Man könnte jetzt vergleichend sagen: ich gehe nicht mehr ins Kino, sondern warte 6-12 Monate auf den BluRay release, dann bekomme ich den Film zumindest ohne Bugs zu sehen.
Natürlich hinkt der Vergleich, leider! Denn ein Film ist ein Film; ein abgeschlossenes Werk, welches ist wie es ist, welches hunderte, tausende Male gesehen, bearbeitet und verbessert wurde, bevor dann wirklich der Master erstellt ist. Ähnlich wie in der Musik-Produktion mit dem Fertigstellen eines Albums; der Druckvorlage für einen Roman. Da ist in diesen Medien schlicht kein Raum mehr für Fehler oder Nachbearbeitung.
Und so war es ansatzweise auch mal mit PC-Spielen, als es noch kein Internet gab und auf CD vertrieben wurde. Da gab es eben buggy Kackspiele, die blieben Kacke, aber es gab die wirklich würdigen, fertigen Titel.
Heute hat ja jeder Breitband-DSL, es gibt Patches, und damit entfällt jeglicher Zwang, Druck, Termintreue und Qualitätssicherung...in der Musik-Produktion heisst diese Unsitte: we fix it in the Mix, was den Versuch darstellt, schlampig und fehlerhaft aufgenommenes Soundmaterial erst im weiteren Produktionsprozess noch zu retten und das gewünschte Gesamtprodukt zu bekommen. Bei Games wird dieses aber nicht zur Rettung gemacht, sondern scheint mir Konzept und gängige, gewollte Praxis.
PC-Games sind für mich daher seit langer Zeit eher so eine underground, independent Nieschenindustrie, die sich ja teils nur noch vorab durch ihre späteren Kunden selbst finanzieren muss (kickstarter), weil sich keine Produzenten finden, die Geld in solche Vorhaben investieren wollen.
Die Branche ist längst unten im Schlamm angekommen. Soll sie das bleiben. Die Konsolen-Games sind da längst das, was sich bewiesen hat, denn da muss das Game auf Anhieb stimmen; keine Patches.
Ash
