Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

Reglohln schrieb:
Warum sollte der Wert nicht fallen, wenn sich der Stand der verbauten Technologien stetig weiter vom aktuellen Stand der Zeit entfernt?
worauf ich hinaus wollte ist, dass die Miete ja dem damaligen Wert entspricht. Und wenn sie steigt, dann eben inflationsbedingt. Genau wie das Haus. Der Wert der Immobilie und der Miete bleibt aber im selben Verhältnis. Du zahlst ja bedingt dadurch heute auch weniger Miete wenn du in einem 1980 gebauten Wohnung mietest als einer, die 2010 gebaut wurde. Vorausgesetzt, alle sonstigen Parameter sind identisch. Da du sowas in der Praxis quasi nicht vorfindest, wirst du auch nie in der Praxis das genau so feststellen können.
Ich sehe es in meinem Umfeld grade: Kleinstadt, 2x Wohnung a ca. 50qm, eine aus deutlich vor 2000, kaum saniert, die andere Neubau. Erstere kostet 295€ kalt, die neugebaute geht Richtung 1000€ kalt.

Die Miete der alten Wohnung ist "gesunken" in Relation, auch wenn sie vom Erstbezug an nicht gefallen ist (setzen wir jetzt mal voraus). Denn du wirst heute keine 50QM Wohnung Neubau mehr für 295€ kalt mehr bekommen, auch wenn diese 295€ kalt immer noch der Mietpreis der alten Wohnung wäre, als sie neu war.

DIe Mieten können auch gar nicht groß über die Inflation hinaus wachsen, zumindest nicht, wenn nicht neue Mieter reinkommen. Die erlaubten Mieterhöhungen decken mehr oder minder die Inflation. Maximale Erhöhung binnen 3 Jahre sind 20%, viele Gemeinde/Städte kappen es sogar bei 15%.
 
@Reglohln

Mietpreise fallen nicht, weil die Ausstattung eines Objekts nicht mehr den aktuellen Standard entspricht. Tatsächlich hat man einfach bei Objekten die nach neuen Standard erbaut wurden, ein deutlich höheren Preis/Miete als bei den Altbestand. Deshalb mietest du in Berlin für ein Neubau dann für 20 EUR/m² aber der Durchschnitt der Bestandsmietverträge liegt bei 8 EUR/m² ... durch die Modernisierung kannst du halt dann eine höhere Miete verlangen.
 
Erkekjetter schrieb:
Die Miete der alten Wohnung ist "gesunken" in Relation, auch wenn sie vom Erstbezug an nicht gefallen ist
Vermutlich ist das tatsächlich mein Denkfehler. Bzw. bin ich (evtl. zu sehr) fokussiert auf das hier:
Erkekjetter schrieb:
Vorausgesetzt, alle sonstigen Parameter sind identisch.
Denn das gibt es eben meist nicht, wie du schon selbst schreibst. Und dann hast du halt 'nen 80er-Jahre-Bau, der sich schon arg ans "Neubaupreisniveau" anschmiegt.

Habe ich hier im Haus gesehen. Ich wohne zugegebenermaßen sehr günstig mit knapp über 6€/m² (letztes Jahr erste Erhöhung seit Einzug 2018). Verqualmte Wohnung im Haus wurde irgendwann frei und dann für knapp über 10€/m² reingesetzt. Im gleichen Ort gibt es Neubauten (2020) mit PV und WP sogar für etwas weniger.

Erkekjetter schrieb:
Maximale Erhöhung binnen 3 Jahre sind 20%, viele Gemeinde/Städte kappen es sogar bei 15%.
Sehe ich persönlich nicht als "mehr oder minder die Inflation". Das ist vor allem in Anbetracht der Inflationsraten vor 2022 echt happig. Selbst, wenn einige Regionen auf 15% begrenzen.

Ich meine - nicht umsonst haben wir die aktuellen Diskussionen um Mietpreise. Zugegebenermaßen natürlich auch hauptsächlich dem Markt bzw. der Gier geschuldet und damit sprengt das hier natürlich den Rahmen des Threads.
 
Reglohln schrieb:
Das ist vor allem in Anbetracht der Inflationsraten vor 2022 echt happig.
Wo ist das happig, wenn du dann in Jahren hoher Inflation hinterherhinkst? Wohlgemerkt, ist die Inflationsrate ggf. in dem Bereich, was dich als Vermieter betrifft, erheblich höher, was seit deutlich länger als 2022 der Fall ist. Baukosten/Sanierungskosten sind der allgemeinen Inflationsrate seit mindestens einem Jahrzehnt deutlich davongerannt.

