Glasfaser FTTH Telekom 1000 Down / 500 Up (Teil 5)

Das Problem ist, dass die Telekom für ihre bestehenden Tarife nach wie vor genug Abnehmer findet und die Menge der Privatkunden, die mehr als 80€ im Monat für ihren Internetanschluss ausgeben will, mutmaßlich verschwindend klein ist.
Man muss sich das Mal vor Augen führen: Für 40€/Monat bekommst du bei der Telekom trotz FTTH gerade einmal 50Mbps down; bei der Konkurrenz gibt es teilweise 1Gbps zum selben Preis.

Warum sollte die Telekom also bezahlbare schnelle Tarife anbieten, so lange die Kunden auch für langsame Leitungen viel Geld bezahlen? Das ergibt wirtschaftlich gesehen wenig Sinn und wird erst dann passieren, wenn es seitens anderer Provider nennenswerte Konkurrenz gibt und genug Kunden wechseln. Die Verfügbarkeit von schnellen Telekom Tarifen hängt also absurderweise davon ab, ob und wann die Konkurrenz ihre Netze in den Griff bekommt.
 
up.whatever schrieb:
Das Problem ist, dass die Telekom für ihre bestehenden Tarife nach wie vor genug Abnehmer findet und die Menge der Privatkunden, die mehr als 80€ im Monat für ihren Internetanschluss ausgeben will, mutmaßlich verschwindend klein ist.
Man muss sich das Mal vor Augen führen: Für 40€/Monat bekommst du bei der Telekom trotz FTTH gerade einmal 50Mbps down; bei der Konkurrenz gibt es teilweise 1Gbps zum selben Preis.
Wobei die Endkundenpreise ja reguliert sind, die Telekom da also nur bedingt machen kann, was sie will. Das der Giga-Tarif dann doch recht preisintensiv ist könnte auch mit einer gewollten Steuerungswirkung zusamenhängen. Das man für FTTH die gleichen Preise zahlt wie bei CuDA hat auch noch Sinn, solange halt der Großteil des Netzes auf CuDA basiert. Wenn man irgendwann mal vielen Kunden FTTH zur Verfügung gestellt hat und nach einem Leckerli für den Rest sucht kann man bei FTTH ja die Bandbreiten erhöhen.
up.whatever schrieb:
Die Verfügbarkeit von schnellen Telekom Tarifen hängt also absurderweise davon ab, ob und wann die Konkurrenz ihre Netze in den Griff bekommt.
Das setzt aber voraus, das man die Wahl hat zwischen mehreren Infrastrukturen. Entweder hast du die bereits jetzt oder du bist Teil eines (regionalen) FTTH-Monopols.
 
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FTTH schrieb:
Wenn man sich ansieht, wie offensiv die Telekom inzwischen beim FTTH-Ausbau vorgeht, und dass die DOCSIS-Konkurrenz in nicht allzu ferner Zukunft deutlich über 1 Gbit/s anbieten wird, halte ich G.fast hier zunehmend für überholt.
Einen speziellen FTTB+G.fast Ausbau würde ich auch nicht erwarten. G.fast wäre vielleicht eine zusätzliche Option für Mehrfamilienhäuser, in denen eine Neuverkabelung zwischen Keller und Wohnungen aktuell nicht gewünscht ist. Als Zwischenlösung, bis man auch die Hausverkabelung erneuert. Hätte schon einen Vorteil, wenn man sonst im Haus keine schnelleren Anschlüsse anbieten kann, weil FTTH nicht gestattet wird.

Selbst bei Einfamilienhäusern könnte ich mir vorstellen dass eine G.fast-Option die Akzeptanz und TakeUp-Rate erhöhen würde. Wenn man im Keller einfach neben der Glasfaser-Eintrittsstelle ein kleines Kästchen anbringt und von da auf das Haustelefonkabel umstellt. Router bleibt dann einfach an der Telefondose oben im Hausflur...
 
G.fast macht eigentlich nur so richtig Sinn wenn die Verkabelung im 1-2 Familienhaus nicht angefasst werden soll. Und dann auch nur in einer Variante wie es bei der Fritzbox 5550 genutzt werden soll. Die erste box bekommt das Signal per Glasfaser und spricht I house g.fast und die 2. box nimmt das g.fast entgegen und spricht Ethernet..
 
Burnzi schrieb:
G.fast macht eigentlich nur so richtig Sinn wenn die Verkabelung im 1-2 Familienhaus nicht angefasst werden soll.
Genau da macht mMn G.Fast am wenigsten Sinn, weil der Aufwand für das Verlegen von LWL oder Cat-Kabel dort oft am niedrigsten ist. Zudem würde man sich in der Routerauswahl stark beschränken und müsste für einen Kunden auch noch zusätzliche Technik installieren und warten...
In mittleren MFH könnte G.Fast da noch halbwegs Sinn machen.
Burnzi schrieb:
G.fast macht eigentlich nur so richtig Sinn wenn die Verkabelung im 1-2 Familienhaus nicht angefasst werden soll. Und dann auch nur in einer Variante wie es bei der Fritzbox 5550 genutzt werden soll. Die erste box bekommt das Signal per Glasfaser und spricht I house g.fast und die 2. box nimmt das g.fast entgegen und spricht Ethernet..
Du meinst diese 5550, die im ersten Halbjahr 2020 (!) rauskommen sollte?
 
