Flutopfer im Ahrtal werden bis zu 80% entschädigt. Wie gerecht ist das?

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KitKat::new() schrieb:
Wenn ich kein neues Grundstück geschenkt bekomme, würde ich (bei dem was woanders für ein Grundstück verlangt wird) ggf. auch eher das Risiko akzeptieren und genau da wieder neu bauen (erst recht wenn ich vielleicht eh schon älter bin).
 
Die Frage ist ja weniger, wieso da gebaut wird, sondern wieso es erlaubt ist. Dass dort gebaut wird wenn es erlaubt ist halte ich für eine praktisch zwangsläufige Konsequenz.
 
Die Frage ist, ob denen dann wieder der Steuerzahler eine Neubude (zu 80%) finanziert, weil ihr das Schrotthaus von 1433 weggeschwommen ist.

Was die privat machen ist mir egal.
 
Tja, man sollte meinen die Gemeinde lernt daraus, entschädigt die Leute und bietet denen ein vergleichbares Grundstück als Ausgleich an.
Uferzonen werden viel zu häufig wissentlich verkauft. Vielleicht aus Profitgier seitens der Gemeinde, aber wer weiß sowas schon.
Das ist auch kein einmaliges Ereignis gewesen und wird auch keins bleiben. Ereignisse mit solchen Außmaßen traten in der Vergangenheit gut alle 100 Jahre ein. 1804, 1910 und 2021. Dokumentierte Überflutungen mit wenigen Opfern gab es noch 1601 und 1859.
Ob die Leute früher mehr darüber nachgedacht und Abstand zum Flus sowie den Uferzonen eingehalten haben, müsste man mal im Stadtarchiv nachforschen. Da wird es bestimmt Unterlagen geben wie die Gemeinde mal aussah und gewachsen ist.
Die nächste Generation wird keinen Bezug mehr zu dem Ereignis besitzen und beim nächsten Jahrhundertereignis wiederholt sich das Ganze erneut.

@Idon, ja werden sie. Die Frage ist nur aus welcher Absicht das geschieht. Machen die hochrangigen Politiker das rein um den Leuten zu helfen oder auch um mit der PR Pluspunkte für kommende Wahlen zu sammeln. Ging beim Laschet und seinen Kollegen zumindest nach hinten los.
 
Kann man nur hoffen, dass die Häuser so gut es geht vor Hochwasser geschützt werden. Stärkere Wände/Fenster/Türen im Erdgeschoss, Rückstauklappen die auch gewartet / geprüft werden, ...
Aber davon ausgehen tue ich auch nicht. Sollte ich jemals kaufen, werde ich tunlichst drauf achten, dass das Haus nicht in einem stark gefährdeten Bereich steht, und dass ich direkt vorsorge gegen Hochwasser. Aber wird hier wohl eher nicht gemacht :(
 
wenn man die sendungen der letzten tage zu diesem ereignis verfolgt hat, dürfte bekannt sein, dass die wenigsten schon etwas bekommen haben.
die anträge sind so kompliziert, dass viel die hilfe der hilfsorganisationen, familienangehörigen usw. in anspruch nehmen müssen, um "schnell und unbürokratisch" geld zu bekommen. betrifft vor allem ältere menschen, zumal diese anträge nur online ausgefüllt und weitergeleitet werden können. nicht zu vergessen, dass man natürlich vorher ein gutachten über die schäden braucht.
schnell, unbürokratisch und deutschland passt so, wie elefant und seiltanzen.
 
Oh mein Gott. Kostenloses Geld für das eigene Versagen wird nicht einfach in Scheinen aus einem weißen Lieferwagen heraus verteilt, sondern nach Anträgen. Ich bin schockiert und entsetzt.
Nicht.


Für zehntausende oder hunderttausende Euro ohne reale Gegenleistung kann man sich ja mal mit Formularen beschäftigen. Oder jemanden beauftragen, der das macht.
 
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Snowi schrieb:
Sollte ich jemals kaufen, werde ich tunlichst drauf achten, dass das Haus nicht in einem stark gefährdeten Bereich steht, und dass ich direkt vorsorge gegen Hochwasser.
Abgesehen von den medienwirksam dargestellten Schäden im Ahrtal, wurden ja auch zahlreiche Gebiete betroffen, in denen niemand auch nur ansatzweise mit einer Überflutung gerechnet hat. Meist weniger schwer, als dort. Aber wenn beim Nachbarn der Öltank aufschwimmt, kann es sein, dass Dein Haus trotzdem Kernschrott ist. Oder wenn die Kinder im ausgebauten Keller schlafen, ging das auch mit Lebensgefahr einher.
 
chris12 schrieb:
wenn man die sendungen der letzten tage zu diesem ereignis verfolgt hat, dürfte bekannt sein, dass die wenigsten schon etwas bekommen haben.
die anträge sind so kompliziert, dass viel die hilfe der hilfsorganisationen, familienangehörigen usw. in anspruch nehmen müssen, um "schnell und unbürokratisch" geld zu bekommen. betrifft vor allem ältere menschen, zumal diese anträge nur online ausgefüllt und weitergeleitet werden können. nicht zu vergessen, dass man natürlich vorher ein gutachten über die schäden braucht.
schnell, unbürokratisch und deutschland passt so, wie elefant und seiltanzen.
Es ist schlimm das es überhaupt Geld gibt.
Wer ein Haus kauft / baut wo es keinen Versicherungsschutz gegen eine potenzielle Gefahr gibt bzw. wenn die Versicherungen angeboten werden diese aus Geiz ist Geil nicht abschliesst, sollte nichts bekommen.

