Extremwetter über Deutschland

downforze schrieb:
Ich habe geschrieben, dass es heute Möglichkeiten zur Information gibt und nicht, dass mir die Leute scheißegal sind.
Du hast halt schon im Endeffekt gesagt, dass die Leute sich gefälligst selbst informieren sollen und somit quasi selbst Schuld sind.
 
downforze schrieb:
Ich brauche mir das Video nicht anschauen, weil ich bei den Aufräumarbeiten in Ahrweiler geholfen habe.
Warum auch immer, die wussten schließlich, dass sie in einem Risikogebiet wohnen, die sollen jetzt einfach ihre Hochwasser-Rücklagen nehmen, parallel die Versicherung anschreiben und dann eine Umzugsfirma da aufräumen lassen, wieso da jetzt Leute für Lau arbeiten verstehe ich nicht, die sind schließlich selber verantwortlich sich abzusichern und wer das nicht macht, der will das jetzt auf die Gesellschaft und Nachbarn abwälzen..
 
@Damien White
Wenn das so rübergekommen ist, dann jetzt etwas genauer:
Wir müssen die Leute dahingehend erziehen, dass sie die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen und nicht nach jeder Katastrophe in blinden Aktionismus verfallen. Mit Internet und Wetterdiensten kann man meiner Meinung nach mehr erreichen als mit Warntönen.
@BeBur
Ist dein Kommentar jetzt als eine Art satirische Suggestivbeleidigung zu deuten? Wenn ich sehe an wen du dein "Danke" verteilt hast, ist dem wohl so.
 
downforze schrieb:
Ist dein Kommentar jetzt als eine Art satirische Suggestivbeleidigung zu deuten?
Ja, ganz genau, aber nicht als Beleidigung, sondern "Spiegel vorhalten".
Die beste Warnung vor einer Katastrophe ist übrigens, wenn keine Versicherung dich gegen die entsprechende Katastrophe versichern will, weil du in einem Risikogebiet wohnst.
 
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downforze schrieb:
Mit Internet und Wetterdiensten kann man meiner Meinung nach mehr erreichen als mit Warntönen.
Im Ernstfall nicht.

Warnsirenen oder Cell - Broadcast sind auf ganz andere Dinge ausgelegt als 08/15 Internet, Apps oder Radio.

3 Uhr früh hängt auch nur der Supernerd vorm Handy und checkt das digitale Regenradar. Allen Anderen fehlt schlicht auch das Hintergrundwissen um Dinge richtig einzuordnen.
 
downforze schrieb:
Mit Internet und Wetterdiensten kann man meiner Meinung nach mehr erreichen als mit Warntönen.
Bei dir, sofern du Zuhause bist oder im Empfangsbereich eines 4G Netzes: Ja.
Bei Oma Elfie: nein.
Bei Tagestouristen und Hobbyirgendwaslern die irgendwo in der Pampa unterwegs sind: Nein.
Bei jedem im Funkloch: Nein

Tellerrand.
 
Das hier ist meines Wissens nach eine 100%ige Lüge:

Armin Schuster (CDU), Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, erklärte im Interview mit dem Deutschlandfunk, weshalb Deutschland noch kein Cell-Broadcast-System eingeführt hat. "Es gibt in Deutschland keinen aktiven Mobilfunkanbieter, der es im Programm hätte", so Schuster.

Wenn man das System einführen wolle, handle es sich um eine "extrem teure" Technik: Als "Startvolumen" seien nicht nur "30, 40 Millionen Euro" notwendig, sondern auch ein Mobilfunkanbieter mir der entsprechenden Technologie. "Wir sind seit ein paar Monaten dabei, diese Möglichkeit additiv zu prüfen", gab Schuster an.
Cell Broadcasting ist fixer Teil es Mobilfunkstandards, d.h. die ist seit immer schon eingebaut in jedem Mobilfunkmast und in jedem Endgerät. Vodafone und Co. haben darüber soweit ich gehört auch ihre "Home-Zome" Tarife implementiert (vllt erinnern sich ja einige).
"Ein Mobilfunkanbieter" vielleicht erklärt mir jemand den Sinn dieser Aussage, denn ein Cell-Broadcasting würde man ja wohl Mobilfunkanbieter-Übergreifend implementieren. Ich kann auch die 110 wählen wenn ich bei Vodafon einen Vertrag habe, aber nur Telekom-Empfang habe. Oder gar keinen aktiven Vertrag habe (glaub ich jdfs). Zu behaupten, das sei zu teuer und die Technologie, die in den Niederlanden, England, weltweit 1:1 so eingesetzt wird und 100% Standardisiert ist, dass diese Technologie zu "schlecht verfügbar" sei, "wird nicht angeboten" empfinde ich als absolute Frechheit.
 
