EU und die Schweiz

BAD schrieb:
Das Thema mit den Steuern wird meiner Meinung nach viel zu gross aufgepuscht so wie vorallem von Brüssel. Die Schweiz hat von tiefen Steuern schon immer etwas Profitiert und da ist die Schweiz bei weitem nicht das einzige Land.

Ach ja, die Slowakei stand z.B. innerhalb der EU unter starkem Druck hinsichtlich der Steuern - und hat diesem problemlos widerstanden! :D

Aber es stimmt schon, dass es innerhalb der EU Kräfte gibt, die eine "Harmonisierung" der Steuern fordern und sich einem Steuerwettbewerb entziehen möchten. Das Dumme - oder Schöne, je nach Sichtweise - ist aber, dass normalerweise eher die Verlierer dieses Wettbewerbs danach rufen, während ihnen die potentiellen Gewinner eine lange Nase machen. Also blebt es dann doch bei den Unterschieden, von denen einige profitieren, andere nicht. ;)

Zur Zeit bauen wir den grössten Tunnel der Welt was auch zum grössten teil der EU zugute kommt dieser hat auch schon mehrere Milliarden verschluckt.

Wenn ich einmal ein Klischee bemühen darf: Die Schweiz ist doch gut im Rechnen, vor allem mit Geld? :evillol:

Also, Ihr seid so weit integriert, wie man es als Nicht-Mitglied der EU nur sein kann, über die die bereits angesprochenen bilateralen Vereinbarungen. Mit Blick auf die Landkarte ist es aber nunmal so, dass wichtige Routen durch die Schweiz führen. Eigentlich gibt es doch zwei Alternativen: Ihr pfeift auch die EU und läßt den Nord-Süd-Transitverkehr einfach nicht durch. Oder laßt ihn durch und sorgt gleichzeitig dafür, dass Euch dieser Verkehr möglichst wenig belastet.

Offenbar habt Ihr Euch für die zweite Alternative entschieden, weil sie - sofern Ihr rechnen könnt - für Euch günstiger ist als die erste Alternative. Also liegen der Gotthard-Basistunnel und andere Verkehrsprojekte in Eurem Eigeninteresse und sind eher keine Geschenke an die EU, oder? ;)

Das die Schweiz wichtig für die EU ist hat bis jetzt noch nie jemand behauptet.

Doch, und zwar ich, in diesem Thread. :D

Und auch sonst ist die Schweiz offenbar wichtig. Allein das Vorhandensein der sehr weitgehenden bilateralen Veträge belegt das. Anderenfalls würde Euch die EU nur eine kalte Schulter sehen lassen. Oder aus politischen Gründen - eine Insel im EU-Gebiet kann man irgendwie nicht verhungern lassen - würdet Ihr ein absolutes Mindestmaß an Kooperation erleben, mehr nicht. Die Realität sieht aber irgendwie anders aus. Wenn die Schweiz nicht wichtig sein sollte für die EU, dann wäre die EU reichlich blöde, sie dennoch als Quasi-Mitglied zu behandeln.

Viele Grüße, Tiguar
 
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Ja stimmt, der Tunnel wird schlussendlich nicht nur der EU zugute kommen.
 
Natürlich nicht, sonst würden wir kaum 20 Milliarden dafür raushauen ;)
 
Ja aber das wird schon einige Jahre dauern bis sich die Investition dieser paar Milliarden gelohnt haben denke ich. Ohne grund baut man so ein Tunnel auch nicht ^^

@Tiguar

Ja ich denke auch das wir sehr stark in die EU bereits Integriert sind als nicht EU Land. Mal schauen wie sich das ganze so entwickelt.
 
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Lohnen? Paar Jahre?
Ernsthaft, ich glaub kaum dass sich das in ein paar Jahrzehnten gelohnt haben wird... aber sowas baut man ja auch nicht nur weil man damit schnell Profit machen möchte ;)
 
Mal eine Lanze für die EU und insbesondere für den deutschen Fiskus...

Komme gerade aus Zug zurück und habe erfahren, dass sich unser Herr S. aus H. (Ex-Bundeskanzlerdarsteller) dort ja mit seinen russischen Freunden niedergelassen hat.

