News Europa: Hass und Gewalt im Internet nehmen zu

Cardhu schrieb:
Nö, eigentlich nicht. Weil das ist ne Beleidigung. Würde sie muhen und auf einer Weide rumlaufen und dauernd gegen denselben Baum laufen, dann wäre sie vllt ne dumme Kuh ;)
Stimmt. Da hast du vollkommen Recht. Es war ein schlechtes Beispiel. Obwohl sie da als Kanzlerin wohl etwas schlechtere Chancen hat gegen solche Beleidigungen vorzugehen als du und ich. Das bringt der Job halt mit sich und ist zu erwarten.
Als Diktatorin, wie hier im Falle Erdogan, dürfte ich sie aber wohl bedenkenlos bezeichnen. Schließllich ist das eine Form Politik zu betreiben und durchaus eine angemessene Kritik.


HardRockDude schrieb:
(z.B. die 10 Gebote, die moralisch gesehen ja wohl universell geltend sein sollten)
Ja, aber bloß nicht die Originalen aus der Bibel, wo Frauen mit Eseln und Rindviechern verglichen werden, Sklaven die Arbeit an Sonntagen verboten wird und wo Gott seine Rache an den Vätern, seinen Söhnen der zweiten, dritten und vierten Generation ausüben will, wenn man ihm nicht gehorcht. Die 10 Gebote ja wohl hoffentlich nicht.

Sorry, aber wer mir ständig was von der Bibel und dem Wort Gottes vorfaselt, der muss sich auch sowas von mir anhören und dann ja nicht in seiner Würde verletzt sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
22428216 schrieb:
Was mich stört, ist dass viele Menschen im Internet ihr "wahres Gesicht" zeigen und im realen Leben Gutmensch sind.

Musst du auch.

Stell dir mal vor du sagst was politisch unkorrektes und das landet bei deinem Chef.
Selbst wenn er deiner Meinung ist verlierst du deinen Job weil er es sich nicht leisten kann dich zu behalten.

Schöner Artikel zu der Angstgesellschaft:
http://www.faz.net/aktuell/politik/...-ein-volk-von-antifaschisten-13429214-p2.html

HardRockDude schrieb:
Du reagierst nämlich ziemlich aggressiv.

Sehe ich anders.
Ich reagiere angemessen wenn mir jemand meine Meinungsfreiheit nehmen will.
Sind ? Zeichen inzwischen als agressiv zu werten?

Das Wort "Würde" hat in einem Gesetzestext nichts zu suchen, weil es völlig Auslegungsabhängig ist.
Der Typ der Nuhr angezeigt hat fühlte sich ja auch in seiner Würde und Ehre gekränkt.

Irgendwann findet sich vielleicht ein Richter der das auch so sieht und dann haben wir den Salat.
 
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akuji13 schrieb:
Sind ? Zeichen inzwischen als agressiv zu werten?
Lustig, wie Du das halt nicht siehst. Es ging natürlich um Dein "Würde ist Blödsinn²". Würde als Blödsinn zu bezeichnen... das ist schon ziemlich mutig... und führt gleich zum nächsten Problem:

akuji13 schrieb:
Ich reagiere angemessen wenn mir jemand meine Meinungsfreiheit nehmen will.
Zumindest glaubst Du, angemessen zu reagieren, aber was weißt Du schon? Kennst Du die Welt Deines Gegenübers? Kennst Du Dich selbst zu 100%? Ich behaupte nein, also was fällt Dir eigentlich ein?

Aber Polemik mal beiseite: Meinungsfreiheit allein ist keine Freikarte zu fahrlässigen und zweifelhaften Äußerungen. Du musst dann immer damit rechnen, entsprechenden Gegenwind zu bekommen. Wer sich in einem Wutanfall nicht schlüssig ausdrückt oder pauschalisiert, wird stets Probleme bekommen.

Und wo wir schon mal beim Nuhr sind, den Du erwähnst: Nuhr selbst hat gesagt, nur weil man eine Meinung haben kann, muss man sich nicht immer zwingend mit ihr auf den Berg stellen und sie rumposaunen.

Die Kunst liegt darin, respektvoll zu bleiben und Dich in die Lage des anderen zu versetzen. Dann kannst Du sagen, was Du willst. Deswegen bleibt "Würde" auch im Gesetzestext, gerade weil in jedem spezifischen Fall festzustellen ist, wann sie verletzt wurde oder eben nicht.
 
Ist doch klar, warum alles soweit kommt: Alles was nicht normal ist, wird zu normal gemacht.
Jeder meint auch somit, er könnte alles machen - ohne Konsequenzen.
Und so weiter...
 
