Fernmeldekabel als Netzwerkkabel

Janz

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Hi,
Bin dabei im neuen Haus die Wände wieder zu verschließen. Hab sowieso überall Cat7 Duplex gezogen. Aber in die hinterste Ecke der Garage und Werkstatt komme ich nicht ohne weiteres.

Hier wurde aber zusammen mit der Zuleitung für die Stromunterverteilung (Strom für Garage, Hütte und Sauna. Sprich ordentlicher Querschnitt) aber ein Fernmeldekabel Mal verlegt , sowas in der Art aber mit 10 Adern https://www.hornbach.de/p/fernmelde-erdkabel-a-2yfl2y-4x2x0-8-schwarz-meterware/5770930/

Aufputzdose ging mit ach und Krach aufzulegen. Mein Problem sind jetzt die letzten 10m zum Patchfeld. Adern sind zu dick für einen kleinen Verbinder. Idee war Lötverbinder zu nutzen, das sollte funktionieren oder?

Mir ist klar, dass ich da keine GBit Verbindung drüber kriege. 100mbit sollte aber trotz fehlender Schirmung und teilweise direktem Verlauf neben der Zuleitung zur Unterverteilung möglich sein denke ich. Ist nur angedacht für WLAN in der Gartenhütte und für smarte Garagenöffner und Lampen im Garten.

Hat das jemand schon mal so gepfuscht? 🤣
 
Ne hab ich versucht für den feldkonfektionierbaren Verbinder, den ich habe. Die sind zu dick
 
Janz schrieb:
Hab sowieso überall Cat7 Duplex gezogen. Aber in die hinterste Ecke der Garage und Werkstatt komme ich nicht ohne weiteres.
Das halte ich bezüglich Potenzialausgleich / Galvanische Trennung sowieso nicht für die beste Lösung. LWL wäre hier ratsamer, auch wenns vermutlich auf dem heimischen Grundstück zu keinen Problemen kommen sollte.

Janz schrieb:
Hat das jemand schon mal so gepfuscht? 🤣
Kannst du das bauliche Problem etwas näher beschreiben? Auch "Luftbrücken" sind möglich, wenn die Garage nicht allzu weit entfernt vom Hauptgebäude steht. Da gibt es sogar spezielle Kabeltrassen für den Außenbereich. Arbeit musst du dir scheinbar so oder so machen - wenn schon, dann würde ich den einzig richtigen Weg mit ordentlichem Verlegekabel gehen - oder eben gleich "overkill" mit LWL-Anbindung untereinander.
 
Das ist Telekom Erdkabel. Keine Litze , sondern massiv cu. Da geht Gigabit drüber, wenn man 8 Adern korrekt aufgelegt bis 55m.
Wenn Du das Kabel verlängern musst, am besten anlöten. Man kann auch ein abgeschnitten es Patchkabel dort anlöten. Oder halt lsa Dose setzen.
 
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@hildefeuer das klingt doch gut. Kenne mich mit den alten Fernmeldekabeln nicht aus. Denke komme an knapp 50m komplett. Verlegekabel anlöten wirds dann.
Gucken ob ich das heute noch schaffe, gebe dann Rückmeldung

Und ja Potentialausgleich ist mir bekannt. Hatte überlegt ein Mini Patchfeld zu nehmen und das an die Erdung von der Unterverteilung zu klemmen. Hab lange drüber nachgedacht und entschieden, dass da nix passieren kann. Selbst mein Elektriker hält das für übertrieben.

Und ja komplettes Kabel rüber ziehen war angedacht, ist aber komplizierter als gedacht. Komme nur bis zur ehemaligen sat Schüssel problemlos, danach müsste ichs Flachdach von Garagen/Werkstatt aufmachen. Vielleicht nächstes/übernächstes Jahr, wenn ich das erneuere für PV
 
Janz schrieb:
Mir ist klar, dass ich da keine GBit Verbindung drüber kriege.
wieso ist dir das klar?!?
Janz schrieb:
100mbit sollte aber trotz fehlender Schirmung und teilweise direktem Verlauf neben der Zuleitung zur Unterverteilung möglich sein denke ich.
die Schirmung ist das kleinere Problem, viel wichtiger ist, dass es TWISTED-PAIR ist und du die Adern richtig zugeordnet hast.
wenn du dir bei den elektrischen Eigenschaften nicht sicher bist, dann wäre es eine Überlegung, gleich nur 4 Adern aufzulegen, dann kommen die Geräte gar nicht erst auf die Idee einen Gigabit Link auszuhandeln und sind auf max. 100Mbit/s limitiert .

