fryya schrieb:
Die Hater prägen nun mal das Bild in den Foren.
Dann will ich mal. Ich habe ESO zur Beta gespielt und es nach einer halben Stunde wieder beendet. Heute weiß ich leider nicht ein mal mehr, wieso ich das getan habe. Ich glaube aber, dass es an dem (aktiven) Kampfsystem lag. Für mich war ESO somit gestorben und ich habe mich dafür auch nicht mehr interessiert, obwohl ich großer TES-Fan bin.
Vor rund zwei Monaten dann wieder mit WoW angefangen (Ohje, wirklich?). Eingangs war ich auch schwer begeistert, allerdings machte sich schnell Eintönigkeit breit. Man wartete immer auf Mittwoch, um LFR raiden zu können. Gildenraids waren leider spärlich gesät. Nebenher wurde halt ein wenig Zeit in das Garnisions-Browsergame gesteckt. Als das nicht mehr reichte, wurde ein Twink gelevelt, der bald auf dieselben Probleme stoßen sollte
Vor rund einer Woche bin ich dann (ich weiß nicht mehr wie) auf ESO gestoßen und habe es mir nach einiger Recherchezeit für keine 30 Euro geholt. Es machte direkt Spaß. Der Kampf ist wirklich mal was anderes. Die verschiedenen Skills (bzw. das Skillsystem) tragen ihres dazu bei. Die Quests sind einfach nur überragend. Das sollte man an dieser Stelle wirklich nochmals erwähnen, denn man hat hier nahezu keine (~2%) Kill- oder Sammelquests. Jede Quest ist der Startschuß für eine eigene kleine Storyline. Angesichts dieser Tatsache verdient ESO wirklich noch die Bezeichnung RPG. Zusätzlich finde ich ausgesprochen positiv, dass einem nicht jeder Mist hinterher geworfen wird. Man muss sich bspw. Handwerksmaterialien noch erfarmen. Damit will ich sagen, dass man noch Aufwände hat, um etwas zu erreichen bzw. zu bekommen.
Ich habe mittlerweile mehr als 40 Stunden investiert, schaue mir alles genau an, lausche den vollvertonten (!) NPCs und mache viele Screenshots von der absolut tollen Umgebung. Resultat davon ist, dass ich erst Stufe 14 bin
Aber das macht mir nichts aus. Nach den ersten Eindrücken ist ESO also wirklich ein super Spiel, was die 30 Euro jetzt schon rechtfertigt.
Allerdings ist nicht alles eitel Sonnenschein, denn ESO scheint zwar ein gutes RPG zu sein, jedoch habe ich Bedenken, was die MMO-Elemente angeht. Ich bin seit Anfang an allein unterwegs. Eine Gruppensuche gibt es (augenscheinlich) zwar, allerdings habe ich sie gestern den gesamten Abend laufen lassen ohne ein Resultat zu erzielen. Ich wollte doch nur in die erste Instanz schauen
Auch die Tatsache, dass das Endgame von ESO recht dünn sein soll, gibt mir zu denken. Ich bin wirklich mal gespannt, wie sich das noch entwickelt. Aktuell fühlt sich das Spiel eher wie ein Single- als ein Multiplayer an. Wäre wirklich schade, wenn ab Level 50 (?) die Motivation stark nachlässt.
Um mal zum Abschluss zu kommen: Im Vergleich zu WoW (oder anderen MMORPGs) ist ESO erfrischend anders. Ich würde sogar soweit gehen und es als Nischen-MMO bezeichnen. Der RPG-Umfang ist halt absolut vorbildlich. Wer sich hier einfach durch die Quests klickt, ist selbst Schuld