Und die hohen Mietpreise sind in DE kaum einfach auf Gier von Vermietern zurück zu führen. Grade Kleinvermieter sind oft das genau Gegenteil davon. Die (verschleppte) Energiewende ist daran auch munter beteiligt.
 
Reglohln schrieb:
Ich meine - nicht umsonst haben wir die aktuellen Diskussionen um Mietpreise. Zugegebenermaßen natürlich auch hauptsächlich dem Markt bzw. der Gier geschuldet und damit sprengt das hier natürlich den Rahmen des Threads.

Es gibt keine Gier. Es gibt nur Angebot und Nachfrage. Das Angebot wurde seitens der Politik drastisch verknappt - bei steigender Nachfrage. Dies führt halt zu höheren Preisen.

SPD und Linke haben in Berlin um die 2000-2005 Jahre fleißig günstige Genossenschaftswohnungen im großen Stil verkauft und wundern sich jetzt, dass die Preise nicht mehr so günstig sind. Gleichzeitig verhindern sie, dass neue Baugebiete ausgeschrieben werden. Der stillgelegte Flughafen ist jetzt ein extrem großflächiges Naherholungsgebiet was kein Schwein braucht. Auch ist vor den Toren Berlins weiterhin das Olympia Dorf der Nazis - leerstehend ... nicht, dass man dort mal abreißen und neubauen könnte.
 
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_killy_ schrieb:
Es gibt keine Gier.
Doch, auch. Natürlich. Wo Mieten nicht weiter erhöht werden dürfen/können, wird diese Grenze auch gern durch möblierte Wohnungen umgangen. Dass Gier der alleinige oder gar größte Faktor ist, wollte ich auch gar nicht ausdrücken. War meinerseits leider etwas zu undifferenziert.

Erkekjetter schrieb:
Wo ist das happig, wenn du dann in Jahren hoher Inflation hinterherhinkst?
Das halte ich auch in Hinblick auf eine branchenbedingt höhere Inflation für zu einfach. Und vor allem in Bezug auf Kleinvermieter ist das Thema Gier auch sehr stark Einzelfallabhängig. Wie oben schon erwähnt: War von mir zu starr formuliert.
 
Die "Gier" sorgt dafür, dass Wohnung von Privat her gebaut werden. Privat baut niemand Wohnungen zum Selbstkostenpreis beim Risiko von Mietausfall, Mietnomaden und Co. Wenn privat aber keine Wohnungen mehr baut, baut quasi keiner mehr. Denn der Staat tut es nicht. Zumindest nicht im Ansatz wie es nötig wäre. Wirkliche Gier hast du bei Vonovia und Co (keiner erhöht wie die Wohnungsbaugesellschaften) und sicher auch beim ein oder anderen Kleinvermieter. Ausnahmen gibts immer. Warum grade beim Wohnungsbau von Genossenschaften soviel Abstand genommen wurde, bzw. diese nicht gefördert wurden, verstehe ich bis heute nicht. Denn die Genossenschaften, dies im Wohnungsbereich gibt, sind aus gutem Grund heißbegehrt bei Mietern.
Ergänzung ()

Reglohln schrieb:
branchenbedingt höhere Inflation für zu einfach.
Bau und Sanierungskosten sind übermäßig gestiegen, auch weil es immer schärfere Vorgaben von staatlicher Seite in Bezug auf (Energie)Effizienz gibt. Das ist ziemlich gut belegt und wird durch die normale Inflation nicht abgebildet. Der Preis, um 1qm Wohnraum zu schaffen, ist in den letzten 10-15 Jahren explodiert.
https://bki.de/baupreisindex
 
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Erkekjetter schrieb:
Bau und Sanierungskosten sind übermäßig gestiegen, auch weil es immer schärfere Vorgaben von staatlicher Seite in Bezug auf (Energie)Effizienz gibt.
Bezogen auf das Bauen - Ja!
Bezogen auf das Sanieren, naja eher weniger…

Folgende Pflichten fallen mir spontan ein:

Fassadendämmung:
Das Dämmen der Fassade wird Pflicht, sobald man 10% der Fassade erneuert, das macht aber auch Sinn! Denn 10% wären schon recht gravierende Mängel an der Fassade was im Endeffekt das Stellen eines Gerüsts und das neue Verputzen bedeuten würde - und kein Anstrich.
Das dämmen kosten im Verhältnis zum Mehrwert kaum Geld, im Bereich zwischen 50-100€/m2 Aufpreis.


