EU und die Schweiz

Bin ja selbst auch Schweizer und muss sagen, dass ich so wie es heute ausschaut auch ein Gegner eines EU Beitritts bin. (Und das wohlgemerkt, trotz der Tatsache, dass ich mich anonsten eher als Links bezeichnen würde, wobei die grossen Linken Parteien hier ja klar für einen EU Beitritt sind...)

Der Grund ist nicht, dass ich mich nicht mit gewissen Zielen und Idealen der EU identifizieren könnte (an die sich die Linken offenbar stark klammern), sondern dass ich schlicht keinerlei Vertrauen in die Verwaltung und Behörden habe, die das dann auch sinnvoll durchziehen müssen (Die Erfahrung zeigt meiner Meinung nach ja auch auf, dass in der EU vorwiegend faule Kompromisse die Politik beherrschen und von den eigentlich guten Ansätzen oft kaum noch etwas zu sehen ist).

Ich will hier nicht behaupten, dass die EU Regierung viel unglaubwürdiger ist als die Schweizerische (obwohl es mir teilweise schon so vorkommt), aber wenn halt beide nicht wirklich vertrauenswürdig sind, dann wäre es ja blöd wenn man sich noch an eine weitere binden würde.
Denn die Behörden eines dermassen grossen Gebietes wie der EU sind natürlicherweise für das kleine, einzelne weniger kompetent und rücksichtsvoll als die Behörden eines kleineren Verwaltungsgebietes.

Ich vermute generell, dass kleinere Verwaltungsgebiete tendentiell auch eher zu mehr Fairness und Freiheit führen als grössere.

Selbstverständlich wäre es schön, im Grenzverkehr freier zu sein. Aber um diese Freiheit (die für mich eigentlich sowieso selbstverständlich sein müsste auf der ganzen Welt) zu verwriklichen braucht es für mich keinen Staatsapparat der im Gegenzug mit neuen innen- und aussenpolitischen Repressionen aufwartet.


Von da her: Nichts gegen gemeinschaftliche, soziale Ideale und Engagments... aber in einem EU beitritt der Schweiz würde ich solche nicht verwirklicht sehen. Dafür ein Rückgang von Freiheit.


P.S. Das mit der schweizerischen Landesverteidigung im 2. Weltkrieg ist eine zwiespältige Angelegenheit. Immerhin hätte die sogenannte Reduit-Strategie (Rückzug in die Berge) bedeutet, dass Städte, Wirtschaftsschwerpunkte udn nicht zuletzt Frauen und Kinder im Flachland zurückgeblieben wären, während sich die Soldaten in den Bergfestungen verschanzt hätten.
Aber das gehört wirklich nicht in den Thread hier ^^
 
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Ich denke der Grenzverkehr ist schon ziemlich frei. Fahre schon seit 4 Jhren zu meiner Firma nach Baar.

Mich hat nur einmal ein Zollbeamter gefragt wohin ich will - war Sonntags 22:00 Uhr habe es Ihm gesagt, nur zu meiner Firma um zu arbeiten und es war gut. Bin auch nur mit Passat und exotischem, weil tief im "grossen Kanton" liegenden Kennzeichen unterwegs.

Bei Warenlieferungen bis zu einem bestimmten Wert fälllt auch kein Zoll an, wenn das nur 1 bis 2 mal im Jahr vorkommt. Das funktioniert auch von Firmenadresse zu Firmenadresse (z.B. Paket der deutschen Post, bzw. Paketdienste bis 25 kg). Also für Privat kein Thema.

Grössere Sachen (2 Meter langer Karton - Umgeklappt im Auto) wird halt über Bregenz Ein- bzw. Ausgeführt.

Der Geldverkehr sowie die Anlagen der Ausländer wird eh schon überwacht und an die Herkunftsländer mitgeteilt - hier fällt Quellensteuer an die an den z.B. deutschen Fiskus gemeldet wird. Wenn nicht für Wertsachen, existiert kein Bankgeheimnis für Ausländer mehr.

Übrigens für Soulpain und Relict die Aktion hiess Tannenbaum und war schon ausgeplant!
Es gibt allerding auch ein offizielles Nahkampfbuch mit ziemlich inhumanen Methoden - für die schweizer Armee.

Also ein Für und Wieder.

