News Freie Software: Wenn der Staat finanziert, dann Open Source

Open Source für einen Staat..... ja dir Idee find ich Klasse aber wie realistisch ist da denn bitte.
Eher erkennt Trump das die Klimaerwärmung an..:D
 
de la Cruz schrieb:
Nun ja, fordern könne Viele Vieles !

Als Auftraggeber können sie es zur Anforderung machen. Die Anbieter, denen das nicht passt, können sich dann von der Ausschreibung fern halten.

Absolut sinnvolle Forderung. Gerade Staatssoftware sollte prüfbar sein.
 
Ich arbeite für eine solche Behörde allerdings in Österreich. Generell wird da für jede Software die beauftragt wird, eine Vereinbarung unterzeichnet, dass der Code in das Eigentum der Behörde übergeht, der Entwickler den Code allerdings auch für andere Projekte nutzen darf. Sollte da nur wenig Hindernisse geben um das ganze auf OpenSource umzustellen.

Ein Bundes-Repository aus dem alle Behörden schöpfen können (kostenlos) würde vielleicht auch zu einheitlichen Systemen führen. Wer sagt schon nein zu einem System das alles tut was man will und dazu noch kostenlos zu bekommen ist. Support- und Wartungsverträge müsste man natürlich trotzdem abschließen oder selbst übernehmen.
 
Fordern kann man viel, umsetzbar wird das nicht. Sowas würde nur funktionieren, wenn der Staat irgendwas zu 100% finanziert als Auftragsarbeit. Meistens ist das nicht der Fall sondern die öffentliche Hand zahlt nur einen Anteil bei Förderungen, Aufträgen etc. dafür darf der Auftragnehmer eben die Lizenz behalten und weiterverkaufen. Da kann man genau nichts open source machen.
 
@projectneo: Der Titel der News ist doch "Wenn der Staat finanziert, dann Open Source". In welchen Fällen wird Behördensoftware denn NICHT zu 100% aus öffentlichen Geldern finanziert?
 
TrueAzrael schrieb:
Wer sagt schon nein zu einem System das alles tut was man will und dazu noch kostenlos zu bekommen ist.

Die Behoerde aus Niederklickersbach, weil bei der Version aus Oberklickersbach der "Weiter"-Button links sitzt und nicht rechts. Tut mir leid, aber so koennen die einfach nicht arbeiten.
Deutschland ist viel zu sehr fragmentiert um eine einheitliches Repository aufzubauen.
 
Das Prinzip "Security by Obscurity" (schön wie man für jeden Mist ein Wort findet) ist gar nicht so schlecht. Bei Open Source schauen ja nicht nur die Heiligen rein, ich glaube die sind da sogar in der Minderheit. Eine Blackbox ist generell erstmal schwieriger zu penetrieren wie eine Whitebox deren Interna man studieren kann.

Aber um hier noch nen schönen Ancap-Gretscher reinzuhauen: Ich bin ja eh dafür, steuerfinanzierte Verwaltungen ganz abzuschaffen =)
 
Eine Blackbox ist generell erstmal schwieriger zu penetrieren wie eine Whitebox deren Interna man studieren kann.
Software kann man dekompilieren, wenn sie zugänglich ist (lesbarer Datenträger z.B.). Eine richtige Blackbox hätte man, wenn die Software (von außen) lesegeschützt im Prozessor / Mikrocontroller einprogrammiert ist.
 
Genau wie bei den offenen Geodaten des GDI-DE halte ich die Forderung für eine gute Idee. Was mit Steuermitteln finanziert worden ist, sollte dem Finanzier auch hinterher zur Verfügung stehen.

@Open-Source-Sicherheit: Wenn sämtliche Kryptoverfahren security by obscurity genutzt hätten, anstatt von Anfang an offen diskutiert zu werden, Schwachstellen und neu gefundene Angriffsverktoren zu besprechen und bei Notwendigkeit eine Aktualisierung auszugeben, was meint ihr, wieviele Kryptoapokalypsen wir in den letzten Jahren da noch mehr gehabt hätten?
 
