Eure Meinung zum Referendum in der Türkei?

Nationalstolz

Ich kann damit nichts anfangen. Warum soll ich stolz sein, ein Deutscher zu sein? Wenn doch das deutsche Land:

- Dicke Geschäfte mit Ländern macht die völlig Gegensätzlich unseres Grundgesetzes handeln. ZB Menschenrechte, Gleichstellung von Frau und Mann, Meinungsfreiheit.

- Sich empört über eine Türkei die die Todesstrafe wieder einführen will, aber die USA als einen treuen Verbündeten betrachtet

Es gibt doch noch viel weitere Punkte nicht stolz sein zu können ein Deutscher zu sein. Denn es gibt doch so viele Deutsche die sich nicht an Regeln halten.

-Im Straßenverkehr
-Deutsche Personen und Firmen die alle möglichen Schlupflöcher nutzen um sich ja nicht an die im Grundgesetz stehenden Regeln halten zu müssen.
-Politiker die es bis heute nicht geschafft haben, die Schlupflöcher zu schleißen.

Türkei und Gesetz:
Wie kann man Stolz auf eine Nation sein, in der es möglich ist, als 50 jähriger Mann Sex mit einem Mädchen unter 15 zu haben und dann auch noch straffrei davon zu kommen?

Es gibt Punkte die ich sehr schön finde und ich froh darüber bin in Deutschland geboren worden zu sein. Aber das war halt Glück. Nur 50 Jahre früher und als Frau wäre jetzt Deutschland auch nicht ein tolles Land.

Nationalstolz ist für mich was total rückständiges. Denn es blockiert doch die Vision, endlich eine Einigung der Menschheit zu erreichen. Nationalstolz beinhaltet doch auch, dass ich meine ein andere Mensch zu sein, als Menschen anderer Nationen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry SBJ, du machst dich lächerlich. Das "Gesetz" auf das sich die Sperre von Wikipedia stützt, ist nach dem Referendum entstanden (vorbereitet sicher davor, deutliches Zeichen, das Erdogan langfristig plant), per Notstandsdekret und es gibt nichts, was Wikipedia getan hat, um kurzfristig per Dekret ausgesperrt zu werden außer für Erdogan unliebsame Wahrheiten zu zeigen. Kritik an seinem Vorgehen ist damit illegal, ob berechtigt oder nicht, ist unerheblich, denn das wird bei einem Notstandsdekret gar nicht erst geklärt. Führ dir das mal vor Augen (auch wenn es nichts helfen wird): Du kritisierst die Regierung, es wird nicht mal juristisch geprüft, ob zu Recht oder nicht, ob illegal oder nicht, du wirst einfach weggesperrt. In welcher Welt kann das freiheitlich demokratisch sein?

Twitter damals war die Testphase. Erdogan hat gemerkt, dass seine damalige Macht nicht ausreichte und hat sich diese geholt. Und ein Teil der Türken jubelt weiter, dass Erdogan entscheidet, was sie lesen dürfen. Ganz ehrlich? Zur Gleichschaltung der Medien fehlt eigentlich nur noch, dass Erdogan ganz öffentlich bekennt, dass diese existiert. Faktisch ist sie bereits vorhanden. Aber ich werde mich mit dir darüber nicht mehr weiter streiten. Es ist zwecklos. Du bist derart Erdoganhörig, du glaubst und willst nicht mehr wissen. Leider sind einige Türken wie du, verblendet, vermeintlich ihres Stolzes beraubt und merken dabei nicht, wie unwürdig sie behandelt werden. Welcher stolzer Mensch braucht eine Führerfigur, die sie mit starker Hand führt und für sie entscheidet? Nur unselbstständige Schwächlinge brauchen Führung.
 
AMINDIA schrieb:
Nationalstolz ist für mich was total rückständiges. Denn es blockiert doch die Vision, endlich eine Einigung der Menschheit zu erreichen. Nationalstolz beinhaltet doch auch, dass ich meine ein andere Mensch zu sein, als Menschen anderer Nationen.

Du hast im Vorlauf vieles gesagt, das ich ebenso sehe. Wenn ein Typ in Erfurt geboren ist und der andere in Bilanga, dann mutet es doch seltsam an, dass die Gunst der Geburt beim Deutschen dazu führt, sich besser zu fühlen.

Dennoch, an eine "Einigung der Menschheit" glaube ich nicht. Der Mensch ist in seiner persönlichen Identifikation von Maßstäben abhängig, um sich selbst als Person verorten zu können. Und dazu gehört meines Erachtens zwingend die Bewertung anderer Individuen und zur Vereinfachung die Gruppierung von Individuen.

Beispiel Harry Potter und vereinfachte Western-Welt: das Buch beschreibt einen jungen Menschen auf der Suche nach Identität und Bestimmung, also der Suche nach Sinn im eigenen Leben. "You're a wizard, Harry" sagt später dann Hagrid zu ihm und macht ihn damit zum stolzen Teil einer Gruppe, zu der er noch nichts beigetragen hat. Die Western-Romantik sorgt dann noch für eine einfache Abgrenzung der eigenen Gruppe und eine Gruppenaufwertung. Denn es gibt die guten Zauberer und die bösen. Und schwupps, hat die Figur, die vorher lediglich unter der Treppe gewohnt hat, eine Identität mit Gruppenzugehörigkeit, Stolz und relativer Verortung in der Gesellschaft. Ohne eigenes Zutun, lediglich durch Zuweisung zu einer Gruppe und der Abgrenzung dieser zu anderen Gruppen.

