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[Erfahrungsbericht] Star Conflict

schattenhueter

Lieutenant
Registriert
Feb. 2006
Beiträge
786
Genre: MMO Space Action (laut Titel der Website)
Entwickler: Star Gem Inc.
Preis: Free to Play
Aktuelle Version: v0.11.3

Kurze Beschreibung

Star Conflict fühlt sich an, wie Freespace, oder Freelancer. Alle Raumschiffe lassen sich sehr gut mit Maus und Tastatur steuern. Ich habe generell den Eindruck, dass sich die Entwickler von Freelancer haben inspirieren lassen. Die Schiffsklassen Jäger, Kampfschiff und Fregatte ähneln den Klassen aus Freespace (leichter Jäger, schwerer Jäger und Transporter). Auch dass man die Schiffe mit unterschiedlichen Ausrüstungsgegenständen bestücken kann erinnert an Freelancer.
Die Unterschiede treten bei den Spielmodi zu Tage. Ohne Geld zu investieren kann man zwischen PvP und PvE wählen.
PvE entspricht dabei am ehesten den Missionen aus Freespace. Mit 4 Spielern kann man eine von 6 Missionen bestreiten. Die einzelnen Missionen setzen sich aus 3 Abschnitten zusammen,in denen man teilweise sehr unterschiedliche Aufgaben erledigen muss.
Bei PvP bekommt man zufällig einen von 6 Spielmodi zugewiesen. Die Teams können dabei unterschiedlich groß sein (4vs4 bis 12vs12). Stirbt man, so kann man nach einer kurzen Verzögerung wieder ins Spiel einsteigen. Ein einzelnes Spiel ist relativ kurzweilig, es dauert nur ca. 10 Minuten.
Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit selber ein Match zu erstellen. Außerdem hat man später die Möglichkeit den Modus Sektoreroberung und Invasion zu spielen. Beide Modi habe ich jedoch noch nicht zur Verfügung.
Da es sich um ein Free to Play Spiel handelt gibt es natürlich auch beliebig viele Möglichkeiten Geld auszugeben. Das hängt damit zusammen, dass es Schiffe von Level 1 bis Level 15 gibt. Entweder man arbeitet sich langsam hoch, so wie ich es mache, oder man Investiert Geld, wodurch sich der Levelaufstieg stark beschleunigen kann. In 70 Stunden Spielzeit habe ich es bisher bis auf Level 8 geschafft, wobei ich mich nicht so sehr auf ein schnelles Aufsteigen fokussiert habe.

Die Schiffe

Die Auswahl an Schiffen ist riesig. Zu den 3 Klassen (Jäger, Kampfschiff und Fregatte) gibt es jeweils noch 3 Unterklassen. Die 15 Level der Schiffe sind in 3er Schritte unterteilt (Tier 1 bis Tier 5). Ein Schiff steigt nicht von alleine in ein neues Level auf, sondern man muss sich ein neues Schiff kaufen. Vorher muss man jedoch das vorherige Schiff mit gesammelter Synergy verbessern. Anfangs geht das noch sehr schnell. In höheren Levels sind schon viele Schlachten notwendig, bis man ausreichend Synergy verdient hat. Neue Schiffe kauft man sich mit Credits, welche man in Schlachten verdient (für PvE gibt es wesentlich mehr Credits als für PvP). Alternativ kann man sich Schiffe für Galactic Standards kaufen, an die man im Prinzip nur mit echtem Geld kommt. Auch die meisten DLCs enthalten Schiffe, die man sonst nicht kaufen kann.
Neben der Hauptwaffe und Raketen kann man Schiffe auch mit zusätzlichen Modulen (aktiv/passiv) ausrüsten. Am Anfang ist die Auswahl noch gering, aber mit steigendem Level hat man mehr Slots und auch mehr Module zur Verfügung. Außerdem besitzt jede Unterklasse eine Spezialfähigkeit.
Die Klassen spielen sich sehr unterschiedlich. Ein Jäger ist natürlich sehr viel schneller und beweglicher als eine Fregatte. Durch die Unterklassen kommt noch viel mehr Abwechslung hinzu. Manche Schiffe können sich unsichtbar machen und andere absorbieren für kurze Zeit sehr viel Schaden (oder sind für kurze Zeit ganz unverwundbar). Mit den Long-Range Fregatten hat man auch eine Art Sniper dabei. Diese können aus sehr großer Entfernung angreifen und Teilen viel Schaden aus. Dafür sind sie kleinen Jägern ausgeliefert, da sie sehr behäbig sind.

