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NewsEuroLinux 8.5: Enterprise-Distribution auf Basis von RHEL 8.5 für Firmen
Das kann ich sehr gut verstehen und es ist eine Frage der Projektorganisation und Tools, dem Kunden die Wahl zwischen verschiedenen Update Möglichkeiten zu geben.
Der eine möchte the bleeding Edge, der andere möchte die stabilen neuen Features aus dem Bleeding Edge und wiederum andere Kunden möchten nur die security relevanten Fixes, um möglichst wenig am Betriebssystem zu ändern.
Das alles ist beispielsweise bei den verschiedenen Haupt BSD Varianten von Anfang an möglich gewesen und ist auch immer noch so. Dazu bedarf es nicht verschiedener Linux Distributionen.
Überall wo Linux verbreitet ist (z.B. Server) klappt es komischerweise damit kommerzielle Software bereitzustellen. Und das obwohl Du da auch mit Vielfalt zu tun hast.
Ja, indem die Hersteller zig unterschiedliche Distributionen unterstützen müssen. Eine Einschränkung ist es allemal und auch das größte Hindernis zu einer weiteren Verbreitung von Linux.
Ein Hersteller kommerzieller Software braucht eine Windows und eine MacOS Version herauszubringen, aber unter Linux müssen es dann 20 Distributionen sein, womit es schon der kleine Markt noch uninteressanter wird. Meistens spart man sich sowas weitgehend und unterstützt halt nur SLES und RHEL, womit niemand wirklich was gewinnt.
Die Diskussion ist sinnlos, weil sich die Linux Befürworter meist dieses "Vielfalt" auf die Fahnen geschrieben haben. Fakt ist aber auch, dass diese "Vielfalt" zu der aktuellen Situation führt und sie zum Dauerzustand macht.
Nehmen wir mal das Paketmanagement. Man kann ja darüber streiten, ob es da wirklich unterschiedliche Systeme braucht. Zumal sich inzwischen weitgehend herauskristallisiert hat, was und wie man ein Paketmanagement haben möchte (weshalb viele Funktionen überall sehr ähnlich geworden sind).
Aber auf dem Weg dahin war es wichtig verschiedene Ansätze zu haben wo auch unterschiedliche Vorgehensweisen ausprobiert wurden. Nur dadurch war es überhaupt möglich dahin zu kommen, wo wir jetzt sind.
Es gibt deutlich weniger Paket Formate / Package manager, als es Distributionen gibt.
Das rechtfertigt auch nicht die unnötig hohe Zahl an Linux Distributionen.
homer0815 schrieb:
andy_m4 schrieb:
Mit vielen anderen Dingen ist es ähnlich.
Ich finde das jetzt auch nicht schwer einzusehen. In anderen Bereichen haben wir das ja auch. Konkurrenz belebt das Geschäft. Es gibt ja auch nicht nur ein Autohersteller oder einen Waschmaschinenhersteller oder oder oder.
Das ist doch so nicht vergleichbar. Bei einem Auto oder bei einer Waschmaschine handelt es sich um ein fertiges Produkt. Hier geht es darum, dass Linux von leider vielen kommerziellen Software Firmen nicht unterstützt wird. Und dafür gibt es nachvollziehbare Gründe.
Leider ist die Linux Welt so fragmentiert, das ein lange gepriesener Vorteil von Vielfalt im Bereich der Anzahl der Distributionen sich eher umkehrt und zu einem deutlichen Nachteil bzw Hinderungsgrund wird.
homer0815 schrieb:
andy_m4 schrieb:
Wie gesagt. Es gibt nicht nur Kontra-Argumente, sondern auch Pro-Argumente. So einfach ist die Welt nicht.
Ich kann mich an die Zeit erinnern. Und nein. Kaum jemand hat sich von dem Rechtsstreit wirklich verunsichern lassen. Das wird zwar immer gern als Erklärung bemüht, aber deckt sich nicht mit dem, was ich so mitbekommen hab. Lizenzen waren damals auch noch gar nicht so im Bewusstsein verankert, wie das heute der Fall ist. Es gab natürlich Leute die hatten den nötigen Weitblick und haben sich (zum Glück) dem Thema gewidmet. Aber für die meisten war das eher eine theoretische Diskussion.