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T1984 schrieb:
Selbst bei Einfamilienhäusern könnte ich mir vorstellen dass eine G.fast-Option die Akzeptanz und TakeUp-Rate erhöhen würde. Wenn man im Keller einfach neben der Glasfaser-Eintrittsstelle ein kleines Kästchen anbringt und von da auf das Haustelefonkabel umstellt. Router bleibt dann einfach an der Telefondose oben im Hausflur...
Da kostet die Telekom ja schon allein der g.fast DSLAM im Keller deutlich mehr als FTTH zu bauen.
Das macht imho gar keinen Sinn.
 
blastinMot schrieb:
Wenns immer nach der Take Up Rate gehen würde, hätten wir nicht mal den Gigabit Tarif.
Spätestens wenn Jemand anders bedeutsam vorlegt, wird die Telekom versuchen nachzuziehen.

Solange die TakeUp Rate für 1 Gbit/s so gering ist wie zur Zeit könnte sie meines Erachtens problemlos auch 2 Gbit/s anbieten. Denn die Fasern liegen reichlich. Die paar die es buchen kann man bedienen und durch die Preise auch modulieren dass die Nachfrage nicht zu groß wird.
 
blastinMot schrieb:
Da kostet die Telekom ja schon allein der g.fast DSLAM im Keller deutlich mehr als FTTH zu bauen.
Das macht imho gar keinen Sinn.
Die Preise kenn eich auch nicht. Aber zumindest gibt es z.B. von Adtran G.fast ONUs mit einem einzelnen Port, bei denen der Uplink dann per GPON erfolgt. Einen Markt muss es dafür wohl geben. Und FTTH auszubauen ist eben nur dann die Option, wenn es auch im Haus gewünscht wird. Es geht ja hier eher um die Frage, ob mehr Häuser (hier insbesondere EFH) sich die Glasfaser in den Keller legen lassen - und diese auch nutzen - wenn man optional auch auf größere Bauarbeiten im Haus verzichten kann.
 
up.whatever schrieb:
wessen Problem?

up.whatever schrieb:
ist, dass die Telekom für ihre bestehenden Tarife nach wie vor genug Abnehmer findet und die Menge der Privatkunden, die mehr als 80€ im Monat für ihren Internetanschluss ausgeben will, mutmaßlich verschwindend klein ist.
Inwiefern sollte das ein Problem sein?

up.whatever schrieb:
Man muss sich das Mal vor Augen führen: Für 40€/Monat bekommst du bei der Telekom trotz FTTH gerade einmal 50Mbps down; bei der Konkurrenz gibt es teilweise 1Gbps zum selben Preis.

Sollte das nicht eher ein Vorteil für die Konkurrenz sein?

Die Verfügbarkeit von schnellen Telekom Tarifen hängt also absurderweise davon ab, ob und wann die Konkurrenz ihre Netze in den Griff bekommt.

Nennt man sowas nicht Marktwirtschaft?
 
Nore Ply schrieb:
Sollte das nicht eher ein Vorteil für die Konkurrenz sein?
Das VF eigentlich nur durch den Preis halbwegs Kunden dazugewinnt ist jetzt nichts neues.
Nore Ply schrieb:
Nennt man sowas nicht Marktwirtschaft?
Marktwirtschaft mit Infrastruktur klappt selten.
 
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Nore Ply schrieb:
Ein Problem der Kunden, die sich privat eine schnelle und günstige Internetverbindung wünschen.
Nore Ply schrieb:
Inwiefern sollte das ein Problem sein?
Wenn du als Privatkunde gerne zeitgemäße Technik und hohe Bandbreite zu günstigen Preisen nutzen möchtest, aber kein Provider dir so etwas anbietet, hast du ein Problem.

Nore Ply schrieb:
Sollte das nicht eher ein Vorteil für die Konkurrenz sein?
Ja, wenn die Konkurrenz keine Probleme mit Störungen und der Auslastung der Netze hätte, wäre das ein riesiger Vorteil für sie. Das ist bekanntermaßen leider nicht immer und überall der Fall, also ist der tatsächliche Vorteil wesentlich kleiner.

Nore Ply schrieb:
Nennt man sowas nicht Marktwirtschaft?
Was interessiert mich als Privatnutzer die Marktwirtschaft? Ich habe nichts davon, dass Provider ihre Gewinne maximieren.
Wie schon gesagt: Allein auf Grundlage der Marktwirtschaft lässt sich keine moderne Infrastruktur schaffen.
 