Wizig ist, das laut Bauordnung auch heute noch in Neubauen LSA (Luftschutzanlagen) eingebaut werden. Gegen wen? Die Flugamateure kommen eh nicht ohne Unfall duch die Berge, hey das war, wenn auch hart, Ironie!
 
Zuletzt bearbeitet: (Ich zu deppich bin)
Ich würde alle Verträge mit der Schweiz grundsätzlich überdenken,
wenn sie nur zu deren Vorteil gehen - wir brauchen einen viel stärkeren
Ausgleich zwischen Rechten und Pflichten der Schweizer gegenüber
den EU-Staaten. Das System "Nehmen, nur nicht geben" kann so nicht
weiter gehen. So wichtig ist die Schweiz nicht, dass wir uns das gefallen
lassen sollten.
Erst wenn es eine gerechte Besteuerung gibt, sollten die Verträge wieder
inkrafttreten. So sollte die Ungleichbehandlung zwischen Schweizern und
Ausländern endlich wegfallen - das Steuersystem darf nicht länger darauf
ausgerichtet sein, den anderen Ländern einen ruinösen Wettbewerb
aufzuzwingen.

Dass die Schweizer nicht in die EU wollen, kann ich ihnen nicht verdenken,
aber trotzdem müssen sie sich an gewisse faire Spielregeln halten!
 
Also ich bin auch ganz klar dagegen, dass die Schweiz in die EU eintritt.
Das wäre so das blödste was wir tun könnten.

Die Schweiz verliert auf der ganzen Linie und wir bekommen rein gar nichts als Gegenleistung!

Was sind den für dich unfaire Spielregeln? Wenn wir beitreten, dann nützen die Deutschen/etc. uns auf voller Linie aus. Wir haben gar nichts davon, wenn wir der EU beitreten! (Ausser vielleicht die Firmen, aber die Bevölkerung verliert auf der ganzen Linie!!!)
 
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Das Thema mit den Steuern wird meiner Meinung nach viel zu gross aufgepuscht so wie vorallem von Brüssel. Die Schweiz hat von tiefen Steuern schon immer etwas Profitiert und da ist die Schweiz bei weitem nicht das einzige Land. Wir haben bestimmt nicht viele vorteile gegenüber der EU daher ist dies für uns auch eine sehr wichtige Einahmequelle die wir als ein kleines Land nicht einfach so aufgeben werden.

Das Schweizer Volk stimmt ja über neue Regelungen ab, wen da so wer wie Brüssel kommt stellen sich irgend wann auch die Schweizer quer. Die EU hat von der Schweiz schon einiges Profitiert. Das Schweizer Volk hat zb. ja zu einer Sozials Milliarde gesagt, so wie zur Freizügikeit was uns möglicherweise später noch sehr viele Probleme bereiten könnte.

Zur Zeit bauen wir den grössten Tunnel der Welt was auch zum grössten teil der EU zugute kommt dieser hat auch schon mehrere Milliarden verschluckt.

Wie das bei uns in der Schweiz ist, gibt es auch viele Politische gegner der Schweizer Steuer Politik. Zur Zeit ist die Stellung der Schweizer ganz klar was das anbelangt.
 
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Die Schweiz ist ja sowieso schon sowas wie ne kleine EU; Deutschland, Frankreich und Italien in einem :D :D
Diese Mulitinationalität ist was echt Besonderes. Ich bin aufgrund der Kulturvielfalt sehr gerne in der Schweiz.
 
Die Schweiz verfügt über soviel...Geld, Macht, was weis ich, daß sie sich aus der EU die Rosinen (Bilaterale Vertäge wo SIE es will) picken kann.

In Österreich waren wir leider zu blöd dafür.
Jetzt haben wir eine Transit Verzehnfachung zum Beispiel.
Alleine von 2005 -2006 ist der Transit um 40% gestiegen.

Wir können dagegen gar nichts tun.
Der freie Warenverkehr ist oberstes EU Gebot...
 
Das wir Rosinenpicker sind kam ja damals von Frankreich. Genau so wie sie sich als erstes Land über die Steuerpolitik beschwert haben. Dan ging es weiter nach Brüssel und jetzt machen die restlihen EU Mitglieder mit genau so wie man es von einer grossen EU erwartet.

