aRkedos
Lt. Commander
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1 Einleitung
Sehr viele Linux-Anwender nutzen sehr gerne Lenovo Thinkpads, da diese oftmals sehr gut mit Linux zu betreiben sind. In der Regel funktionieren die meisten Sachen out of the box ohne, dass man groß mit workarounds arbeiten muss wie auf anderen Geräten (wobei dies in neuerer Zeit auch immer seltener wird).
Ich habe mit mittlerweile ein brandneues Thinkpad T14 mit einer AMD Renoír CPU zugelegt und betreibe dies mit Manjaro Linux und wollte hier mal meine Eindrücke schildern, wie gut das Gerät mit meinem bevorzugten Betriebssystem harmoniert.
Das T14 ist, wie es mittlerweile auch im Namen steckt das 14” Gerät der T-Serie und ist daher eher für Leute interessant die eine gewisse Mobilität benötigen. Mein Erfahrungsbericht wird insbesondere auf die Kinderkrankheiten eingehen, welche einen unter Linux bei modernen Laptops oftmals ins Haus stehen um einen Eindruck zu vermitteln wie gut das T14 unter Linux arbeitet.
Folgende Ausstattung des T14 werkelt bei mir nun:
Wer Lenovo Thinkpads kennt, weiß was er bekommt. Robust gebaute Geräte für den täglichen Einsatz. Es wird zwar nicht wie bei anderen Herstellern auf Aluminium gesetzt sondern auf verschiedene Kunststoffe, jedoch fühlen sich die Geräte in der Regel sehr hochwertig an und kommen oftmals mit der für viele Besten Tastatur daher die man bei einem Laptop finden kann.
So ist auch bisher meine Erfahrung mit dem Thinkpad T14. Das Tippen auf dieser Tastatur ist wunderbar angenehm, die Tasten haben ein super Feedback und einen guten Druckpunkt.
Die Scharniere wirken sehr robust, sodass man keine Angst haben muss vor zu häufigem auf und zu klappen.
Das Design ist wie man es gewohnt ist, schlicht, schwarz und zeitlos. Viele kaufen die Geräte genau deswegen anderen ist dies zu langweilig.
Damit genug der Worte zum Design oder Verarbeitung kommen wir zu den Kernpunkten, welche für Linux-Anwender interessant sind.
3 Kinderkrankheiten unter Linux
Viele Linux-Anwender wissen, dass es bei modernen Laptops durchaus Probleme mit manchen Dingen gibt. Oft fängt dies bei den FN-Tasten an und hört bei nicht funktionierenden WLAN-Modulen auf. Auch ein bis zwei Stunden weniger Akkulaufzeit muss der geneigte Open-Source-Freund oft in Kauf nehmen. Daher ist es für Linux-Nutzer oftmals erforderlich vor dem Hardwarekauf ein wenig zu recherchieren.
Bei meiner Recherche zum T14 stieß ich auf einen Beitrag im Lenovo-Forum in welchem ein Nutzer nachfragte wie es bei dem Gerät mit der Linux-Unterstützung aussähe. Darauf antwortete ein Mitarbeiter von Lenovo, dass das T14 gerade den Zertifizierungsprozess bei Ubuntu und RHEL (Red Hat Enterprise Linux / Fedora) durchlaufe. Das klang für mich schon mal vielversprechend.
Also habe ich mich entschieden das Gerät in der in der Einleitung bereits beschriebenen Ausstattung zu kaufen.
Als das Gerät kam wurde das bereits vorinstallierte Windows direkt von der SSD geputzt und gegen ein Frisch installiertes Manjaro Linux mit i3 Window Manager ausgetauscht. Das ganze wird von einem Kernel der Version 5.7 angetrieben. Die Installation lief reibungslos. Jedoch musste ich hier SecureBoot deaktivieren, da sonst nicht einmal die Live-Umgebung startete.
Also habe ich prompt mal alles durchprobiert was man so durchprobieren konnte. Ich war sehr freudig überrascht. Es funktioniert so gut wie alles. Die FN-Tasten funktionieren, man kann den Ton lauter, leiser oder stumm schalten. Regelung der Bildschirmhelligkeit funktioniert ebenfalls. Sehr erfreut war ich als ich feststellte, dass die Tastaturbeleuchtung ebenfalls funktioniert und man diese problemlos in ihrer Helligkeit regeln kann.
Zur Helligkeitseinstellung des Bildschirms muss ich eine kleine Einschränkung machen: manchmal funktioniert diese nicht vollständig und man kann die Helligkeit nur im Bereich 70-100% einstellen. Geht man unter 70% passiert nichts. Woran das liegt habe ich noch nicht ergründen können. Aber dies lässt sich durch einen Neustart oftmals beheben und kam in der Praxis bisher erst selten vor.
