Extremwetter über Deutschland

Armin Schuster (CDU), Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, erklärte im Interview mit dem Deutschlandfunk, weshalb Deutschland noch kein Cell-Broadcast-System eingeführt hat. "Es gibt in Deutschland keinen aktiven Mobilfunkanbieter, der es im Programm hätte", so Schuster.

Wenn man das System einführen wolle, handle es sich um eine "extrem teure" Technik: Als "Startvolumen" seien nicht nur "30, 40 Millionen Euro" notwendig, sondern auch ein Mobilfunkanbieter mir der entsprechenden Technologie. "Wir sind seit ein paar Monaten dabei, diese Möglichkeit additiv zu prüfen", gab Schuster an.

Aber Andi Scheuer darf Milliarden für Scheißdreck rausballern?
 
Affenzahn schrieb:
Aber Andi Scheuer darf Milliarden für Scheißdreck rausballern?
Bitte bedenke, diese Millionen für das Warnsystem hätten der Allgemeinheit geholfen.

Die ist halt einfach weniger wichtig als Freunde der CxU.

Muss man verstehen, die haben auch nicht unbegrenzt Geld.
 
Moin

Ich sehe noch ein anders Problem. Wo sollen denn die ganzen Firmen herkommen? Das ist ja nicht zwei, drei Häuser reparieren, oder mal ein Stück Straße in Ordnung bringen.

Ganze Dörfer müssen ja quasi neu aus dem Boden gestampft werden.

Gruß
Nobsi
 
Und es eh schon überall an Baumaterial mangelt. Bauholz z.b. ist so extrem teuer geworden.
 
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Nobsi schrieb:
Ganze Dörfer müssen ja quasi neu aus dem Boden gestampft werden.

Die Frage muss erlaubt sein:
Wieder an exponierter Lage oder vielleicht an einem anderen unkritischeren Ort?
 
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@strempe Das klingt als würdest du den Anwohnern dort einen Vorwurf machen. Dort standen zum Teil Häuser die standen unter Denkmalschutz und müssen nun abgerissen werden. Die wurden erbaut, da ging es noch nicht um "exponierte Lage" sondern um Zweckmäßigkeit. Da haben die Leute eben im Tal am Fluss gelebt um mit fließend Wasser versorgt zu sein und am Hang mit Weinanbau ihr Geld verdient.

In Erftstadt-Blessem hat sicher auch niemand sein Haus in der Nähe der Erft gebaut, weil sie so toll ist. Die konnten den Fluss nicht mal sehen. Trotzdem wurde ihr Haus unterspült und eingerissen.

Und Berlin können wir auch umsiedeln, weil die Spree eine potenzielle Gefahrenquelle ist. Es ist einfach geschichtlich gewachsen, dass Menschen und damit Städte sich an Flüssen angesiedelt haben.
 
@Lipovitan Es geht nicht darum dass die Häuser DAMALS dorthin gebaut wurden, sondern ob es schlau ist die, die man nun neu baut, wieder dorthin zu setzen.
Nun weiß man was passieren kann und es wäre blauäugig zu sagen "Das kommt nicht wieder vor".

Vermutlich wär's besser die nun neu zu bauenden Häuser in weniger exponierter Lage ein paar Meter weiter den Hang hoch zu setzen.

Nur wird das nicht überall möglich sein. Platz ist begrenzt, Bauland muss in langwierigen Verfahren festgelegt werden, Hänge schnell mal zu steil, Baumaterial übertrieben teuer, etc.pp.

Extrem blöde Situation.
Zumal die deutsche Bürokratie nicht darauf ausgelegt ist auf so etwas mit der nötigen Flexibilität reagieren zu können.
Gerade das Ausweisen von Bauflächen wird hier zum Zünglein an der Waage zwischen Sinn, Unsinn und Wahnsinn.
 
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@Lipovitan
Nein, das klingt nicht so und war auch nicht so gemeint. Das war auch eine der elementaren Fragen nach den Kriegen ob und wie der Wiederaufbau von statten gehen soll.
Wir verschieben ganze Dörfer wegen Braunkohletagebauen also muss doch mit der heutigen Erkenntnis das Gedankenexperiment durchgespielt werden was baue ich wo sinnvoll überhaupt wieder auf. Natürlich ist mir bewusst das das Ganze historisch gewachsen ist aber muss ich denn mit dem Wissenstand von heute (Die Risikokarten für Hochwasser sind allergdings schon viel älter) einen möglichen Fehler erneut begehen der vielleicht schon am Wochenende bestätigt wird? Kann und will sich überhaupt jeder den Wiederaufbau leisten? Ich kann mir vorstellen, dass Lücken in nicht kleiner Zahl bleiben. Ich sehe das eher als Chance denn als Last oder gar Vorwurf...
 