Was Linux attraktiv gemacht hat, ist das es ein junges frisches Projekt war das einen starken Mitmach-Faktor hatte. Wo man auch mal Sachen ausprobieren konnte.
Es spielen hier verschiedene Faktoren zusammen, aber das ist Geschichte und das müssen wir nicht weiter erörtern. Aber lassen wir die Geschichte weg.
Wesentlich wichtiger ist der Punkt, dass Linux Stand heute eine so hohe Verbreitung gefunden hat, dass es der einzige Kandidat wäre, der überhaupt in Frage käme, eine Alternative zu Windows und Apple darstellen zu können.
homer0815 schrieb:
andy_m4 schrieb:
Da sprichst Du einen Punkt an, der meine These eher stützt. Dominanz. Überall wo Linux verbreitet ist (z.B. Server) klappt es komischerweise damit kommerzielle Software bereitzustellen. Und das obwohl Du da auch mit Vielfalt zu tun hast.
Das ist ein anderer Markt als der Consumer Markt, ich spreche hier von Consumer Produkten und nicht typischen Server Produkten wie Enterprise Datenbanken oder JBOSS. Und selbst hier hat Oracle festgestellt, dass man sich hier besser aus Support Gründen eine eigene Distibution zimmert.
Da auf einem Oracle Server typischerweise nichts anderes als Oracle läuft ist das in diesem Bereich auch gut machbar. Ähnlich bei einem JBOSS Applikationsserver. Aber auch da nimmst Du am besten auch alles aus einer Hand (Red Hat JBOSS, Red Hat OS).
homer0815 schrieb:
andy_m4 schrieb:
Windows und MacOS sind halt im Desktop-Bereich dominant. Deshalb gibts dort halt auch kommerzielle Software und für Linux eben eher weniger.
Abgesehen davon kannst Du durchaus distributionsübergreifende Software bauen, wenn Du willst. Das ging schon immer. Indem Du statisch kompiliert hast oder Du nimmst halt sowas wie AppImage, wo Du Deinen ganzen Kram (also inkl. Images und andere Ressourcendateien) sogar in einem einzelnen Binary reinpacken kannst. Das ist ein Weg, den viele kommerzielle Software auch tatsächlich geht (und auch in der Vergangenheit gegangen ist).
Das ist jetzt also nicht nur irgendein theoretisches Szenario.
Ja das stimmt, damit adressierst Du sicherlich einige Probleme, aber das löst nicht alle Probleme.
homer0815 schrieb:
andy_m4 schrieb:
Der Cousin eines Schwagers meines Vetters .... argh. .... wenn das schon so losgeht, dann lohnt sich eigentlich kaum noch weiter zu zu hören. Aber komm. Mach mal.
Aus bestimmten Gründen kann ich nicht in die Details gehen. Aber das waren eh nur zwei Beispiele, bei denen ich das selbst genau weiß, warum die Firmen Linux Support aufgegeben haben bzw gar nicht erst anfangen. Details sind hier nicht von Belang, sie würden an der Sache eh nichts ändern.
homer0815 schrieb:
andy_m4 schrieb:
Man könnte ja auch klare Vorgaben machen. Also wenn man schon Software (warum auch immer) so entwickelt, das die von der Distribution abhängig ist, dann sagt man eben: Wir supporten Redhat, ubuntu und SuSE (jetzt mal als praktikables Beispiel; weil die eh schon sehr verbreitet sind). Wer was anders nimmt, kann das machen aber muss sich bei Problemen selbst kümmern.
Es gibt Hersteller die gehen diesen Weg. Also auch das ist jetzt nicht irgendwie graue Theorie oder so.
Gerade für Treiber bietet sich an die direkt zu Open-Sourcen. Viele Hersteller machen das inzwischen, weil die sich richtigerweise sagen: Wir verdienen unser Geld mit der Hardware.
