ETI1120 schrieb:
Dass ausgerechnet unter einem CEO der aus der Halbleiterfertigung kam, die Halbleiterfertigung einen Vorsprung von beinahe 2 Nodes verspielt und sogar in Rückstand geriet, sagt alles übers seine Qualifikation.
Also dass das alleine auf Krzaniks Mist gewachsen ist, so wie von Dir suggeriert, halte ich für komplett hanebüchen und m.E. zu sehr Schubladendenken.
Nur weil man den Vorsprung nicht halten konnte damals und verzweifelt versucht hat den bis dato bewährten Fertigungsprozess technisch anzupassen, sagt das noch lange nichts über die CEO Gesamtqualifikation aus, den Konzern trotz schwieriger Entwicklung zusammen zu halten.
Dafür dürfte spezifisch dann eher die Intel Halbleiterabteilung verantwortlich gewesen sein und die Leute dort wollten bestimmt keinen auf TSMC von heute auf morgen machen, zumal die Schwierigkeiten in dem Maße vorher nie aufgetreten waren und unvorhersehbar waren.
Von außen ist es da immer leicht nachträglich den Klugscheißer zu spielen ohne direkten Einblick, was und wie es da genau damals gelaufen ist.
Man war zu der Zeit bei Intel auch eher überambitioniert und natürlich hat man trotz falscher Weichenstellung in der Foundry - selbst mit dann gegen TSMC zurück gefallener Fertigung - noch auf Augenhöhe Prozessoren entwickelt.
Was lange Zeit funktioniert hat und womit man die Technologieführerschaft hat, wirft man auch nicht von einem zum anderen Tag alles über den Haufen (und äfft der Konkurrenz dann nach, die mit anderer Fertigungsweise mehr Erfahrung und sicherlich am Ende auch Glück gehabt hat), es sei denn man ist Seher/Augur, aber das war keiner der Intel oder anderer IT CEOs bisher.
Insgesamt war es natürlich ein Fehler, so lange an der alten Fertigung herum zu doktorn, der auch mit auf Krzaniks Kappe als Entscheidungsträger geht, weswegen dann eine Ablösung notwendig war um einen neuen Kurs ein zu schlagen, aber trotzdem ist es dem Konzern damals immer noch aus heutiger Sicht ziemlich gut gegangen, wozu Krzanik sicherlich auch beigetragen haben dürfte.
Man ist damals konkurrenzfähig/auf Augenhöhe geblieben (und dass AMD sich neu erfunden hat als Konkurrent, sehe ich auch nicht negativ aus Kundensicht und halte es für besser als eine mögliche Intel Aufspaltung wegen zu viel Marktmacht damals) und ja, man verlor bei Intel nicht so viele Marktanteile wie unter Swan oder Gelsinger jetzt und stand als Konzern besser da.
Ich sehe die Wirkungszeit von Krzanik dann doch im Vergleich rückblickend weniger kritisch und ob Gelsingers Initiativen/Investitionen (und die seiner Nachfolger irgendwann) sich auszahlen werden und Intel wieder zu alter Stärke (vor allem bei der Foundry) zurück finden wird und sich im dGPU Bereich wird ausreichend etablieren können (bei K.I. Beschleunigern und im Einsteiger- bis Mittelklasse-Kosumentenmarkt), bleibt abzuwarten.
Momentan sieht es dort leider alles andere als rosig aus, obwohl man sich Keller, Koduri, Petersen u.a. dort (z.T. zeitweise) geleistet hat und das jetzt noch alles am liebsten alleinig auf Krzanik zu schieben, damit macht man es sich auch viel zu einfach.