Eines der großen Probleme ist doch die Differenzierung. Teilweise wird heutzutage in den Medien, bei 'Vorlesungen' und Auftritten gewisser Gruppierungen widerwärtigstes Gedankengut unter dem Deckmäntelchen der Meinungsfreiheit verbreitet.

Außerdem geht und ging es hier nicht um Meinungsfreiheit, die natürlich (zumindest in unseren Breiten) ein nicht in Gold abzuwägendes Grundrecht darstellt. Und wer das hier zwischen den Zeilen herauslesen möchte, der sollte vielleicht einen zweiten Aluminium-Hut aufsetzen (das darf ich natürlich sagen, denn es handelt sich schließlich um eine freie Meinungsäusserung).
 
Tja, das liebe Internet... der immer stärker werdende Hass darin ist das Symptom einer brodelnden Bevölkerung, die sich nicht mehr anders Luft machen kann.
 
noboundaries schrieb:
"Nicht jeder Moslem ist ein Terrorist, aber fast alle Terroristen sind Muslime." Trifft für mich den Nagel auf den Kopf, von wegen statistischer Korrelation und so...

Was ebenso Schwachfug ist.

NSU
NPA
Hofstadgroep
Sendero Luminoso
Babbar Khalsa
PKK usw.usw.

In allen wird man nur wenige bis wahrscheinlich gar keine Muslime finden, dass diese, in einem Gottesgläubigen Regime aber mehr Anhänger finden als die IRA in Mitteleuropa dürfte wenig verwundern. Man sollte es ihnen aber auch nicht zu schwer machen, sonst kauft ja niemand mehr Waffen von der Bundesregierung und Arbeitsplätze wären in Gefahr :freak:

Achso: Und Terrorist ist man erst wenn es einem unterstellt wird - ansonsten ist man Körperverletzer, Suizidgefährdeter oder Mörder oder sonstwas - von daher kann man dahingehend nichtmal eine Verbindung aufbauen und nur wegen Organisiertem Verbrechen immer direkt Terrorismus zu schreien kommt auch nicht von Ungefähr - so gesehen wären Al Capone und Konsorten auch Topterroristen gewesen, denn sie taten auch nichts anderes als mit Gewalt ihre Interessen zu vertreten.

Ein praktisches hat das ganze aber: Wenn das so weiter geht gibt es bald keine Mafia mehr ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach.. heute kann man ja eh nichts mehr sagen, ohne dass sich irgendjemand beleidigt/diskriminiert/angegriffen fühlt. Gerade die Feministen sind da ganz weit vorne, sich immer die Opfer-Rolle zu stecken. Ich habe das Gefühl das man heute jeden mit Samthandschuhen anpacken muss, damit die Porzellan-Seele nicht zerbricht.

Wobei ich offensichtlich üble Beleidigungen/ernsthafte Drohungen etc. davon ausnehme. Bei den Beleidigungen verstehe ich nur nicht, wie man sowas an sich ranlassen kann - gerade wenn diese von irgendjemanden aus dem Internet kommt, den man nicht kennt. Wenn ich überlege wie oft ich schon beleidigt wurde... im realen Leben, denn Online-Beleidigungen kann ich nicht mal ernst nehmen.

Viel schlimmer empfinde ich Diffamierungen. Man nehme mal nur meine Aussage über Feministen - auf Twitter würde ich jetzt als Frauenhasser abgestempelt, nur weil ich Feminismus in der heutigen Form nicht ernst nehmen kann. Aber es gibt einen Unterschied zwischen Kritik und Hass, nur können viele heute nicht mehr differenzieren.
 
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akuji13 schrieb:
Musst du auch.
Stell dir mal vor du sagst was politisch unkorrektes und das landet bei deinem Chef.
Selbst wenn er deiner Meinung ist verlierst du deinen Job weil er es sich nicht leisten kann dich zu behalten.

Nein, muss ich eben nicht.
Wenn ich etwas sage, dann hat kann ich auch sagen warum.
Ich renne ja nicht durch das Internet und beleidige Menschen ohne Sinn und Verstand.
Zudem sage ich nicht allen Leuten alles über mich. Manche Dinge erfährt man halt, wenn das Thema XY erst angesprochen wird.

Ich habe zu sehr vielen Dingen eine Meinung, sage sie aber nicht immer, weder im Netz noch wo anders.
 
Ganz netter Artikel, der meiner Meinung nach, Vieles zu kurz fast und in Teilen ein wenig naiv wirkt. Das Internet enthemmt natürlich und bildet Meinungen direkter, offener aber auch aggressiver ab. Grundsätzlich lassen sich Meinungstendenzen aber durchaus ableiten. Meinungen, die sozial/gesellschaftlich indirekt unterdrückt werden, kanalisieren sich in diesem Medium, gerade, wenn andere Möglichkeiten zur Kommunikation soziale Folgen haben.