@Diablokiller999: Die einzige Situation die ich mir vorstellen kann, die die Bürokratie in Deutschland effektiv vereinfacht, ist eine feindliche Invasion :freak:
Ansonsten wird man immer Rücksicht auf die Parteikollegen in Niederklickersbach und Oberklickersbach nehmen um ja keinen (außer dem Steuerzahler natürlich) auf die Füße zu treten. Eine Vereinheitlichung der bürokratischen Vorgänge, würde viel zu vielen Posten die Daseinsberechtigung abgraben.
 
In den USA gibt es bereits einen Paragraphen (17 U.S.C. §105) im Copyright Law der vorschreibt, dass alle Software-Werke, welche von US-Behörden erstellt werden nicht urheberrechtlich geschützt sein dürfen. Die Konsequenz ist, dass diese Software-Werke Public Domain "gemeinfrei" sind und somit uneingeschränkt genutzt werden dürfen.

Wäre doch auch mal was für uns :) Da in Dtl. allerdings jede Software urheberrechtlich geschützt ist, müsste man die Regelung umbiegen auf ... alle Software-Werke von dt. Behörden müssen unter eine Open Source License gestellt werden. Sprich unter einer Lizenz, in der Nutzungsrechte (use, modify, redistribute ..) nicht eingeschränkt werden und typischerweise kein Lizenzendgeld erhoben wird.
 
Wenn das genauso ein Erfolg wird wie bei Forschungsergebnissen können wir uns wohl auf eine lange Wartezeit einstellen.
 
Axxid schrieb:
Die Behoerde aus Niederklickersbach, weil bei der Version aus Oberklickersbach der "Weiter"-Button links sitzt und nicht rechts. Tut mir leid, aber so koennen die einfach nicht arbeiten.
Deutschland ist viel zu sehr fragmentiert um eine einheitliches Repository aufzubauen.

Dann nimmt man sich die Software aus dem Repository baut sich ein zweites Theme ein bei dem der Knopf rechts sitzt und spart sich 99% des Aufwandes es komplett neu zu machen. Außerdem zumindest hier werden ständig Oberflächen über den Haufen geworfen und alle dürfen sich neu einlernen. Eine Änderung an sich ist also kein Problem, eher schon das man die Änderung nicht als eigene Idee verkaufen kann. Da könnte man dafür mit xyz gespartem Steuergeld für sich werben. Und gibt das Geld dann stillschweigend für andere unsinnige Dinge aus, dass muss ja keiner mehr erfahren...
 
@Wattwanderer
Open Access und Open Educational Resources sind ein wichtiges Thema und machen überall dort große Fortschritte, wo keine mächtige Lobby entgegensteht (z.B. Wissenschafts- und Schulbuchverlage). Es könnte in der Tat schneller gehen, aber ich denke die Entwicklung ist unaufhaltsam. Drei Parteien, die Aussicht auf den Einzug in den nächsten Bundestag haben, stehen hinter diesem Konzept (SPD, B90/Grüne, Linke).

DocWindows schrieb:
Ich bezweifel mal ganz stark, dass man großartig Sicherheitsprobleme durch Lesen des Quellcodes findet. Viel öfter werden Sicherheitsprobleme durch Fuzzing gegen die Binaries und durch automatisierte Penetrationtests gegen laufende Programme gefunden.
Das ist Unsinn. Öffentlicher Quellcode ist eine notwendige (jedoch keine hinreichende) Voraussetzung, um die Sicherheit einer Software überhaupt beurteilen zu können. Fuzzing ist ein wichtiges Werkzeug, ersetzt jedoch nicht einen öffentlichen Code-Audit.

DocWindows schrieb:
Heartbleed und andere Sicherheitskatastropen hätte es wohl nicht gegeben wenn das Finden von Fehlern durch öffentlichen Quellcodezugriff so einfach wäre.
Ich halte es für einen gefährlichen Irrglauben, deshalb anzunehmen, der Zugang zum Quellcode sei unnötig.
 
Zorror schrieb:
@projectneo: Der Titel der News ist doch "Wenn der Staat finanziert, dann Open Source". In welchen Fällen wird Behördensoftware denn NICHT zu 100% aus öffentlichen Geldern finanziert?

Wie ich bereits erwähnt hatte gibt es genug Verträge wo die öffentliche Hand nicht 100% der Softwareentwicklung zahl (Gründe sind vielfältig)
Die kann man dann nicht unter Open Source stellen.
 
