guckmalrein schrieb:
...tut nur keiner weil die Kunden ganz bewusst verarscht werden.
Keiner ist zu allgemein, aber eben nicht alle und wer sich das offensichtlich gespart hat, ist ja auf der ersten Seite des Artikels zu lesen, über den wir hier diskutieren.
guckmalrein schrieb:
denen trotzdem mal recht geben. Es ist ziemlich Wumpe ob eine Netzteilmarke die Netzteile selber baut, nur entwickelt oder sogar 1:1 nur umlabeln lässt - das sagt nichts über die Qualität aus.
Da alle genannten Marken nicht die Namen der Hersteller der jeweiligen Netzteile sind, sehe ich das eben nicht so. Das bedeutet aber eben nicht, dass allgemein alle Netzteile der echten Hersteller gut sind und die versprochenen Qualitäten einhalten und ebenso wenig, dass alle anderen Netzteile dies eben nicht tun. Es geht rein um die Auffälligkeit, dass eben kein Netzteil welches welches den Namen seiner echten Herstellers trägt, hier in den Tests solch Schummeleien bei den Zertifikaten gezeigt hat.
Daher ist der Schluss nicht von der Hand zu weisen, dass eben bekannte Hersteller deren Netzteile ihren eigenen Namen tragen, es mit der Einhaltung der versprochenen Eigenschaften deutlich i.d.R. ernster nehmen als Importeure bei ihren Handelsmarken und Firmen, die alle Netzteile fremd fertigen lassen.
guckmalrein schrieb:
Kurzes Gegenbeispiel aus der Welt abseits des des Computerbusiness: die Autos von Peugeot mit Toyota-Motoren sind deutlich besser die mit den eigenen Motoren.
Peugeot und Toyota, da hast Du aber eine schlechte Kombination gewählt, denn die haben nur den kleinen Aygo bzw. 107 gemein und die kommen auch alle aus dem gleichen Werk. Normalerweise arbeitet Peugeot bei den Benzinern mit BMW/Mini zusammen und bei Dieselmotoren mit Ford.
Bei den Automobilen sieht man aber sehr gut, dass es eben immer auch Ausnahmen gibt, so verkauft die Daimler AG ihre Fahrzeuge hauptsächlich unter dem Markennamen Mercedes und das sein über 100 Jahren und in bester Qualität, obwohl es da auch mal Ausnahmen gab und die Chrysler aus der Zeit als die Firma DaimlerChrysler AG hieß, auch nicht die besten Fahrzeuge der Welt waren.
guckmalrein schrieb:
Eine ordentliche Fertigung kostet Geld - und die kann sich wirklich nicht jeder "Hersteller" leisten. Dass man fremdfertigen lässt ist völlig normal und sogar gut - denn es spart Kapazitäten und Kapital.
Das stimmt, aber es erhöht i.d.R. auch dir Kosten gegenüber Wettbewerbern, die selbst fertigen, sofern diese eben auch auf ausreichende Stückzahlen kommen.
Das Problem ist einfach, dass Quiltät Geld kostet und man diese nur vom Kunden bekommt, wenn man eine starke Marke hat. Die anderen versuchen dann eben oft, minderwertige Ware mit falschen Zertifikaten "aufzuhübschen". Nur gibt es leider hier im Forum genug Leute die glauben, die einen würden sich mit dicken Gewinnen eine goldenen Nase verdienen und die anderen wären die humanen Kapitalisten, die den Kunden Zugang zu gleich guter Technologie für kleines Geld bieten würden.
guckmalrein schrieb:
Stichwort CE. Darüber würde ich gerne mal einen Bericht lesen. Dann würden nämlich auch viele hier als renommiert geltende Netzteilhersteller ziemlich doof aussehen. Ich bahaupte einfach mal, dass 80% der Netzteile mit der viel gelobten DC-DC Technik mit Pauken und Trompeten durch jede CE fallen - hier also garnicht verkauft werden dürften.
Darum kümmert sich aber niemand weil man das auch nicht mit ner Chroma messen kann :-)
Lass uns die Sache nicht noch komplizierter machen
Onkelhitman schrieb:
Du kannst also belegen, dass in einer Fertigungsserie von Netzteilen von Qualitätsherstellern keine Netzteile auftauchen, welche den Qualitätsstandards der eigenen Teststationen nicht genügen?
Es ist doch immer das gleiche: Wieso sollte eine Testexemplar, vor allem wenn es aus dem Handel stammt, unbedingt extrem in eine Richtung streuen? Statistisch ist es doch viel wahrscheinliches, dass ein Testmuster genau in der Mitte der Serienstreuung liegt!
Onkelhitman schrieb:
Du kannst als Nutzer von Qualitätsnetzteilen ausschließen, dass dein Netzteil einer vorher zertifizierten Norm nicht entspricht oder alle Sicherheitseinrichtungen deines Netzteils ordnungsgemäß funktionieren?
Es geht hier nicht um 100%ige Sicherheit, sondern um Wahrscheinlichkeiten! Was ein konkretes Netzteil kann, weiß man nur wenn man es auch testet, was aber für fast keinen User möglich ist, auch wenn hier Leute das Gegenteil in den Raum werfen.