Das ist einfach, denn man muss selbst nicht sonderlich viel beitragen. Deshalb ist es ja auch so attraktiv.

Mustis schrieb:
Sorry SBJ, du machst dich lächerlich. Das "Gesetz" auf das sich die Sperre von Wikipedia stützt, ist nach dem Referendum entstanden

Ich bitte auch Dich, sachlich zu diskutieren und auf persönliche Angriffe zu verzichten!

Dass das Gesetz nach dem Referendum entstanden ist, stimmt übrigens nicht. Es wurde 2014 eingeführt:

http://www.zeit.de/news/2014-02/06/...-verschaerft-kontrolle-des-internets-06081013

Mustis schrieb:
es gibt nichts, was Wikipedia getan hat, um kurzfristig per Dekret ausgesperrt zu werden außer für Erdogan unliebsame Wahrheiten zu zeigen.

Naja, mit dem Begriff "Wahrheit" wäre ich persönlich vorsichtig. Für mich ist auch gar nicht so wichtig, ob die Inhalte von Wikipedia wahr sind oder nicht. Viel wichtiger ist doch die Frage, wie man unabhängig vom Wahrheitsgehalt mit anders lautenden Meinungen umgeht.
 
Nö,
auf dem Screen von SBJ ist ganz klar vermerkt, dass die Sperre auf die Entscheidung vom 29.04 zurückzuführen ist. Das Gesetz mag älter sein(hab mich da blöd ausgedrückt), aber die Entscheidung so kurz nach dem Referendum kommt nicht von ungefähr. Wikipedia hat in diesem Zeitrahmen nichts gemacht, was sie vorher nicht auch getan haben. Das die Entscheidung direkt nach dem Referendum kam, lässt nur den Schluss zu, dass diese Sperre vor dem Referendum nicht zu halten gewesen wäre und die zusätzlich Macht zum durchdrücken benötigt wurde. Es ist und bleibt Zensur von unliebsamen Meinungen. Mit Schutz und Demokratie hat das nichts zu tun.

PS: Es ist im übrigen durchaus sachlich, wenn man darauf hinweist, das sich jemand lächerlich macht, wenn er gegen Fakten argumentiert. Oder wie würdest du es nennen, wenn jemand die Erde flach diskutiert oder uns zum Mittelpunkt des Universums erklärt? Die Türkei zum Vorzeigeland der Demokratie zu erklären, das jeder echte Demokrat unterstützen müsste, ist so ziemlich das selbe Niveau. Schon allein weil es ein Totschlagargument ist (entweder du siehst es so oder du bist kein Demokrat).
 
Mustis schrieb:
Das die Entscheidung direkt nach dem Referendum kam, lässt nur den Schluss zu, dass diese Sperre vor dem Referendum nicht zu halten gewesen wäre und die zusätzlich Macht zum durchdrücken benötigt wurde.

Ja, dieser Eindruck entsteht. Zum selben Schluss kommt auch die FAZ, da das Vorgehen gegen Wikipedia ohne richterlichen Beschluss erfolgte, der Präsident nach dem Referendum jedoch gesteigerten Einfluss auf die Richter hat.

Mustis schrieb:
PS: Es ist im übrigen durchaus sachlich, wenn man darauf hinweist, das sich jemand lächerlich macht, wenn er gegen Fakten argumentiert. Oder wie würdest du es nennen, wenn jemand die Erde flach diskutiert ...

Idealerweise weist man dann mit eigenen Argumenten darauf hin, dass es durchaus wahrscheinlicher, dass die Erde kugelförmig ist. ;)
 
Muss man das in dem Fall wirklich? Muss man darauf hinweisen, dass es bestimmte physikalische Gesetzmäßigkeiten gibt, die unwiderruflich richtig sind? Muss man erklären, dass es keine Demokratie in einem Land geben kann, in der ein Präsident per Notdekreten herrscht und die Gewaltenteilung de facto abgeschafft hat? In der ohne ordentlichem Verfahren tausende verhaftet werden aufgrund eines Verdachts?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Solange es mehr als einen Menschen gibt, ja. Denn solange es viele Menschen gibt, existieren auch alle Schattierungen der Meinungsausprägung. Ich wundere mich schon gar nicht mehr darüber, wenn mir gegenüber Meinungen als Wahrheit verkauft werden, die ich selbst für "ausgestorben" gehalten hatte. Man schaue sich doch mal den Hype um die Verschwörungstheorien an. Reptiloide, Chemtrails, Deutschland GmbH usw. Für die Vertreter dieser Meinungen ist es völlig irre, dass Du nicht daran glaubst. ;)
 
hallo7 schrieb:
Sobald man die Sprache anbietet, bietet man auch wirklich an. Deutsche bzw. österreichische Unternehmen hatten da am Anfang Probleme, weil sie auf beide Ländern achten mussten oder es eben explizit ausschließen mussten.
Auch Google usw. bieten in Deutschland an und müssen sich an die Gesetze halten.