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Also, wenn es keine sinnvolle Möglichkeit gibt, Retentionsflächen anzulegen, was halt ggf. auch wieder mit Enteignung einhergeht, oder einen alten Ortskern, im weitesten Sinn, vertretbar "Zuzumauern", oder den Bachlauf entsprechend zu ändern, oder eben alles zusammen, dann ist Neuansiedlung doch die letzte Lösung. Nur werden es viele Eigentümer auf eigenes Risiko doch ablehnen, und die Versicherer sich weigern eine Police zu erstellen, was das Risiko noch mehr erhöht.
 
Affenzahn schrieb:
Aber Andi Scheuer darf Milliarden für Scheißdreck rausballern?
Ich blick da nicht durch:
Vor über zwanzig Jahren habe ich mir ein Prepaidhandy von Sagem mit Callya oder so (sprich D2) gekauft. Anfang der 2000er habe ich auf dem Handy das CB aktiviert und mit vordefinierten Codes eine lokale Wettermeldung oder Verkehrsmeldungen erhalten.

Warum genau ist das jetzt nicht mehr verfügbar? 3G wird ja abgeschaltet, es bleibt das alte 2G, 4G/LTE und 5G. Wo und wann ist das Cell Broadcasting verloren gegangen, dass es jetzt neuaufgebaut werden soll?
 
deekey777 schrieb:
Warum genau ist das jetzt nicht mehr verfügbar?
Der Broadcast wird nur versendet, jeder im Netz kann den empfangen, daher kannst du das nicht an Kunden als Zusatzservice o.ä. verkaufen. Siehe hier z.B.
 
Ich sehe da auch ein Konglomerat aus Versagen in verschiedenen Bereichen. Statt sich dem zu Widmen, wird aber lieber wieder gebetsmühlenartig der Klimawandel als Ursache bemüht.

1. Unwetter hat es schon immer gegeben. Auch zu Zeiten, wo noch keiner wusste, was Klimawandel überhaupt bedeutet. Solche Ereignisse sind nun mal nicht alltäglich, es heißt aber auch nicht, dass sie nicht vorkommen können.

2. Das Versagen des Katastrophenschutzes. Das ist ja auch nicht das erste Mal. Wozu hat man überhaupt so eine Behörde mit dieser einzigen Aufgabe, wenn sie die eh nicht erfüllt und sich immer wieder in Erklärungen und Ausflüchten bemüht. Letztes Jahr das Disaster mit dem Warntag, wo nichts geklappt hat. Das war schon hochpeinlich, sowas vorzubereiten und anzukündigen und dann klappt nichts. Wie soll es dann im Notfall klappen, wenn es vorbereitet schon nicht läuft. Anstelle es schnellstmöglich nachzuholen, passiert nichts und man lässt es einfach im Sande verlaufen. Fehler können immer passieren, aber gerade in so einem Fall muss man dann doch schnellstmöglich handeln?
Das Gleiche mit den Hochpeinlichauftritten als es um die Anschaffung eines Notvorrats für den Katastrophenfall ging, als man den Eindruck hätte gewinnen können, dass Deutschland vor einem neuen Krieg steht.
Das Versagen in der Pandemie, wo offenkundig wurde, dass Deutschland keinen echten Katastrophenplan für eine Pandemie hat und erst in Nacht-und Nebelaktionen Notreserven und Schützausrüstungen anschaffen muss. Wozu gibt es das Amt überhaupt?

3. Warnapps Siren, nichts funktioniert mehr. Es gab genug Anlässe. Amokläufe, Attentate, Unwetter. Immer die Diskussion, wie man Menschen im Fall des Falles warnen kann. Doch seit Jahren passiert genau nichts! (zumindest meinem Eindruck nach).

4. eine halbe Ewigkeit eiert man wegen irgendwelche Warn SMS rum. Eigentlich dürfte das kein Akt sein. Man muss sich nur mit den Telekomprovidern zusammensetzen und ein System entwickeln, das im Fall des Falles an alle Verbindungen des Providers oder /an Handys, die bei bestimmten Telefonmasten eingeloggt sind, entsprechende Warnungen versendet. So schwer kann das doch eigentlich nicht sein oder mache ich es mir zu leicht?