Axxid schrieb:
...Deutschland ist viel zu sehr fragmentiert um eine einheitliches Repository aufzubauen.
Ja, es gibt viele (politische) Entscheider in Deutschland. Mehr als anderswo. Das hat ja auch historische Gründe.

Allerdings gibt es ja keine Gründe, warum auch in Zeiten der föderalistischen Zersplitterung, nicht Standards und Schnittstellen entwickelt bzw. beauftragt werden können, um diese Grenzen zu überwinden.

Und es tut sich ja schon was. Stichwort: XÖV.

Kdax schrieb:
Ich finde die Forderung grundsätzlich richtig. Verstehe auch nicht wieso man in München Linux mit LibreOffice abgeschafft hat, ...
Von lupenreinem politischen Lobbyismus, bis zu einem objektiv, unschlagbar preiswerten "Rückkehrangebot" von Microsoft an die Stadt München, ist da alles denkbar.
Wenn Hoheitsrecht (bitte nur Deutsche spionieren Deutsche aus!) und Datenschutz (bitte nur in die europäische Cloud!) keine Priorität vor anderen Anforderungen bekommen, ist Microsoft wohl nicht so einfach aus dem Spiel zu nehmen, denn ihre Produkte sind ja offensichtlich auch kein absoluter Software-Schrott.

Ich hatte mir da auch von München viel mehr versprochen. Vielleicht sogar eine grundsätzliche Weichenstellung in Richtigung eines bundesweiten Betriebssystems für den Ö-Dienst (gerne OSS). Das zarte Münchener Pflänzchen ist in jedem Fall erstmal plattgetrampelt.
 
Ähnliches MUSS für wissenschaftliche Veröffentlichungen auch gelten. Es kann nicht sein, dass vom Staat bezahlte Professoren und Wissenschaftler vom staat bezahlte Forschung betreiben, selber Texte Schreiben und Texte anderer als "Referee" oder "Reviewer" kontrollieren, und dann ein privater Verlag dazwischen haut und dann von Hochschulen teure Abos verlangt um die Texte für den Wissenschafts und Lehrbetrieb zugänglich zu machen.

Bisher sind viele Software-Beschaffungen des Bundes oder der Länder ein Debakel. "PC-Wahl" das proprietäre Programm zum "weiterleiten von Wahlergebnissen an den Bundeswahlleiter" ist nicht sicherer als eine unverschlüsselt Übersendete Excel-Tabelle, es kostet Geld und MUSS zu dieser Wahl durch eine telefonische Meldekette begleitet werden...wie 1908.

Ein einheitliches Programm zur erfassung von Finanzdaten aller Finanzämter - Nach Milliardeninvestition Ergebnislos eingestellt
Programme für Arbeitsämter in NRW: Nach Millioneninvestition ergebnislos eingestellt
Elektronische GEsundheitskarte - Wird nach 11 Jahren versuchen wohl eingestellt...

Bundes einheitliche Software auf der Amtsstube kommt nicht gut an, Einheitliche schon garnicht. Die könnte nämlich auf mittlere Sicht schon viele im Mittleren dienst sehr überflüssig machen.
Dabei sind sehr viele Lau-Malocher aufm Amt ziemlich zufrieden mit sich und der Welt.





@neofelis
Angeblich hatten doch die Beamten in München außer herkömmlicher EDV-Probleme garnix gegen Linux. Lediglich die Politiker die gleichzeitig bei Microsoft ein Eisen im Feuer hatten waren für MS.
Und dann war da noch das angebot ein Entwicklungszentrum in München zu bauen - Falls man zu WindosOfffice zurückgehrt.
Und wenn Politikern was gefällt, dann Prestigeträchtige Leuchtturmprojekte die innerhalb einer Legislaturperiode mit schleifenbanddurchschneiden eingeweit werden können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn der Staat etwas finanziert, dann gehört es den Bürgern des jeweiligen Staates und nicht ALLEN, was ja die Folge einer Platzierung als (echtes) Open-Source wäre.

Übrigens, wenn sich Deutsche in deutschen Angelegenheiten an Deutsche wenden, verwendet man auch die hiesige Sprache.
Die in dem Motto auftretenden Worte "public", "money" und "code" finde ich aber in keinem deutschen Wörterbuch.
 
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