Sprich, würe Mustis Blog auf Nordkoreanisch geführt, müsste er sich theoretisch etwas überlegen. Diese Rechtsauffassung gilt aber natürlich nicht überall.
Ich halte deine Beispiele für extrem ungeschickt gewählt.
Google hat für ihre Werbezwecke hier eine Niederlassung. Selbstverständlich müssen sie sich also an die Gesetze hier halten oder ihr Laden würde geschlossen werden (und damit Einnahmen wegbrechen)

Ein Unternehmen aus Österreich das in Deutschland etwas verkaufen möchte muss sich natürlich an unsere Gesetze halten weil es sonst schlicht irgendwann ein Verkaufsverbot gibt. -> Einnahmeausfall.

Wikipedia scheint aber keine Niederlassung in der Türkei zu haben noch verkaufen sie dort ein Produkt.
Wikipedia können auf herkömmlichem Weg also überhaupt nicht die Einnahmen dort wegbrechen.

Meine Meinung nach gilt hier also: Natürlich kann sich die Türkei für zuständig erklären, es muss nur Wikipedia nicht interessieren.
Der Richter könnte gerne persönlich mit seinem Urteil nach San Francisco fahren trotzdem muss ihm dort niemand die Tür öffnen.

AFAIK hatten wir ähnliche Probleme bereits mit dem Jugendschutz und einschlägiger Seiten.
Soweit ich Informiert bin hat da der Jugendschutz auch gewunken und mit den Füßen auf dem Boden rumgetrampelt, diese ganzen Seiten seien so furchtbar. Hat nur drüben niemanden interessiert da keinerlei geschäftlicher Beziehung ins hiesige Land.
 
Zuletzt bearbeitet: (erweitert)
So einfach ist es nun auch wieder nicht. Wikipedia bietet durchaus ein Produkt in der Türkei an, auch nicht-materielle Produkte sind Produkte, in diesem Fall eine Dienstleistung in Form eines Onlinelexikons. Da sich Wikipedia ausschließlich durch Spenden finanziert, spielt die Reichweite eine wesentliche Rolle für die Einnahmenhöhe. D.h. eine Sperrung der Wikipedia-Seiten in verschiedenen Ländern verringert das Spendenpotenzial.

Du hast aber einen wesentlichen Satz gesagt: "Google hat für ihre Werbezwecke hier eine Niederlassung."

Das ist das, was ich seit ein paar Seiten schon versuche zu sagen. Totalitäre Staaten wie z.B. China neigen dazu, physikalische Vertretungen in ein Land zu zwingen, damit diese vermeintlich besser kontrolliert werden können. In demokratischen Ländern entscheiden sich die Firmen aus Werbezwecken selber dafür, eine lokale Vertretung zu eröffnen. Dass das "Herbeizitieren" eines internationalen Players nicht nur unsinnig, sondern auch unnötig ist, sieht man an den vorhandenen Regelungen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Bildrechte#Ausl.C3.A4ndisches_Recht

Hier gilt also das Schutzlandprinzip, was im Fall der Türkei eben NICHT bedeutet, dass Wikipedia sich hinter seinen amerikanischen Wurzeln verstecken wollte. Siehe auch:

Da die Server der Wikimedia Foundation in Florida[3] stehen und die Wikipedia ein Angebot dieser Organisation ist, sollten Inhalte im Idealfall mit den Vorschriften sowohl des US-Rechts als auch des Rechts der deutschsprachigen Staaten übereinstimmen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hilfe...lt_f.C3.BCr_die_deutschsprachige_Wikipedia.3F

Und hier steht "deutschsprachige Staaten", weil ich eben in der deutschsprachigen Wikipedia war.
 
Klar, Wikimedia Deutschland möchte ja auch keinen Stress haben. Da greift halt wieder die Niederlassungsgeschichte.
AFAIK exitiert keine Wikimedia Türkiye.

Und klar. Reichweite und damit Spenden könnten ein Argument für Wikimedia darstellen.
Aber ich möchte hier klar darauf hinweisen das es nur eine Möglichkeit ist.
Ein Zwang sehe ich hier nicht als durchsetzbar und keine hilfreiche türkische Jurisdiktion.
Deswegen auch die umfangreichen Sperren immer wieder. Man möchte etwas durchsetzen und ist dabei eben recht hilflos.
 
Äh... hast Du Dir das Geschrieben und Verlinkte überhaupt durchgelesen? Es greift eben NICHT die "Niederlassungsgeschichte", sondern ein Rechtsprinzip, nach dem das Klageland relevant ist und NICHT der Sitz des Unternehmens.
 