Außerdem hat die Freigabe als Open-Source den Vorteil, das man auch indirekt durch externe Entwickler Support, Bugfixes und Funktionserweiterungen bekommt. Man spart also effektiv sogar Entwicklungskosten.
Viele Hersteller, aber eben nicht genug, als dass man an Windows oder MacOS herumkäme. Ändern kann man daran eh nur was, wenn da mal einer einen Sinn drin sehen und das Zepter in die Hand nehmen würde.
Ich schreibe das auch nur deshalb, um eine andere Sichtweise aufzuzeigen.
Meistens wird es ja nachgradezu bejubelt, wenn es schon wieder eine neue (im Grunde völlig irrelevante) Linux Distribution mehr gibt. Ich kann nur keinen Nutzen darin erkennen.
Hier feinern einfach nur wieder ein paar neue Leute Ihr Ego, mehr ist das doch nicht.
homer0815 schrieb:
andy_m4 schrieb:
Ich will ja nicht sagen, das Vielfalt nicht ein Problemfeld ist. Aber ich glaube, Du hängst das höher auf als es ist.
Ich sage es einfach nur so, wie es sich für mich darstellt.
Linux fragmentisiert sich zu stark und wird sich in vielen Bereichen so nicht durchsetzen können.
Apple hat so seine eigenen Problemchen.
Deshalb werde ich vermutlich auch in den nächsten nicht auf eine Windows Installation verzichten können, was ich persönlich sehr schade finde.
Der Mainstream sieht diese Probleme nicht und hat einfach nur eine idealisierte rosarote Open Source Brille auf. Wer mit Open Source 100% seines Software Bedarfs abdecken kann ist hier natürlich klar im Vorteil und sieht den Bedarf für eine Linux/MacOS Alternative nicht.
Ich kann auch nicht verstehen warum RH Centos einstampfen will.
DIe hatte auch vorher schon mehr oder weniger 4 Distributionen.
Fedora Silverblue als rolling release
Fedora normal als Upstream
RHEL zum Geld scheffeln.
Centos für die Community, die es stabil mag.
Ist doch eigentlich für jeden etwas dabei, warum die das weiter fragmentieren wollen verstehe ich nicht wirklich.
Suse geht genau in die andere Richtung was meiner Meinung nach auch besser ist.
Tumbleweed auf der einen Seite vs alles Stable (SLES/SLED/openSuse) auf der anderen Seite.
Aber wie gesagt, im Geschäftsfeld bin ich eher für Zyklen die sich planen lassen. Wenn ich drann denke wieviele Abteilungen bei uns an einem Change beteiligt sind, geht das gar nicht anders. Die Netzwerker machen ihr Routing, die DBler kümmern sich um EXA, das Operating schaut auf die Anlagen und die Entwickler gucken Logs durch.
Privat - Arch für alle Clients, Debian für alles was irgendwie served.
Windows nur in der VM die einmal im Jahr für die Steuer gebootet wird ;-)
CentOS war früher von der Community, aus dem freien Quelltext der RHEL Distro gebaut worden. Wieso man es nun anders macht liegt auf der Hand, Red Hat möchte mehr Geld verdienen, nachdem sie CentOS nun übernommen haben.
Bisher war CentOS immer binärkompatibel zu RHEL, was den Einsatz kommerzieller Software ohne teure RHEL Lizenzen möglich machte. Red Hat macht jetzt halt einen auf SuSE, wenn du dort SLES willst musst du SLES kaufen.
Das kann ich sehr gut verstehen und es ist eine Frage der Projektorganisation und Tools, dem Kunden die Wahl zwischen verschiedenen Update Möglichkeiten zu geben.
Der eine möchte the bleeding Edge, der andere möchte die stabilen neuen Features aus dem Bleeding Edge und wiederum andere Kunden möchten nur die security relevanten Fixes, um möglichst wenig am Betriebssystem zu ändern.
Das alles ist beispielsweise bei den verschiedenen Haupt BSD Varianten von Anfang an möglich gewesen und ist auch immer noch so. Dazu bedarf es nicht verschiedener Linux Distributionen.
