Oneplusfan schrieb:
Man kann doch nicht einfach ne Trilogie ohne Outline der Handlung drehen und dann einfach munter Regisseure tauschen und jeden seinen eigenen Mist schreiben lassen.
Das war auch eigentlich der Plan: Man hatte ja ne Outline für die Triologie, bei der sich alle drei Regisseure einig waren. Rian hat sich dann aber doch nicht dran gehalten und der letzte Regisseur (Colin Trevorrow) wurde nicht getauscht, sondern ist nach dem Egotrip von Rian gegangen/hat gekündigt, was einen "Tausch" quasi erzwungen hat. Klar hätte Disney mehr eingreifen können, aber will man das als Fan wirklich?
Das sie passiv daneben standen zeigt eigentlich eher, dass man generell dazu neigt, dem Regisseur/Drehbuchautor viel Freiheit zu lassen und demnach einfach das Vertrauen in seine Fähigkeiten legt. Schade ist dann nur, dass man sich wohl die Falschen für den Job ausgesucht hatte. Aber insgesamt ist mir dieser Weg lieber, als wenn Disney die Handlung komplett vorgibt.
Oneplusfan schrieb:
Die Filme haben sich zu einem privaten Kleinkrieg zwischen JJ und Rian entwickelt
Das stimmt leider und hat man in Episode 9 auch ständig gemerkt, wie dieser Episode 8 teilweise aufs Korn nimmt. Hätte nicht sein müssen, wäre aber auch nicht passiert, wenn Rian sich einfach mal an das gehalten hätte, was man zu dritt ausgemacht hatte. Ist halt blöd gelaufen.
Musashi schrieb:
Die Kritik ist nur eine Äußerung um das Werk von anderen nach seinen eigenen Vorstellungen zu gestalten, derjenige entwirft es aber nach seinen Vorstellungen, es sind seine Fantasien.
Das mag stimmen, wenn man einen der neuen Filme für sich alleinstehend betrachtet (wobei die dann rein objektiv noch immer enorme Schwächen haben), allerdings darf man durchaus kritisieren, dass etwas innerhalb der Franchise keinen Sinn ergibt, teilweise sogar innerhalb dieser Triologie, weil Entscheidungen im Drehbuch den/die Vorgänger ignorieren und somit die Logik nicht mehr nachvollziehbar ist, wenn man die Filme hintereinander anschaut. Da geht es nicht um meine Fantasien, wie ich mir den Film vorgestellt habe, sondern dann hat der Drehbuchautor einfach seine Hausaufgaben nicht gemacht und wird dafür zurecht kritisiert.
Völlig unabhängig vom SW-Lore ist z.B. auch wenn eine Handlung, wie bei Episode 9 in der ersten hälfte nur aus Fetch Quests besteht, dann ist das schlechtes Storytelling, genau so wie die eine große Fetch Quest in Episode 8. Das geht besser, erst recht mit einem solchen Budget.
In Episode 9 waren Wendungen zu vorhersehbar und wurden dann oft zusätzlich noch in der entsprechenden Szene hingezogen. Wenn z.B. General Hux um den Blaster bittet, dann weiß jeder Zuschauer, dass er der Spion ist und die First Order verrät. Da dann noch unnötig Spannung aufzubauen indem er mit dem Erschießen wartet , ist ein schlechtes Drehbuch. Der darauf folgende Dialog "Was, du bist der Spion - Nein das hätte ich nicht gedacht", passt dann vom Humor auch nicht in die Szene, wobei letzteres mag eine Frage des Geschmacks sein.
In Episode 8 hat sich Rian besonders viel Mühe gegeben, dass jede Wendung in der Geschichte eben nicht vorhersehbar ist, allerdings indem einfach immer was völlig dummes eintritt. Er scheint nicht zu wissen, dass ein guter Twist nicht alleine darauf aufbaut, dass er unerwartet/nicht vorhersehbar ist, sondern auch darauf, dass er für den Zuschauer aufregend und ein Spannungshöhepunkt ist. Stattdessen waren Rian Johnsons Twists ernüchternd, unbefriedigend und teilweise völlig unlogisch. Natürlich sieht man dann den Twist nicht kommen, aber kreativ ist es trotzdem nicht, weil jeder kann sich einfach das ausdenken, womit keiner rechnet, indem er einfach das dümmste schreibt, was an bestimmter Stelle in der Geschichte passieren kann.
Edit:
Musashi schrieb:
Es ist völlig egal, ob die Kritik an Mediklorianern ist oder irgendeinen anderen Kram.
Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie man einen Vorgänger ignoriert.
In der Original-Triologie war die Macht etwas übernatürliches, fast schon eine Religion. Dann kamen die Prequels und plötzlich war die Macht nur noch sowas wie Blutkörperchen. Das fühlt sich fast so an, als wäre George Lucas zwischen den zwei Triologien vom Theisten zum Atheisten geworden und deswegen musste dann auch die Welt von Star Wars plötzlich natürlich erklärbar sein. So geht halt die Konsistenz seiner erschaffenen Welt flöten. Hätte man die Midi-Chlorianer in der Original-Triologie eingeführt, wäre das völlig okay gewesen, bzw, man hätte es zurecht kritisiert, wäre die Macht plötzlich eine Religion. So ist es aber zu kritisieren, weil man einfach die Regeln einer Fantasy-Welt ändert, ohne diesen Wandel vernünftig erklären zu können. Ergo es ist rein objektiv gesehen ne schlechte Entscheidung/schlechtes World-Building gewesen Midi-Chloreaner einzuführen, weil das mit den Vorgängern keinen Sinn ergibt, nicht im Einklang ist. Man hat halt keine konsistente Welt mehr...