Tandeki schrieb:
Ganz einfach: Du hast eine Meinung, also rede von "ich" und nicht von "wir". Und wenn Du verstehst, dass Deine Meinung als Individualmeinung jedem Menschen zugesteht, dann kannst Du auch schnell nachvollziehen, dass es beim Meinungsaustausch von Individuen nur um einen subjektiven und nicht kollektiven Vorgang geben kann, also weder ein "wir" noch ein "ihr" existiert.
Achso, dich stört also nicht die Trennung an sich, sondern dass ich in Mehrzahl gesprochen habe, anstatt in Einzahl. Das ist doch nur eine Redeart. Ob ich jetzt ich - du sage oder wir - ihr, ist doch das gleiche. Das ändert doch die Argumentation oder den Inhalt des Gesagten nicht. Ich kann natürlich ab jetzt versuchen nur noch die Einzahl zu verwenden, aber das wird nicht immer der Fall bleiben, weil es manchmal keinen Sinn macht.


Das kannst Du prinzipiell. Allerdings hat das zwei Implikationen:

1. Du zeigst Größe und Reife, wenn Du eben nicht auf die unsachlichen Antworten Deines Gegenübers mit der selben Unsachlichkeit antwortest und
2. Eine solche Form der Diskussion führt grundsätzlich nur zu Ressentiments auf beiden Seiten und nicht zum Austausch von Argumenten (also bringt die Diskussion in keiner Form weiter).
Du kannst gerne Leuten deine andere Backe hinhalten, ich tue das aus Prinzip nicht. Ich behandle jeden so, wie er es in meinen Augen verdient und meistens hängt es davon ab, wie sie mich behandeln. Meine Größe und Reife bekommen nur die ab, bei denen ich ein Gutwillen erkenne. D.h. zum Beispiel könntest du meinen ich wäre die schlimmste Person der Welt, trotzdem würde ich versuchen munter mit dir weiter zu diskutieren. Weil bis jetzt habe ich den Eindruck gewonnen, dass du zumindest versuchst neutral und nett zu bleiben. Selbst wenn ich mit allem, was du sagt, nicht einer Meinung wäre, würde ich mein bestes tun um dich nicht zu verletzen auf irgendeiner Art. Respekt kann nur auf Beidseitigkeit beruhen. Wer mir keinen Respekt entgegen bringt, den behandle ich gleichermaßen. Ich zeige auch keine Gnaden, weil Gnaden verdienen nur die, die gutwillig sind. Belohnen tue ich doch nicht die, die von Anfang an böswillig sind. Und wer gut- oder böswillig ist, dass bestimmt jeder für sich. Ich versuche natürlich auf sachlicher Ebene festzustellen, ob jemand tatsächlich die Absicht hat Meinungen auszutauschen oder doch die Absicht hat zu hetzen.


Noch bedenklicher finde ich allerdings, dass eine öffentliche Analyse dieser Phänomene wohl nicht stattfinden kann, weil eine Diskussion darüber gerne wieder viel zu schnell in das "wir" und "ihr" übergeht. Also in eine polarisierte, emotionsgeladene Diskussion, die dann nicht mehr auf der Sachebene stattfindet.
Wie gesagt. Ich für meine Person versuche mein Bestes Leute aufzuklären. Vielleicht ist meine Meinung falsch, vielleicht bin ich nicht neutral genug, was auch immer. Aber, ich bin immer offen für eine Diskussion und versuche das aufrecht zu halten. Nur, ich werde niemals die andere Backe hinhalten. Ich versuche niemals der Auslöser dieser polarisierenden Diskussion zu sein. Ich bin immer der reaktive Anteil und werde es auch immer so bleiben. Aus Prinzip finde ich es falsch Leute respektlos zu behandeln, aber auch aus Prinzip lasse ich es auch nicht durchgehen, wenn andere respektlos sind, denn dann greift die Ausnahme zu.



Auch international agierende Firmen und Firmen mit Sitz im Ausland müssen sich an die Gesetze der Länder halten, in denen sie ihre Produkte oder Dienstleistungen anbieten. Dafür benötigt man keinen lokalen Ableger der ausländischen Firma. Wozu auch?
Das ist nicht richtig. Du solltest dich damit mal auseinandersetzen. Wenn du zum Beispiel ein Produkt aus den USA bestellst, kannst du die Firma hier in Deutschland nicht verklagen oder irgendwie auf Rückgaberecht pochen etc. Da gilt das Recht, wo die Firma ihren Sitz hat.
Glücklicherweise haben die meisten große Konzerne irgendwo in der EU einen Sitz, weshalb es für den EU Bürger solche Dinge nicht bewusst ist, weil das für sie eine Selbstverständlichkeit darstellt. Aber außerhalb der EU ist es nicht so, da muss jedes Land hart solche Rechte erkämpfen. Wie im Fall der Türkei.



Nach meinen aktuellen Informationen gab es übrigens keinen richterlichen Beschluss, mit dem auf Wikipedia zugegangen wurde. Anscheinend wurde nur behördlich ein Antrag an Wikipedia gestellt, nach dem Inhalte gelöscht werden sollten, die der "Terrorunterstützung" dienen. Das hat Wikipedia abgelehnt.