Leider eben nicht, den größten Posten macht eigentlich der Bestand aus.
zB bei einer SPS mit Bus müsste man eine neue SPS mit Ethernet kaufen, alles neu verkabeln, alles neu programmieren, das Personal neu schulen, TÜV Abnahme, Brandschutzsteuerung etc. Immerhin willst du als Mitarbeiter an der Maschine ja auch das dein Notaustaster geht und nicht ein Bluescreen kommt und dein Arm weiter in die Maschine gezogen wird (als Extrembeispiel).
Und *BSD ist nicht, weil keine Treiber (ja ich weiß netBSD läuft auf nem Toaster).
Bei Neubauten ist das alles kein Thema, aber wehe es ist schon was im Betrieb, der Rattenschwanz ist die Hölle.
Leider eben nicht, den größten Posten macht eigentlich der Bestand aus.
zB bei einer SPS mit Bus müsste man eine neue SPS mit Ethernet kaufen, alles neu verkabeln, alles neu programmieren, das Personal neu schulen, TÜV Abnahme, Brandschutzsteuerung etc. Immerhin willst du als Mitarbeiter an der Maschine ja auch das dein Notaustaster geht und nicht ein Bluescreen kommt und dein Arm weiter in die Maschine gezogen wird (als Extrembeispiel).
Und *BSD ist nicht, weil keine Treiber (ja ich weiß netBSD läuft auf nem Toaster).
Bei Neubauten ist das alles kein Thema, aber wehe es ist schon was im Betrieb, der Rattenschwanz ist die Hölle.
Sorry, aber es geht hier gar nicht um *BSD vs Linux, die Würfel sind gefallen.
Es ging darum aufzuzeigen, dass man keine 350 Distributionen benötigt um etwas flexibel zu gestalten und auch dieses Requirement in einer Distribution abbilden kann und wie früh - noch vor Linux - solche Dinge möglich waren. Da hast Du mich möglicherweise mißverstanden.
Tja ein Freund von mir war der Erfinder/Entwickler einer Firmen Software. Die lief unter Windows und Sun Solaris gut. Aber im Bereich Linux war es ein Support Alptraum, weil die Kunden alle unterschiedliche Linux Distributionen im Einsatz hatten und da zickte mal das eine und mal das andere und die Kunden waren nun auch nicht gerde Linux Spezis. Da wird dann wie bei Windows auch von Software Firmen erwartet, dass sie einige Aufgaben im Bereich Betriebssystem Setup / Maintenance mit übernehmen, damit die Software läuft. Das ist ja teils schon unter Windows und MacOS beliebig kompliziert. Aber mit zu der Zeit alleine schon 5-10 nach Belieben zusammengeschusterten Linux Distributionen und unterschiedlichen Software Release Ständen war es unmöglich, das vom Support her in den Griff zu bekommen. Das war nicht rentabel und musste eingestampft werden.
Warum sollte man zick Linux Distributionen supporten? Supporten die etwa auch zick Windows und Mac Versionen? Ich denke nicht sondern nur 1-2.
Mit Linux macht man es ebenso. Da supported man RedHat, Ubuntu und vielleicht noch Suse und das wars. Wer was anders einsetzt, kann das ja gern machen, aber bei Problemen muss er halt zunächst auf einen supporten Stand updaten. Das ist ganz normal.
crispychips schrieb:
Eine andere sehr erfolgreiche Firma, die für ihre Produkte Treiber und Anwendungssoftware für Windos und Apple schreiben muss, hat schon im Windows und vor allem im Apple Bereich einiges zu tun, weil es immer wieder Änderungen gibt, die später Probleme aufwerfen.
