Extremwetter über Deutschland

Lieber ne Panik verhindern, als Alarm auszulösen - wow

Und warum die Daten der EU Geheim waren, will wohl auch keiner richtig offen legen?
 
andi_sco schrieb:
Und warum die Daten der EU Geheim waren, will wohl auch keiner richtig offen legen?
Doch, wurde sogar schon offengelegt.
Die EU kümmert sich nicht darum die Bevölkerung zu warnen, das ist Sache der einzelnen Staaten die auf ihrem Hoheitsgebiet eben Hoheitsrechte genießen. Soweit logisch und nachvollziehbar.

Die EU gibt das an den zuständigen Partner vor Ort weiter, im Falle Deutschlands an den DWD.
Und hier wirds wieder zum bürokratischen Deutschland Spezial mit extra Sauce:
Der DWD ist nämlich auch nicht dafür zuständig die Bevölkerung zu warnen, sondern gibt das an die zuständige Landesanstalt oder Kommune weiter. DIE sollten dann abwägen und ggf. weitere Schritte einleiten.

Jetzt hock du mal mitten in der Nacht als 0815 Beamter in mittlerer Laufbahn auf deinem Bürostuhl und entscheide aufgrund eines Wetterberichts "Jopp, bei DIESEM Gewitter weck ich jetzt den ganzen Kreis auf".



Warnungen sind so ne Sache.
Ich hatte diesen Sommer 3 Warnungen vor extremen Gewitter, alle 3 sind an mir vorbeigezogen (Raum Stuttgart). Außer einem ordentlichen Schauer und ein bisschen Rumpeln kam nichts bei mir an.
Wäre jedes Mal eine Evakuierung gestartet worden, würde der Großteil der Bevölkerung bei der vierten Warnung einfach daheim bleiben, ist ja bislang auch nichts passiert.

Der Junge der immer "Wolf" gerufen hat...
 
@mo schrieb:
Frage in die Runde. Sind eigentlich flächendeckend noch Sirenen vorhanden oder sind die größtenteils a.D.?

Editiert, weil missverständlich.

Aus persönlicher Sichtweise: Unser Haus stand 1994 1,5 m unter Wasser. Der komplette Keller samt Inventar und der Heizanlage natürlich Schrott. Üblicherweise merkte man schon damals ohne App und Sirene, dass Wasser eindringt. Wer heute die digitalen Möglichkeiten nicht mehr nutzt, dem kann man auch nicht helfen. Jetzt wieder mit Sirenen anfangen, ist wohl wenig zielführend.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: henpara und ThomasK_7
downforze schrieb:
Ist halt die deutsche Betreuungsmentalität. Jeder der sich informieren will, kann das auf ergiebige Weise. Ernsthaft; es gibt sogar ein Live-Wetterradar als App, dass Regen minutengenau anzeigt.
Danke, dass du auf meine Frage nicht antwortest!

Ich kenne die Lage vor Ort mit sowohl als auch. Das ist leider nicht repräsentativ.

Und dass deine Wetter-App so laut heult, dass es jeder, wirklich jeder, auch der Senior der gar nicht weiß, was eine Wetter-App ist, hört, wäre mir neu!
 
@mo schrieb:
Frage in die Runde. Sind eigentlich flächendeckend noch Sirenen vorhanden oder sind die größtenteils a.D.?
Bei mir in der Region Vogtland/Oberfranken ist es eher so das in den größeren Städten wie Plauen/Hof keine Sirenen vorhanden sind außer in den weit entlegenen Ortsteilen.
Auf den Dörfern in der Region mit kleinen FFW sind diese Sirenen aber weiterhin vorhanden und auch noch in Betrieb.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: @mo
@mo schrieb:
Und dass deine Wetter-App so laut heult, dass es jeder, wirklich jeder, auch der Senior der gar nicht weiß, was eine Wetter-App ist, hört, wäre mir neu!
Und wie viele Rentner hören schlecht, bzw. bekommen das eh nicht mit? Man kann sich die Digitalisierung auch künstlich schlecht reden. Dann stellst du bei einer Extremwetterwarnung halt einen Alarm auf dem Handy ein.
Jetzt wird sicher das Argument kommen, dass Rentner ja kein Handy benutzen - aber auch kein Hörgerät, wenn sie nachts schlafen.
Ich wohne hier in Rheinland Pfalz direkt im betroffenen Gebiet und war noch kurz vorher in Ahrweiler.
Zu deiner Frage. Sirenen gibt es noch. Sie werden aber aktiv quasi nicht mehr genutzt.
 
Moin

Bei mir, Dinslaken, Kreis Wesel/NRW, sind auch noch Sirenen im Einsatz. Hin-und wieder gibt es einen Probealarm. Der wird dann im Lokalteil unserer Zeitung und über unser Lokalradio angekündigt.

Gruß
Nobsi
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: @mo
Kein Bürger ist selber dafür zuständig abzuwägen ob eine Katastrophe naht, der Staat muss klar kommunizieren und nicht "bis zu 200l/m2". Darüber hinaus sind u.a. Menschen in einem Pflegeheim ersoffen, weil die nicht schnell genug evakuiert werden konnten. Solche Einrichtungen wie auch z.b. Krankenhäuser in Gefahrengebieten sind speziell zu informieren und es müssen Empfehlungen und ggf. Vorgaben gemacht werden.
 
downforze schrieb:
Zu deiner Frage. Sirenen gibt es noch. Sie werden aber aktiv quasi nicht mehr genutzt.
Danke! Mehr wollte ich gar nicht wissen!
Es war nicht meine Absicht die Digitalisierung schlecht zu reden. Aber ich kenne halt viele ältere Leute, die haben da nix mit am Hut. Die Sirenen hören die aber fast alle noch, wenn sie nicht allzu weit weg ist. Ob die dann richtig reagieren ist eine andere Sache.