Fenstertausch & Dacherneuerung:
Die DIN 1946-6 besagt, dass bei allen Neubauten oder Sanierungen, bei denen mehr als 1/3 der Fenster am Gebäude getauscht werden, beziehungsweise im Einfamilienhaus mehr als 1/3 der Dachfläche abgedichtet/ gedämmt wird, ein Lüftungskonzept zu erstellen ist.
Bedenkt man die potentiellen Folgen und Schäden bei solchen Maßnahmen ist es nur mehr als richtig ein Lüftungskonzept, dass es je nach Handwerker kostenlos dazu gibt, zu erstellen.


Dämmen der obersten Geschossdecke:
Bei einem Eigentümerwechsel besteht die Pflicht die oberste Geschossdecke zu dämmen. Gerade hierbei gibt es aber fürchterlich viele Ausnahmen, Regelungen und alles was dazu gehört…
Diese Ausnahmen sorgen aber immerhin dafür, dass quasi jeder nur nach besten Möglichkeiten dämmen und sich nicht gleich eine Aufsparrendämmung inkl. neuem Dach bauen lassen muss.


Dämmen von Heizungsrohren in unbeheizten Räumen:
Dass das fast nichts kosten und wirklich Sinn macht sollte auch hier selbsterklärend sein.


Die fallen mir spontan ein, vielleicht gibt es aber im GEG noch mehr? Aber zu all den Anforderungen beim Sanieren kann ich nur sagen, dass die weder jemanden finanziell überlasten und auch nicht unverhältnismäßig sind.
Bei dem Thema Fassadendämmung würde ich noch mit diskutieren, weil wer packt schon die Fassade an ohne neue Fenster einbauen zu lassen, aber der Rest ist ein absolutes Muss!


Generell steigen die Kosten massiv weil die Handwerksbetriebe es sich ganz einfach erlauben können und auch die Lohnkosten sowie die Baustoffkosten sich massiv erhöht haben.
Ein befreundeter Dachdeckermeisterbetrieb ist nun seit 5 Jahren voll ausgebucht, fragt man da jetzt an bekommt man einen Termin für Februar 2025.
 
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Kann ich nachvollziehen. da man es innerhalb in Deutschland von Nord nach Süd nicht hinbekomment eine Stromtrasse voranzutreiben, aus verschiedenen Gründen.
 
Ist ja schon irgendwie peinlich, dass Great Brexit fortschrittlicher ist als Sachsen oder Bayern.

Aber es überrascht keinen.
 
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Das ist doch einzig der Tatsache zu schulden, dass es dort keine Einsprüche von Anwohnern gibt...d.h. nach der Umweltprüfung gehts durch, ohne weitere Verzögerungen.
 
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Das würde soooo vieles bei uns vereinfachen...
Aber es wird nur noch schlimmer, es ist wirklich anstrengend, egal wohin man sieht, es wird verhindert, blockiert, geklagt und protestiert - Hauptsache dagegen...
 
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H1ldegunst schrieb:
Diese Woche war Baubeginn für eine große Stromleitung von Wilhelmshaven zur Isle of Grain in Kent, England:
https://www.ndr.de/nachrichten/nied...leitung-nach-Grossbritannien,seekabel122.html

Ziel u.a. laut Artikel: Überschüssigen Windstrom nach England zu exportieren.
Davon habe ich in den Nachrichten gehört. Es wird damit gerechnet, dass England seine Windparks ausbaut. D.h., auch von England aus kann dann überschüssiger Strom nach Deutschland exportiert werden. Das europäische Stromnetz wächst und das ist gut.
 
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Wir brauchen insgesamt:

-> mehr Stromtrassen in Deutschland - um Nord-Süd/Ost-West gut miteinander verbunden zu haben

Aktuell werden ja Windparks und PV Parks bei günstigen Bedingungen wieder abgeschaltet, weil einfach nicht ausreichend Verbraucher in der Region sind und der überschüssige Strom nicht abtransportiert werden kann aufgrund mangelnder Stromtrassen.