Hat nicht jeder selbst die Verantwortung und Pflicht sich um sowas selbst zu kümmen ?
Der Staat hat lediglich seine Aufgaben zu erfüllen, Infrastruktur wiederherstellen und Gebäude für die er verantwortlich ist.

Als H4 Empfänger wäre es mir ja egal, aber als normaler arbeitender Arbeitnehmer der jeden Monat brav seine Steuern zahlt nervt sowas. (Wie viele andere Dinge auch)
 
chris12 schrieb:
wenn man die sendungen der letzten tage zu diesem ereignis verfolgt hat, dürfte bekannt sein, dass die wenigsten schon etwas bekommen haben.
Habe ich. Und ja hier und da war ein verfahren mal nicht ganz einfach, Geld floss langsam. Was ein Wunder wenn man bedenkt, dass man mit einfach wieder hinbauen wie vorher vll nicht so gut fährt und auch das Betrugsrisiko hoch ist. Nur, der viel größere Tenor war eigentlich, was ich gesehen habe, dass es an Geld seltener mangelt. Das Problem ist, alles Geld bringt nichts, wenn keiner da ist, der die Arbeiten erledigen kann. Es wird halt oft schrittweise entsprechend der Bau-/Reparaturphasen bezahlt. Geht es nicht voran, fließt auch erstmal kein weiteres Geld. Wozu auch...

Es mangelt vor allem an Facharbeitskraft, nicht an Geld. Die lokalen Handwerker sind oftmals selbst betroffen und abgesehen eben von Hilfe aus sozialen Gründen werden die Handwerker nicht quer aus Deutschland jetzt ins Ahrtal karren, die haben in ihren Regionen mehr als genug zu tun.

Ja so ein Fachkräftemangel macht sich doppelt und dreifach bei Katastrophen bemerkbar, wo die die Arbeit nicht nur in Massen zustande kommt, sondern auch am besten gleich erledigt werden sollte.

Schaut es euch genau an, Fluten wie im Ahrtal werden immer wieder auftreten, der Fachkräftemangel im Handwerk in den kommenden 2 Jahrzehnten sich massiv verschärfen. Die Konsequenzen aus jahrzehnter verschleppter Arbeitsmarktpolitik und ignorierter Klimakrise sowie Umweltpolitik. Nicht mal jetzt fängt man an, die Ufer von Flüssen zu renaturieren und große Auslaufzonen zu etablieren. Das hat vor allem eine Partei in DE zu verantworten, angesichts ihrer Zeit in der Regierung und den Kräfteverhältnissen innerhalb der Regierungsparteien.
 
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Heelix schrieb:
Es ist schlimm das es überhaupt Geld gibt.
Wer ein Haus kauft / baut wo es keinen Versicherungsschutz gegen eine potenzielle Gefahr gibt bzw. wenn die Versicherungen angeboten werden diese aus Geiz ist Geil nicht abschliesst, sollte nichts bekommen.
[...]

Meinem Kenntnisstand hatte hier jemand nachgesehen und es gab Versicherungsschutz einzudecken.
 
Gorasuhl schrieb:
Tja, man sollte meinen die Gemeinde lernt daraus, entschädigt die Leute und bietet denen ein vergleichbares Grundstück als Ausgleich an.
Uferzonen werden viel zu häufig wissentlich verkauft. Vielleicht aus Profitgier seitens der Gemeinde, aber wer weiß sowas schon.
Sehe ich auch so, nach dem Motto: wird zukünftig schon nix passieren...
Gorasuhl schrieb:
Das ist auch kein einmaliges Ereignis gewesen und wird auch keins bleiben. Ereignisse mit solchen Außmaßen traten in der Vergangenheit gut alle 100 Jahre ein. 1804, 1910 und 2021. Dokumentierte Überflutungen mit wenigen Opfern gab es noch 1601 und 1859.
Das kann aber nicht sein, die starken Regenfälle waren ausschließlich ein Ergebnis des Klimawandels. ;)
Ich weiß, das macht mich natürlich zum rechten Klimaleugner, ich mag es nur nicht, wenn mittlerweile alle Ereignisse rund ums Wetter automatisch dem Klimawandel zugeordnet werden. Es gibt kein Wetter mehr, nur noch Klima(wandel).