Das ist eine echter Wirtschaftsfaktor für die Leute dort. Er wird ja weiterhin von 12 ! Leibwächtern rund um die Uhr bewacht (frage mich, vor wem der in Zug Angst haben sollte? - Angst davor, dass ihn mal jemand nach der Zeit fragt?). Desweiteren verkehrt der nette Herr in den umliegenden Gourmettempeln - glaubt mir, da gibt es einige davon - dies ganze wird vom deutschen Fiskus (also von den Deppen, die noch in DE arbeiten und Steuern bezahlen) finanziert.

Also Schrödi in Zug - Ein Programm von Aufbau Schweiz! Da zahle ich doch gerne für!

Wie ihr seht auch ein notleidender grosser Kanton gibt der Schweiz entsprechende Subventionen! - die Schweiz also doch so was wie ein Edel - EU - Mitglied!
 
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Nya, das ist aber primär ein Problem Deutschlands, wenn die für den Herrn Kohle ausgeben obwohl er aus Steuergründen wegzieht.
Und einen anderen Grund sich in Zug niederzulassen gibts eigentlich kaum... denn in Zug gibts nix ausser tiefe Steuern, wenn die in Zug Kultur oder sowas wollen, dann steigen sie alle fix in den Zug (oder eher den Rolls Royce) und fahren damit zu uns nach Luzern oder nach Zürich.
Die 12 Leibwächtern sollen ihn vielleicht vor den Hintermännern seiner russischen Geschäftskollegen beschützen :p
(Ansonsten braucht man hier auf jedenfall keine, höre sogar desöfteren von Deutschen oder Engländer(inne)n dass sie es so toll fänden dass man hier Nachts alleine auf die Strasse kann ohne sich fürchten zu müssen.)


Im Grunde ja ein weiteres Argument gegen einen Eu Beitritt, wenn man sieht wie die ihre Kohle vernichten ;)
 
@ DaveStar Du hasst das Monoment der Kultur in Zug vergessen - wie konntest du nur! Die weltberühmte zuger Kirschtorte...

Nur deswegen siedeln sich Firmen wie die von BumBum Boris, Müllermilch und andere an. Wie kannst Du nur an Steuern denken. :D :D :D

Hab ach mal ein Stück aufgenötigt bekommen - naja mein Fall ist es nicht unbedingt - Da nehm ich doch den Fassbind o.ä. (wg. keine Schleichwerbung im Forum!) lieber pur zu mir ohne die vielen Kalorien.

LG nach Luzern - da ist es schon schön dort!
 
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addl1970 schrieb:
Zug zurück und habe erfahren, dass sich unser Herr S. aus H. (Ex-Bundeskanzlerdarsteller) dort ja mit seinen russischen Freunden niedergelassen hat.

Bevor sich dieser Thread zu einem innerschweizerischem Gruß-Thread entwickelt, was aber erfreulicherweise imho ein Indiz für ein recht spannungsfreies Verhältnis zwischen der Schweiz und der EU zu sein scheint, vielleicht noch eine Anmerkung, mit dem Versuch, im Thema zu bleiben:

Es steht Deutschland absolut frei, ein System der Heimatlandbesteuerung (wie z.B. in den USA) einzuführen, zumindest im Verhältnis zu Nicht-EU-Staaten. Eigentlich ist das ganz einfach: Deutsche Staatsbürger und Unternehmen unterliegen den deutschen Steuersätzen, bei Wohnsitz im Ausland werden die dortigen Steuern auf die deutschen Steuern angerechnet, ggf. ist also nur die Differenz in Deutschland zu entrichten.

Das ist nicht der Fall. Kein Vorwurf an die Schweiz, davon zu profitieren. Im Gegenteil. Von der Doofheit anderer nicht zu profitieren wäre für mich ein Grund, einen Vorwurf zu erheben. Gelegentliche Bitten an die Schweiz, diese Steueroasen dichtzumachen, gehen daher für mich an der Kernfrage vorbei, dass man offenbar nicht bereit ist, die eigenen Hausaufgaben zu machen. :D

Viele Grüße, Tiguar
 
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Ein sehr interessantes Thema.