Weiterhin müssen wir uns auch mit eFuels & Co. anfreunden:

-> überschüssiger Strom kann in eFuels umgewandelt werden - lässt sich in der Form dann super speichern und transportieren
-> wir haben dort die komplette Infrastruktur, von Läger, TKWs, Tankstellen und Co.
-> weiterhin werden wir noch Millionen Verbrennerfahrzeuge haben, auch nach dem Jahr 2035 hinaus, auch diese sollten möglichst mit umweltfreundlichen Kraftstoffen betrieben werden
-> und man kann dies ja schon heute machen, sei es per eFuel, HVO100 ...


Was sagt ihr zur Diskussion, dass Deutschland wieder sein Stromnetz von den Niederländer kaufen will? Für das deutsche Stromnetz braucht man in den nächsten Jahren knapp 100 Milliarden EUR für den Ausbau. (Handelsblatt)
 
_killy_ schrieb:
Weiterhin müssen wir uns auch mit eFuels & Co. anfreunden:

-> überschüssiger Strom kann in eFuels umgewandelt werden - lässt sich in der Form dann super speichern und transportieren
-> wir haben dort die komplette Infrastruktur, von Läger, TKWs, Tankstellen und Co.
Ja.

_killy_ schrieb:
-> weiterhin werden wir noch Millionen Verbrennerfahrzeuge haben, auch nach dem Jahr 2035 hinaus, auch diese sollten möglichst mit umweltfreundlichen Kraftstoffen betrieben werden
-> und man kann dies ja schon heute machen, sei es per eFuel, HVO100 ...
Nein.

Der Bedarf an e-Fuels für Dinge, die nicht so einfach elektrifiziert werden können wie PKWs ist so hoch, dass die Nachfrage das Angebot der Überschuss-E-Fuels auf absehbare Zeit weit übersteigen wird. Hier geht's dann um Ausgleich saisonaller Schwankungen in Stromnetz, Containerschiffe, Flugzeuge, Langstrecken-LKWs, Zugstrecken ohne Elektrifizierung, verschiedene Indsutrieanwendungen, große Notstromaggregate usw.

Es macht einfach keinen Sinn, Verbrenner durch E-Fuels länger als nötig am Leben zu halten. Und machen wir uns nix vor: Wenn das einmal losgeht, dann werden solang es möglilch ist mehr Verbrenner gekauft als es ohne die Aussicht auf E-Fuels würden, und Verbrenner würden dann länger gefahren und später durch ein E-Auto ersetzt als ohne E-Fuels. Und außerdem (wenn Leute dann merken wie teuer E-Fuels sind) wird das Gezeter groß, doch einfach länger fossilen Treibstoff nehmen zu dürfen.

Ein Verbrenner auf E-Fuels fährt außerdem das ganze Jahr dann auf dem ineffizienten Treibstoff rum und verschwendet Energie. Ein E-Auto fährt bei viel erneuerbarer Energie auf dem günstigen Strom mit sehr hoher Effizienz in der ganzen Kette und wird nur bei Flaute von E-Fuels angetrieben, wenn die dann im Großkraftwerk verstromt werden. Was dann auch noch effizienter ist, weil da die Turbine bei einem Lastpunkt mit hoher Effizienz laufen kann, im ggs. zum Motor im Auto. Und die Wärme kann auch noch genutzt werden.

Solange also nicht die magische E-Fuel Quelle vom Himmel fällt, haben die in Verbrennern nix zu suchen, und wir haben auch einfach nicht genug dafür.

Dazu kommt bei Verbrennern auch einfach, dass egal ob fossil oder E-Fuel, die lokalen Emissionen (sowohl Lärm als auch Abgase) deutlich höher sind als bei E-Autos und so die Lebensqualität an Straßen einschränken - was im ggs. zur Klimakrise so ganz direkt und heute Millionen Menschen im Land betrifft.
 
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Du wirst Dir als Otto-Normalverbraucher E-fuels für deinen pkw schlicht gar nicht leisten können. Die laufenden Kosten würden Dich sofort zum E-Auto treiben.
Die Einführung für den privaten Sektor ist weder ökologisch noch ökononisch sinnvoll. Ich rätsle immer noch darüber warum die fdp das unbedingt drin haben wollte.
Das Fraunhofer Institut fasst das ganz gut zusammen
E-Fuels sind nicht sinnvoll für den großflächigen Einsatz bei Pkw und Lkw

Interessanter Artikel bzgl. Tennet. Leider hinter einer paywall. Mich würde das Motiv interessieren warum man das Deutschlandgeschäft aufkaufen möchte.
 