Es fehlt mir bei vielen Themen die Differenzierung. Beim Thema "Flüchtlinge" müssen auch Fragen nach Qualität und Quantität der Zuwanderung geklärt werden. Handelt es sich sich um Asylberechtigte oder nicht? Wie wirkt sich die gesellschaftliche und kulturelle Sozialisation der Zuwanderer aus? Wo liegen die monetären bzw. quantitativen Grenzen von Zuwanderung? Wie sieht eine Integrationsstruktur aus, die nicht nur fördert, sondern auch fordert? Welche Probleme sind zu erwarten und wie ist diesen zu begegnen?

Bei den Religionsdiskussionen muss ich immer schmunzeln. Strukturfunktionalistisch ist das dieselbe Sauce. Da existieren keine Unterschiede. Unterschiede existieren allerdings in den Ausprägungen und da ist der Islam nunmal weltweit quantitativ und qualitativ, mit Abstand, am aggressivsten unterwegs. Das Potenzial steckt allerdings in jeder Religion/Ideologie.

Nicht nachvollziehen kann ich die (qualitativ-religiöse) Unterscheidung zwischen friedlichen Gläubigen und den Extremisten, da wird ja immer ganz gern differenziert. Beide sind Anhänger einer bestimmten Ideologie. Der Unterschied liegt in der Ausübung von Gewalt. Der Unterschied liegt nicht in der Wertigkeit/Bedeutung der eigenen Religion, die hierbei fast immer Primus ist, säkulare Staatsstrukturen aber nicht. Das lässt sich übrigens auf die gängigsten Religionen/Ideologien ausbreiten.

Eine stärkere Phobie gegen den Islam, gegen andere Religionen, gegen Ideologien würde ich mir wünschen, denn sie richtet sich primär gegen diese Ideen und nicht gegen Menschen, die einfach nur unter deren Einfluß sozialisiert wurden.

e-ding
 
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Don Kamillentee schrieb:
Religion ist nicht nötig, wenn man sich moralisch, ethisch und wahrhaftig einigermassen "menschlich" verhält.

Das versuche ich den Leuten auch immer zu sagen(im real life), aber erschreckend viele sind der Meinung, dass wir ohne Religion nicht wüssten, dass man einem anderen nicht einfach den Kopf einschlägt.
Dabei ist die Bibel voll mit Geschichten in denen Gott es zulässt/fördert, dass sinnlos gemordet wird. Ich hoffe nur, dass diese Menschen die Bibel nicht lesen und dann daraus ihre Ethik zu entwickeln. Das würde ziemlich nach hinten los gehen!
 
voodoo_child schrieb:
Ach.. heute kann man ja eh nichts mehr sagen, ohne dass sich irgendjemand beleidigt/diskriminiert/angegriffen fühlt. Gerade die Feministen sind da ganz weit vorne, sich immer die Opfer-Rolle zu stecken.
Aber hallo.
Hab mal zu einer gesagt, dass ich finde, dass die eine Grünen-Werbung ganz extrem Frauen anspricht und die genannten Punkte totale Bauernfängerei sind.
Was musste ich mir da anhören o0 Ich sei ja ein totaler Sexist! Weil ich spreche damit allen Frauen die Intelligenz, Objektivität und was weiß ich nicht ab. lol Dass ich sogar alle Punkte aufgedröselt hatte und erklärt hab, warum ich das dafür halte und dann tatsächlich nochmal genau erklärt hab, was für Frauengruppen das anspricht, hat das aber nur marginal geholfen. Verrückte Gesellschaft :freak:
Hab das nem Freund erzählt und der hat auch nur den Kopf geschüttelt, weil man kann mir echt vieles nachreden. Aber Sexist ganz sicher nicht
 
Cardhu schrieb:
Dass ich sogar alle Punkte aufgedröselt hatte und erklärt hab, warum ich das dafür halte und dann tatsächlich nochmal genau erklärt hab, was für Frauengruppen das anspricht, hat das aber nur marginal geholfen. Verrückte Gesellschaft

Und da sieht man mal eines der Kernprobleme (meines Erachtens nach): Differenziertes diskutieren von vielschichtigen Problemen gibt es heutzutage nicht mehr sooo oft. Beides bedeutet für mich, dass ich z.B. beim Thema Feminismus, mich informieren muss, den anderen (sollten die Argumente am Anfang auch noch so lächerlich erscheinen) zuhöre, mal eine oder zwei Nächte darüber schlafe und anschließend eine eigene Meinung resp. Argumentationskette aufbauen kann. Und das ist nun mal Aufwand.
Ich kann da jeden verstehen, der es sich einfacher machen möchte und auf vorgefertigte Meinungen zurückgreift. Auch wenn ich mir wünsche, dass die Anzahl derer, die so handeln weniger werden sollte.

