Extremwetter über Deutschland

DerOlf schrieb:
Dass in Kalifornien nichts zur Erdbebenvorsorge getan wird, ist sogar falsch gewesen.
Etwas was ich nicht behauptet habe, kann nicht falsch sein.
Klingt logisch, ist aber so!
 
@mo schrieb:
Etwas was ich nicht behauptet habe, kann nicht falsch sein.
Stimmt. Du hast es bei dem Allgemeinplatz belassen, dass nach Meinung deiner Bekannten vor Ort nicht genug getan wird, um auf das sichere große Erdbeben irgendwann adäquat vorbereitet zu sein.
Das ist bei Katastrophenschutz relativ normal ... bei Erdbeben aufgrund der von mir genannten Gründe, bei Flutkatastrophen weil uns adäquate Vorbereitungen ohne akute Katastrophe meist zu teuer ist.

Es klang für meine Ohren etwas nach einem Vorwurf in Richtung derer, die sich doch eigentlich mal kümmern müssten (also die Politiker). Ich wolte dem entgegensetzen, dass eigentlich getan wird, was getan werden kann ... man kann bei Erdbeben nur eben nicht sonderlich gut vorwarnen weil es im akuten Fall eben kaum Vorlaufzeit gibt.
Man kann seine Architektur darauf ausrichten, dass sie stärkere Erdstöße aushält, man kann die Infrastruktur darauf ausrichten, dass sie auch nach starken Erdstößen noch funktiobniert damit man das Gebiet versorgen kann.
Eine vorherige Evakuierung ist gerade bei Großstädten allerdings mit den momentanen Vorhersagemethoden einfach nur utopisch. Das liegt aber eben nicht daran, dass bestehende Möglichkeiten nicht genutzt werden.
 
"Kreis Ahrweiler hätte rechtzeitig warnen können"

https://www.n-tv.de/panorama/Kreis-Ahrweiler-haette-rechtzeitig-warnen-koennen-article22715386.html

Die Vorwarnzeit war sicher nicht groß und die Zahlen vielleicht auch so unglaublich das sie für einen Laien schon wieder unglaubwürdig klingen mögen, aber es wäre Zeit gewesen die Menschen rechtzeitig zu warnen.
Ganz nebenbei steht auch noch was zur Häufigkeit solcher Ereignisse im Artikel und lässt damit auch den schnell herbeigeführten Zusammenhang mit der Klimaerwärmung doch sehr fragwürdig erscheinen. (DWD sieht es ja auch als lokales Ereignis was immer mal vorkommt)
Ich selbst hätte nicht gedacht das man schon vorher mit diesen Pegelständen gerechnet hat.
 
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Wenn derartige Ereignisse schon vor der Industrialisierung stattgefunden haben, kann menschgemachter Klimawandel unmöglich für das aktuelle Flutereignis verantwortlich gemacht werden. Elementare Logik. Das Argument wäre bestenfalls bei einer deutlichen Häufung solcher Flutwellen nachvollziehbar, dies ist aber im Ahrtal nicht der Fall
 
cool and silent schrieb:
Wenn derartige Ereignisse schon vor der Industrialisierung stattgefunden haben, kann menschgemachter Klimawandel unmöglich für das aktuelle Flutereignis verantwortlich gemacht werden. Elementare Logik. Das Argument wäre bestenfalls bei einer deutlichen Häufung solcher Flutwellen nachvollziehbar, dies ist aber im Ahrtal nicht der Fall
Es ist doch völlig wurscht, ob das 3x in 200 Jahren speziell im Ahrtahl statt gefunden hat. Was zählt ist die Häufigkeit insgesamt, abhängig davon wie man das regional abgrenzt.
Das nächste Ereignis dieser Art findet im Ahrtahl vielleicht wieder erst in 100 Jahren statt. 50 km weiter vielleicht nächste Woche. Und dann erzählst, dass das nichts miteinander zu tun hat, weil auch dort das vor 150 Jahren schon Mal passiert ist. Und so weiter.
Elementare Logik besteht darin, dass man alle Elementarteilchen berücksichtigt und sich nicht nur eins rauspickt, weil es einem in den Kram passt.
 
Im Startbeitrag des Topics wird jedoch ein mutmaßlicher Zusammenhang zwischen der Flut im Ahrtal und dem menschgemachten Klimawandel ausgegangen.

Was ändert sich denn, wenn Elbe, Donau und Rhein mit in die Betrachtung einbezogen werden?
 