Hier sieht man keine Möglichkeit Linux zu supporten, weil es durch das Distributions Chaos nicht möglich wäre, die Treiber und Software vernünftig durchzutesten, um eine gewisse Qualität sicherstellen zu können. Auch hier würde von der Firma erwartet werden, weil die Anwender alle keine Betriebssystem Spezis, sondern im Wesentlichen nur Anwender sind, dass bei Problemen auch eine gewisse Unterstützung bei der Betriebssystem Installation / Wartung / Updates etc geleistet würde. Und bei den vielen Distributionen und Unterschieden und unterscheidlichen Paketformaten würde so eine Firma schnell ausbluten, das kann die gar nicht gestemmt bekommen.
Also zu 99% ist es egal, welche Distribution da dahinter steckt. Klar, wenn man sich ganz genau auf eine Software in Version XY bezieht, die z.b. in einer Distribution noch gar nicht verfügbar ist, dann ist das halt ein konzeptionelles Problem. Aber deswegen bezieht man sich halt auch auf die Standard Distributionen, die auch kommerziellen Support haben. Und wenn da was fehlt, dann liefert man es zur Not halt selbst wenn einem der Support so wichtig ist. Aber dann muss man sich halt um die Security und bugfixes darin selbst kümmern.
crispychips schrieb:
Und so geht es vielen oder Du müsstest von vorneherein eine bestimmte Distribution vorschreiben. Aber welche ? Das würde dann schon wieder Deine Kundenbasis einschränken.
Wie gesagt, das ist ziemlich einfach. RedHat, Ubuntu und vielleicht wenn man auch die letzten paar Prozent abdecken will noch Suse. Aber das wars dann. Ok Debian vielleicht noch für ganz spezielle Bereiche wo man extrem abgehangenes Zeug haben will. Aber mit den drei genannten hast du eigentlich alles relevantes erledigt. Und für die meiste Software ist der Unterschied zwischen dpk und rpm der größte Unterschied. Wobei wie schon von anderen gesagt kann man das zur Not auch noch mit Container images handhaben.
crispychips schrieb:
Nehmen wir einmal an, jede Firma würde dann eine bestimmte Distribution supporten und die anderen nicht.
Was machst Du denn dann als Kunde ?
Dann muss ich mir halt ein System/VM mit dem entsprechenden OS hinstellen. Wie bei viel Software auch so schon. Oder was machen die Leute jetzt mit Software die es nur für Windows, Mac oder Linux gibt?
xexex schrieb:
Ja, indem die Hersteller zig unterschiedliche Distributionen unterstützen müssen. Eine Einschränkung ist es allemal und auch das größte Hindernis zu einer weiteren Verbreitung von Linux.
Ein Hersteller kommerzieller Software braucht eine Windows und eine MacOS Version herauszubringen, aber unter Linux müssen es dann 20 Distributionen sein, womit es schon der kleine Markt noch uninteressanter wird. Meistens spart man sich sowas weitgehend und unterstützt halt nur SLES und RHEL, womit niemand wirklich was gewinnt.
Die Diskussion ist sinnlos, weil sich die Linux Befürworter meist dieses "Vielfalt" auf die Fahnen geschrieben haben. Fakt ist aber auch, dass diese "Vielfalt" zu der aktuellen Situation führt und sie zum Dauerzustand macht.
Aus bestimmten Gründen kann ich nicht in die Details gehen. Aber das waren eh nur zwei Beispiele, bei denen ich das selbst genau weiß, warum die Firmen Linux Support aufgegeben haben bzw gar nicht erst anfangen. Details sind hier nicht von Belang, sie würden an der Sache eh nichts ändern.
Du musst maximal drei Distributionen unterstützen um quasi den gesamten relevanten Markt der Support will abzudecken. Du kannst zur Not aber auch nur RedHat oder Ubuntu Server/Debian supporten. Das reicht schon für nen sehr sehr großen Teil. Da wird sich eigentlich auch keiner hinstellen und deswegen die Software nicht nehmen. Wenn könnte dir das maximal mit Susr als Platform passieren.
Ein Hersteller kommerzieller Software braucht eine Windows und eine MacOS Version herauszubringen, aber unter Linux müssen es dann 20 Distributionen sein, womit es schon der kleine Markt noch uninteressanter wird.