Janz schrieb:
Und ja Potentialausgleich ist mir bekannt. Hatte überlegt ein Mini Patchfeld zu nehmen und das an die Erdung von der Unterverteilung zu klemmen. Hab lange drüber nachgedacht und entschieden, dass da nix passieren kann. Selbst mein Elektriker hält das für übertrieben.
ja, solche Elektriker kenne ich auch. Die kennen den Unterschied zwischen 230V und 400V "Drehstrom", haben von sowas keine Ahnung und wollen es auch nicht.
 
Falls Du Litze mit den massiven Adern eines Telekom-Fernmeldekabels verbinden willst: Litzenenden verdrallen & verzinnen, dann mit Scotchlook UP2 verpressen.
Hat man keine (gerade pressende) UP2-Zange, geht auch die vordere Fläche einer WaPuZa. Nur keine Kombizange oder sowas dafür nehmen; der "Knopf" muss gerade und vollständig rein.
Bei mir läuft seit nem Jahrzehnt Gbit-LAN über so eine Stelle.

edit: sehe gerade Verlegekabel, da sparst Dir das Verdrallen und verzinnen, da sind die UP2 noch besser.
 
Janz schrieb:
Adern sind zu dick für einen kleinen Verbinder.
Nimm einen größeren, mit LSA-Kontakten. Gibts gerne auch als Verlängerung für Netzwerk(verlege)kabel. Bis 0,8 gehen die noch.
 
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0,8mm geht auf jeden Fall mit LSA. Allerdings muss man berücksichtigen, dass man danach keine kleineren Aderndurchmesser mehr in diesen Kontakten verwenden kann.

Alternativ Scotchlok-Verbinder verwenden und einen kleineren Aderndurchmesser darauf verbinden. Den kann man dann ohne Probleme z. B. in LSA verwenden. Sollten die Adern dicker als 0,8mm sein oder evtl. andere Probleme auftreten, Würgespleiß herstellen mit einer Ader mit kleinerem Aderndurchmesser. Den kann man auch noch verlöten, wenn man möchte, wobei es das nicht zwingend braucht.

der_Schmutzige schrieb:
Falls Du Litze mit den massiven Adern eines Telekom-Fernmeldekabels verbinden willst: Litzenenden verdrallen & verzinnen, dann mit Scotchlook UP2 verpressen.
Warum das? Das macht keinen Sinn. Bei Scotchlok muss man weder etwas abisolieren, noch verzinnen.
 
thom53281 schrieb:
Bei Scotchlok muss man weder etwas abisolieren, noch verzinnen.
Die V-förmigen Schneidmesser des UPs schneiden Dir bei Litze die äußeren Litzendrähte einfach nur durch: Dann haste Deine Querschnittsverringerung (reflektive Stoßstelle bei HF).
Das tritt auch ein, wenn die Isolierung noch drum ist, dann sieht man es halt nicht.

Bei LSA-Klemmen ist es nicht ganz so krass, weil die Messer federn.
Hab mich jahrelang in Hausnetzen aller Art damit rumplagen dürfen. Solche "Saustellen" lassen sich übrigens auch gut einmessen

Massive Adern pack ich auch nur ohne sie abzuisolieren in die UP2, für diese sind sie eigentlich auch nur gedacht.
 
Telefonkabel sind keine twisted pair, sondern verseilte Vierer. Deshalb sind die Eigenschaften für LAN etwas schlechter.
 
soooo. Entweder meine Lötverbinder sind Mist oder ich bin unfähig. Hatte es mit zwei Adern erstmal zum Testen probiert und der Tester hat keine Verbindung gekriegt.