Die Spielmodi

Beim PvE muss man hauptsächlich viele schwache Schiffe abschießen. Nebenbei erobert man Barken, Zerstört Raumstationen oder Geschütztürme, eskortiert Schiffe und erledigt Bossgegner. IN letzter Zeit hat der Schwierigkeitsgrad der PvE-Missionen enorm zugenommen. Ich weiß aber nicht, ob es an mein Aufstieg nach Tier 3 liegt, oder ob die Entwickler insgesamt den Schwierigkeitsgrad erhöht haben. Der erhöhte Schwierigkeitsgrad führt dazu, dass Teamarbeit sehr wichtig ist. Tanzt einer von vieren aus der Reihe, dann gefährdet das schon den Erfolg der Mission.
Bei PvP scheint das Match-Making ganz gut zu funktionieren. Selten gibt es unausgeglichene Teams. Aber auch bei ausgeglichenen Teams kann ein Team mit deutlichem Vorsprung gewinnen. Das hängt damit zusammen, wie gt die Spieler ihre Schiffsauswahl an den jeweiligen Modus anpassen. Bei der Eroberung von Barken ist es z.B. sehr wichtig, dass ausreichend Jäger dabei sind. Diese sind schnell bei ungeschützten Barken und erobern sie, dank eines Boni, auch noch schneller, als andere Schiffsklassen. Bei Domination spielt der eigene Kapitän eine sehr wichtige Rolle. Macht er einen entschiedenen Fehler (fliegt er z.B. in den Sichtbereich der gegnerischen Long-Range Fregatten), dann kann das das Matsch entscheiden. Störend finde ich bei PvP die Bots. Selbst bei 12vs12 sind in jedem Team 2 Bots. Besonders ärgerlich ist das beim Team battle. Eigentlich möchte man als Team nah beieinander bleiben, damit man viel Schaden austeilt und die Verluste niedrig hält, aber die Bots stürmen einfach auf den Gegner los.
Über Sektoreroberung (benötigt ein Schiff mit Level 11) und Invasion (muss man per DLC freischalten) kann ich bisher noch nicht berichten, da ich diese Modi noch nicht gespielt habe.

Nachteile durch Free to Play

Viele Elemente des Spiels sind vom der Entscheidung für Free to Play geprägt. So steigt man anfangs noch sehr schnell auf, auch wenn man kein Geld ausgibt. In Tier 3 dauert es schon sehr lange, bis man sich neue Schiffe frei gespielt hat. Geld auszugeben um 50% mehr Synery und Credits zu erhalten wird dann immer attraktiver. Bisher hatte ich auch noch nicht erwähnt, dass alle Waffen und Module jeweils 4 Stufen besitzen. Bei Tier 1 kann man noch ganz einfach die Waffen/Module upgraden. Bei Tier 3 muss man dazu schon sehr geduldig sein. Von Stufe 1 auf Stufe 2 benötigt man Credits, oder ein Upgrade-Kit (findet man gelegentlich auch bei einem Sieg). Dieser Aufstieg ist noch einfach zu schaffen. Für Stufe 2 auf Stufe 3 benötigt man Galactic Standards (echtes Geld), oder Einfluss bei einer der 6 Fraktionen. Den Einfluss verdient man sich durch Aufgaben (Mit dem heutigen Update [18.07.14] kann man gleichzeitig alle Aufträge erfüllen und nicht nur 3. Mit dem Level der eigenen Schiffe steigt die Anzahl der verfügbaren Aufträge.). Diese geben 500 bis mehrere Tausend Einfluss. Das Aufrüsten bei Tier 3 kostet aber mindestens 75000 Einfluss. Durch die Einschränkungen bei den Aufgaben (alle 24h, alle 12h usw.) dauert es schon sehr lange, bis man mehrere Module aufgerüstet hat. Für Stufe 3 auf Stufe 4 benötigt man wieder ein Upgrade-Kit (dieses findet man sehr selten), oder man verwendet Artefakte (diese erhält man, wenn man ein Upgrade-Kit nicht bergen möchte).
Außerdem kann man noch allgemeine Verbesserungen kaufen, welche 3 Schlachten lang halten. Diese geben bis zu 7% mehr Schaden, oder 10% mehr Resistenz. Da man mit Credits bezahlt sind sie auch ohne echtes Geld verfügbar.