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_killy_ schrieb:
Weiterhin müssen wir uns auch mit eFuels & Co. anfreunden:

-> überschüssiger Strom kann in eFuels umgewandelt werden - lässt sich in der Form dann super speichern und transportieren
Überschüssiger Strom?

Überschüssig?

Für e-Fuel und Verkehr?

Nur damit du ein Gefühl hast wie absurd hoch der Energiebedarf für e-Fuels ist:

Der gesamte Energieverbrauch der Industrie in Deutschland beträgt 3,6 Petajoule
Der Energiebedarf nur für den Straßenverkehr in Deutschland liegt bei 2,5 Petajoule

E-Fuel haben im Optimalfall einen theoretischen Wirkungsgrad von 13% (Realität ist eher bei 3%, in absehbarer Zukunft bei bis zu 7%). Man müsste also 19,2 Petajoule an "Überschuss" erzeugen um daraus ausreichend e-Fuel für das Verkehrswesen zu erzeugen.

... Also "nur" das FÜNFFACHE dessen, was die gesamte Industrie verbraucht.

... PLUS Ausgangsmaterial!!!!

_killy_ schrieb:
-> wir haben dort die komplette Infrastruktur, von Läger, TKWs, Tankstellen und Co.
So einfach wie du das denkst ist das nicht.

_killy_ schrieb:
-> weiterhin werden wir noch Millionen Verbrennerfahrzeuge haben, auch nach dem Jahr 2035 hinaus, auch diese sollten möglichst mit umweltfreundlichen Kraftstoffen betrieben werden
Nein, diese müssen schnellstmöglich abgeschafft werden. Verbrenner mit e-Fuel haben weiterhin eine Vielzahl an Problemen wie

  • Stickoxide
  • Feinstaub
  • Geruch
  • Lärm
  • Karzinogene Stoffe im Kraftstoff
  • Umweltschäden bei Kraftstoffaustritt

etc.

Kraftstoff und seine Verbrennung ist eine Katastrophe, auch wenn der Kraftstoff "Bio" ist.

_killy_ schrieb:
-> und man kann dies ja schon heute machen, sei es per eFuel, HVO100 ...
Oh, nein ... kann man nicht.

Aktuelle Verfahren für HVO100 ... Oder auch XTL (X To Liquid), was das Ganze besser beschreibt ... Nutzen eine sehr alte Methode um aus Kohlewasserstoffen andere Kohlewasserstoffe herzustellen. (Deutschland hat im 2. Weltkrieg so seinen Kraftstoff erzeugt) Das bedeutet man benötigt ein Ausgangsmaterial, beispielsweise Rapsöl, Holz, Kohle, Erdgas, aus dem man dann über komplexe chemische Verfahren einen neuen Kohlewasserstoff herstellt, hier dann "HVO".

Die Anlagen für dieses Verfahren können mal nicht fix irgendwo errichtet werden und sie sind definitiv keine "An - Aus" Einrichtung. Anlagen zur Erzeugung von HVO müssen, ebenso wie Raffinerien für Schweröl oder andere ähnliche Prozesse, permanent laufen. Ja, ich weis, das Marketing - Material spricht davon, dass man doch existierende Raffinerien für HVO verwenden könnte ... Aber da wird der Standort angesprochen, es müssen dennoch gut 90% der Raffinerie neu errichtet werden.

Deswegen sind e-Fuel als Überschussspeicher auch sinnfrei, da Überschussstrom eben nicht permanent und in gleichmäßiger Stärke vorhanden ist.

_killy_ schrieb:
Was sagt ihr zur Diskussion, dass Deutschland wieder sein Stromnetz von den Niederländer kaufen will? Für das deutsche Stromnetz braucht man in den nächsten Jahren knapp 100 Milliarden EUR für den Ausbau. (Handelsblatt)
Da ist mir etwas zu viel Nationalismus im Unterton.

Anyway, in dem Artikel geht es darum, dass Tennet aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten einen Deutschland - Teil seines Geschäfts an Deutschland verkaufen möchte. Und weiter? Was ist dein Problem?
 
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Ich könnte mir auch vorstellen das es irgendwann nach 2035 wieder eine Form der Abwrackprämie geben wird um die ältesten Möhren stillzulegen, je nachdem welche Regierung gerade am Drücker ist.
 
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