Quelle: http://www.faz.net/aktuell/feuillet...er-tuerkei-wissen-als-bedrohung-14995407.html

https://www.youtube.com/watch?v=LKTN579XKKQ

Ganz frisch von heute. Laut dem Chef dieser Behörde waren für einige Webseiten die juristischen Verfahren abgeschlossen, weshalb man nun die Sperre anhängen musste. Er sagt, dass es ihm Leid tue, aber jedermann Gesetze achten müsse und da dieser Fall in der Justiz gelandet ist, kann er nicht viel dazu sagen. Er betont auch, dass er (sie) alles tun werden, also mit Wikipedia kooperieren werden, damit die Sperre aufgehoben wird.


Ich meinte damit die Regelung, dass man a) staatstreue Chinesen in lokalen Firmenniederlassungen installiert und b) eine lokale und physikalische Vertretung haben will, um notfalls persönlich Druck ausüben zu können.
Selbst wenn das wahr wäre, also man staatstreue Türken installieren will, was absurd ist, wir sind nicht in China, ist es doch nur fair.
Stelle dir doch mal vor, selbst wenn das Land autokratisch, diktatorisch oder was auch immer ist. Die nationalen Firmen müssen alle das befolgen. Es ist natürlich eine andere Sache, ob diese Gesetze/Regeln in Ordnung sind, darüber kann man ja diskutieren, aber erst einmal müssen die nationalen Firmen dies befolgen. Es ist doch also unfair, wenn ausländische Firmen dies nicht tun müssen und dennoch im selben inländischen Markt agieren. Das verschlimmert die Situation doch noch mehr. Nicht nur, dass man autokratisch behandelt wird, die Konkurenzen, die im Ausland agieren, haben zusätzlich auch noch nicht die gleichen Bürden, wie die inländischen...


Naja, so einfach ist das nicht. Erstens gibt es keine "Regelungen", sondern Richtlinien, Entscheidungen, Verordnungen und Entscheidungen sowie Empfehlungen und Stellungnahmen. Nicht alle dieser sekundärrechtlichen Vorgänge haben a) per se eine Verbindlichkeit in den Mitgliedsstaaten, b) eine auf alle Bereiche erstreckende Wirksamkeit und c) überhaupt einen bindenden Charakter.
Ich sagte nicht, dass es so einfach ist. Es dauern Jahre, bis sich die EU entschließt eben "Regelungen" (ich habe es als Oberbegriff benutzt) zu beschließen. Aber die sind bindend. Siehe;
Es gibt derzeit zwei Arten von EU-Gesetzen: Richtlinien und Verordnungen. Richtlinien sind Rahmengesetze der EU; sie stellen eine politische Forderung an die Gemeinschaft und müssen von den nationalen Parlamenten der Mitgliedstaaten innerhalb einer gesetzten Frist in nationales Recht umgesetzt werden. Verordnungen sind dagegen EU-Gesetze, die sofort und unmittelbar in allen Mitgliedstaaten gelten.


Prinzipiell ist immer die Frage zu beantworten, ob eine solche Maßnahme gegen privatwirtschaftliche Firmen demokratisch legitimiert ist. Und zweitens muss es immer die Möglichkeit geben, mit rechtsstaatlichen Mitteln gegen solche Eingriffe vorzugehen. Wie gesagt ist das Vorgehen in der Türkei weder demokratisch legitimiert, noch hat Wikipedia eine Möglichkeit, sich dagegen rechtlich zur Wehr zu setzen.
Natürlich ist es demokratisch legitimiert. Alle haben sich an Gesetze zu halten. Alle.
Diese Mittel gibt es auch in der Türkei. Deine Behauptung, dass dies nicht geben würde, ist bestens gesagt eine falsche Meinung, im schlimmsten Fall eben eine Propaganda, was ich dir nicht unterstellen werde, weil du bis jetzt nichts derartiges vorzuweisen hast.
Denn Wikipedia hat bei der türkischen Justiz Einspruch gelegt und auf die Entscheidungen bezüglich Youtube und Google aufgezeigt (auch da gab es Sperrungen, und nein, nicht wegen der autokratischen Regierung, sondern weil der Staatsgründer Atatürk in Videos beleidigt wurde, was laut dem türkischen Gesetz eben nicht erlaubt ist (ob das Gesetz Sinn macht, ist eine andere Frage, das Gesetz ist nun mal da)) und die Sperrungen mussten aufgehoben werden.
So wie es eben in einem demokratischen Land passiert. Business as usual. Aber wenn es die Türkei ist, gibt es plötzlich keine Möglichkeit sich zu wehren... Woher diese Information überhaupt?


Auch wenn das nichts mit dem Thema zu tun hat: ich halte die gesamte Aktion um den "anti-hate speech code of conduct" für den völlig falschen Ansatz mit diesem Phänomen umzugehen. Denn mit dem Löschen beseitigt man nur die Symptome, geht aber die Ursachen nicht an.
Mag sein, aber wie du siehst, immer scheint der Westen die Weisheit für sich gepachtet zu haben. Wenn der Westen dies tut, dann ist es ok. Wenn andere Ländere es tun, zum Beispiel die Türkei, sind wir plötzlich in einer Diktatur. Das ist Heuchelei wie immer. Interessiert das aber jemanden? Nein. Dreck bleibt eben stecken...