Moin

Man kann doch mehrgleisig warnen. App, Sirenen und noch Feuerwehr/Polizei mit Lautsprecher.

Gruß
Nobsi
 
Das große Problem liegt doch nicht daran, dass man nicht warnen könnte, sondern dass man wenn möglich nur dann warnt, wenn auch wirklich was passiert.

Denn warnt man zu oft, hört niemand mehr auf die Warnungen.
Warnt man zu wenig passiert das, was gerade passiert ist.

Dass man allerdings Sirenen bewusst aus lässt, um eine "Panik" zu vermeiden empfinde ich als völliger Stuss, denn dann kann man alle Sirenen sofort abschalten, sie könnten ja in eine Panik münden...

Ich finde es übrigens ganz toll, dass viele Menschen nun Hilfe anbieten. Denn das macht uns erst zum Menschen: Die Fähigkeit empatisch zu sein unseren Mitmenschen gegenüber.
 
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henpara schrieb:
Das große Problem liegt doch nicht daran, dass man nicht warnen könnte
Möchte man meinen, aber leider ist man ja offenbar selbst damit überfordert, siehe Warntag oder Cell-Broadcasting.
 
Damien White schrieb:
3 Uhr früh hängt auch nur der Supernerd vorm Handy und checkt das digitale Regenradar. Allen Anderen fehlt schlicht auch das Hintergrundwissen um Dinge richtig einzuordnen.
Das muss natürlich mit einem Alarm verbunden sein. Was anderes ist eine Sirene ja letztendlich auch nicht.
Im Artikel vom Lobo stand, dass 59 Mio. Menschen täglich Whatsapp nutzen. Das in Verbindung mit Cell-Broadcasts ist doch schon eine gute Abdeckung.
 
downforze schrieb:
Das muss natürlich mit einem Alarm verbunden sein. Was anderes ist eine Sirene ja letztendlich auch nicht.
Im Artikel vom Lobo stand, dass 59 Mio. Menschen täglich Whatsapp nutzen. Das in Verbindung mit Cell-Broadcasts ist doch schon eine gute Abdeckung.
59 Mio menschen nutzen Whatsapp ... Aber nur, wenn sie wach sind.
59 Mio Menschen würden von Whatsapp gewarnt werden ... Aber nur, wenn Notifications zugelassen und auf Laut gestellt wurden

Sirenen haben all diese Probleme nicht. Die kann man nicht lautlos stellen, die kann man nicht überhören, weil das Handy im Nebenzimmer liegt und die sind auch nicht aus, weil man vergessen hat das Smartphone aufzuladen.

Und wie im Spiegel Artikel beschrieben, mobiles Internet oder Internet im Allgemeinen sind keine Selbstverständlichkeit im Katastrophenfall.

EDIT: und was macht man, wenn Whatsapp nicht mehr Marktführer ist? Alle paar Jahre die App wechseln?
 
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Es liegt in dieser Hochwasserkatastrophe ein Versagen von vielen Seiten vor.

Halten wir doch einfach mal ein paar Fakten fest:

Das Europäische Flutwarnsystem Efas hat nach EU-Angaben schon Ende vorvergangener Woche Alarm geschlagen: Da wurde eine hohe Wahrscheinlichkeit von Überflutungen für den Rhein in Deutschland und der Schweiz vorhergesagt, danach auch hohes Hochwasserrisiko für die Maas in Belgien

Ab dem 10. Juli, Samstag vor einer Woche, wurden demnach die ersten Efas-Warnungen an die zuständigen nationalen Behörden geschickt.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/hochwasser-flutbehoerde-europa-101.html

Mit einem deutschlandweiten Probealarm sollte am Vormittag für Gefahrenlagen wie Unwetter oder Anschläge geübt werden. Doch am sogenannten Warntag ging vieles schief. Das Bundesinnenministerium zeigt sich selbstkritisch.