Die Diskussion darüber ist ja schon wieder in vollem Gang. Die Dinger sind früher ja Mal von der Post glaube ich betreut und gewartet worden, bis man der Meinung war, das ist nicht mehr zeitgemäß.
Vielleicht bin ich da etwas altmodisch, aber letztlich haben die Dinger früher ihren Zweck erfüllt, da jeder mitgekriegt hat dass was passiert ist. Die Feuerwehr kommt sicher auch ohne aus, um sich in Bewegung zu setzen, aber als Signal für die Bevölkerung stell ich mir das nach wie vor als hilfreich vor. Auch wenn man die Bedeutung der einzelnen Heul Intervalle nicht kennt. Nur, wenn schon rein visuell dicke Fette schwarze Wolken anrücken und das Geheule losplärrt, sollte jedem klar sein was da vor der Tür steht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: ThomasK_7
Wir haben noch Sirenen, jap. Und die haben beim Probealarm letztes Jahr auch funktioniert wie sie sollten. Sie werden auch noch aktiv genutzt unter anderem zur Alarmierung der FFW, für die die keinen Pieper/Empfang haben.
 
knoxxi schrieb:
Sie werden auch noch aktiv genutzt unter anderem zur Alarmierung der FFW, für die die keinen Pieper/Empfang haben.

Bei uns nicht mehr, weil sich Anwohner beschwert haben dass die Sirene 1x im Monat, sonntags um 12 Uhr genau einmal aufheult. Das ist traurig.
 
Dann würde ich auf frackigkeit noch 10dBa darauflegen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: @mo und Nobsi
downforze schrieb:
Ist halt die deutsche Betreuungsmentalität. Jeder der sich informieren will, kann das auf ergiebige Weise. Ernsthaft; es gibt sogar ein Live-Wetterradar als App, das Regen minutengenau anzeigt.

Das ist mit Abstand das widerlichste das ich hier bisher lesen musste. Im Hinblick auf solche Schicksale bin ich von so wenig Empathie entsetzt. Hier ist eben nicht nur der Keller mit ein bisschen Wasser vollgelaufen. Da mussten sich Menschen bis in die 1. Etage und noch höher retten.

 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: BeBur
Lipovitan schrieb:
Das ist mit Abstand das widerlichste das ich hier bisher lesen musste
Und so ein abartiger Kommentar vom Moderator, aber passt ins Bild.
Ich habe geschrieben, dass es heute Möglichkeiten zur Information gibt und nicht, dass mir die Leute scheißegal sind. Hättest du mal aufmerksam gelesen, dann hättest du gewusst, dass ich bereits selbst eine Überflutung hatte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: ThomasK_7 und henpara
downforze schrieb:
Jetzt wieder mit Sirenen anfangen, ist wohl wenig zielführend.
Es gibt wenig zielführenderes als eine Sirene.

Als 4 oder 5 Jähriger Stöpsel hab ich zum ersten Mal live einen Sirenentest mitbekommen und hatte instinktiv ein mulmiges Gefühl und bin postwendend nach Hause gerannt.
Ohne dass mir je jemand erklärt hätte was es mit der Sirene auf sich hat.

Jahre später, zum ersten Mal in den Alpen wander ich ein wenig durch's Tal während Freunde die Piste unsicher machen.
Testalarm ging los, ich natürlich ahnungslos dass es ein Test ist, renn zum nächsten Ort, in dem mich ein freundlicher Herr aufklärte dass es keine Lawinenwarnung ist, sondern nur ein Test.

Handyempfang 0, kein Radio bei mir, kein Fernseher in Reichweite. Das einzige Medium dass mich zuverlässig warnen konnte (und hat) war die Sirene.

Sirenen funktionieren einfach zuverlässiger als alles andere und man nimmt instinktiv wahr dass es eine Warnung ist.
Auch als Tourist und auch wenn man man die Sprache nicht spricht.


SMS: Nicht jeder hat ein Handy und genug Leute legen es daheim auf den Tisch und schauen den Rest des Tages nicht mehr drauf, weil "Feierabend".
Radio: Spotify sei Dank muss ich seit Jahren schon kein Radio mehr ertragen.
TV: Selbes Spiel. Kommt eh nur Grütze.


Welches Massenmedium wäre deiner Meinung nach denn Zielführend?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: BeBur und henpara
@downforze Schau dir das Video an und sag mir wie dem verstorbenen Rollstuhlfahrer im Urlaub das Regen Radar auf seinem Smartphone gerettet hätte.

Man kann es schlicht nicht mit deinem persönlichen Fall vergleichen. Der übrigens genauso unangebracht ist in Anbetracht der Rekorde die dort gebrochen wurden.
 
@Lipovitan
Ich brauche mir das Video nicht anschauen, weil ich bei den Aufräumarbeiten in Ahrweiler geholfen habe. Vielleicht entspannt das deinen Vorwurf etwas.
 
Wir leben nun einmal in einem Sozialstaat, ein Händler darf nicht alles in seine AGB rein schreiben worauf er Bock hat "der Markt regelt das schon" so machen wir das hier nicht. Wir lassen auch niemanden verrecken oder pleite gehen, wenn er krank wird "hättest lieber mal nen fuffie drauf gelegt auf deine Versicherung, wa?", bei Bauarbeiten muss abgesperrt werden "kann man doch sehen, dass man da nicht langlaufen sollte, ist ne Baustelle" und so weiter und so fort.
Die USA haben ja eine etwas andere Mentalität, aber ich glaube selbst die warnen umfangreich bei Naturkatastrophen.
 
Zurück
Oben