Da stimme ich Dir absolut zu! Ich halte es für unerträglich, wenn deutsche Politiker grinsend ihre Zustimmung dafür ausdrücken, dass eine Veranstaltung unter dem Vorwand abgesagt wurde, es gäbe nicht genügend Parkplätze. Diese Umgehung eines demokratischen Rechts unter Missbrauch einer Verwaltungsvorschrift ist meiner Meinung nach undemokratisch.
Vielen Dank, aber das interessiert doch niemanden. Leute wollen Köpfe rollen sehen. Die Hetze gegen die Türkei ist keine Unterstellung, sondern eine Tatsache. Das kann man an zig Handlungen sehen, die nur so von Doppelmoral strotzen.


Ich kann nachvollziehen, dass deutsche Bürger sich ärgern, wenn auf so einer Veranstaltung sowohl vom Redner als auch von Teilen der Besucher solche Dinge gesagt werden wie "Deutschland ist keine Demokratie" oder "sagt euch von den Nazi-Enkeln los". Denn dass Deutschland eine Demokratie ist und wir nicht mehr wie Nazis handeln, ermöglicht ja gerade so etwas wie Meinungsfreiheit.
Solche Dinge werden auch gar nicht erst in Veranstaltungen gesagt. Auch das ist so ein Vorurteil. Bei den meisten Veranstaltungen werden die inländischen Dinge eigentlich nie angesprochen, sondern Themen, die in der Heimat gerade aktuell sind. Da gibt es zig Videos auf Youtube. Du kannst dir gerne zig Veranstaltungen anschauen und nachgucken, um zu sehen, was diskutiert wird. Dafür müsstest du aber Türkisch können... Weil du das nicht kannst, hast du eine Fantasie, wo die Leute in dem Land, wo sie eine Veranstaltung machen, gegen sie hetzen, was nicht der Fall ist.
 
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Ob ich jetzt ich - du sage oder wir - ihr, ist doch das gleiche. Das ändert doch die Argumentation oder den Inhalt des Gesagten nicht.
doch das ist ein gewaltiger unterschied. das ist so als wenn man sagt "der türke tut dies, der deutsche tut das..." nicht jeder türke und nicht jeder deutsche ist gleich. viele türken sind gegen einen führerstaat unter erdogn und es gibt leider immernoch deutsche, die sich einen führerstaat in deutschland zurücksehnen. aber das gilt doch nicht pauschal für alle, die zufällig im gleichen land leben. darum macht es durchaus sinn, zu differenzieren. du kannst aber durchaus auch nach gruppen argumentieren wie "die erdogananhänger finden..." oder "die afd-wähler wollen...". das wäre schon meist eine sinnvolle differenzierung.
 
Jaja. Glaubt du dieses offizielle Blabla wirklich? Wieso weiß Wikipedia dann nichts von einem VErfahren? Warum wird nicht erst verhandelt und kooperiert und erst nach Scheitern gesperrt? Sorry, aber diese Presseerklärungen zu solchen Themen sind doch (nicht erst bei diesem Thema) eine absolute Farce und eine Beleidigung eines jeden denkenden mündigen Menschen...

und deine Ausführungen zum Geschäftsleben sind schlicht falsch. Wenn eine US Firma ihre Waren hier anbietet, muss sie sich an hiesige Gesetze halten (bekanntestes Beispiel, das CE Zertifikat). Sitz im Land hin oder her. Die Ausnahme: Die Firma bietet die Ware nicht offiziell hier an, du bestellst sie dennoch. Dann bist du Importeur und musst dafür sorge tragen, dass dein Import hiesigem Recht unterliegt. Da Wikipedia allerdings in türkisch angeboten wird, fällt dieser Punkt übertragen definitiv flach.

Es ist echt müßig mit jemandem zu diskutieren, wenn man sich alles passend zurecht biegt, damit es ins Weltbild passt. Solche Dinge kann man sich ergoogeln und z.B. auf Wikipedia nachlesen, außer man wohnt halt grad in der Türkei. Nicht das auf Wikipedia noch ein Türke nachlesen kann, dass entgegen Erdogans Propaganda Amerika nicht durch die Türken entdeckt wurde...
 
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Lübke schrieb:
doch das ist ein gewaltiger unterschied. das ist so als wenn man sagt "der türke tut dies, der deutsche tut das..." nicht jeder türke und nicht jeder deutsche ist gleich.
Wie gesagt, ich habe das nie so empfunden. Ich glaube da haben wir verschiedene Sprachstile. Wenn ich "wir - ihr" sage, dann meine ich nicht damit, dass jeder Türke so ist und jeder Deutsche so ist oder dass der Türke dies tun würde. Sondern, worauf mein "wir" sich bezieht, ist eben das wir, welche meine Meinung teilt.