Zur Akkulaufzeit kann ich nur soviel sagen: ich habe das Gerät mal einen Tag laufen lassen und zwischendurch mal ein wenig im Internet gesurft und Daten von meinem NAS kopiert und sonstige normale Office Anwendungen durchgeführt. Der Ladestand zu beginn war bei 84%. Als ich das Gerät bei 11% wieder an das Netzteil anschloss, hatte es eine uptime von 6 Stunden und 35 Minuten auf der Uhr. Bildschirm war während der ganzen Zeit an mit einer Helligkeit von 70%. Ca. eine Stunde hätte das Gerät noch durchgehalten laut dem Tool powertop. Interessantes Detail: im UEFI gibt es extra Energiesettings für Linux, ob diese was bringen konnte ich jedoch noch nicht testen.
Ebenfalls für einige nicht unerheblich ist, dass der Suspend-Modus ebenfalls einwandfrei funktioniert.
Wenn Interesse besteht kann ich dies mal ordentlich mit einem YouTube-Test wiederholen. Für mich persönlich ist die Akkulaufzeit aber mehr als ausreichend.
Das einzige was leider gar nicht funktioniert ist das intern verbaute Mikrophon. Dies bestätigt auch meine Recherche auf reddit, wo sich Nutzer äußern, dass das Interne Mikrophon gänzlich tot sei. Die Webcam funktioniert jedoch Problemlos.
4 Fazit - TL;DR
Mit dem Thinkpad bekommt man in meinen Augen ein sehr gutes Gerät, welches sehr gut mit Linux läuft. Man sollte jedoch einen sehr aktuellen Kernel haben. Man kann davon ausgehen, dass Sachen die noch nicht Funktionieren mit voranschreitender Entwicklung des Kernels immer besser funktionieren werden.
Ich gehe auch davon aus, dass auch irgendwann das interne Mikrophon funktioniert.
Was leider wie immer unter Linux nicht so berauschend ist, ist die Akkulaufzeit. Ich denke gute 8 Stunden kann man aus dem Akku kitzeln. Das wird für einige deutlich zu wenig sein, für mich mehr als ausreichend (3-4 Stunden reichen mir in der Regel unterwegs im Zug).
Insgesamt bin ich mit dem Gerät mehr als zufrieden und würde diesen durchaus als sehr guten Linux-Laptop ansehen.
Wenn Interesse besteht würde ich die Funktionalität der oben beschriebenen Dinge auch unter anderen Distributionen Testen, allerdings würde ich mich da auf die Liveumgebung beschränken, da ich nicht immer neu installieren möchte.
P.S: mittlerweile lese ich, dass das T14 von Ubuntu , jedoch in der Intel Variante, zertifiziert wurde.
Links
Lenovo-Forum
Reddit - post zum Internen Mikrophon
Ubuntu Zertifizierung - Intel Variante
Bilder
Sehr viele Linux-Anwender nutzen sehr gerne Lenovo Thinkpads, da diese oftmals sehr gut mit Linux zu betreiben sind. In der Regel funktionieren die meisten Sachen out of the box ohne, dass man groß mit workarounds arbeiten muss wie auf anderen Geräten (wobei dies in neuerer Zeit auch immer seltener wird).
Ich habe mit mittlerweile ein brandneues Thinkpad T14 mit einer AMD Renoír CPU zugelegt und betreibe dies mit Manjaro Linux und wollte hier mal meine Eindrücke schildern, wie gut das Gerät mit meinem bevorzugten Betriebssystem harmoniert.
Das T14 ist, wie es mittlerweile auch im Namen steckt das 14” Gerät der T-Serie und ist daher eher für Leute interessant die eine gewisse Mobilität benötigen. Mein Erfahrungsbericht wird insbesondere auf die Kinderkrankheiten eingehen, welche einen unter Linux bei modernen Laptops oftmals ins Haus stehen um einen Eindruck zu vermitteln wie gut das T14 unter Linux arbeitet.
Folgende Ausstattung des T14 werkelt bei mir nun:
- AMD Ryzen 5 PRO 4650U
- 16 GB Ram (leider verlötet)
- 512 GB NVMe SSD
- FullHD Matte IPS Display 250 cd / m²
Wer Lenovo Thinkpads kennt, weiß was er bekommt. Robust gebaute Geräte für den täglichen Einsatz. Es wird zwar nicht wie bei anderen Herstellern auf Aluminium gesetzt sondern auf verschiedene Kunststoffe, jedoch fühlen sich die Geräte in der Regel sehr hochwertig an und kommen oftmals mit der für viele Besten Tastatur daher die man bei einem Laptop finden kann.
So ist auch bisher meine Erfahrung mit dem Thinkpad T14. Das Tippen auf dieser Tastatur ist wunderbar angenehm, die Tasten haben ein super Feedback und einen guten Druckpunkt.
Die Scharniere wirken sehr robust, sodass man keine Angst haben muss vor zu häufigem auf und zu klappen.
Das Design ist wie man es gewohnt ist, schlicht, schwarz und zeitlos. Viele kaufen die Geräte genau deswegen anderen ist dies zu langweilig.
Damit genug der Worte zum Design oder Verarbeitung kommen wir zu den Kernpunkten, welche für Linux-Anwender interessant sind.