Ich würde mich generell nicht als "EU-Gegner" bezeichnen. Mich stört nur die Art der Umsetzung extrem.

Meiner Meinung nach sollte sich Brüssel daran orientieren, womit man mit dem ganzen Konzept der EU konkurrieren will: Washington.

Soll heissen: Brüssel sollte hauptsächlich für eine gemeinsame europäische Aussenpolitik zuständig sein (ink. gemeinsames europ. Militär). In Angelegenheiten der einzelnen Länder sollte sich Brüssel genausowenig einmischen (dürfen), wie der US-Präsident in Angelegenheiten der einzelnen US-Bundesstaaten.

Stattdessen drehen die in Brüssel total durch. Was die alles vorschreiben und wie die sich in das Leben jedes einzelnen Europäers einmischen, das finde ich absolut inakzeptabel. Wie schnell man auf Autobahnen fahren darf, wie hoch die Steuern sein müssen [sic] usw... das geht die meiner Meinung nach einfach nichts an. Gerade hier in Europa haben die Leute auch so schon alles andere als zuviel Einfluss darauf, was in ihren jeweiligen Ländern vor sich geht.

Government's first duty is to protect the people, not run their lives.
(Ronald Reagan)

Fazit: Die Schweiz ist ein sehr kluges Land, unter diesen Umständen nicht der EU beitreten zu wollen! Mal ganz davon abgesehen dass dort das Volk noch wirklich etwas zu sagen hat.
 
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@Tiguar
Es steht Deutschland absolut frei, ein System der Heimatlandbesteuerung

Das ist nicht so ganz korrekt, ich denke wen das Deutschland heute versuchen würde, würden die meisten EU Mitglieder dies versuchen zu verhindern und dies bestimmt auch mit erfolg.

Was auch ein grosser Unterschied zur EU ist, ist die MwSt. jedes EU Mitglied hat sich verpflichtet eine mindest MwSt von 16% einzuführen. Bei uns ist diese mit 7.6% knapp halb so hoch. Man redet zur Zeit sogar davon sie zu Senken an statt sie wie dies viele andere Länder tun zu erhöhen.

Durch unsere Demokratie in der Schweiz haben wir auf jeden fall so einige vorteile. Würde es nach einigen Politikern gehen wären wir schon lange in der EU.
 
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:cheerlead:
 
@ BessenOlli

Da muss man ja erst mal um die Ecke denken! Aber ist schon so!:D

Was mich nur stört ist, dass der Herr kompletten Personenschutz (sponsored by GER) hat, obwohl er bestimmt ein fürstliches Salär von seinen russischen Freunden erhält und das Ganze auch privat finanzieren kann. Und er hält sich nicht im grossen Kanton auf - also warum dann Personenschutz sponserd by GER?

Der Herr ist ja nicht im Ruhestand, sondern scheffelt ja Euronen oder etwa Fränkli?! (und das leider nicht zu wenig)! Zumindest wenn ich die Zahlen oben und unten auf meinem Zettel sehe!

Für die Freunde aus CH: In DE müssen wir jeden Monat unsere Steuern an den notleidenden Staat zahlen und nicht erst am Ende des Jahres.;)
 
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BAD schrieb:
Was auch ein grosser Unterschied zur EU ist die MwSt. jedes EU Mitglied hat sich verpflichtet eine mindest MwSt von 16% einzuführen. Bei uns ist diese mit 7.6% knapp halb so hoch. Man redet zur Zeit sogar davon sie zu Senken an statt sie wie dies viele andere Länder tun zu erhöhen.

Vergiss aber dabei nie, dass ein kleiner Staat wie die Schweiz immer besser zu handeln ist, wie ein grosser mit 10 mal sovielen Einwohnern. Da verzehnfachen sich auch die Ausgaben und Probleme, aber nicht zwangsläufig die Einnahmen. ;)

Und auch die Lebenshaltungskosten sind bei euch teilweise höher. Oder warum bestellen viele zb. ihre PCs in Deutschland. Ich denke an der MwSt. alleine kann man das nicht festmachen. Das nimmt sich im Endeffekt wohl nichts, auch wenn es auf den ersten Blick den Anschein hat.
 