Hatte mir vor Monaten schon das Ding hier zugelegt, war vermutlich im Angebot: https://www.amazon.de/werkzeugloser...Verlängerung-Installationskabel/dp/B09PGLZPXZ

erster Versuch vor ein paar Wochen scheiterte, hab mich jetzt nochmal damit rangemacht. Die Seite vom Verlegekabel natürlich recht einfach. Die Seite vom Fernmeldekabel ein Krampf. Die Halterung ist natürlich nicht stark genug, um die Isolierung der Adern zu durchtrennen. Also abisoliert ein gutes Stück, die Adern irgendwie halbwegs fixiert und die Klemme mit einer Kombizange ordentlich zusammengedrückt. Dann ließ sich auch die Zugentlastung/Überwurfmutter zur Befestigung irgendwie rein dängeln. Tester läuft tip top durch (bis auf Erdung selbstverständlich, wobei ich da auch evtl. eine der andern Adern für benutzen könnte. Sind nicht nur 10 sondern glaub ich 16 oder 18, hab also Reserve).

Durchsatz konnte ich noch nicht testen, hatte es nur zum Testen aufs Patchpanel aufgelegt (die Dose auf Endseite Fernmeldekabel hatte ich vorher schon gesetzt). Bin mit meinem Schrank noch nicht ganz fertig, will erst alle Dosen im Haus fertig haben. Fehlen noch 4 Stück, die noch durchmessen muss).
 
Wenn 4 Vierer vorhanden sind, also rot, grün, grau, gelb. Bei 5 Vierern kommt dann noch eine weisser dazu. Wenn Du also weisse siehst, brauchst Du nicht zählen. Dann sind es 20 Adern.
Dann würde ich den roten vierer und den grünen für die erste LAN Leitung aufschalten. Man könnte auch eine 2. LAN Leitung aufschalten mit den grauen und gelben Vierern.
Da nun nur 4 Adern für 100Mbit aufzuschalten ist Unsinn und hat gar keine Vorteile.
Bei 0,8mmØ cu Adern ist die Reichweite für gigabit 65m, also 10m weiter wie bei 0,6mm.
So wird das aufgeschaltet:
auf die Striche achten! Auf keinen Fall andere Adern nach belieben nehmen. Das funktioniert nicht.
Die Telefon-Erdkabel haben eine Alu-Blech Schirmung. Etwas schwer die aufzulegen. Wenn man das macht, nur auf einem Ende auflegen. Auf den Erdkabeln sind die Meter Markierungen aufgedruckt. Insofern kannst Du die Länge exakt feststellen, wenn die Enden frei liegen.
So wie die Adern dort aufgelegt sind, mit solchen langen Schlaufen, ist das nicht ratsam. Weil bei den Dosen meist in der Abdeckung ein Steg ist und der verursacht dann Kurzschlüsse gegen Schirmung.
Das wurde hier nur so gemacht, damit man die Striche sehen kann.
1717954889353.png
 
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Ja genau die vier roten und vier grünen Adern hab ich genommen. Nur andere Reihenfolge.

Wieso sollten die anderen nicht funktionieren? Frage nur aus Verständnis Gründen. Solange beide Seiten identisch aufgelegt sind sollte das doch egal sein?

Hatte mir ein Bild von der Dose gemacht und analog dazu eben den Rest verbunden, scheint laut Tester ja auch zu passen
 

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Weil sich die Adern im Vierer berühren.
Du kannst es so versuchen. Das Ergebnis kann ich Dir bereits nennen. 10Mbit oder keine Verbindung.
Unbedingt die genannte Belegung einhalten. Nur dann funzt Gigabit.
1718029353872.png
 
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Janz schrieb:
Solange beide Seiten identisch aufgelegt sind sollte das doch egal sein?
Ist es wirklich nicht, da sie sich (je Adernpaar) im Viere gegenüberliegen, und das nicht ohne (kapazitiven) Grund.
Was @hildefeuer in #16 schreibt, hat wirklich Hand und Fuß.
Habs mal aus Wikipedia kopiert, lernt aber auch jeder Stift im Fernmeldebau:

  • Sternverseilung (Sternvierer)
    Vier Einzeladern haben an jeder Stelle der Verseilung die gleiche Lage zueinander, wobei sich die Adern eines Adernpaares (Doppelader) einander diagonal gegenüberstehen.
    Im Sternvierer verseilte Kabel haben gegenüber paarweise verseilten Kabeln folgende Vorteile:
    Höhere Packungsdichte und niedrigere Dämpfung durch niedrigere Betriebskapazität der Paare.
Wie gesagt habe ich solche falsch aufgelegten Stellen schon öfter als hohen Dämpfungpeak auf meiner Messbrücke sehen dürfen.
 
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