3 Kinderkrankheiten unter Linux
Viele Linux-Anwender wissen, dass es bei modernen Laptops durchaus Probleme mit manchen Dingen gibt. Oft fängt dies bei den FN-Tasten an und hört bei nicht funktionierenden WLAN-Modulen auf. Auch ein bis zwei Stunden weniger Akkulaufzeit muss der geneigte Open-Source-Freund oft in Kauf nehmen. Daher ist es für Linux-Nutzer oftmals erforderlich vor dem Hardwarekauf ein wenig zu recherchieren.
Bei meiner Recherche zum T14 stieß ich auf einen Beitrag im Lenovo-Forum in welchem ein Nutzer nachfragte wie es bei dem Gerät mit der Linux-Unterstützung aussähe. Darauf antwortete ein Mitarbeiter von Lenovo, dass das T14 gerade den Zertifizierungsprozess bei Ubuntu und RHEL (Red Hat Enterprise Linux / Fedora) durchlaufe. Das klang für mich schon mal vielversprechend.
Also habe ich mich entschieden das Gerät in der in der Einleitung bereits beschriebenen Ausstattung zu kaufen.
Als das Gerät kam wurde das bereits vorinstallierte Windows direkt von der SSD geputzt und gegen ein Frisch installiertes Manjaro Linux mit i3 Window Manager ausgetauscht. Das ganze wird von einem Kernel der Version 5.7 angetrieben. Die Installation lief reibungslos. Jedoch musste ich hier SecureBoot deaktivieren, da sonst nicht einmal die Live-Umgebung startete.
Also habe ich prompt mal alles durchprobiert was man so durchprobieren konnte. Ich war sehr freudig überrascht. Es funktioniert so gut wie alles. Die FN-Tasten funktionieren, man kann den Ton lauter, leiser oder stumm schalten. Regelung der Bildschirmhelligkeit funktioniert ebenfalls. Sehr erfreut war ich als ich feststellte, dass die Tastaturbeleuchtung ebenfalls funktioniert und man diese problemlos in ihrer Helligkeit regeln kann.
Zur Helligkeitseinstellung des Bildschirms muss ich eine kleine Einschränkung machen: manchmal funktioniert diese nicht vollständig und man kann die Helligkeit nur im Bereich 70-100% einstellen. Geht man unter 70% passiert nichts. Woran das liegt habe ich noch nicht ergründen können. Aber dies lässt sich durch einen Neustart oftmals beheben und kam in der Praxis bisher erst selten vor.
Zur Akkulaufzeit kann ich nur soviel sagen: ich habe das Gerät mal einen Tag laufen lassen und zwischendurch mal ein wenig im Internet gesurft und Daten von meinem NAS kopiert und sonstige normale Office Anwendungen durchgeführt. Der Ladestand zu beginn war bei 84%. Als ich das Gerät bei 11% wieder an das Netzteil anschloss, hatte es eine uptime von 6 Stunden und 35 Minuten auf der Uhr. Bildschirm war während der ganzen Zeit an mit einer Helligkeit von 70%. Ca. eine Stunde hätte das Gerät noch durchgehalten laut dem Tool powertop. Interessantes Detail: im UEFI gibt es extra Energiesettings für Linux, ob diese was bringen konnte ich jedoch noch nicht testen.
Ebenfalls für einige nicht unerheblich ist, dass der Suspend-Modus ebenfalls einwandfrei funktioniert.
Wenn Interesse besteht kann ich dies mal ordentlich mit einem YouTube-Test wiederholen. Für mich persönlich ist die Akkulaufzeit aber mehr als ausreichend.
Das einzige was leider gar nicht funktioniert ist das intern verbaute Mikrophon. Dies bestätigt auch meine Recherche auf reddit, wo sich Nutzer äußern, dass das Interne Mikrophon gänzlich tot sei. Die Webcam funktioniert jedoch Problemlos.
4 Fazit - TL;DR
Mit dem Thinkpad bekommt man in meinen Augen ein sehr gutes Gerät, welches sehr gut mit Linux läuft. Man sollte jedoch einen sehr aktuellen Kernel haben. Man kann davon ausgehen, dass Sachen die noch nicht Funktionieren mit voranschreitender Entwicklung des Kernels immer besser funktionieren werden.
Ich gehe auch davon aus, dass auch irgendwann das interne Mikrophon funktioniert.
Was leider wie immer unter Linux nicht so berauschend ist, ist die Akkulaufzeit. Ich denke gute 8 Stunden kann man aus dem Akku kitzeln. Das wird für einige deutlich zu wenig sein, für mich mehr als ausreichend (3-4 Stunden reichen mir in der Regel unterwegs im Zug).
Insgesamt bin ich mit dem Gerät mehr als zufrieden und würde diesen durchaus als sehr guten Linux-Laptop ansehen.
Wenn Interesse besteht würde ich die Funktionalität der oben beschriebenen Dinge auch unter anderen Distributionen Testen, allerdings würde ich mich da auf die Liveumgebung beschränken, da ich nicht immer neu installieren möchte.
P.S: mittlerweile lese ich, dass das T14 von Ubuntu , jedoch in der Intel Variante, zertifiziert wurde.
Links
Lenovo-Forum
Reddit - post zum Internen Mikrophon
Ubuntu Zertifizierung - Intel Variante
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