Wenn ich also sage: "Wir denken, dass Europa blöd ist.", dann heißt es nicht, dass alle Türken so denken, sondern eben Personen x, y, z etc. die Europa als blöd empfinden. Da ich nicht wissen kann, wie viele Menschen genau so denken, reduziere ich das auf eine unbestimmte Menge, also auf "wir" und "ihr". Aber anscheinend empfindet ihr es so, als ob ich für ALLE und JEDEN sprechen würde, was ich niemals tat und gemeint habe. Werde also Acht geben dies zu ändern, um Missverständnis zu vermeiden.
 
naja es ist zumindest missverständlich wie du hier ja siehst.

und dann kommen von dir auch manchmal so sachen wie:
Erdogan mit Hitler zu vergleichen oder NSDAP mit AKP, das ist unbeschreiblich und das schafft auch nur ein Deutscher.
was hat das bitte damit zu tun ein deutscher zu sein? und an der stelle möchte ich auch mal anmerken, dass seitens erdogan ja auch durchaus nazi-vorwürfe gegen die niederlande und deutsche politiker kamen.... also auch hier wohl eine eher unglückliche pauschalisierung, die nicht grad zu einem besseren gegenseitigen verständnis beiträgt, findest du nicht?
 
Tandeki schrieb:
Äh... hast Du Dir das Geschrieben und Verlinkte überhaupt durchgelesen? Es greift eben NICHT die "Niederlassungsgeschichte", sondern ein Rechtsprinzip, nach dem das Klageland relevant ist und NICHT der Sitz des Unternehmens.
Ja, sehe aber nicht wo das relevant sein sollte. Halte das Beispiel weiterhin für nicht übertragbar.
Natürlich möchte sich Wikimedia Deutschland an das deutsche Recht halten weil deutsche Gerichte nach deutschem Recht urteilen würden.
Das scheint mir für den Fall Türkei absolut irrelevant da für eine Klage kein Adressat existiert.

Sollte Wikimedia in San Francisco also dafür sorgen wollen das in der türkischen Wikipedia türkisches Recht eingehalten wird scheint mir das wie ein nettes Entgegenkommen, ich kann aber keinen Rechtsanspruch der Türkei sehen.
Außer es gibt dort irgendwo einen regelnden Vertrag zwischen der USA und der Türkei so das ein türkisches Gericht ein Urteil in den USA durchsetzen könnte. Davon ist aber nie die Rede. Ergo sehe ich auch keine Verpflichtungen.
Damit wäre also ein Benehmen wie ein quengelndes Kind an der Supermarktkasse auch die einzige verbleibende Option: Sperren und damit vielleicht am Einkommen durch Spenden drehen.
Da die türkische Wikipedia vergleichsweise klein ist (Anteil am Spendenaufkommen mir aber unbekannt) sehe ich ein ignorieren durchaus immer noch als Option.

Als Denkanstoß möchte ich den Fall Hubertus Albers einwerfen.
Soweit ich mich erinnere ging der Herr gegen einzelne Mitglieder hier in Deutschland vor.
Das würde der Türkei natürlich frei stehen, sofern diese jemand ermittelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lübke schrieb:
und dann kommen von dir auch manchmal so sachen wie:
Das ist richtig, nur ich bitte um Fairness. Wie ich schon mehrmals erwähnt habe, solche Sachen kommen von mir ausschließlich als eine Reaktion. Aus heiterem Himmel fange ich doch nicht an, so zu reden Wenn jemand versucht zu hetzen oder respektlos zu sein oder polemisch ist oder beleidigend oder herabwürdigend, dann entgegne ich mit der gleichen Art. Wie es in dem gezeigten Beispiel auch der Fall ist. Wie gesagt, ich werde die andere Backe niemals hinhalten, sondern auf meine Art und Weise entsprechend abhandeln. Wenn einer meint er könne sich über mich lustig machen, dann reagiere ich auch gnadenlos.


was hat das bitte damit zu tun ein deutscher zu sein?
Naja, der User hatte Nazivergleiche gemacht und sich über mich lustig gemacht. Und es liegt doch wohl auf der Hand, dass ein Tunesier oder Kongolese nicht gleich auf die Idee kommt Nazivergleiche zu machen, sondern eben eher ein Deutscher.
und an der stelle möchte ich auch mal anmerken, dass seitens erdogan ja auch durchaus nazi-vorwürfe gegen die niederlande und deutsche politiker kamen.... also auch hier wohl eine eher unglückliche pauschalisierung, die nicht grad zu einem besseren gegenseitigen verständnis beiträgt, findest du nicht?
Richtig. Nur. Wie gesagt. Actio = Reactio.
Aus heiterem Himmel fing es ja nicht an, sondern da haben beide Länder türkische Veranstaltungen auf undemokratischerweise blockieren wollen. Erst daraufhin kamen die Vergleiche. Du kannst natürlich die Tonart kritisieren, aber man sollte doch mal fragen, was der Auslöser gewesen ist oder nicht?
 
wiztm schrieb:
Ja, sehe aber nicht wo das relevant sein sollte. ... Das scheint mir für den Fall Türkei absolut irrelevant da für eine Klage kein Adressat existiert.