Gorasuhl schrieb:
Die nächste Generation wird keinen Bezug mehr zu dem Ereignis besitzen und beim nächsten Jahrhundertereignis wiederholt sich das Ganze erneut.
Da gehe ich auch von aus.
Heelix schrieb:
Es ist schlimm das es überhaupt Geld gibt.
Wer ein Haus kauft / baut wo es keinen Versicherungsschutz gegen eine potenzielle Gefahr gibt bzw. wenn die Versicherungen angeboten werden diese aus Geiz ist Geil nicht abschliesst, sollte nichts bekommen.
Hat nicht jeder selbst die Verantwortung und Pflicht sich um sowas selbst zu kümmen ?
Der Staat hat lediglich seine Aufgaben zu erfüllen, Infrastruktur wiederherstellen und Gebäude für die er verantwortlich ist.
Das sehe ich prinzipiell auch so, jedoch wird ja auch darüber diskutiert, dass der Staat bei der Warnung zuvor versagt hat. Das hätte natürlich nicht bei der Flut an sich geholfen und bei den Häusern, es wären aber wohl weniger Menschen gestorben.
 
Der Staat versagt auch bei anderen Themen und daraus lässt sich keinerlei Haftung generieren.
 
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Idon schrieb:
Oh mein Gott. Kostenloses Geld für das eigene Versagen wird nicht einfach in Scheinen aus einem weißen Lieferwagen heraus verteilt, sondern nach Anträgen. Ich bin schockiert und entsetzt.
Nicht.


Für zehntausende oder hunderttausende Euro ohne reale Gegenleistung kann man sich ja mal mit Formularen beschäftigen. Oder jemanden beauftragen, der das macht.
es ging um die aussagen der dampfplauderer damals vor ort, von wegen schnell und unbürokratisch.
ist ja alles andere.
 
chris12 schrieb:
ist ja alles andere.
Ne eben nicht, nur in deiner Wahrnehmung. Es ist einiges an Geld unbürokratisch und schnell geflossen. Nur Handwerker können auch Minister nicht herbeizaubern...
 
Heelix schrieb:
Hat nicht jeder selbst die Verantwortung und Pflicht sich um sowas selbst zu kümmen ?
Sollte man meinen, zumindest bei uns ist man selbst nie Schuld sondern sucht die Schuld lieber wo anders.
Machen die Politiker schön vor und das Volk äfft nach. Wenn es ein Problem gibt wird das nicht zugegeben und eine Lösung gesucht, sondern stattdessen auf andere Länder gezeigt und behauptet wie viel schlimmer das Problem dort ist.

Sowas fängt bereits in der Schule an. In fast jedem Kurs gibt es ein paar Dollbohrer welche regelmäßig den Unterricht stören und von den Noten her meist auch nicht gut da stehen. Wenn die ermahnt werden, wäre eine einfache Entschuldigung zu viel verlangt. Viel mehr kommt meistens sowas wie "Ja aber die und der da haben auch die ganze Zeit irgendwas gemacht und den Unterricht gestört".


Erkekjetter schrieb:
Es mangelt vor allem an Facharbeitskraft, nicht an Geld
Irgndwie doch beides. Allerdings nicht an der Verfügbarkeit des Geldes, sondern an der Auszahlung. Wenn da Gutachter, übertrieben gesagt, jede Schraube dokumentieren und auflisten müssen und ohne vollständiges Gutachten nichts ausgeschüttet wird, müssen die Leute warten.
Wenn man nicht das Glück hat und das Gebäude wurde ganz platt gemacht, dann ist man im Zwiespalt. Auf der einen Seite wartet man aufs Geld, auf der anderen werden die Schäden am Gebäude, durch das andauernde Warten, meistens noch schlimmer.
Ich bekomme hier und da etwas von Bekannten mit die erst paar Monate vor der Katastrophe dahin gezogen sind und ein kleines Bistro aufmachen wollten. Die haben fast ein 3/4 Jahr auf das Gutachten und die Auszahlung warten müssen.
Die haben auch schon gesagt, das Grundstück mit Haus geben die ab und suchen sich was neues. Weil, auf Grund der fehlenden finanziellen Mitteln, nichts weiter gemacht werden konnte und durch die zusätzlichen Schäden könnte eine Sanierung der Immobilie nun ein Fass ohne Boden werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
In der ganzen Baubranche herrscht derzeit ein Mangel an Arbeitskräften ebenso ein Mangel an Baustoffen.
 
Erkekjetter schrieb:
Ne eben nicht, nur in deiner Wahrnehmung. Es ist einiges an Geld unbürokratisch und schnell geflossen. Nur Handwerker können auch Minister nicht herbeizaubern...
nicht nur in meiner.
 
Wäre auch ein Wunder wenn es nur dich in der Filterblase "Die Politik ist doof" gäbe. XD
 
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