecht ist, wenn man sie mit der Qualität weltweit vergleicht. In den USA wird vieles direkt auf die Industrie hin ausgerichtet und gezüchtet, ebenso für maximalen Ertrag.
Wenn du aber mal die Lebensmittelpreise in Frankreich, Österreich und Co vergleichst und dann da die Qualität der Lebensmittel, dann sind wir in Deutschland auch wieder "vergleichsweise" teuer - auf die Qualität bezogen. Ich zahl in Österreich, Frankreich und Co zwar stellenweise etwas mehr, bekomm aber gleichzeitig eine deutlich bessere Qualität bei frischen Lebensmitteln, als bei uns.