TigerNationDE schrieb:
Die Dame möchte keine weiteren Geräte.
Mein Tipp: Nicht erklären, sondern klarmachen, dass diese Haltung Blödsinn ist. Es geht nicht anders. Du selbst siehst keine Alternative. Wenn sie Dir nicht traut bzw. Dich für kompetent hält, müsse sie sich jemanden Anderen suchen – den Du nicht kennst, weil sonst könntest Du ja selbst denjenigen fragen.
Oder anders formuliert: Durch Dein lieb gemeintes Verhalten verstärkst Du jenes Missverständnis, dass es doch noch die gewünschte Lösung gäbe, wenn Du Dich nur genug anstrengen würdest. Daher mein Tipp hier klar Grenzen zu setzen.
Incanus schrieb:
Also benutzen schon 40-50järige keine Mobiltelefone
Da war schon noch was dazwischen, also ein weiteres freistehendes Argument, und keine Logik-Abfolge. Mal abgesehen davon, dass nicht jede Abfolge in jedem Schritt auch rückwärts stimmt bzw. zu lesen ist. Das gilt für Logik und damit für Sprache und Argumentationen generell.
Viele Abfolgen gehen nur in eine Richtung, wenn überhaupt bewiesen. Anders formuliert: „Gerne nutzen“ heißt nicht, dass ich es
ausschließlich gerne nutze, weil mir das Handy zu kompliziert wäre. Selbst wenn man das so Lesen könnte und wollte, ergibt sich daraus keine Absolutheit, also dass über 45 Jährige ihr Handy weniger nutzen, schon gar nicht „überhaupt nicht“. Und selbst wenn man das alles herauslesen könnte und wollte, heißt das nicht, dass ich aus Senilität irgendwas weniger nutze. Das kann verschiedene Gründe bzw. ganz andere Gründe haben.
Gibt Studien, die Signifikanz bei Jahrgängen nach 1980 fanden, was die Computer-Affinität angeht. Allerdings fanden andere Studien im Alter zwischen 25 und 35 signifikant erhöhte Intelligenz. Aber die Studie mit jener 1980-Schwelle wurde genau zu jener Zeit gemacht. Bin ein wenig aus jener Forschung raus – das ist Teil dieser Einteilung zu
Generation X –, weil die Ergebnisse von zu vielen noch unbekannten Ursachen beeinflusst werden. Eine Vermutung ist die Lernwilligkeit, eine andere Vermutung die Kompensationsfähigkeit.
Was man also Stand heute sagen kann, dass man im Alter tatsächlich weniger lernen muss, weil man inzwischen bereitwilliger kompensiert. Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass man ab einem Alter nicht mehr fähig wäre, etwas zu lernen. Trotzdem hat das Folgen für die Erwachsenenbildung. Hier gilt es, eine (dauerhafte) Motivation zu finden, damit eine Tätigkeit nicht nur gelernt sondern auch regelmäßig selbständig angewandt, damit wiederholt und eingeübt wird.
Wobei die Kandidatin hier bereits ein Smartphone zu haben scheint. Die Ursache liegt daher vermutlich eher im Bereich Besitz- bzw. Kontrollverlust. Sehe daher keinen Sinn, hier irgendwas zu erklären oder schmackhaft zu machen, sondern diesen neue Situation absolut darzustellen. Soviel zu diesem kleinen philosophischen, soziologischen, pädagogischen, psychologischen Exkurs in dem die Medizin mit ihrer Hirnforschung auch noch gerne mitschwimmen würde. Ich hoffe Du verzeihst mir, dass ich jetzt nicht die eigentlich nötigen mindestens 30 Fußzeilen langen Quellenangaben mitliefere.
Was Du aber für Dich persönlich herauslesen kannst, dass Du ab diesem Jahrgang in Gefahr bist, nicht mehr selbständig genug sein könntest, etwas im Bereich Informationstechnik zu lernen.