Es gibt Flatpak und Appimage, diese beiden Containerformate sind Distributionsunabhängig einsetzbar. Automatische Software-Updates sind zumindest bei Appimage möglich.
Jain, SLES und openSuse Leap sollen binärkompatibel werden, so wie RHEL und CentOS bzw. jetzt halt RHEL und OLE, Rocky-, Alma-, EuroLinux und die drölfzig anderen RHEL Klone
Dann muss ich mir halt ein System/VM mit dem entsprechenden OS hinstellen. Wie bei viel Software auch so schon. Oder was machen die Leute jetzt mit Software die es nur für Windows, Mac oder Linux gibt?
Und was heißt das jetzt ? Bleib doch einfach mal bei der Sache und äußere Deine Meinung.
Findest Du das gut, dass Linux hinter seinen Möglichkeiten bleibt ?
Wäre es nicht besser, wenn Linux qualitativ besser wäre, so dass Software Firmen weniger Probleme hätten, es als eine interessante Platform anzusehen ?
Wenn Linux - so wie es jetzt ist - wirklich so geil wäre .. warum haben dann immer noch so viele Firmen Probleme, auf Linux zu setzen ?
Oder warum machen Firmen wie Oracle und Steam (hinter denen auch ordentlich Kohle steckt) lieber ihr eigenes Linux, als eine der 350 Linux Distributionen zu verwenden ?
Das ist deine These. Ich bin mir nicht sicher, ob sie zutrifft. Die Linux Welt wächst seit vielen Jahren unaufhaltsam. Nur der Desktop nimmt keine dominierende Stellung ein. Aber liegt das in erster Linie an Linux?
crispychips schrieb:
Wäre es nicht besser, wenn Linux qualitativ besser wäre, so dass Software Firmen weniger Probleme hätten, es als eine interessante Platform anzusehen ?
Vielleicht weil die Nutzerbasis zu gering ist, als dass eine Investition lohnend erscheint? Wie war das mit Windows Phone? Hardware und OS sollen doch super gewesen sein. Warum haben sich nicht genügend Firmen und Käufer dafür interessiert, um die weitere Entwicklung wirtschaftlich erscheinen zu lassen?
crispychips schrieb:
Oder warum machen Firmen wie Oracle und Steam (hinter denen auch ordentlich Kohle steckt) lieber ihr eigenes Linux, als eine der 350 Linux Distributionen zu verwenden ?
Kontrolle? Rechtliche Gründe? Supportaufwand? Finanzielle Erwägungen? Ich kann mir da vieles vorstellen. Ich kann mir auch vorstellen, dass Firmen auf angepasste Windows Versionen setzen würden, wenn das möglich wäre.
Ich behaupte jetzt einfach mal das Suse nur Deutschland/Europa zu den Big Playern gehört. Ohne das mit Zahlen belegen zu können, aber aus eigener Erfahrung raus.
Also bleiben weltweit nur noch RedHat und Ubuntu übrig. Da kann man kaum noch von Fragmentierung sprechen, zumindest was den Enterprise Markt angeht.
Und wenn es 350 verschiedene Distributionen gibt, wenn es Hart auf Hart kommt, kristallisieren sich die üblichen Verdächtigen heraus.
Und wo soll Linux hinter seinen Möglichkeiten zurück bleiben?
Wenn man sich embedded, mobile, mail und routing so anschaut, hält Linux alleine die Welt am drehen.
Sicherlich keine "Enterprise" Produkte, zeigt aber deutlich wo das Problem bei Linux liegt. Als Softwarehersteller unterstützt du entweder nur 1-2 Distributionen oder darfst dich mit zig Distributionen und Versionen davon herumschlagen. Microsoft mag das noch gut wegstecken, die meisten kleineren Firmen sparen sich jegliche Linuxunterstützung schlichtweg ganz, für sie ist es eine einfache Kosten/Nutzer Rechnung.
Unterstützen kann man im allgemeinen mit fast 0 Aufwand zich Distributionen, weil es der gleiche Wein in neuen Schläuchen ist.
