carnap schrieb:
Wahrscheinlich hast du recht.
1. Die Tatsache, dass moderne Rechner schlicht und einfach unsicher sind, sobald sie am Netz angeschlossen sind, macht die Sache sehr kompliziert.
2. Die Verifikation der Echtheit der verwendeten öffentlichen Fremdschlüssel ist komplex und aufwändig. Zumindest bei Personen, die man nicht kennt.
3. Das Web of Trust ist ein Rohrkrepierer, also bleiben als PKI-Lösung nur noch CAs übrig. Die werden aber von den Geheimdiensten unterwandert, m.E. sicher auch in Deutschland. Jetzt kann man sich auf direct trust zurückziehen. Dann kann man Verschlüsselung aber auch ganz sein lassen, pessimistisch gesagt.
Das meine ich jetzt nichtmal.
Selbst wenn der eigene Rechner an sich sicher / ungehackt wäre, sehe ich da keine Möglichkeit.
Ich halte es für schlichtweg unmöglich den Absender einer Mail sicher zu bestimmen sofern man nicht persönlich (sprich physikalisch zusammenkommen) einen Key ausgetauscht hat.
Jeder andere Prozess hat irgendwelche Schwachstellen (egal ob technischen oder politischen Ursprungs).
Mir geht es um die reine Verschlüsselung (egal ob der Absender gefaked ist oder nicht).
Um sicher zu verschlüsseln darf der private key nur in Userhand sein und kein Dritter (auch nicht der Mailprovider) darf drauf zugreifen.
Das macht jeglich Form von Webmail schonmal grundsätzlich unmöglich, da der Anwender seine Seite ja so umschreiben könnte, dass die die unverschlüsselten Daten zum Anbieter überträgt.
Kommerzielle Mailclients fallen imho dann auch grundsätzlich raus, da die potentiell mit Hintertüren versehenen sein könnten.
Im Grunde genommen bleiben dann nur Open Source Clients und Verschlüsselungsprogramm auf nem Open Source OS, bei dem man (z.B. durch mehrere unabhängige Audits) sicherstellen kann, dass die Sources sauber sind und die eigenen binaries auch mit diesem Code kompiliert wurden (was nahezu unmöglich sein dürfte).
Zudem darf man das System dann natürlich auch nicht mal eben updaten ohne das alles wieder durchzukauen.
Von daher halte ich sichere Verschüsselung selbst mit extremen Mitteln schon vom theoretischen Grundprinzip her für kaum realisierbar.
Aber selbst wenn ich diese ganzen theoretischen Problemstellungen weglasse: S/MIME / PGP ist nicht massentauglich und das wird das Projekt hier nicht ändern.
Ok, hier mag ein Schlüssel auf dem Client generiert werden und das Script konfiguriert dann noch den Thunderbird.
Aber wie kommt der Schlüssel dann DAU-tauglich aufs Handy (ohne dass der irgendwo hochgeladen wird)?
Imho gibts nur eine praktikable Methode der Mailverschlüsselung: Es darf keinen private Key als Datei geben bzw der private Key muss als password des Users eingegeben werden (und darf nicht gespeichert werden und nicht mit dem Mail-pw übereinstimmen).
Dann heult aber die Hälfte der User rum weil man 2 pw hat bzw. die nicht speichern darf.
Zudem wäre das etwas kompliziert dem User zu vermitteln auf die 128bit zu kommen (sprich 19 Zeichen mit Sonderzeichen (ASCII ohne Fehlerbit), bei Realpasswörtern vermutlich noch mehr) damit das auch hlbwegs sicher ist.