Dazu kommt, dass es gerade bei Importeuren nicht unwahrscheinlich ist, dass diese auch mal ganz andere Produkte einkaufen und unter der Produktnummer eines bereits eingeführten Produktes verkaufen, statt ein neues Produkt auf den Markt zu bringen, vor allem wenn die Eigenschaften nicht gerade besser geworden sind (siehe Kingston V300). Was macht denn gerade der Importeur? Der will ein Netzteil mit seinem Label auf den Markt bringen, schätzt den möglichen Absatz zu einem bestimmten VK ab, errechnet den EK den er dafür maximal bezahlen darf und lässt seinen Agenten nach einem Lieferanten dafür suchen. Wenn sich dann die Lagerbestände dem Ende nähren, sich das Produkt aber gut verkauft, dann muss Nachschub beschafft werden und der Einkäufer zieht wieder los, wobei es nicht immer der gleiche Lieferant wird, der die besten Konditionen liefert und späestens wenn keiner mehr die geforderten Spezifikationen zum gebotenen Preis anbietet (man schaue mal auf die Inflation und Lohnentwicklung in China im Verhältnis zum Wechselkurs), hat er ein Problem. Dann muss die Entscheidung fallen, ob eine Preiserhöhung ohne große Einbussen bei den Stückzahlen machbar ist oder einfach ein anderes Produkt die Rolle des alten übernimmt. Manche wohl schon von Anfang an nie die Absicht gehabt, die Versprochene auch zu liefern.
Wer aber sein Produkte wirklich selbst fertigt, der wird eine laufende Produktion so lange nicht verändern, wie das Produkt nachgefragt wird und er die Teile bekommt.
Luxuspur schrieb:
das Kann man nie zu 100% ... aber ein Qualitätshersteller achtet normalerweise darauf das Qualitätsschwankungen außerhalb des Rahmens nicht an den Kunden gehen, nennt man Qualitätssicherung und die kostet eben ... was sich nen Billighersteller gar nicht leisten kann will er nicht drauflegen ( und das will niemand! )
Das ist ja genau der Punkt, wer es richtig macht, der hat dadurch einen Kostennachteil, denn einmal muss der Hersteller, der ja auch im jeden Cent feilschen muss, diese QC machen und dann noch mal der Auftraggeber, denn der kann sich ja nun einmal nicht auf die QC des Hersteller verlassen, was doppelte Kosten bedeutet, die ein Hersteller eben nicht hat, der seine Produkte unter eigenen Namen verkauft.
Dazu kommt, dass jeder Anbieter der es nicht ehrlich meint und von vornherein weiß, dass seine Netzteile die eigenen Angaben nicht einhalten werden, eine QC schon deswegen nicht betreiben wird, weil er weiß, dass die Produkte diese nicht bestehen werden und er ja auch keine Beweise gegen sich selbst produzieren will, für die er auch noch selbst bezahlen muss.
Luxuspur schrieb:
Wer nicht nur mit dem GeizistGeil Primatenhirn denkt informiert sich vorher über die Qualität und Zuverlässigkeit einer Firma .... sicher 100% gibst auch da nicht, wo Menschen arbeiten passieren Fehler, aber es macht nen Unterschied ob das nen Billigsthersteller ist der drauf scheisst, oder nen Markenhersteller der was zu verlieren hat!
So ist es, auch wenn es immer wieder mal Fälle gibt, wo ein "genialer Kostensparer" seine Vorschläge durchsetzen kann, auch wenn die Techniker die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber die sind ja alle nur viel zu pessimistisch und werden geschasst. Bevor die Folgen der Einsparungen klar werden, hat der Kostensparer sich für höhere Aufgaben empfohlen oder geht in einer anderen Firma einer neuen Herausforderung nach. Das ist dann z.B. der Aufbau einer Eigenmarke für eine Handelsfirma
Die Welt ist nicht schwat-weiß und die Ausnahmen bestätigen die Regel! In diesem Fall die Regel, dass die Netzteile deren 80+ Zertifikate nicht stimmen, allesamt von "Herstellern" stammen, die diese nicht selbst gefertigt haben bzw. wo die wirklichen Hersteller diese nicht mit ihrem eigenen Namen versehen.
Die Konsequenz daraus kann also nur sein, sich qualifizierte Reviews von Netzteilen des Hersteller anzusehen, dessen Produkt man ins Auge gefasst hat und wenn diese positiv ausfallen und der Label auf dem Netzteil den Namen des wirklichen Herstellers trägt, dann sind die Chancen gut, auch wirklich das Versprochene zur erhalten. Es bleibt ein Restrisiko und es kann sein, dass man für ein paar Euro weniger ebenso gutes Netzteil von einer anderen Marke erhalten hätte, aber am Netzeil hängt für gewöhnlich HW die ein Vielfaches dieser möglichen Ersparnis wert ist und die von keiner Garantie einer NT-Herstellers gedeckt wird. Es lohnt sich also nicht zu versuchen die letzten Euro am Netzteil zu sparen, dass geht leider zu oft nach hinten los.