KnolleJupp schrieb:
Es bringt nichts Argumente gegen Elektromobilität anzuführen und dazu nur extreme Ausnahmesituationen heranzuziehen.
Natürlich gibt es die Vertreter/Handelsreisenden, die jeden Tag 500km im Auto sitzen. Die können und sollen ruhig weiter ihren Diesel fahren.
Es wird langfristig auf einen Mix hinauslaufen. Für Menschen in Großstädten wird es ein breites Angebot an Carsharing-Systemen geben.
Das "Problem" ist dass hier immer vieles durcheinander geworfen wird. Menschen wie Du und ich sind für die Diskussion ob Elektromobilität das Klima rettet unerheblich. Wir fahren zuwenig.
Genau das was die meisten Menschen als "Ausnahmesituation" ansehen dominiert die Statistik.
Gefahrene Kilometer pro Nutzlast.
Das sind eben Reisen fürs Geschäft und leider leider leider der Schwerlastverkehr. Was ein einzelner Sprinter im Jahr zusammenfährt reicht vermutlich für die ein oder andere Fußballmannschaft an Usern hier im Forum.
Vieles könnte über die Schiene geregelt werden mit dann elektromobiler Verteilung im Nahverkehr. Vermutlich zeitnah auch autonom. Aber eben nicht alles.
Elektromobilität scheint in der Tat Vorteile zu haben. Braucht allerdings mehrere Punkte welche erfüllt werden müssen:
- Strom muss vollständig klimaneutral (und strahlungsfrei hust) erzeugt werden
- die Infrastruktur muss es hergeben dass alle Fahrzeuge damit versorgt werden können
- Du benötigst einen Energieträger der eine hohe Energiedichte hat - alles andere ist ökologisch wie ökonomisch nicht sinnvoll da der Träger mit bewegt werden muss - sowie schnell "nachgeladen" werden kann. Wie auch immer das aussieht. Ob jetzt Protonengel, Supercap, was auch immer.
Gegenbeispiel: wenn ich Erdgas klimaneutral erzeugen kann - es also nicht aus der Erde hole - habe ich einen hochenergetischen Energieträger, welcher über bestehende Infrastruktur (Pipelines, Tankstellen, etc pp) zur Verfügung gestellt wird und per kostengünstiger Nachrüstung 99% aller bestehenden Fahrzeuge weiterhin antreiben kann.
Dann hätten Elektroautos den Vorteil dass sie leiser sind, mehr Drehmoment bieten und in Innenstädten keine Abgase emittieren. Die ersten beiden Punkte sind "Menschendinge", die interessieren das Klima einen Scheiss. Dass man für diese Lösung aber keine Milliarde Autos und Lkws neu produzieren muss, interessiert das Klima schon.
Wenn die bestehende Fahrzeugflotte dann über Jahrzehnte hinweg dem natürlichen Verschleiß zum Opfer fällt, kann man den Energieträger per Brennstoffzelle für elektromobile Nachfolgefahrzeuge weiternutzen.
Fakt ist, Akkus sind kein gutes medium für Strom, generell Strom zu transportieren ist ziemlich bäh.
Und, am umweltschonendsten ist dass jeder von uns sein Auto pflegt und weiternutzt bis es nicht mehr geht. Aber Konsum zu verringern für den Klimaschutz wäre ja pfui.
Und wer klimafreundlich zur Arbeit kommen möchte, ist mit ÖPNV, dem Fahrrad oder diesen komischen Dingern namens "Füße" Lichtjahre klimaneutraler als jeder Tesla. Lustigerweise sitzt in denen wenn man mal einen sieht nämlich immer dieselbe Anzahl an Personen: einer.
Tesla ist leider oftmals ein Feigenblatt für Leute welche ihr klimaunfreundliches Konsumverhalten nicht ändern wollen. Die Firma hat dazu beigetragen dass nicht nur die gebildeten Menschen darüber diskutieren, aber Tesla zeigt nicht den Lösungsweg.
Dennoch, wir bewegen uns, das ist immerhin etwas.