Das Bundesinnenministerium hat den landesweiten Probealarm vom Vormittag als "fehlgeschlagen" bezeichnet. Grund dafür sei ein technisches Problem. "Die Vorgänge werden jetzt umfassend aufgearbeitet", kündigte das Ministerium an. Die gewonnenen Erkenntnisse würden dann bei der weiteren Entwicklung des Warnsystems berücksichtigt.
https://www.tagesschau.de/inland/warntag-115.html

Der nächste Warntag war übrigens erst nächstes Jahr geplant, weil das System immer noch nicht funktioniert.

Hierzu die höchst peinliche PK unserer Bundesregierung:


Selbst mit Cell-Broadcast. Dies hätte wohl letzte Woche nicht funktioniert.

Trier hat es übrigens geschafft noch 1000 Leute vorher zu evakuieren. Die sind "Hochwasser" allerdings gewohnt und personell und organisatorisch entsprechend vorbereitet.
 
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Je mehr man sich mit diesem Cell Broadcast auseinander setzt, desto absurder wird es. Der Staat hat Unternehmen nichtmal dazu rechtlich gezwungen die Private Infrastruktur für Sicherheits und Warnmeldungen zur Verfügung zu stellen obwohl dies Teil des Standards ist? Wieso sollte der Staat auch nur einen Cent für die Aktivierung bezahlen? Das hätte doch grundlegend Bestandteil der Frequenzversteigerung sein müssen, dass eben die entsprechende Infrastruktur von den Betreibern mit Unterhalten wird.

Bei dem letzten Notruf dem ich von meinem Android Telefon getätigt habe erschien ein Pop-Up welches mich fragte ob ich meinen GPS-Standort an die Leitstelle mitschicken möchte. Das ist Bestandteil des AML-Standardes der anscheinend recht zügig umgesetzt wurde (Umsetzung 2019 https://de.wikipedia.org/wiki/Advanced_Mobile_Location#Situation_in_Deutschland Standardisierung auch 2019 https://en.wikipedia.org/wiki/Advanced_Mobile_Location)

Würde mich mal interessieren wieso Deutschland mit seinem Datenschutzfetisch da nicht/nur verringert blockiert hat. Der deutsche Wikiartikel erwähnt ja jedenfalls eine zeitliche Verzögerung aber die erscheint mir ja nicht so lang gewesen zu sein.
 

An alle die hier über die Warnungen "schwadronieren" oder wie sich die Menschen hätten verhalten sollen sei dieses Video (ab etwa 30:30) empfohlen um mal eine Relation des dort Geschehenen zu bekommen. Danach kann dann jeder selbst einordnen ob ein Wetterradar geholfen hätte oder die Behörden einschätzen konnten was da wirklich kommt. Davon abgesehen muss das System der Warnungen trotzdem verbessert werden!

Jahrhunderhochwasser an der Ahr 2016: Pegelstand etwa 3.70m und der jetzt 9m+ .... entsprechend sieht es dort aus.
 
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Die Behörden hätten das sehr wohl einschätzen können. Die Orte in denen es gekracht hat, lagen an Bächen und Flüssen an denen Flussaufwärts teilweise Stunden davor Pegelstände gemessen wurden, die das 4 fache vom letzten großen Hochwasser ausmachten. Alles Flussabwärts hätte spätestens da gewarnt werden müssen, dass etwas großes kommt.
Ab diesem Zeitpunkt ist es auch nicht von Vorhersagen abhängig, das Wasser verschwindet doch nicht magisch, sondern fließt Flussabwärts.
 
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hallo7 schrieb:
Die Behörden hätten das sehr wohl einschätzen können.

Meiner Ansicht nach hätten die Behörden die Gefahr sogar einschätzen müssen. Wer denn auch sonst?

Wie soll denn ein Anwohner korrekt einschätzen können wie bis zu 200 Liter Regen pro Quadratmeter sich konkrekt auf seine Region auswirkt. Erfahrung fällt schon mal weg, da es kein derartiges Hochwasser in den vergangenen 40 Jahren in der Region gab. Sehr schön hier zu sehen:

Unbenannt.JPG

https://www.hochwasser-rlp.de/karte...t/rhein/teilgebiet/mittelrhein/pegel/ALTENAHR

Dazu läuft noch irgendwo eine Talsperre über oder ein Damm bricht. Eine vernünftige Risikoabschätzung, dass können die Menschen selbst nicht leisten.

Und selbst wenn man erkennt, dass es Hochwasser gibt. Die Leute hätten ggf. Sandsäcke gestapelt und sich in die 1. Etage ihres Hauses begeben. Hilft nur nichts wenn, da
ganze Fundamente unterspült und Häuser weg gerissen werden.
 
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