Grundsätzlich können Google und Apple in ihren Stores festlegen, was sie wollen solange es keinem Gesetz wiederspricht. Innerhalb dessen gilt die Vertragsfreiheit. Ob sie 5 30 oder 50% nehmen ist unerheblich. Wenn es Epic nicht passt können sie halt gehen.
Die Problematik liegt hier anders. Die Marktdominanz der beiden Stores. In iOS geht ohne den AppStore nichts. Wenn die App da raus fliegt ist sie weg. Bei Android sieht das anders aus.
Prinzipiell ist es möglich aber nur weil es geht heißt es nicht, dass es kein Problem ist. 95% der User werden Apps außerhalb vom offiziellen Store nicht laden.
Interessant ist, dass Gerichte in anderen Fällen zu Ungunsten von zb. Google und Facebook entschieden haben, obwohl es Alternativen gibt. Sofern die Alternative in Realität nahezu nicht genutzt wird oder die Alternative im Vergleich zum Dienst des Beklagten so unattraktiv oder kompliziert ist, betrachtet man die Dienste als marktbeherrschend, da sie de facto der Markt sind.
Damit kann man ihnen Auflagen erteilen, die sonst unzulässig wären.
Der zweite Punkt ist. Die Stores erlauben ja auch Ausnahmen bei Netflix, Prime Spotify etc.
Epic könnte jetzt argumentieren: AppStore und Playstore sind der Markt. Schließt man uns aus wird uns der Marktzugang verwehrt. Der Grund warum man uns ausschließt ist unzulässig. Alternative Bezahlmethoden werden bei anderen Teilnehmern auch hingenommen. Entweder man lässt es zu oder man setzt die Regel bei allen durch.
Dann stünde noch die Frage im Raum, ob eine Transaktiongebühr und in welcher Höhe zulässig wäre. Dass eine Gebühr grundsätzlich zulässig ist, darin besteht wohl kein Zweifel. Allein durch die Bereitstellung der Stores, der Service usw. 30% hingegen ist kein Pappenstil. Bei Kredit und Girokarten entstehen für die Verkäufer ja zb. auch Gebühren, die betragen zwischen 0,1 und 4% je nach Karte und Dienstleister. Da sind Play und AppStore mit 30% schon heftig.
In der Sache mal Klarheit zu schaffen hat schon seinen Sinn. Ich sehe das Problem eher darin, dass es sich um zwei unterschiedliche Verfahren handelt.
Im Fall Apple kann man sagen, den Mobile Markt als ganzes dominiert Apple gar nicht und damit können die in ihrem Store vertragsfreiheitlich entscheiden.
Im Fall Google könnte man noch eher die marktbeherrschende Stellung zuordnen, auch wenn es Alternativen gibt, so wie oben schon erwähnt.
Dann ist halt noch die Frage ob Fortnite für mobile einzeln betrachtet wird oder im Gesamtkontext über alle Plattformen.
Egal was jetzt am Ende raus kommt interessant ist es allemal. Man sollte es jedoch tunlichst vermeiden, da jetzt jemanden als Gut oder Böse hinzustellen. Alle 3 sind Marktteilnehmer und haben ihre Interessen. Das Interesse von uns sollte sein, das Recht unabhängig der streitenden Parteien angewendet und durchgesetzt wird.