Relict schrieb:
Man hat sogar schon Ironwolfs darin vorgefunden.^^ Was die da reinpacken letzlich eine Frage des aktuellen Lagerbestandes und Überkapazitäten. Exos dürften da häufiger in der Produktion aufgelegt werden als Barracudas aufgrund der grossen Storage-Provider, die ganz andere Stückzahlen verlangen.
Klar, wenn Seagate mehr Exos als Barracudas herstellt, werden auch in den externen mehr davon zu finden sein. Dass es sich dabei primär um Überkapazitäten einwandfreier Platten handelt, ist allerdings eine steile These.
Fakt ist, dass am Ende der Produktion jede Platte einzeln getestet wird (Video mit Nachweis WD
hier, Nachweis Seagate
hier), bei Seagate werden demnach mehr als 1,5Mio Platten gleichzeitig durchgetestet bei tausenden Tests pro Platte. Es wird also sicherlich nicht nur mal geschaut, dass die Platte nicht offensichtlich "kaputt" ist sondern penibel geprüft, dass jede Platte die in den Specs zugesagten Eigenschaften (Lautstärke, Stromverbrauch etc.) einhält.
Daraus ergibt sich zwangsläufig die Frage, was mit Platten passiert, die die Tests nicht komplett bestanden haben und wie viele das überhaupt sind. Dazu hat ein ehemaliger WD-Ingenieur
hier mal aus dem Nähkästchen geplaudert. Schon damals sind täglich tausende produzierte Platten im Test durchgefallen. Davon konnten sie ca. 85% erfolgreich nacharbeiten und aus dem Rest haben sie sogar noch Einzelteile ausgeschlachtet, die sich noch verwenden ließen.
Nur Großkunden bekamen demnach 100% IO-Ware, die also im Test sofort grün war und die komplett aus Neuteilen gefertigt wurden. Platten, die nachgearbeitet werden mussten oder aus recycleten Teilen gefertigt wurden, wurden laut dem Ingenieur explizit auch in externen Platten zweitverwertet. Das ist offensichtlich bis heute so, denn WD
schreibt weiterhin offiziell, dass sie bei externen Platten mit 1 Slot (das sind genau die, wo WhiteLabel Ware verbaut wird) keine technischen Eigenschaften garantieren außer der angegebenen Kapazität. Solche Platten dürfen also z.B. lauter sein als die Markenreihen laut Spec, ohne dass man sich da beschweren dürfte.
Laut dem o.g. Ingenieur soll das branchenweit so praktiziert werden, also auch bei Seagate. Dafür spricht auch, dass letztens auf mydealz mehrere Käufer von Seagate Backup Hub Plus an den enthaltenen IronWolf Pro Platten kleinere Schäden / Macken entdeckt haben.
Der User hier (siehe Fotos) hat das an 3 von 5 IronWolf Pro so vorgefunden. Das könnten also Gehäusedeckel von vormals als komplett unbrauchbar festgestellten Platten sein, die dann ausgeschlachtet (und beim Demontieren ggf. leicht demoliert) wurden und dann als B-Ware-Einzelteile zur Produktion weiterer Platten eingesetzt wurden, die dann natürlich ebenfalls keine A-Ware mehr werden.
Seagate macht sich im Gegensatz zu WD halt nicht die Mühe, neutrale (weiße) Labels auf solche Platten zu kleben. Trotzdem sind die Platten bei Seagate geblacklistet. Viele davon wurden in der Vergangenheit zwar anhand ihrer Seriennummer mit voller (z.B. 5 Jahre) Garantie auf der Seagate-Seite angezeigt, aber viele Nutzer ignorieren die Disclaimer auf der Seite. By Mydealz haben auch schon Käufer berichtet, die dann beim Seagate-Support angerufen haben um sich bestätigen zu lassen, dass die zur konkreten Platten-Seriennummer angezeigte Garantiedauer stimmt und bekamen prompt gesagt, dass die aus einer Externen stammt und die Platte stattdessen nur die Garantie der externen hat - und die bei Ausbau sogar sofort erlischt. Seagate setzt die Garantiezeit solcher geshuckter Platten auch gerne nachträglich im System bis auf 0 zurück,
siehe hier.