Mein Fazit

Mir gefällt Star Conflict sehr gut. Das Kämpfe machen sehr viel Spaß. Seid Freelancer habe ich keinen so guten Weltraumshooter mehr gespielt. Viele könnten aber die unterschiedlich starken Schiffe (auf Grund des Auflevelns) stören. Ich finde es aber immer wieder motivierend, wenn ich mit meinem Level 7 Jäger eine Level 9 Fregatte abschieße. Das geschickte einsetzen der Module und damit der Skill des Spielers ist nämlich weit wichtiger als das Level des Schiffs. Motivierend ist auch die Vergabe von Punkten. Auch für Unterstützung erhält man Punkte Abhängig vom zugefügten Schaden. Bei stärkeren Schiffen erhält man auch mehr Punkte. Besonders das Erobern von Barken wird mit vielen Punkten belohnt (2x mehr als bei Abschüssen). Außerdem zählt bei vielen Spielmodi nicht die Anzahl der Abschüsse, sondern ein geschicktes, durchdachtes Vorgehen (z.B. bei den Spielmodi Barkeneroberung und Detonation).

Diskussion

Wer hat sonst noch Star Conflict gespielt, oder spielt es weiterhin? Wie findet ihr das Spiel? Teilt eure Meinung mit und sagt, was ihr anders seht als ich. Außerdem habe ich noch viele Details zum Spiel ausgelassen. Wenn euch noch etwas wichtiges einfällt, dann nennt es bitte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich selbst spiele auch Star Conflict und kann spontan noch 2 Dinge ergänzen:
1) Selbst wenn man Upgrades der Stufe 4 findet und sie hinterher aber nicht braucht, weil man die bestimmte Schiffsklasse nicht mehr spielen möchte oder zumindest dieses spezielle Modul nicht, kann man es immernoch recyclen und bekommt dadurch die entsprechende Anzahl an Artefakten, die man auch bekommen hätte, wenn man beim "Entdecken" statt des Moduls die Artefakte gewählt hätte. Das bietet hinterher noch eine zusätzliche Option, selbst wenn man dadurch einen finanziellen Verlust hat, diese Upgrades müssen nämlich mit Credits bezahlt werden.

2) Selbst innerhalb einer Klasse kann man durch die Ausrüstung seine Schiffe noch stark anpassen. Die LRF (Long-Range-Fregate: Sniper oder Torpedoschiff) kann durch die Module zum Beispiel wendiger und robuster gemacht werden. Da sie die meisten Geschütze im ganzen Spiel hat, ist sie dann auf einmal im Nahkampf ein extrem gefährlicher Gegner, der sich die kleinen Jäger mit Minen oder Drohnen vom Leib hält. Auch die Tarnschiffe können entweder auf leicht-und-schnell getrimmt werden (um Abfangjäger zu jagen) oder auf schwer-und-stark um dadurch Fregatten zu vernichten... Wer seinen eigenen Stil also entdeckt, kann sich auch wirklich "sein Schiff" bauen... weiterer Vorteil davon ist, dass es nicht "das beste Schiff" gibt, sondern man das passende für den eigenen Stil wählen und bauen kann.
 
Die Variationsmöglichkeiten gefallen mir auch sehr gut. Besonders die Wahl der Waffen hat große Auswirkungen auf die optimale Spielweise. Leider kann man sich nicht aussuchen, welche Waffe zuerst auf einem Schiff installiert ist. Das gleiche gilt natürlich für die aktiven und passiven Module. So besitzen erst einmal alle identisch ausgestattete Schiffe und man muss nochmal einen Haufen credits investieren, damit man sein Schiff an die eigenen Wünsche anpassen kann.
Es wäre natürlich umständlich, wenn man bei jedem Schiffskauf die Waffen und Module einzeln auswählen muss, aber es gäbe auch noch eine Alternative, die sich wesentlich leichter umsetzen ließe. Die vorinstallierten Module müsste man zum Einkaufspreis verkaufen können. Dann muss man nicht noch sehr viele Credits zusätzlich bezahlen, wenn man z.B. den Granatwerfer und nicht die Laserkanone an seiner Fregatte nutzen möchte. Da aber Star Gem Geld mit dem Spiel verdienen will, gehe ich nicht davon aus, dass sie so etwas umsetzen würden.

Das man geborgene Upgrade-Kits später noch recyceln kann, das wusste ich bisher noch nicht. Danke für den Tipp.
 
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