Natürlich existiert ein Adressat, auch wenn keine nationale Vertretung existiert. Darauf will ich ja hinaus. Niemand kann einfach in Luxemburg eine Webseite online stellen und weltweit Dinge anbieten, die gegen nationale Gesetze verstoßen. Das ist nicht rechtens, weil Anbieter immer Abrufer oder Konsumenten haben, die in Nationalstaaten verortet sind. Eben deshalb gibt es ja das Schutzlandprinzip, internationales Privatrecht usw.

wiztm schrieb:
Sollte Wikimedia in San Francisco also dafür sorgen wollen das in der türkischen Wikipedia türkisches Recht eingehalten wird scheint mir das wie ein nettes Entgegenkommen, ich kann aber keinen Rechtsanspruch der Türkei sehen.

Wenn Inhalte der Wikipedia gegen türkisches Recht verstoßen, dann gibt es durchaus einen Rechtsanspruch.

wiztm schrieb:
Außer es gibt dort irgendwo einen regelnden Vertrag zwischen der USA und der Türkei so das ein türkisches Gericht ein Urteil in den USA durchsetzen könnte.

Irgendwie ist mir das jetzt einmal zu viel gewesen, dass die Türkei wie ein Exklave auf dieser Welt dargestellt wird, die keinerlei Verträge mit anderen Staaten unterhält. Dass dem nicht so ist, kann man (Überraschung) in der Wikipedia nachlesen:

Daneben ist die Türkei Mitglied folgender überstaatlicher Organisationen:

Vereinte Nationen mit Sonderorganisationen (UNO, 1945)
Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD, 1948)
Europarat (1949)
EG-Assoziierungs-Abkommen (1963)
Organisation der Islamischen Konferenz (OIC, 1969)
Europäische Bank für Wiederaufbau- und Entwicklungshilfe (EBRD, 1990)
Zentralasien-Gipfel der Türkischen Republiken (OATCT, 1992)
Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation (BSEC, 1992)
Internationaler Währungsfonds (IWF)
Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE, 1973)
Europäische Zollunion mit der EU (1996)
Gruppe der acht Entwicklungsländer (1997)
G-20
EU-Beitrittskandidat (seit 3. Oktober 2005)
Allianz der Zivilisationen
Eurasien-Sondereinheit mit militärischem Status (TAKM, 2013)
Türkisches Konzil (2009)
Europäische Organisation für Kernforschung CERN (Assoziiertes Mitglied seit 2014)

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Türkei#Internationale_Organisationen

Das Argument, die Türkei sei kein EU-Vollmitglied und könne deshalb nicht wie Deutschland seine Rechte gegen US-Amerikanische Firmen durchsetzen, halte ich daher nicht nur für unlogisch, sondern einfach grundlegend für falsch.
 
Tandeki schrieb:
Niemand kann einfach in Luxemburg eine Webseite online stellen und weltweit Dinge anbieten, die gegen nationale Gesetze verstoßen. Das ist nicht rechtens, weil Anbieter immer Abrufer oder Konsumenten haben, die in Nationalstaaten verortet sind. Eben deshalb gibt es ja das Schutzlandprinzip, internationales Privatrecht usw.
Tut mir Leid, aber du sprichst aus Unwissenheit.
Denn genau so funktionen warez-Seiten bzw. streaming Portale. Zum Beispiel die DMCA kann ganz leicht Warez Plattformen sperren lassen, wenn diese in Deutschland zum Beispiel gehostet sind. Weshalb die Anbieter ja auch als Standorte immer Rumänien, Ukraine, Russland etc. haben. Auch die Domains werden so registriert, dass die aus Togo sind oder Hong Kong oder was auch immer.


Das Argument, die Türkei sei kein EU-Vollmitglied und könne deshalb nicht wie Deutschland seine Rechte gegen US-Amerikanische Firmen durchsetzen, halte ich daher nicht nur für unlogisch, sondern einfach grundlegend für falsch.
Das kannst du gerne tun, nur das ist die Realität. Nicht nur die Türkei, auch andere Länder auf diesem Planeten haben weniger Rechte in Bezug auf US-Amerikanische Firmen im Vergleich zu der EU. So tricksen sie doch ständig wegen Steuerausgaben und wollen auch für nichts schuldig sein, weil sie ihren Sitz in den USA haben und auch nur dortige Justiz achten wollen.

Ein Beispiel aus Frankreich.

Facebook lawyers have argued for years that these types of lawsuits could only be heard by a specific court in California, where it has its headquarters, and that French consumer rights law cannot apply to its users in France because its worldwide service is free.

So argumentieren sie überall, wo sie nur können. In der EU können sie aber nicht viel machen, weil a) sie Sitze haben (meistens) und b) die Kooperation zwischen EU und der USA sehr stark ist und c) man sich mit der EU nicht verscherzen kann, weil all die dazugehörigen Länder eine Lobby haben und keiner möchte sich mit all diesen Ländern verscherzen.

Viel Glück, wenn du Bangladesh bist oder Senegal. Die Türkei dagegen versucht eben auf seine Art dagegen anzukämpfen. Man möchte die gleichen Privilegien, die im Westen der Standard sind.
 
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