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up.whatever schrieb:
Wenn du als Privatkunde gerne zeitgemäße Technik und hohe Bandbreite zu günstigen Preisen nutzen möchtest, aber kein Provider dir so etwas anbietet, hast du ein Problem.
Wenn ein Wunsch nicht erfüllt wird muss das nicht automatisch ein Problem sein.
 
Hängen wir uns jetzt wirklich am Wort "Problem" auf? Nenn es meinetwegen Ärgernis, oder sonst wie, es ändert wenig am Inhalt der Aussage.
 
@up.whatever du hast von einem Problem gesprochen. Das ist für mich nicht das gleiche wie ein Ärgernis.
Dieses Ärgernis ließe sich in Zukunft wahrscheinlich abmildern. Tarife und Hardware ändern sich.
Vielleicht ist auch durch einen Businessanschluss früher mehr möglich.
 
up.whatever schrieb:
Ein Problem der Kunden, die sich privat eine schnelle und günstige Internetverbindung wünschen.
Auch die hat Telekom im Angebot. Es gibt eine Menge zwischenstufen zwischen den Angeboten mit 50 und 1000 Mbit.

up.whatever schrieb:
Wenn du als Privatkunde gerne zeitgemäße Technik und hohe Bandbreite zu günstigen Preisen nutzen möchtest, aber kein Provider dir so etwas anbietet, hast du ein Problem.

Telekom bietet das jedem seit mehreren Jahren an. Allerdings müssen diejenigen die das nutzen möchten dann auch die Rechnung übernehmen und das wollen nun wirklich die wenigsten. Also bleibt es für die Masse bei zeitgemäßer Technik mit brauchbaren Bitraten und bei einem steigenden Anteil mit zeitgemäßer Technik und hoher Bandbreite und einem stetig kleiner werdenden Anteil von Kunden mit nicht zeitgemäßer Technik und/oder nicht zeitgemäßer Bitrate. Letztere hätte man früher mit einem Rechtsanspruch versorgen müssen, das wurde aber wohl bisher trotz aller Lippenbekenntnisse als unbedeutend angesehen.

up.whatever schrieb:
Was interessiert mich als Privatnutzer die Marktwirtschaft? Ich habe nichts davon
Du hast die abartigen Preise der Bundespest, des Gilb, nie erlebt.
 
Nore Ply schrieb:
Auch die hat Telekom im Angebot. Es gibt eine Menge zwischenstufen zwischen den Angeboten mit 50 und 1000 Mbit.
Das sind dann aber immer Abstriche bei entweder "schnell" oder "günstig".
Nore Ply schrieb:
Telekom bietet das jedem seit mehreren Jahren an. Allerdings müssen diejenigen die das nutzen möchten dann auch die Rechnung übernehmen und das wollen nun wirklich die wenigsten. Also bleibt es für die Masse bei zeitgemäßer Technik mit brauchbaren Bitraten
Ja, das kann man so stehen lassen. Der Telekom fehlt halt der Wille zu Innovationen, zu Sachen, die noch niemand im Angebot hat. Lieber lässt man sich von ein paar Wettbewerbern rumscheuchen und reagiert nur anstatt zu agieren.
 
rezzler schrieb:
Das sind dann aber immer Abstriche bei entweder "schnell" oder "günstig".
Da ich Deutscher bin antworte ich reflexhaft: Genau wie beim Autokauf :-)

rezzler schrieb:
Der Telekom fehlt halt der Wille zu Innovationen, zu Sachen, die noch niemand im Angebot hat.
Innovationen hat sie gefühlt einige (wenige), Hybridrouter als prominentestes Beispiel, die Unterstützung der Routerfreiheit bei FTTH-Anschlüssen ein weiteres. Aber sie ist ein Großkonzern, da ist der Maßstab ein anderer.
 
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Nore Ply schrieb:
Innovationen hat sie gefühlt einige (wenige), Hybridrouter als prominentestes Beispiel, die Unterstützung der Routerfreiheit bei FTTH-Anschlüssen ein weiteres. Aber sie ist ein Großkonzern, da ist der Maßstab ein anderer.
Kleine Korrektur - Endgerätefreiheit bei FTTH.
Der ONT kann bei Telekom-Anschlüssen durch ein eigenes Gerät ersetzt werden.

Routerfreiheit (hinter dem ONT) hat quasi jeder FTTH Anbieter.
 
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Danke für die Korrektur und ja, das war gemeint.
 
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Die Möglichkeit zum Betrieb eines eigenen ONT am passiven Netzabschlusspunkt ist gesetzlich vorgeschrieben. Wenn die Umsetzung der Gesetzeslage schon als Innovation zählt, dann gute Nacht.
 
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