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cool and silent schrieb:
Was ändert sich denn, wenn Elbe, Donau und Rhein mit in die Betrachtung einbezogen werden?
Es ändert alles, weil es sinnfrei ist ein singuläres, lokales Ereignis von vor 100 oder 200 Jahren in einen Kontext zu einer Serie von aktuellen europaweiten Ereignissen zu stellen.
Dein Argument wäre stimmig, wenn es eine vergleichbare Serie von Naturkatastrophen in einem ähnlichen Zeitraum gegeben hätte.
Das Ahrtal für sich, ist nun Mal nicht repräsentativ.
 
cool and silent schrieb:
Wenn derartige Ereignisse schon vor der Industrialisierung stattgefunden haben, kann menschgemachter Klimawandel unmöglich für das aktuelle Flutereignis verantwortlich gemacht werden. Elementare Logik...
Lipovitan schrieb:
Ich vertraue da der Wissenschaft statt einem unbekannten User in einem Computerforum:

https://www.wissenschaft.de/erde-klima/europa-klimawandel-veraendert-hochwasser/
Um hier nochmal ganz kurz die diskrepanz aufzulösen, da das Argument nicht falsch ist aber eben leider auch nicht von Umfasenden Verständis stammt.

Klima ist nie für ein einzelnes Ereignis verantwortlich. Klima ist die statistische Verteilung von Wetterphenomänen in einer definierten region über grosse Zeiträume.

Damit ist es richtig, dass das aktuelle Hochwasser nicht eindeutig dem Klimawandel zuzuordnen ist. Auch nicht die weiteren welche in den kommenen Decaden folgen werden. Am ende können wir nur feststellen, dass es statt 4 Hochwassern in 100 Jahren auf einmal 8 gegeben hat.
Für kein einziges kann man direkt den Klimawandel veratwortlich machen, für die Verdopplung in gesamtheit aber sehr wohl. Sprich es gäbe dann 4 zusätzliche Hochwasser, die Unterscheidung welche davon aber ohne die klimatischen Änderungen und welche erst durch diese aufgetreten sind mache einfach gar keinen Sinn.
 
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Keylan schrieb:
Am ende können wir nur feststellen, dass es statt 4 Hochwassern in 100 Jahren auf einmal 8 gegeben hat.

So ist es und für die individuell Betroffenen hat das genau Null Relevanz.
 
Natürlich hat das Relevanz. Die betroffenen Menschen stehen vor der Wahl ob sie ihr zu Hause an diesem Ort neu aufbauen. Da sollte man schon wissen, dass das Risiko eines neuen Hochwassers in Zukunft durch den Klimawandel eher steigt statt sinkt.

Und baut man sein Haus in dieser Region neu auf sollte man sich auch Schutzmaßnahmen überlegen.

Dazu sollte man dann aber auch folgendes Wissen:

„Es wird seit langem vermutet, dass der Klimawandel Auswirkungen auf das Ausmaß von Hochwasser hat, da eine wärmere Atmosphäre mehr Wasser speichern kann“, erklärt Günter Blöschl von der Technischen Universität Wien.

Die Leute sollten sich also in Zukunft bei einem erneuten Hochwasser auf noch höhere Pegel einstellen.
 
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Lipovitan schrieb:
Und baut man sein Haus in dieser Region neu auf sollte man sich auch Schutzmaßnahmen überlegen.

Schau Dir die Bilder und Berichte an, wie soll das gehen? Die Häuser waren bis zum Dach überflutet, Baumstämme, Gastanks, Öltanks, sogar Eisanbahnwaggons sind laut Augenzeugen vorbeigeschwommen. Da gibt es keine realistische Schutzmaßnahme für den einzelnen Hausbesitzer.
 
@cool and silent

Für die einzelne Hausbesitzer vielleicht nicht, aber durchaus für die Menschen als Gemeinschaft sei es auf Gemeinde oder Länderebene.

Die Klimaveränderungen sind ein großes Teil der Problems und das hat die Menschheit als gesamtes mitverschuldet, aber da gibt es noch vieles anderes was der Mensch zu verantworten hat, nämlich dass die besagten Hochwasserereignisse so gravierend ausfallen dass sie gesamte Landschaften wegschwemmen.

Ein nicht unwesentlicher Faktor dabei ist die Abforstung von weiten Teilen Deutschlands, es gibt in Deutschland ganze Landkreise wo sich nicht mal irgendwo ein wenig Wald finden lässt, maximum mal eine verwaiste Ansammlung von ein Dutzend Bäumen am Rande vom Feld.