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Naja das PC zeugs usw. ist bei uns in der zwischenzeit eigentlich auf dem gleichen Nivo. Früher habe ich auch vieles von Deutsachland in die Schweiz geholt, heute lohnt sich das nicht mehr.

Ein grosser Preis unterschied gibt es beim Baumark und im Lebensmittel bereich, allerdings muss ich gestehen das der Preis hier zwar höher ist für Nahrungsmittel aber einfach besser finde ich.

Lidel und Aldi drängen bei uns jetzt auch auf den Markt vor, allerdings denke ich nicht das sie sehr grossen erfolg haben auch wen sie gut 10-20% günstiger sind als die Schweizer Konkurenz. Die meisten Produkte sind Qualitativ nicht so das ware und die Mitarbeiter werden bei diesen Firmen schlecht bezahlt und haben ein schlechtes Arbeits Klima.

Die meisten Schweizer kaufen auch lieber teurere Schweizer Produkte, Hauptsache kein Import. Als BIO Land Nr.1 wird es da sowieso zimlcih schwer für Firmen wie Lidel und Aldi sich hier zulande durchzusetzen.
 
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Die Leute die ihre Hardware in Deutschland bestellen versteh ich nicht... die Preise inkl. MWST sind hier bei Hardware meist tiefer als in DE - zieht man dann die MWST ab die man wohl aus DE irgendwie zurückerstattet kriegen kann iss man zwar bissel drunter aber zahlt dafür höhere Versandkosten und hat tendentiell höhere Kosten im Garantiefall.


Und wegen dem "kleiner ist besser zu handeln": Absolut - das hatte ich früher in dem Thread ja bereits geschrieben :)
Und das spricht nicht unbedingt für riesen Konstrukte à la EU.
 
Das mit dem "kleiner ist besser zu handhaben" ist alles eine Frage der Organisation. Wenn man auf eine Zentralisierung von Macht hinaus will, um möglichst alles so weit es geht gleichzuschalten, wie es bei der EU der Fall ist, dann trifft es natürlich zu.
 
soulpain schrieb:
WEnn man in der EU sein will,wird es eben teuer.Vor allem Subventionen und Sozialabgaben belasten uns.

Was ein Schwachsinn. Was haben die Sozialabgaben Deutschlands mit der Mitgliedschaft in der Europäischen Union zutun? Nichts.

Und gerade Deutschland hat durch die EU einiges mehr verdient als bezahlt. Man denke da nur an die Unzähligen Firmen aus Deutschland die in ganz Europa eingekauft haben. Auch geht der Hauptanteil der Exporte Deutschlands in die EU.

Sollte die EU es doch noch schaffen eine Verfassung zu ratifizieren und Umzusetzen und damit die EU handlungsfähiger zu machen wird sich die Schweiz in 10-20 Jahren fragen ob sie nicht doch besser in die EU eintreten. Gerade für Schweizer Firmen wäre der EU-Beitritt ein Vorteil.

Und das eine EU-Mitgliedschaft gut für die Wirtschaft ist hat man an Irland, Spanien, etc gesehen.

Es gibt immer Vor und Nachteile das ist klar. Kleinstaatlerei kann sich kein Land mehr auf dem Europäischen Kontinent leisten und auch wenn jetzt die Stimmung in einigen EU-Mitgliedsstaaten gegen die EU spricht, die EU bleibt für uns Europäer die einzige Zukunft um uns auf der Welt behaupten zu können. Die Amerikaner lachen seit Jahrzehnte über uns und die Chinesen werden bald die Möglichkeit haben uns auszulachen.;)

In der Zukunft werden wir uns sogar fragen wieso wir zur heutigen Zeit soviel Zeit verschwendet haben mit Diskussionen über eine EU-Verfassung anstatt sie einfach umzusetzen.

Ich denke in 10-20 Jahren ist die Schweiz auch dabei. Und dann heißt es bienvenu la Suisse:D
 
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