Das war erstens nach den Razzien und war vorallem eindeutig als spontane Antwort zu erkennen, nicht als geplanter "Anschlag". Aber egal, hier wird sich auf den G8-Gipfel bezogen, soweit richtig.
Aber das gibt dir, aber vorallem den Behörden, nicht das Recht, die große Mehrheit der friedlichen Demonstranten damit in Verbindung zu bringen. Und mit dieser Begründung jeden unter Generalverdacht zu stellen. Und du tust das ja auch, in dem du die Brandanschläge und Farbbeutel- und Steinwürfe als generelles Verhalten der Demonstranten bezeichnest.
Und auch nach Genua gab es jedes Jahr eine Gipfel. Der wurde von Protesten begleitet, die aber größtenteils friedlich blieben. Warum dienen die nicht als Beispiel? Und immer noch ist das Motto der Proteste, Block G8 und nicht Bomb G8, gell. Und der tote Demonstrant, woran starb der deiner Meinung nach? Die Lage eskalierte ja dann erst richtig, als bekannt wurde, daß ein Demonstrant durch eine Polizeiwaffe getötet wurde. Und man hat sich nicht großartig Mühe gegeben dies aufzuklären. Im Endeffekt war es dann Notwehr und die Polizei war zumindest juristisch sauber. Inwieweit die gewaltsame Zurückdrängung der bis dahin friedlichen Demonstration als notwendig angesehen werden kann, sei mal dahin gestellt. Auch ob ein Kopfschuss in Notwehr tatsächlich glaubhaft ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/G8-Gipfel_in_Genua_2001
In einem Punkt hast du recht. Genua war der Prototyp der Proteste. Er hat nämlich durch den Polizeieinsatz erst die massive Gegenbewegung in Gang gebracht und das Image des Gipfel nachhaltig ramponiert. Und die Verlagerung in eher abgelegene Orte, statt wie früher in die großen Städte. Heiligendamm ist nur der Höhepunkt dieser Entwicklung.
Und du sagst es dann ja auch selber: Verhindern kannst du gewaltbereite Demonstranten nie. Aber wieso werden mit denen gleich noch die Mehrheit der friedlichen Demonstranten kriminalisiert? Gerade das hat zu Genua 2001 geführt und das wird hoffentlich 2007 durch die Einsatzkräfte vor Ort nicht in die Tat umgesetzt. Herr Schäuble kann große Warnungen aussprechen und Drohungen, aber die Polizisten vor Ort müssen diese immer schwieriger werdende Situation ausbaden.
Von so Spinnereien wie dem Einsatz von Bundeswehrsoldaten mal ganz abgesehen. Was Herr Schäuble ja schon in die Tat umsetzt, allerdings unbewaffnet und zu Lande nicht mit Sicherungsaufgaben. Wir tasten uns immer mehr an die Wünsche unseres Bundesinnenministers heran.
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6717248_NAV_REF1,00.html