Ich sag nicht um sonst das wir da noch einiges zu erwarten haben. Wie war das mit Deutschland und Frankreich, konnte da nicht auch das Volk abstimmen?
 
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Rasemann schrieb:
In Österreich waren wir leider zu blöd dafür.
Jetzt haben wir eine Transit Verzehnfachung zum Beispiel.
Alleine von 2005 -2006 ist der Transit um 40% gestiegen.
Anderes Thema, aber: Wenn die LKWs endlich ihrer tatsächlichen Kostenverursachung (nämlich der Instandhaltung unserer malträtierten Straßen) besteuert werden, was derzeit nur zu 20% kostendeckend geschieht, sieht die Sache schon wieder ganz anders aus.

1) Die rollende Landstraße wird attraktiver für Spediteure.
2) Die Steuerzahler finanzieren mit ihrem Gehalt nicht mehr indirekt die günstigen Preise in den Supermärkten.
3) Die Nahversorgung wird nebenbei deutlich aufgewertet und somit der ländliche Raum ohne künstliche Subventionen gefördert.

Dass das zurzeit nicht bereits geschieht, ist alleiniges Versagen unserer Politiker. Weil man vor der Frächterlobby in die Knie geht, wird die Schuld dann wieder auf die EU geschoben, was natürlich bequem ist.
 
Die "außergewöhnliche" Wichtigkeit der Schweizer für die EU: Das BIP der Schweiz entspricht 2,75 Prozent des BIP der EU.
 
Ja genau so ist es, wir sind die "grossen" 2.75% :freak:

Das die Schweiz wichtig für die EU ist hat bis jetzt noch nie jemand behauptet.
 
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Wir Schweizer sind neutral und schliessen uns niemanden an ;-) und gehen in keine Grp.
schluss aus ende xD
 
Recht so Navy!

Eins fehlt aber noch - Ihr seit auch ein wenig clever. Unsere Firma gründet jetzt nach 10 Jahren auf dem deutschen Markt endlich eine richtige Tochter in DE.

Begründung: Die Einkaufspreise in Dützschland sind teilweise viel besser als in der CH! Na Zeit wird's.
 
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Na ich hoff nur, das treibt nicht allzuviele Wählerstimmen ins politische Lager der EU Gegner...
Weil abgesehen von wenigen Glückstreffern aus falschen Motiven haben die auch nur grosse Katastrophen auf ihrer Polit-Agenda.

In den letzten Tagen war Schlüer von der SVP ja mehrmals am TV... und gegen den absoluten Schwachsinn den der erzählt, wirken Blocher & Mörgeli direkt wie Philosophen oO
 
Solange die Schweiz respekt vor der EU hat und sich nicht alzu isoliert,kann man wirklich nicht
viel für einen Beitritt sagen.
Allerdings hoffe ich,das der enorme nationale Stolz nicht irgendwann auch Nachteile mit sich bringt.

Ich sehe die Schweiz als eine Art Bollwerk der Unabhängigkeit.Nur sollte man weiterhin sich an der Weltpolitik beteilligen und wenn es nötig ist,auch mal Partei zu ergreifen.
 
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Die Schweiz beteiligt sich ja eigentlich sehr stark an der Welt Politik für das wir so ein kleines Land sind konnten wir ja auch schon so einiges bewegen finde ich :)

Was die Abschottung angeht würde ich sagen wir sind jetzt eigentlich eher offener für die EU als früher mit den neuen Abkommen.

Der Nationalstolz hat sich bei mir etwas verändert seit der WM würde ich sagen. Vor der WM hat sich kaum ein Schweizer getraut seine Flage zu zeigen und das hat sich jetzt auch relativ stark Geändert. Ich finde es allerdings auch besser wen man sich da etwas zurück hält, was ich auch wieder vermert versuche , zumindest bis zur EM2008 ;)

Es ist gut wen man stolz ist auf sein Land, aber man solte damit auch nicht zuweit gehen. Eine gute Beziehung zu anderen Ländern hat noch nie jemandem geschadet und wen wir weiterhin faire abkommen haben mit der EU sollte es eigentlich auch zu keinen Problemen kommen. Wen die EU allerdings versucht mit ihrer Macht Abkommen zu erzwingen wird sich das auch das kleine Land Schweiz nicht gefallen lasen.
 
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