strex schrieb:
Wenn man nicht weiß was verwendet wurde dann kann man wie du nicht die Studie einfach so als falsch abtun.
Was ich kritisiere, sollte wohl klar geworden und sehr wohl nachvollziehbar sein.
strex schrieb:
Deshalb sind deine vorherigen Kommentare reine Spekulation
Spekulation ist was Du hier schreibt, z.B. über die Arbeitsweise bei Google und das die NAND minderer Qualität mit nur 3000 P/E Zyklen bekommen haben, in einer Zeit als solche NANDs normalerweise mit 10.000 P/E spezifiziert wurden und gute NANDs noch keineswegs knapp waren, im Gegenteil hatten Anbieter wie Micron damals sogar Probleme diese überhaupt auf dem Markt los zu werden.
strex schrieb:
Da sollte man eher dem Reviews vertrauen
In bestimmten Aspekten stoßen Reviews an ihre Grenzen, da die eben nur eine Kurzzeitbetrachtung erlauben. Was man aber klar in fast jedem Review sehen kann ist, dass es sinnfrei ist eine SSDs getrennt vom Controller zu betrachten.
Der Controller ist ja für die Verwaltung des NANDs verantwortlich und wenn die Vorgaben z.B. zu den einzuhaltenden Timing und Spannungen beim Schreiben und Löschen nicht richtig eingehalten werden, dann kann NAND eben auch schneller altern und fehleranfälliger sein, da kann aber dann das NANDs nicht dafür und bei denen haben ja offenbar einige NANDs mehr fehlerhafte Blöcke bekommen als vom NAND spezifiziert wird. Da besteht schon der Verdacht, der Controller habe die Vorgaben eben nicht eingehalten, z.B. um mit mehr Performance glänzen zu können. Dann hat er die Fehlerkorrektur zu machen, damit die internen Fehler im NAND wie z.B. gekippte Bits eben nicht nach außen kommen und er hat Refreshes der NAND auszuführen, damit eben Read Disturb kein Thema ist, offenbar haben da ja auch einige der Controller der SSDs in der Studie versagt, wie in 4.3. am Beispiel der MLC-B SSDs zu sehen ist. Die hatten im beschleunigten Test keine unkorrigierbaren Fehler, aber im Praxiseinsatz schon, der Unterschied ist da vor allem die Zeit und damit eben Ladungsverluste und Read Disturb. Eine Ursache für Uncorrigierbare Fehler haben sie ja auch nicht gefunden, nur das die meisten NAND Fehler erst beim Lesen aufgefallen sind und da zeigt sich ein Versagen der verwendeten Controller.
20% bis 63% der SSD haben bei denen unkorrigierbare Fehler gezeigt, ich habe seit mehr als 5 Jahren zahlreiche SSDs im Einsatz und außer der plötzlich verstorbenen Vertex2 (anerkanntes Schrottmodell mit einem Controller der das Erstlingswerk aus einer Startupbude war) nie einen Fehler gesehen und einige haben wirklich eine Menge TBW runter. Auch in den S.M.A.R.T. Werten von den SSDs im Netz sind solche Fehler bei guten SSDs die Ausnahme, solange sich die NANDs nicht dem Lebensende nähren. Google hat wohl einfach Schrott SSDs weil sie Schrott Controller verwenden, eben offenbar von einer kleinen Firma die sie gekauft haben. Es tummelten sich viele Anbieter im Markt, aber nur wenige waren wirklich gut und die setzen sich durch und heute dominieren mit Intel und Samsung nicht zufällig zwei Großkonzerne mit eigener NAND und Controllertechnologie den Enterprise-SSD Markt.
SLC war nie das Über-NAND und SLC SSDs nicht die Wunder-SSD für das manche es immer noch halten. Man schau sich an wie die MTRON und die Intel X25-E im
Dauerschreibtest auf xtremesystems.org abgeschnitten haben. Die MTRON waren auch schnell und unter komischen Umständen kaputt und die SLC NANDs der X25-E waren nicht besser als die MLC NANDs der X25-M. Die immer wieder genannten 100.000 P/E Zyklen für SLC halte ich für schamlos übertrieben. Bei der Intel X25-E 64GB hat sich jedenfalls
nach 579.46 TiB der Available Reserved space von 100 auf 99 verringert, obwohl es angeblich keine Reallocations gab, S.M.A.R.T. Attribute sagen eben nicht immer die Wahrheit, nach
625.97 TiB sind dann die ersten beiden Reallocated sectors aufgetaucht, da waren gerade erst 5% der Spezifizierten Zyklen verbraucht. Bei
665.36 TiB waren es 7 Reallocated sectors, bei
702.41 TiB schon 27 und der Wert ist munter weiter gestiegen.
Im Vergleich dazu hat sich bei der
Intel X25-M G1 80GB nach 431,9031 TiB die Anzahl der Reallocated sectors von 02 auf 04 erhöht (den Post 0 auf 2 habe ich nicht gefunden) und da war der MWI auf 82, es waren also nur 18% der Spezifizierten P/E Zyklen verbraucht. Bei
439,2336 TiB waren es 5 (MWI 80), bei
443 TiB 7 (MWI 79) und Ende war sie nach
883.46 TiB, da war der Zähler der Reallocated sectors schon mehrfach übergelaufen (ist der Aktuelle Wert, nicht der Rohwert) und auch der MWI war schon unter 0 und wieder bis 235 runter. Der Available Reserved space war auf 16 gefallen.
Beiden haben den gleichen Controller, beiden haben 80GiB NAND verbaut und auch wenn die Meldung über das Ableben der X25-E fehlt, so war bei
der letzten Meldung nach 1.58 PiB der Available Reserved space von 25 (bei 1.49 PiB) auf 14 gefallen, die SSD also sehr nahe am Ende und hatte nicht einmal doppelt so viele Daten geschrieben, was schon alleine aufgrund der wegen der viel größere OP geringeren Write Ampliciation möglich sein könnte.
Vergleicht man das noch mit der Crucial m4 64GB, die genau darüber auch nahe dem Ende ist aber noch lebt und 2110.8663 TiB (=2.06PiB) geschrieben und 36477 P/E Zyklen überstanden hat, obwohl sie 20% weniger NAND und auch nur das MLC in 25nm statt in 50nm wie die beiden Intel hat, so zeigt das doch deutlich, dass SLC nicht so eine mythische Haltbarkeit hat und die Fortschritte der Controller sowie der NAND Fertigung die prinzipiellen Nachteile von mehr Bits pro Zelle und kleineren Fertigungsstrukturen durchaus mehr als ausgleichen können.
Was man aus der Studie mitnehmen kann ist meiner Meinung nach vielleicht nur die Erkenntnis, dass man besser SSDs von den großen, renommierten Anbieter statt solcher von kleinen Bastelbuden kaufen sollte.