5. Ein großes Problem ist auch die fehlende Prävention. Flüsse werden begradigt und schiffbar gemacht, d.h. ausgehoben wodurch die Fließgeschwindigkeit steigt. Heutzutage darf man kaum noch ins Wasser eines großen Flusses fallen ohne in Lebensgefahr zu geraten.
Auen und Überflutungswiesen werden besiedelt, Grundstücke in Wassernähe zu Höchstpreisen verkauft. Flächen immer mehr versiegelt. Das sind die Gründe, warum sowas passiert. Ich bin gespannt ob die Häuser an gleicher Stelle aufgebaut werden. Ich denke ja. Die gleiche Lage hatte man in Grimma und bei der Oderflut auch. Großes Gejammer, dann wurde alles wieder mit viel Steuergeld an gleicher Stelle aufgebaut, um dann wieder abzusaufen. Ich hoffe, dass man schlauer ist und endlich Überflutungsgebiete schafft.
Das Gleiche in Passau. Jedes Jahr das Gleiche, anstatt sich endlich mal dem Problem zu widmen und Ausgleichsüberflutungsflächen zu schaffen, die für Entlastung sorgen können, bangt man lieber jedes Jahr aufs Neue.
 
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Smartin schrieb:
4. eine halbe Ewigkeit eiert man wegen irgendwelche Warn SMS rum. Eigentlich dürfte das kein Akt sein. Man muss sich nur mit den Telekomprovidern zusammensetzen und ein System entwickeln, das im Fall des Falles an alle Verbindungen des Providers oder /an Handys, die bei bestimmten Telefonmasten eingeloggt sind, entsprechende Warnungen versendet. So schwer kann das doch eigentlich nicht sein oder mache ich es mir zu leicht?
Nein, es ist viel schlimmer, weil viel einfacher: Das System existiert bereits seit 20 Jahren, es ist in jedem Mobilfunkmast und in jedem Handy eingebaut, das ist quasi verpflichtende Standardausrüstung wenn man Mobilfunk-Hardware baut. Es wird weltweit verwendet, u.a. von Niederlande und England. Die Technologie bzw. der Standard wurde von u.a. deutschen Experten mitentwickelt. Es sollte EU-weit verpflichtend werden ab 2022, aber unsere Regierung hat offenbar eine Ausnahmegenehmigung für uns durchgesetzt.
 
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Ich vermute jetzt mal, weil der Deutsche ein Dackel ist und der Beamte ganz besonders, dass das Problem nicht die technische Umsetzung seitens der Telekom ist, sondern die technische Umsetzung seitens der Behörden.

Wer darf?
Wann darf man?
Welche Schritte müssen davor und danach?
Welche Grenzwerte?
Wer ist wann wofür zuständig?
Wer hat den override? Gibt es überhaupt einen?
Wie stell ich sicher dass da keiner Schabernack mit treibt?
Wie verhindere ich Fehlwarnungen?

Die Liste ist lang und da Reden sooo viele verschiedenen Stellen mit.
Der eine will unbedingt dass seine Abteilung/Behörde/Whatever die "prestigeträchtige" Aufgabe bekommt, der andere möchte genau das nicht.
Der eine will dass die obere Hierarchieebene entscheidet, der andere das Gegenteil.
Der eine sagt "Das Tal hängt zusammen und sollte als eine Einheit gelten, der andere sagt "Nein, Kreisgrenzen!".

Ich kann mir gut ausmalen wie diese Diskussionen ablaufen und warum wir bei der nächsten Katastrophe genau die selben Dinge wieder diskutieren.
 
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Affenzahn schrieb:
Ich vermute jetzt mal, weil der Deutsche ein Dackel ist und der Beamte ganz besonders, dass das Problem nicht die technische Umsetzung seitens der Telekom ist, sondern die technische Umsetzung seitens der Behörden.

Wer darf?
Wann darf man?
Welche Schritte müssen davor und danach?
Welche Grenzwerte?
Wer ist wann wofür zuständig?
Wer hat den override? Gibt es überhaupt einen?
Wie stell ich sicher dass da keiner Schabernack mit treibt?
Wie verhindere ich Fehlwarnungen?
Du Optimist. Ich vermute mal, dass man noch nicht mal so weit ist, (sich) diese Fragen zu stellen.
 
Smartin schrieb:
1. Unwetter hat es schon immer gegeben. Auch zu Zeiten, wo noch keiner wusste, was Klimawandel überhaupt bedeutet. Solche Ereignisse sind nun mal nicht alltäglich, es heißt aber auch nicht, dass sie nicht vorkommen können.
Und leider werden sie in Zukunft noch viel öfter vorkommen, insbesondere wenn wir weiter mit der Natur so umgehen wie jetzt.
Dort sehen wir im Moment global politisches Versagen:
1626964235657.png
 
Terra X Sendung mit Harald Lesch bezüglich diesem Thema Klimawandel und Unwetter (wurde erst gestern Hochgeladen).

 
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Also eine unbürokratische Umsiedelung wäre doch die Grundstücke, die durch die Flut nicht zu halten waren als "Naturflächen" umzuwidmen und entsprechen Naturflächen weiter außerhalb aber noch im Dorf an die Betroffenen zu verteilen. Könnte man auf den m² genau umsetzen, wenn man denn wollte.

Ich befürchte aber auch, dass dort wieder gebaut wird...
 
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