Gerade bei Themen (und dass ist dann der nächste Punkt) die sehr emotionalisiert werden, werden Fakten und die Meinungen anderer schnell zur Nebensache. Da fühlt man sich dann gut, weil man in einer schwierigen Debatte zu den "Opfern" gehalten hat. akuji13 hatte gestern hier eine Artikel aus der FAZ gepostet, der dies mal näher beleuchtet hat.
akuji13 schrieb:

Letztlich spielt es noch mit hinein, dass bei Themen in denen Gesprächspartner eine gefestigte Meinung haben, es schwierig wird Fehler in der (eigenen bzw. gegenseitigen) Argumentationskette einzugestehen. Man fühlt sich ertappt und schämt sich vielleicht auch ein bisschen, der Stolz ist verletzt und man möchte doch eigentlich Recht behalten. Also wird aufgedreht und dem Gesprächspartner die Diskussionswürdigkeit aberkannt. Erlebt man leider viel zu oft.

Ich hab es bei mir gesehen. Als ich in der einen oder anderen Diskussion mal meinen Stolz (und manchmal auch Sturheit) heruntergeschluckt hatte, kam nicht nur die Diskussion voran, sondern ich hab auch selbst dabei noch neues (und meistens auch unerwartetes) über das Thema gelernt. Ich bin also mit mehr Wissen aus der Diskussion herausgegangen und DAS ist wirklich ein gutes Gefühl. Auch wenn dabei lieb gewonnene Positionen meinerseits "aufgegeben" werden mussten.

MfG tb
 
Wenn ich das schon lese. Es gibt keine Islamphobie,
es gibt nur eine Islamismusphobie. Niemand hat Angst
vor ner friedlichen Religion, man hat nur Angst vor den
gewalttätigen Auswüchsen der Fanatiker.

Ob ich mich ohne jegliche Islamisten sicherer fühlen würde
in Deutschland? Vielleicht, aber hier genau ist der Punkt:
Ich habe keine Abneigung gegenüber Muslimen im
Allgemeinen, sondern gegenüber fanatischen bzw. den
gewaltbereiten Muslimen.
Die Religion an sich ist mir eigentlich aber Wurst, denn das
Problem am fanatischen Moslem ist nicht der Moslem,
sondern der Fanatiker. Und das kann auch ein rechter
Nationalist sein, ein linker Anarchist oder was auch immer.

Das Problem ist aber nicht das Internet, sondern der
Mensch, der darin seine Meinung äußert. Auch hat das
Internet sowas nicht hervorgerufen, sondern es bietet
zum ersten mal in der Geschichte der Menschheit eine
Platform dafür an. Diese grundsätzliche Naivität ist ein
Witz - das Internet ist nicht der Verursacher des Problems,
es ist vielmehr ein Spiegel unserer Gedanken. Es gab und
wird immer Gewalt geben, das gilt auch für kranken Pr0n,
jegliche Form von Diskreditierung oder Diffamierung. Das
Internet hat die Lage nicht schlimmer gemacht, sie zeigt
uns nur auf, was andere über bestimmte Dinge denken.

Wir wollten immer Gedanken lesen könne. Nur jetzt stehen
wir vor dem Problem, das immer damit einhergeht, solche Dinge
zu wissen: Manches will man gar nicht wissen, und das zieht
einen runter und greift auch die Psyche an. Ich hab viele Leute
im Facebook aus der Freundesliste gekickt, weil ich entsetzt war
über ihre Ansichten zu Themen. Viele mag ich jetzt aber mehr als
je zuvor, weil ich jetzt weiß, dass sie genau wie ich denken. Es ist
ein Segen und ein Fluch. Fragt sich nur, ob wir das zum Guten oder
zum Schlechten wenden.

Entsetzt bin ich nur über die Maßlosigkeit, also wie krass
manche Leute sich äußern. Sich gegenseitig androhen, dass
sie sich umbringen oder vergewaltigen. Was für Eltern/Freunde/
Umfeld muss man haben, um so verkommen zu sein... :(
 
Europa: Hass und Gewalt im Internet nehmen zu

Meine Meinung: Finde ich gut. Es gibt heutzutage viele hassenswerte Dinge.
 
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