Für PowerShell kannst du die Liste oben eigentlich auf Debian, RedHat und Suse reduzieren. Das wars. Und auch das nur wegen unterschiedlichen Paketmanagern
"Zig Distributionen"
Ich sehe in dem Screenshot 3/4 verschiedene, der Rest sind Forks und verschiedene Versionen.
Ubuntusupport ist meistens dabei wenn du bereits Debian unterstützt.
Und Alpine, CentOS, RHEL (und auch Fedora) sind eben so ein Stamm.
OpenSUSE Leap ist auch einfach nur der Nachfolger von OpenSUSE.
Das ist deine These. Ich bin mir nicht sicher, ob sie zutrifft. Die Linux Welt wächst seit vielen Jahren unaufhaltsam. Nur der Desktop nimmt keine dominierende Stellung ein. Aber liegt das in erster Linie an Linux?
Nein es gibt genügend Nutzer, aber siehe oben Supportaufwände.
Und bei Problemen sitzt dann eine Firma ganz alleine da und müsste dann ja auch mit verschiedensten Personen kommunizieren: für kernel, treiber, ggf libc und andere, X11, mit der jeweiligen Community dass die ggf ein Update raushauen und so weiter und so fort ... und das ganze für verschiedene Distributionen.
Aber das mit dem Support Aufwand hatte ich bereits genügend beleuchtet, das müsstest Du einfach nur mal lesen und zu verstehen versuchen.
Oder warum machen Firmen wie Oracle und Steam (hinter denen auch ordentlich Kohle steckt) lieber ihr eigenes Linux, als eine der 350 Linux Distributionen zu verwenden ?
Hauptgrund: Um die hoheitliche Kontrolle darüber zu haben und um sich nicht mit anderen einigen zu müssen. Auch ein Grund für die Fragmentierung von Linux im Bereich der Klickibunti Distris.
Der pöse Pube da drüben will nicht meine Lieblingsfarbe im GUI oder findet meinen Vorschlag doof also forke ich direkt seine ganze Distribution und mache meine Idee und obwohl die Distris dann zu 99,5% deckungsgleich sind, gibt es schon zwei neue.
Ein weiterer Grund ist teilweise die Qualität der Software. Will man Software, speziell Treiber, nach upstream geben, wird da durch die Maintainer genau auf die Qualität geachtet denn die tragen dann ja die Verantwortung dafür.
Wenn $Hersteller aber keine sinnvolle Qualität liefern kann oder will dann liefert er eben nicht Upstream und verwendet dann eine Distribution seiner Wahl, klatscht den Code dazu den er hat und nennt es dann $Hersteller-Linux-Distribution-Name und schon haben wir die nächste Distribution.
crispychips schrieb:
Nein, weil die Anzahl verschiedener Distributionen für die meisten Firmen einen zu hohen Support Aufwand bedeutet.
Niemand zwingt irgendwelche Firmen zig Distributionen zu unterstützen. Es würde vollkommen ausreichen wenn $Anbieter ALLE Abhängigkeiten klar benennen könnte, also Lib A ab Version X, Lib B muss genau Version Y sein, usw.
Es gibt mehr als einen Hersteller der nicht fähig oder willens ist, vollständig alle Abhängigkeiten oder OS-Einstellungen benennen zu können oder zu wollen.
Sei es Programmabhängigkeiten oder Berechtigungen und ja, das gilt auch im Windows-Umfeld so á la "Bitte installieren sie unsere Gammelsoftware als Domain-Admin" weil man nicht weiß welche Berechtigungen und Abhängigkeiten man eigentlich genau hat...
Wenn diese detailliert bekannt wäre, dann ist jedem Kunden/Anwender frei gestellt, welche Distri er verwendet, muss sich aber selbst kümmern. Die Liste der "unterstützten" Distris besagt einfach nur, dass es auf diesen Distris erfolgreich lief. Du könntest die Liste auch beliebig erweitern mit jedem Fork der von diesen Distris abgeleitet wurde. Die wurden halt nur nicht vom Hersteller getestet aber werden trotzdem funktionieren.