Dafür gibt es die Felder die dank der Abholzung entstanden sind die sich auf weite Landesteile erstrecken, alles schön und gut und mehr oder minder profitabel - aber durch die Abholzung und Fehlen der Bäume die den Boden stärken und zusammenhalten können Flutereignisse auch viel einfacher alles wegschwemmen, was auch schon seit einigen Jahren bekannt ist.

Passiert auch im Mittelgebirge, wenn da weitgehend abgeholzt wurde und nicht nur in Deutschland, in anderen Länder findet es genauso statt.

Als ich Bilder von den Flutwellen und abgetragenen Landschaften gesehen habe, musste ich feststellen dass da ganze Feldabstriche rund um die Dörfer so stark durch das Hochwasser abgetragen sind dass die Bodenveränderung sich auch auf die Orte ganz natürlich ausgewirkt hat. Wenn das Feld weggeschwemmt wird, macht das Wasser auch nicht vor dem benachbarten Dorf halt.

Ein Lösungsansatz bzw geeignete Schutzmaßnahme dabei wäre endlich mit der Abholzung aufzuhören und für Bodenstabilität nötige Aufforstung durchzuführen, auch um die Ortschaften herum. Mag sein dass dadurch weniger Nutzungsfläche zur Verfügung steht und die Bauern weniger Land zur Verfügung haben, aber das wäre immernoch besser als diese Landschaften verwüstet zu sehen mit Verlust von Menschenleben sowie den Milliardenschäden.
 
es ist nicht nur die abholzung, es spielen viele faktoren zusammen.
die abgeholzen flächen halten kein wasser, ebensowenig die riesigen maisfelder, dazu kommt die flächenversiegelung, wenn das wasser dann den weg gefunden hat landet es in begradigten, betonierten zu schmalen "flüssen".
das dass die reinsten wasserautobahnen sind, hat man gesehen.
und es ist bei der bebauung einiges falsch gemacht worden, viel zu dicht am wasser.
ähnlich in den bergen, was die lawinen angeht. bergwald fehlt, bebauung auf jeder, oder fast jeder freien fläche.
die nächste lawine kommt bestimmt, ebenso wie das hochwasser.
 
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Naja, die Argumente mit Abholzung/wenig Waldflächen, riesigen Feldern ,Flächenversiegelung, begradigten Flüssen/Bächen, treffen auf die betroffenen Gebiete in der Eifel eher weniger zu.
Und in einem Mittelgebirgstal, wo es rechts und links mehr oder weniger steil hoch hoch geht, baut man auch nicht mal so eben wo anders hin, ohne hier massiv in die (Rest)Natur eingreifen zu müssen.
 
@T101
schau dir die bilder nochmal an, falls verfügbar, dann siehst du, wie die diversen bäche in ein korsett aus beton und steine gepfercht wurden.
mit natürlichem fluss- oder bachlauf hat das nichts zu tun.
 
Idon schrieb:
Man kann über den Einbau eines besonders geschützten Schutzraumes nachdenken. Das Grundstück veräußern und irgendwo bauen, wo kein Bach direkt anliegt o. ä.

Ist ein Schutzraum überhaupt realistisch bzgl. Aufwand / Nutzen / Machbarkeit? Einfacher wäre, ein Schlauchboot und einen Kompressor bereitzuhalten, im Falle einer Vorwarnung (war hier gegeben) stellt man sich das Boot dann im Garten bereit. Wenn der angekündigte Starkregen dann doch anderswo fällt, packt man das Boot ein paar Tage später wieder in den Keller.

Viele werden wohl tatsächlich umziehen und die Orte oder mindestens die Lage verlassen. Das Hochwasser wird wiederkommen, nur der Zeitpunkt ist unkar.


Idon schrieb:
Also genau genommen vertraust du der Konradin Medien GmbH.

In diesem speziellen Fall kann jeder Mathematiker "die Wissenschaft" vertreten, man braucht da keine sog. Klimaforscher. Die Flut im Ahrtal tritt derzeit genauso häufig auf wie vor den CO2-Emissionen durch Industrialisierung
 
@chris12
Entweder ziehst du die falschen Schlüsse aus iregndwelchen Bildern oder wir reden von verschiedenen Gegenden. Über weite Teile in ein Korsett aus Beton und Steinen gepfercht trifft jedenfalls nicht zu
 
in den orten, die durch die flut stark betroffen waren, hat kein einziger fluss/ bach seinen natürlichen lauf gehabt.
 
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